Hochbeete, Wabenbeete, Kraterbeete.
Hochbeete
Die Längsseiten in West-Ost-Richtung anlegen, das ergibt optimale Sonnenbestrahlung. Auf die etwa 15 - 20 cm höhere Nordseite kommen die höheren, auf die Südseite die niedrigeren Pflanzen. Die Konstruktion kann aus versiegelten Holzbohlen und Brettern mit Teichfolie als Einlage gegen Fäulnis, aus runden Baumstämmen oder aus Eterplacplatten (122 x 62 x 2 cm) mit feuerverzinktem Profileisen bestehen. Höhe etwa 70 - 80 cm, Nordseite 15 - 20 cm höher, Breite 120 - 150 cm, Länge beliebig. Es können auch Porenbeton- oder Bimshohlblocksteine gewählt werden, die ohne Mörtel halten. Ausführung mit Kantholz (möglichst Douglasie, Kiefer, Lärche) muss etwa 4 cm stark sein. Die Wände sollten innen mit einer Teichfolie geschützt werden.
Wird das Hochbeet auf dem Erdboden errichtet, sollte man als unterste Lage einen engmaschigen Draht (höchstens 15 mm Lochweite) gegen Wühlmäuse vorsehen. Auch Ausschachtung bis in 30 /40 cm Tiefe ist möglich, dann kann die Erde später wieder als Deckerde genommen werden. Auf das Drahtgewebe wird grobes Holz (bis etwa zur halben Höhe) geschichtet, dann Hobelspäne, geschredderte grobe Gartenabfälle, geschreddertes Baumschnittholz, dem man etwas Kalkstickstoff, 100 g per qm, beimischt. Dann Pflanzenstrünke, Staudenabfall, Zweige, Papier und Pappe, gewendete Rasensode, Häckselgut. Es folgen Grobkompost, Laub, evt. Stallmist. Das Laub etwas anfeuchten und mit Kompost mischen. Hohlräume immer mit etwas Kompost stopfen und gut wässern. Anschließend 30 cm Deckerde, die mit Fein-Kompost und Steinmehl verbessert ist. Ggf. tiefgründig wässern. Das Beet kann schon im Herbst mit den oben genannten Materialien gefüllt werden, damit es im Frühjahr bereitsteht. Boden ständig mulchen. Die Ernten sind höher, die Arbeit daran ist bequemer. Da sich der Boden durch die Verrottung schneller erwärmt, wachsen die Pflanzen im Frühjahr und Herbst schneller, im Sommer muss aber ständig gewässert werden. Eine automatische Bewässerung z.B. mit Rieselschlauch ist dann vorteilhaft. Das Hochbeet setzt sich im Laufe der Zeit, deshalb muss immer Deckerde zum Auffüllen bereit gehalten werden. Ein Hochbeet gibt doppelten bis dreifachen Ertrag, es kann auch von Rollstuhlfahrern bearbeitet werden. Bei richtiger Anlage gibt es kein Schnecken- oder Wühlmausproblem.
Die Ernte kann durch Folientunnel°, Vlies usw. verfrüht werden. Ein engmaschiges Plastiknetz hat ähnliche Vorteile, hält aber auch bei richtiger Befestigung Schädlinge ab. - Wird das Hochbeet an eine Südwand angelehnt, erwärmt sich das Beet noch weiter.
Ein Hochbeet ist vor allem für wärmebedürftige Pflanzen geeignet. Im ersten Jahr sollten wegen der Nitratgefahr nur stark zehrende, aber weniger nitratreiche Pflanzen wie Gurken, Blumenkohl, Broccoli, Kohlrabi, Kürbisse, Sellerie und Tomaten angebaut werden. Im nächsten Jahr können außer den Starkzehrern schon Mittelzehrer angebaut werden, z.B. Eissalat, Porree, Radies, Rettich, Schwarzwurzeln, Zucchini, Zwiebeln. Im dritten Jahr müssen Starkzehrer schon wieder etwas mit Dünger unterstützt werden. Durch Hauben, Folien und Vliese lassen sich die Temperaturverhältnisse in kühleren Jahreszeiten erheblich verbessern. - Siehe 'Inhaltsstoffe Obst/Gemüse - Nitrat' und 'Nährstoffverbrauch'.
