Flöhe an Haustieren und Menschen [Ctenocephalides felis, canis. Pulicidae.]

Botanischer Name
Ctenocephalides felis, canis. Pulicidae.

Allgemeines

Ctenocephalides canis, felis. Pulex irritans. Pulicidae.

Hund_mit_Floh

Flöhe an Haustieren und Menschen. 

Flöhe können von Goldhamstern, Hühnern, Hunden, Igeln, Kaninchen, Katzen, Meerschweinchen, Singvögeln, Tauben auf Menschen überspringen. Dabei springen sie bis zu 30 cm hoch und 50 cm weit. Bevorzugt werden die feuchtwarmen Regionen wie Kniekehlen usw., ein einziger Floh kann in kurzer Zeit den ganzen Körper mit Stichen übersäen. Meist haben sie regelmäßige Abstände, die Pusteln jucken stark.

Hundeflöhe springen meistens bei er ersten Gelegenheit auf einen anderen Wirt über. Umgekehrt wissen Menschenflöhe (Pulex irritans) die Abwechselung Hund oder Katze durchaus zu würdigen.

Auf Grund der Erderwärmung haben Flöhe bessere Chancen zu überleben, die steigende Zahl von Hunden (5 Mio.) und Katzen (6 Mio.) tut ein übriges, die Flohpopulation zu vergrößern.

Normalerweise nimmt der Floh pro Tag eine Blutmahlzeit zu sich, wobei er das zwanzigfache seines Gewichtes aufnimmt. Ein Teil des angedauten Blutes wird dann wieder ausgeschieden. Es dient den 5 mm langen, weißen, fadendünnen Larven als Futter, da sie noch nicht saugen können. Ein Weibchen legt jeweils etwa 50 Eier je Tag, in seinem Leben etwa 500 Stück bis über 1.000. Die Eier sind nicht klebrig, sie fallen deshalb aus dem Fell heraus. Nach 1 bis 20 Tagen, abhängig von Umwelteinflüssen, schlupfen die Larven, die sich von organischem Abfall wie Feder- und Fellresten und Blut ernähren. Sie verstecken sich vorzugsweise in Teppichen, vor allem an den Ecken und den Wandbereichen in der Nähe der Heizung, in Polstermöbeln, Kissen, Matten, Matratzen usw. Allgemein werden die Ecken, an denen der Staubsauger versagt, von den Larven bevorzugt. Nach Durchlauf verschiedener Larvenstadien spinnt sich die Larve in einen Kokon ein. Im Puppenstadium ist der Floh am besten geschützt, auch gegen Insektizide. Nach etwa 1 - 2 Wochen als Puppe (das gilt nur für warme Wohnräume) schlüpft der Floh, ausgelöst durch Vibrationen von umherlaufenden Wirten. Der Flohzyklus kann zwei Wochen, aber auch ein halbes Jahr lang sein. Während er als Floh im Kokon Monate ohne Nahrung auskommen kann, muss er als frisch geschlüpfter Floh sofort ausgiebig Nahrung zu sich nehmen.

Hauptbefallzeit Frühjahr und Herbst. Weibliche Flöhe nehmen an einem Tag das 15-fache ihres Körpergewichtes an Blut auf, das sind umgerechnet 1 ml für 72 Flöhe oder 10% des Blutes eines 0,5 kg schweren Welpen bei Befall mit 220 Flöhen. Das kann zum Tod des Wirtstieres führen. - Alle Stadien des Flohs überleben keine -3° während 10 Tagen. Flöhe können danach über lange Zeit hungern, ohne Schaden zu nehmen. Vogelflöhe schaffen mühelos 1 1/2 Jahre ohne Futteraufnahme.

Schadbild

Katzenfloh (Ctenocephalides felis)

Katzenfloh (Ctenocephalides felis)
Katzenfloh (Ctenocephalides felis)

Der Katzenfloh ist braun/rotbraun, 1,5 - 3 mm lang, hat einen kurzen Kopf, saugt Blut. Er ist aus dem Orient eingeschleppt worden und lebt in Lagerstätten von Katzen und Hunden oder hält sich in deren Nähe auf.

Der Katzenfloh kann auch Menschen, Füchse, Nager und Hunde befallen (dasselbe gilt für den Igelfloh). Seine Eier, Larven und Puppen findet man in Teppichen, in Holzbodenritzen und auf Polstermöbeln.

