Allgemeines
Ackerminze, Brennessel, Disteln, Giersch, Gundermann, Günsel, Kriechender Hahnenfuß, Löwenzahn, Quecken, Quendel, Schachtelhalm, Wegerich, Weißklee, Winden, Wollziest.
Schadbild
Ackerwinden: Tagetes minuta überwuchern und bekämpfen sie mit ihren Wurzelausscheidungen. Phacelia dicht säen. Nicht hacken oder fräsen, jeder Pflanzenteil bildet eine neue Pflanze. Mulchen ist zwecklos.
Disteln: Vor dem Regen abschneiden, die hohlen Stengel faulen danach. Ausstechen mit Distelstecher oder Spargelmesser. Nicht hacken oder fräsen, jeder einzelne Pflanzenteil bildet eine neue Pflanze.
Giersch: Verbreitung durch lange keimfähige Samen und Wurzelausläufer. Er wird von eng ausgesäten Tagetesblumen und von Kartoffeln (15 cm) am Weiterwuchern gehindert. Große Stauden wie Silberkerze bedecken den Boden und lassen keine andere Pflanze aufkommen, auch Bodendeckerstauden wie die Glockenblumen, Geranium endresii, Geranium x oxonianum Claridge Druce, Goldnessel, Lamium galeobdolon oder Pfennigkraut unterdrücken ihn. (Man kann aber auch seine Blätter zu Suppe oder Spinat verarbeiten). Oder dicke Pappe auf das Kraut legen und mit Sand beschweren. Er ist nicht trittfest und verschwindet durch oftmalige Begehung, auch bei vorangehender Grasaussaat. Er mag keinen Kalk und wird durch ihn vertrieben, am besten ist Kalkstickstoff auf freier Fläche. Oder das Beet umgraben und darauf Buschbohnen, die Reihen etwas enger als sonst, aussäen. Nach der Ernte diese Vorgehensweise wiederholen. Danach ist der Giersch verschwunden.
Klee: Klee wird von Butterblumen vertrieben. pH-Wert absenken.
Kriechender Hahnenfuß: Verbreitung durch lange keimfähige Samen und Wurzelausläufer. Er zeigt Kalkmangel an und ist vor allem in schweren, nährstoffreichen Böden zu finden. Boden auflockern mit Sand, kalken, Gehölzhäcksel darüber streuen. Ggf. danach noch Kartoffeln oder Lupinen anbauen. Kann mit der Hacke entfernt werden. Margeriten vertreiben ihn, ebenso ein Gemisch aus Erbsen, Hafer und Wicke. Im Juni abschneiden, anschließend Bohnen oder Möhren anbauen.
Löwenzahn: Im Herbst mit Holzasche bestreuen, ggf. wiederholen. Kalkstickstoff auf die Pflanze streuen. Danach entsteht eine etwa 10 - 15 cm große kahle Stelle im Rasen, die erst langsam wieder zuwächst. Das kann vermieden werden, indem man die Wurzel von der Seite etwa 3 - 5 cm tief absticht, den oberen Teil des Löwenzahns herauszieht, dann ebenfalls seitlich die Erde etwas anhebt und einige Körner Kalkstickstoff auf die restliche Wurzel streut. - Blüten und Knospen immer wieder abschneiden. - Auf leichten Böden zwei Jahre lang mit Thomasmehl im Februar düngen. Wiese nicht düngen, er verschwindet dann nach 10 Jahren von selbst, er benötigt besonders viel Kali. - Unkrautstecher.
Quecken: Verbreitung durch lange keimfähige Samen und Wurzelausläufer. Kartoffeln anpflanzen oder Ringelblumen dicht säen. Ebenso unterdrücken dicht wachsende Pflanzen wie Behaarter Ginster, Bergenien, Buchweizen, Cotoneaster, Efeu, Immergrünes Geißblatt, Ölrettich, Pfingstnelke, Phacelia, Rhabarber, Thymian, Topinambur, niedr. Wacholder, Weidelgras (durch Wurzelausscheidungen) und Zwerggamander die Quecken und andere Wurzelunkräuter. Tagetes (minuta) überwuchern und bekämpfen sie mit ihren Wurzelausscheidungen. Raps und Tomaten bekämpfen die Quecken ebenfalls. Gänse halten den Kartoffelacker frei von Quecken. Winterroggen unterdrückt die Keimung. Nicht hacken oder fräsen, jeder Pflanzenteil bildet eine neue Pflanze. Ein Gemisch aus Erbsen, Hafer und Wicke aussäen. Im Juni abschneiden, anschließend Bohnen oder Möhren anbauen. Gelbsenf unterdrückt die Quecken.
