Abscisinsäure:
Sesquiterpencarbonsäure, Pflanzenhormon. Gegenspieler der wachstumsfördernden Pflanzenhormone wie Auxine, Cytokinine, Gibberelline. Reguliert die Spaltöffmungen der Blätter, verhindert im Herbst das Wachstum der Knospen und die Keimung von Samen und ist beteiligt an der Förderung von Blatt- und Fruchtfall.
Abwehrschwäche: 12 Wochenkur für das Immunsystem
1. - 3. Woche Ferrum phosphoricum D3 Tabletten
4. - 6. Woche Manganum sulfuricum D6 Tabletten
7. - 9. Woche Zincum chloratum D6 Tabletten
10. - 12. Woche Silicea D 6 Tabletten
Acetaldehyd:
In vielen Lebensmitteln, aber auch im Tabakrauch und in Autoabgasen sowie in Mineralwässern, die in PET-Flaschen abgefüllt sind, wenn auch in unkritischer Menge, vorhanden. Die Mineralwasserbranche hat sich ein Limit von 10 Mikrogramm/Liter gesetzt. Aber auch unterhalb dieser Grenze können u.U. geschmackliche Beeinträchtigungen wahrgenommen werden. Entsteht auch bei der Verarbeitung des Alkohols im Körper, löst den "Kater" aus. Nikotin beschleunigt den Abbau des Alkohols zu Acetaldehyd, das vor allem Gehirn, Herz und Leber angreift. Trinkende Raucher müssen mehr Alkohol als Nichtraucher trinken, um die gleiche Wirkung zu verspüren. US-Forscher fanden nun heraus, dass dieser Stoff, der normalerweise durch ein Enzym wieder abgebaut wird, möglicherweise krebserregend ist. Asiaten fehlt dieses Enzym generell, sie haben oft Speiseröhren-, Leber- und Kehlkopfkrebs.
Acetylcholin:
Überträgersubstanz (Neurotransmitter), die die Nervenimpulse weiterleitet und damit die Muskelzellen zum Zusammenziehen veranlasst. Regt das Denkvermögen und das Erinnerungsvermögen an. Wird von den Gehirnzellen aus Cholin hergestellt, das mit der Nahrung direkt in das Gehirn geht. Setzt in den Blutgefässen Stickstoffmonoxid frei, so dass sich die Gefässe weiten. A. wirkt blutdrucksenkend, verdauungsfördernd, verlangsamt den Puls. Mangel führt zu Herz- und Kreislaufkrankheiten, Schlaflosigkeit. Typisch ist eine kurze Zeit von sprudelndem Ideenreichtum, der sich nach Verbrauch des Cholins sofort verliert. Viele Gehirnzellen sterben bei Cholinmangel ab (Alzheimer). In Honig und Kopfkohlsorten enthalten. Bei Salbei und grünem Tee ist nachgewiesen, dass sie die Acetylcholinesterase hemmen, ein Enzym, das Acetylcholin abbaut. Dadurch wurde die Gedächtnisleistung erhöht. (Forschungszentrum für Medizinpflanzen, Uni Newcastle). Grüner Tee hemmt auch das Enzym Butyrylcholinesterase, das in den Eiweißablagerungen von Alzheimerkranken gefunden wurde. Ein weiteres Enzym wird blockiert, das für die Abnahme der Gehirnleistungen bei Alzheimerkranken verantwortlich gemacht wird. Die Aktivität des Acetylcholins wird durch Zitronenmelisse gesteigert (Northumbria University). - Siehe auch Cholin.
Acetylcystein: Eiweiß, hilft bei Erkältungen. Enthalten in Hühnerbrühe und Zwiebeln.