Flohstiche sind stark juckend und führen zu Quaddeln und Papeln. Der Flohspeichel kann zu einer Allergie oder einem Ekzem des Hundes und der Katze führen. Beim Hund ist es sogar die häufigste Allergie, sie kann zu einer Hautentzündung an Bauch, Hals, Rücken oder Schwanzwurzel führen, mit Haarausfall, Juckreiz, Krusten und Rötungen. Junge Hunde oder kleinere Rassen können durch Blutentzug sterben. Hunde werden vor allem befallen an Bauch, Schenkelinnenseite und Kruppe. -

Infektionen und Endoparasiten sowie der Gurkenkernbandwurm können übertragen, letzterer auch an den Menschen weitergegeben werden. Eitrige Sekundärinfektionen können folgen. Der Katzenfloh ist unternehmungslustiger als der Hundefloh und wechselt auch einmal auf Hund oder Mensch, um wieder zurück auf eine andere Katze zu kommen. Er sucht sich nach dem Schlupf ein neues Opfer im Umkreis.

Sind beim Menschen mehrere Stiche nebeneinander, so kann man davon ausgehen, dass ein Katzenfloh gestochen hat (er muss sich erst ein Blutgefäss suchen), das gilt umso mehr im Winter, wenn keine Mückenstiche zu erwarten sind. Katzenflöhe können auch Bandwürmer und viele andere Erreger übertragen.

Hundefloh (Ctenocephalides canis)

Der Hundefloh ist nur mit Mikroskop vom Katzenfloh zu unterscheiden. Er verbleibt im allgemeinen auf seinem Wirt, dem Hund, und wechselt ggf. nur auf einen anderen Hund. Jeder zweite Floh auf Hunden ist ein Katzenfloh!

Rattenflöhe (Xenopsylla cheopis)

Durch Rattenflöhe oder auch Flöhe von anderen Nagetieren wird die Beulenpest durch das Bakterium Yersinia pestis auf die Menschen weiterverbreitet. Symptome sind vor allem schmerzhafte Lymphknoten und Lymphdrüsenzerfall. Die Bakterien können sich über die Blutbahn weiterverbreiten und damit eine Lungenpest hervorrufen. Die Weiterverbreitung als Lungenpest erfolgt von Mensch zu Mensch durch eine hochinfektiöse Tröpfcheninfektion. Symptome: Erbrechen, Herz- und Kreislaufstörungen, hohes Fieber, Husten, Kopfschmerzen, Schüttelfrost.

Vorbeugung mit Tetrazyklinen oder Impfung, diese hält aber nicht lange vor, schützt auch nicht 100%ig und hat häufig Nebenwirkungen. - 1999 wurden weltweit 2.603 Fälle gemeldet, 212 waren tödlich.

Vorbeugung

Katzen und Hunde

Vorbeugend behandeln mit Eucalyptus-, Lavendel-, Minze-, Zeder- oder Zitronenöl. Man kann sich selbst eine gute Mischung herstellen mit 10 ml Bilsenkraut- oder Johanniskrautöl zusammen mit 5 - 20 Tropfen der vorstehenden ätherischen Ölen. 5 Tropfen genügen für Katzen und kleine Hunde, 20 Tropfen sind notwendig für große Hunde. Bis zu 20 Tropfen dieser Mischung einreiben, vor allem Bauch, Innenschenkel, Schulterblätter, Schwanzende. Bei Katzen nur den Bereich zwischen den Schulterblättern einreiben, jeweils nach Bedarf täglich bis wöchentlich.

Ein fertiges Mittel mit ätherischen Ölen ist Eucacid. Eine Mischung aus Eberraute, Eukalyptus, Kamille und Poleiminze ins Körbchen gelegt, soll Flöhe vertreiben.

Dasselbe wird gesagt von Odermennig, Schafgarbe, Ysop und wilder Möhre. IBI 246. Homöopathisch kann vorbeugend Sulfur C 200 alle 6 Monate je 3 Globuli gegeben werden. Unterstützend wirken Psorinum und Pulex irritans bei sehr starkem Befall.

Mit dem Staubsauger kann man einen großen Teil der Tiere einschl. ihrer Entwicklungsformen erreichen, der Papierbeutel sollte aber auch mit Flohpuder behandelt sein. Alternativ den Odermennig wird von Staren beim Nestbau gegen Flöhe eingesetzt. Homöopathisch soll vorbeugend gegen Flöhe an Tieren Pulex irritans C 200 eingesetzt werden, viermal wöchentlich vier Wochen lang eine Gabe.eutel ein bis zwei Tage in der Tiefkühltruhe aufbewahren, damit die Tiere wirklich abgetötet werden. Ggf. Betten und Auto nicht vergessen.

 

Vögel

Odermennig wird von Staren beim Nestbau gegen Flöhe eingesetzt.

Homöopathisch soll vorbeugend gegen Flöhe an Tieren Pulex irritans C 200 eingesetzt werden, viermal wöchentlich vier Wochen lang eine Gabe.