Quendel: Unterdrückt alle anderen Wildkräuter, sobald sie sich etabliert haben. Sie erfüllen als Sperrzone ihren Dienst für die richtigen Wildkräuter viele Jahr lang. Auch Zitronenmelisse dient dem gleichen Zweck. Schnecken legen allerdings gern ihre Eier dort ab.
Schachtelhalm: Boden aufkalken (Kalkstickstoff), tiefgründig lockern. Seine Wurzeln können mehrere Meter lang werden. Tagetes minuta überwuchern und bekämpfen ihn mit ihren Wurzelausscheidungen. Siehe auch unter 'Kräuterbrühen, -jauchen, -tees'.
Wollziest: Unterdrückt alle anderen Wildkräuter, sobald sie sich etabliert haben. Sie erfüllen ihren Dienst als Sperrzone für richtige Wildkräuter viele Jahre lang. Auch Zitronenmelisse dient dem gleichen Zweck. Die Schnecken legen allerdings dort gern ihre Eier ab.
Zaunwinde: Ihr Wachstum wird von eng ausgesäten Tagetesblumen (Tagetes minuta) unterdrückt.
Bekämpfung
Alle:
Immer wieder abschneiden, bis sie eingehen. Nicht zur Bildung von Samen kommen lassen. Wurzeln gut trocknen lassen, bevor sie auf den Kompost kommen.
Bei geringem Befall im Frühjahr Gründünger mit starkem Wurzelwerk aussäen, ganz dicht: Buchweizen, Buscherbsen, Feldsalat, Kapuzinerkresse, Kresse, Ölrettich, Phacelia, Raps, Senf, Wicke, Ysander. Auch Cotoneaster, Efeu, Japan-Anemonen, Kartoffeln und Topinambur ersticken Wurzelunkräuter.
Sonst im Herbst umgraben, alle Wurzeln auslesen. Danach den Boden mit dicker Wellpappe 5-10lagig (darüber aus ästhetischen Gründen evt. noch Grasmulch streuen) oder schwarzer Folie zudecken. Im Frühjahr die restlichen Wurzeln unter der Bedeckung ablesen. Oder den Boden mit mindestens 10 cm dickem Mulch aus Gras, Häckselholz, Rindenmulch oder Stroh bedecken.
Kalkstickstoff ausstreuen, er vernichtet die meisten Unkräuter, auch hartnäckiger Natur, 20 - 30 g/qm. Wegen der Düngewirkung nicht zu oft wiederholen.
Das Plantex Gartenvlies hält viele Jahre und unterdrückt, vor allem mit Mulchschicht, Unkräuter aller Art. Essig 5% ist zu versuchen, er kann unerwünschtes Unkraut zum Absterben bringen. Walnuss-Laub auf die leer geräumten Beete harken. Die Gerbsäure wirkt keimhemmend. Diese Mittel zeigen an warmen, trockenen Tagen die beste Wirkung.
Außerdem können Bodendecker den Wildwuchs stoppen: Zu den besten gehören der Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum), Dickmännchen (Pachysandra), Frauenmantel (Alchemilla mollis) und die Golderdbeere (Waldsteinia ternata). Sie alle bilden einen dichten Bewuchs.
Falls zu chemischen Wirkstoffen (Herbizide) gegriffen werden soll, so sollten nur solche mit vollständigem Abbau des Giftes gewählt werden, wie es bei den Pelargonsäuren der Fall sein soll. Nutzung nur auf gärtnerisch, forstwirtschaftlich oder landwirtschaftlich genutzten Flächen erlaubt. Wenn möglich, Unkräuter mit dem verdünnten Herbizid einpinseln oder Zeigefinger und Daumen von Gummihandschuhen anfeuchten und Grashalme von unten nach oben benetzen bzw. mit weichem Pinsel benetzen. Siehe auch Finalsal Unkrautfrei mit Pelargonsäure.
Schwarze Mulchfolie (mit kleinen Öffnungen) verhindert wirksam Unkraut. Bei Neupflanzung eines Staudenbeetes wird die Folie an den Stellen aufgeschnitten, an denen eine Pflanze gesetzt werden soll. Wer das Beet danach zu unansehnlich findet, kann die freien Flächen mit Rindenmulch oder Kies zudecken. Unkraut in Fugen kann mit einem Fugenkratzer (Fachhandel) entfernt werden. Kochendes Wasser bzw. Heißluftgerät verwenden.
Siehe auch 'Unkraut'.
Merke: Unkraut ist die Opposition der Natur gegen die Regierung der Gärtner! (Oskar Kokoschka)