Sitzplatz, Hausbaumplatz.
Die genaue Lage des Sitzplatzes sollte schon vorgeplant sein. Es sollte der ruhigste Teil des Gartens sein mit wahlweise Schatten oder Sonne. Vielleicht möchte man auch Einblick haben am Spiel der Libellen am Teich. Schatten lässt sich in kleinen Gärten oft nur bewerkstelligen mit Hilfe von Sonnenschirmen oder ähnlichen Hilfsmitteln. Je nach Ausführung kann auch ein Pavillon für den nötigen Schatten sorgen. Für viele wirkt vielleicht ein schattengebendes Gehölz mit einer Freifläche daneben natürlicher und verbreitet mehr Kühle. Man wähle dafür solche Pflanzen, die robust sind, keine Früchte oder Samen abwerfen, keinen Honigtau absondern, Bodenplatten nicht anheben oder in irgendeiner Weise das Naturerlebnis trüben.
Geeignet sind dafür: Ahorn (Esche), Akazie, Amberbaum, Eberesche, Federbuschbaum, Felsenbirne, Goldregen, Hainbuche, Hängebirke, Kaskaden-Schnurbaum, , Kugelakazie, Kugelesche, Magnolie, Mehlbeere, Rotdorn (Wurzelläuse?), Spitzahorn (nicht geeignet bei Plattenbelag), Trompetenbaum, Ulme, Zierapfel. Auch (evt. mobile) Kübel mit pflegeleichten Lorbeerbäumchen, Bambusarten wie Fargesia murielae Simba, Sarsa palmata Nebulosa oder öfters blühende Strauchrosen. Wer genügend Platz hat, wird vielleicht auch einen Walnussbaum in Erwägung ziehen, der das 'Ungeziefer' vertreibt. Es gibt aber auch kleinere Walnussbäume für den kleinen Garten. Der Trompetenbaum sorgt ebenfalls für Insektenabwehr, wird aber über 15 m hoch, wenn man ihn nicht stutzt. Weitere Bäume: Der vielblütige Apfel (Malus floridabunda) trägt eine Unzahl schöner Blüten mit sich, doch im Herbst trumpft er noch einmal auf mit kirschroten Äpfelchen zwischen orangerotem Laub. Diese Kirschen sind allerdings so fürchterlich sauer, dass vielen der Mut vergeht. Wer an Wildfruchtmarmelade denkt, sollte besser Golden Hornet oder Evereste mit größeren, herb-süßen Äpfeln wählen. Ein weiterer Baum für alle Fälle ist der Kugelahorn (Acer platanoides Globosum). Er toleriert alle Bodenarten, ist enorm frosthart, trotzt Wind und Sturm, verträgt Hitze und Trockenheit und behält seine Form über viele Jahre. Die sommergrüne Wildkirsche, auf einen Hochstamm veredelt, trägt die anspruchlose Steppenkirsche (Prunus fruticosa Globusa). Mit etwa 2,5 m Breite und einer Höhe von 3 - 5 Metern passt die stadtklimafeste Minikirsche auch in große Pflanzcontainer auf den Dachgarten. Die Kirschen bleiben allerdings nur etwa erbsengroß. - Schneiden Sie die Kugelbäume nur im Notfall zurück. Der oft praktizierte Schnitt 'auf Zapfen' kann in vielen Fällen dazu führen, dass beim Neuaustrieb ganze Zweigpartien absterben. Da müßte wohl mit Baldrian ein Gegengewicht geschaffen werden.
Die vorgenannten Bäume (außer dem großen Walnussbaum) müssen zum Teil klein gehalten und zu einer breiteren Krone gezwungen werden. Dazu wird der Baum in der gewünschten Höhe gekappt. Die obersten Seitenäste werden heruntergebogen und in der Waagerechten mittels Stricken fixiert. Die Stricke dürfen nicht direkten Kontakt mit den Ästen haben, man legt im oberen Bereich ein Stück Teichfolie, ggf. doppelt, darüber. Neue senkrechte Triebe werden abgeschnitten, wenn die Krone dicht genug ist, sonst werden sie ebenfalls in die Waagerechte umgebogen. Sobald sich der Baum an die neue Situation gewöhnt hat, können die Seile wieder abgenommen werden.
Wer öfters grillen will und ziemlich entfernt vom Haus seinen Sitzplatz aufgeschlagen hat, sollte sich überlegen, ob nicht im Hintergrund verborgen ein kleines Häuschen die dafür nötigen Geräte aufnehmen soll. Gartenmöbel, die zierlich, aber stand- und wetterfest sind, wirken am besten. Rattan, Peddigrohr, Alu- oder Eisenkonstruktionen (auch aus Gusseisen) oder auch Korbmöbel kommen dem entgegen. Kunstfaser auf Alu-Rohr geflochten überstehen alle Witterungseinflüsse. Abdeckungen für Regenzeiten sollten trotzdem zur Hand sein, um auch die Polster zu schützen, ebenso für Sonnenschirme.
Besonders zu erwähnen: Der Sitzplatz muss natürlich auch an der West- und an der Nordseite mit einer höheren Hecke umgrenzt werden. Siehe Hecken unter III.Gartenformen-Teilbereiche. Ist der Zwischenraum zum Nachbarn sehr gering, möchte man vielleicht einen Sichtschutz anbringen. Es gibt inzwischen sehr hübsche Ausführungen aus Holz, entweder geschlossen oder mit Rautenmuster, die für eine Bepflanzung vorgesehen sind. Dazu eignen sich schnellwüchsige einjährige Kletterer wie die Schwarzäugige Susanne (Susi Orange, African Sunset 2 - 3 m), die Duftwicke (Appleblossom, Royal Mischung, sie müssen allerdings nach 1 - 2 Jahren ausgewechselt werden, bis 2 m), das Kletternde Löwenmaul (Asarina barclaiana, 2 - 3 m) und letztendlich auch die Glockenrebe (Violette Glocke, bis 6 m Höhe) siehe 'I. Pflanzen, die Datenbank - Kletter-, Fassadenpflanzen.
Der Gang könnte mit Bodenleuchten, evt. mit Sonnenzellen und Akku versehen, ausgestattet werden. Für den Sitzplatz selbst werden im allgemeinen Windlichter vorgezogen. Dafür werden vorgesehen: 1) Wetterfeste und stoßsichere Lampen mit VDE-Zeichen. Sie sind mit FI-Schaltern zu versehen. 2) Solarlampen, die für einige Stunden Licht spenden. 3) Kugellampen oder Standleuchten. 4) Ortsfeste Stand- oder Klemmleuchten, Schwimmleuchten.
Wer es etwas abgeschottet liebt, kann sich umgeben mit schönen Blütenpflanzen, die gleichzeitig Windschutz geben. Der Weg zum Sitzplatz kann beispielsweise mit einem hübschem weißen Rosenbogen und zwei Kletterrosen eingerahmt werden.