Herkulesstauden, Heraklesstauden [Heracleum mantegazzianum]

Botanischer Name
Heracleum mantegazzianum

Allgemeines

Schadbild

Heracleum mantegazzianum.

Heracleum mantegazzianum, Herkulesstaude
Heracleum mantegazzianum, Herkulesstaude
Bild: Botanikus

Der Riesen-Bärenklau, Doldenblütler, ist verwandt mit Möhre, Petersilie, Sellerie und Wiesenbärenklau. Er wird bis 4 m hoch, hat geschlitzte große Blätter, hohle Stiele und entwickelt große weiße Blütendolden mit etwa 20.000 Samenkörnern, die sieben Jahre lang keimfähig bleiben. Ausbreitung vor allem entlang der Bachläufe im Wasser schwimmend oder durch den Wind, der die Samen bis zu 100 m weit verbreitet. Auch Verbreitung über Bauschutt und Gartenabfälle. Vorsicht bei Sonnenschein. Der Saft und die unreifen Früchte sind hochgradig ätzend, schon die Berührung der Pflanzenteile, besonders der Saft aus den Stängeln, mit nachfolgender Sonnenbestrahlung kann zu Verätzungen führen, die einer Verbrennung 2. Grades ähneln (phototoxische Reaktion). Ursache dafür sind giftige Furanocumarine (Bergapten, Piminellin, Xanthotoxin). Die juckenden Blasen heilen erst nach Wochen (Sofort nach Kontakt mit Wasser und Seife abwaschen, danach Sonnenschutzcreme auftragen). Über den Mund aufgenommen kann der Saft zu Atem- und Gliederlähmung führen. Die Pflanze unterdrückt alle anderen Gewächse z.B. Röhricht und Uferstauden an Fluß- und Bachböschungen, die mit ihren Wurzelgeflechten Bodenerosion verhindern. Die Knollenwurzel des Bärenklaus kann wegrutschenden Boden nicht zurückhalten. Nur Bienen besuchen die Blüten, sonst hat die Pflanze keinen Nutzwert für Insekten.

 

Siehe auch Neophyten/Neozoen.

Vorbeugung

Bekämpfung

Abwehr: Chemische Abwehr ist meistens erfolglos. Dolde mit Plastiksack o. ä. verhüllen und nach Samenreife abschlagen. Samen vernichten, am besten verbrennen, niemals Teile der Pflanze kompostieren. Ausgraben der Wurzel, Vernichten mit zielgerichteter Flamme oder Abstechen in 15 cm Tiefe, am günstigsten 3 - 4. Nach dieser Zeit erst die Blütendolde abschneiden, dann den Rest entfernen, die Samen dürfen nicht abfallen. Auch die unreifen Samen reifen nach! Alle Maßnahmen möglichst in den Abendstunden mit Schutzkleidung vornehmen: Handschuhe, langärmelige Jacke, lange Hose. Danach gründlich waschen. Aktion wiederholen, bis die Pflanze aufgibt, unter Umständen 7 Jahre lang. Das ist notwendig, weil die Pflanze Notblüten bildet oder neu austreibt. Finalsan Unkrautfrei. - Verantwortlich für die Bekämpfung sind Gemeinde und (untere) Naturschutzbehörde, z.B. Wetteraukreis: naturschutzbehörde@wetteraukreis.de.