Bekämpfung

Katzen und Hunde

Flöhe können mit Antifloh (Neudorff) bekämpft werden: Natürliche Fettsäuren mit Wachstumsregulator Methoprene, der die Weiterentwicklung von Eiern und Larven hemmt.

Niemsamen, auch gegen Zecken, Läuse und Krätze-Milben.

Shampoos mit Pyrethrum.

Floh-Stop, Bäder mit Bolfo.

Ritzen mit Salz bestreuen. Baden und waschen mit Olivenölseife tötet die Flöhe durch den feinen Schaum. Anschließend mit einer Meersalzlösung nachspülen gegen den Juckreiz, das Salz verhindert gleichzeitig Neubefall.

Da die Flöhe Helligkeit lieben, kann man herumspringende Tiere oft auf ein helles Tuch locken. Stellt man eine brennende Kerze in Seifenwasser, springt der Floh zum Licht, verfehlt die Kerze und fällt ins Wasser.

Flohpuder besteht aus Kieselerde, es entzieht den Flöhen bei Kontakt die Körperflüssigkeit, weshalb die Flöhe an Hunden und Katzen sterben.

Bei starkem Jucken die Tiere behandeln mit Bilsenkrautöl, bei Katzen mit Calendula- oder Johanniskrautöl. Man beachte die verschiedensten Zufluchtsmöglichkeiten. Das Umfeld ist 5 - 10 mal mehr befallen als das Wirtstier. Und die Zahl der Eier, Kokons, Larven ist wiederum viel größer als die Anzahl der erwachsenen Tiere. Die Suche nach Flöhen im Fell endet meist ohne Erfolg. Sind aber kleine schwarze Krümel im Fell und bilden diese auf feuchter weißer Unterlage rote Flecken, kann man davon ausgehen, dass es Reste von Blutmahlzeiten der Flöhe sind. Man kann auch das Tier auf weißes Papier stellen, das Fell bearbeiten und etwaige Krümel wie oben beschrieben untersuchen.

Betritt man nach längerer Zeit der Ruhe in der Dunkelheit einen Wohnraum, schaltet das Licht an und untersucht sofort die oben angegebenen Verstecke, kann man ggf. die weißen Larven sehen, die sich mit 6 m/h fortbewegen. Außerdem sind im Handel Antiparasitika, die dem Futter beigemischt werden, Halsbänder und Tinkturen erhältlich. Sie sind alle giftig, Resistenzen sind beobachtet worden.

Mehrmaliges Kämmen mit dem Flohkamm vermindert den Befall. - Ggf. das befallene Tier mit einer Bandwurmkur, das gilt vor allem bei starkem Befall, entwurmen.

Program (Novartis) soll dem Futter zugemischt den Entwicklungszyklus von Flöhen ohne Schaden für das Tier unterbrechen. Das Medikament hemmt die Entwicklung des Chitins, die Außenhaut der Flöhe.

Vögel

Meisennester sind oft voll von vielen hundert oder tausend Flöhen, bei der Reinigung deshalb beachten: Nur in der Morgenkühle (dann sind die Tiere noch klamm) und mit Gummihandschuhen; alles in Plastikbeutel entleeren, anschließend zubinden und in den Müll schaffen. In der Wohnung finden sie keine guten Entwicklungsmöglichkeiten. Die Bekämpfung der Flohlarven muss an den Orten beginnen, wo die Tiere unserer Umgebung ihr Winterkleid abgestreift haben, z.B. unter der Eingangstreppe, auf dem Kompostplatz, am Gartenzaun usw. mit den üblichen Kontaktinsektiziden.

 

Mensch

Beim Verdacht auf Kopfläuse ist ein guter Läusekamm zum Absuchen des Kopfes unabdingbar. Damit lassen sich die Tiere von dem angefeuchteten Haar abstreifen, allerdings nicht die an den Haaren haftenden Eier.

Die Deutsche Pediculosis-Gesellschaft rät, sich bei der Behandlung von Kopfläusen an anerkannte Entlausungsmittel zu halten. Dies sind entweder Insektizide mit Pyrethrum und ähnlichen Wirkstoffen, oder aber neuere Präparate auf Basis des Silikonöls Dimeticon. Sie sind leicht entflammbar, aber ungiftig.

Von anderen angepriesenen Produkten - von Essig über Spiritus und Teebaumöl bis zu Saunabesuchen - raten Experten ab. Auch die kostspieligen elektrischen Kämmen haben ihren Nutzen in Studien nicht unter Beweis gestellt. Einzige Alternative - neben dem für die meisten Kinder problematischen Haarscheren des Kopfes - das konsequente Auskämmen mit einem Läusekamm über einen Zeitraum von zwei Wochen. Die Reinigung der Umgebung ist dagegen meist überflüssig.

Weitere Informationen: www.pediculosis-gesellschaft.de und www.kindergesundheit-info.de