Es werden auch fertige Hochbeete und Hochbeetpyramiden aus Plastik für Garten und Gewächshaus angeboten. -
Für stark behinderte Rollstuhlfahrer gibt es Tischbeete, die man unterfahren kann.
Weitere Informationen in diesem Gastartikel:
Das Leben eines Hochbeetes – Materialwahl, Pflege und Erneuerung
Das Bild oben stammt von unserem Leser Heiko R (herzlichen Dank!). Er schreibt: Hochbeetebau am 11 Oktober 2011, Länge 200 cm, Breite 94 cm, Höhe 98 cm, Holz wurde anschließend beidseitig imprägniert, Teichfolie an den Seitenwänden, Gitter am Boden. Beide Hochbeete wurden in West-Ost-Richtung angelegt und anschließend aufgefüllt, sowie mit einer Abdeckung über den Winter mit Wasser durchlässiger Folie abgedeckt. Bepflanzung erfolgte 2012. Ergebnis hervorragend.
Wabenbeet
Eine Variante ist das Wabenbeet nach W. Franke. Die Hochbeetkonstruktion besteht aus 6 Seitenteilen 85 x 30/50 cm, die als Sechseck aufgestellt werden. Die Deckerde wird kraterförmig ausgebildet; in die Mitte, der tiefsten Stelle, werden die wärmeliebenden Gemüsearten, z.B. Gurken, Melone, Zucchini usw.gepflanzt, auf den Rand die robusteren Sorten. Fruchtwechsel nach dem System Stark-, Mittel-, Schwachzehrer. Der Ertrag wird noch erhöht mit einer Pferdemistpackung, die allerdings den Umsetzungsprozess im Beet beschleunigt. Gegen die Schneckenplage kann man noch eine waagerechte Abwehrkante aus feinmaschigem Draht um die Haltekonstruktion ziehen. Ein Pfahl in der Mitte kann eine zeltartige Folien- oder Vlieskonstruktion halten und die Temperatur erhöhen.
Kraterbeete
Kraterbeete sind wie Wabenbeete gebaut, sie sind außen annähernd rund und haben ebenfalls eine vertiefte Mitte. Sie ahmen das Prinzip der Kraterbeete nach, wie sie auf den Kanaren entwickelt wurden. Solche Beete schützen vor kalten Winden und speichern die Wärme. Lockerer, humoser Boden und sonnige Lage sind beste Voraussetzungen. Man zieht mit Hilfe eines Pflockes und einer Schnur einen Kreis von etwa 2 m Durchmesser. Mit der Hacke wird die Erde von der Mitte nach außen gezogen, bis die Kegelspitze etwa 15 cm tiefer liegt als die ursprüngliche Erdoberfläche und außen herum ein Wall von etwa 30 - 40 cm Höhe entstanden ist. Die Kratersohle wird nun etwa weitere 30 cm tief in der Weise bearbeitet, dass der Boden ganz und gar locker ist, z.B. mit einer hineingestoßenen Grabegabel, die vor- und rückwärts bewegt wird. Anschließend Kompost oberflächlich einarbeiten. Die Kratersohle kann mit Basaltsteinen ausgestaltet werden. Einige Trittsteine zum Begehen sind vorzusehen. Basaltsteine sind besonders günstig, da sie tagsüber viel Wärme speichern, außerdem bieten sie den Würmern Schutz. Außen herum können zur besseren Begehbarkeit Trittsteine gelegt werden. Solche Beete eignen sich gut für den frühen Anbau von Radieschen, Salat und Spinat. Später können Gurken oder Tomaten mit Buschbohnen drumherum gesetzt werden. Im Kraterbeet sind besonders die Pflanzenfreund- und -feindschaften (siehe Mischkultur) zu beachten. Die wärmeliebenden Pflanzen wie Auberginen, Gurken, Melonen kommen immer an die tiefste Stelle. Bei Frostgefahr wird das Beet mit Vlies oder Folie abgedeckt. Am besten schlägt man sofort einen Pfahl in der Mitte ein und breitet darüber das Vlies. Ist der Pfahl zu rau, kann man noch eine Dose o.ä. darüberstülpen. Am Rande mit Steinen oder Holzleisten befestigen.
Siehe auch "Hügelbeete".
° Die Folie sollte aus PE und gegen UV-Strahlen geschützt sein.