Acetylsalicylsäure:
02. ASS oder Aspirin kann gem. Cleveland Foundation, Ohio, bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck und Diabetes lebensverlängernd sein. Das gilt besonders für ältere Menschen oder solche, deren körperliche Belastbarkeit eingeschränkt ist. Studien in den USA haben ergeben, dass das Risiko einer Darmkrebserkrankung um 50% verringert wird, auch Speiseröhren- und Magenkrebse traten in geringerem Masse auf. Anwendung auch bei Polycythemia vera. - Evt. Nebenwirkung: Irreversibler Tinnitus, Magenwandschädigung und Asthma: Michael Schmitz, Hochgebirgsklinik Davos-Wolfgang: Bei 500 Asthmapatienten, 70% davon Frauen, spielte Acetylsalicylsäure (ASS) als Auslöser eine Rolle. Bekanntgegeben auf einem Kongress in Jena (01). - Nach einer Nierentransplantation kann das Organ durch den Einsatz von Aspirin um durchschnittlich sechs Jahre länger überleben (04 Uni Freiburg). - Patienten mit Rhinosinusitis polyposa vertragen praktisch nie Acetylsalicylsäure. Da bei älteren Menschen zur Schlaganfallprophylaxe vermehrt Acetylsalicylsäure verwendet wird, tritt die Rhinosinusitis polyposa auch immer häufiger auf.
Neues Aspirin: Es wurde von einer amerikanisch/italienischen Forschergruppe entwickelt. Dadurch, dass es den Botenstoff NO freisetzt, werden verengte Gefässe nach einer Gefäss-Dilatation nicht wieder verstopft.
Super-Aspirine:02 Neben Stents und Ballonaufweiterungen bei verengten Blutgefässen werden in Bad Nauheim, Kerckhoffklinik, Super-Aspirine gegeben. Sie verhindern das Verkleben der weißen Blutplättchen. Weitere Anwendungen bei drohendem Herzinfarkt, nach Schlaganfall und beim Anschluss an die Herz-Lungen-Maschine.
Die Ausgangssubstanz ist Salicylsäure (siehe dort), die in der Natur vor allem in der Weidenrinde (Salix) vorkommt. Weitere Pflanzen sind das Mädesüß, das Stiefmütterchen und das Wintergrün.
Acrolein: Verwandt mit Acrylamid. Entsteht bei Überhitzung von Ölen und Fetten. Wenn der Rauchpunkt überschritten wird, bilden sich blaue Rauchwolken, die einen stechenden Geruch ausströmen. Krebserregend. Acrylamid nicht höher einstellen als bis 120°.
Acrylamid
02. Schwedische Wissenschaftler, Uni Stockholm, haben in Brot, Gebäck und Kartoffelprodukten hohe Konzentrationen von Acrylamid entdeckt.
Es ist im Tierversuch stark krebserregend und ein Nervengift. Folgen können sein Bewegungsstörungen, Halluzinationen, Schläfrigkeit. Acrylamid entsteht durch hohe Erhitzung von Getreide, Kartoffeln und Reis. Kartoffelchips enthalten die 500-fache Menge, die die WHO im Trinkwasser zulässt. Pommes frites haben bei Untersuchungen das hundertfache der zugelassenen Menge ergeben. Kartoffeln sind besonders reich an Asparagin, sein Anteil an den Aminosäuren der Kartoffel beträgt 40%, bei Roggen sind es 18%, bei Weizen 14%. Dadurch haben Kartoffelchips und Knäckebrot die höchsten Acrylamid-Werte. Die Acrylamidwerte in Kartoffelchips können gesenkt werden durch Temperaturen unter 120°, danach steigen die Werte stark an. Je länger sie lagern, umso größer ist ihr Stärkeanteil und damit ihr Acrylamidanteil nach Erhitzung. Er ist auch höher bei Frittierung mit Palmöl, geringer bei Sonnenblumen- und Rapsöl. Die oft empfohlene Verwendung von Margarine zum Frittieren ist nicht von Vorteil. Bratkartoffeln sollte man immer vorkochen und möglichst nur frische Kartoffeln ohne Keimlinge verwenden. Möglichst große Pommes verwenden, die innen weich sind. Immer viel Frittierfett verwenden, dadurch werden die Acrylamidwerte niedrig gehalten. Fette mit Schaumbremse (E 900) erhöhen den Wert. Beim Backen zu starke Bräunung vermeiden durch Backpapier- oder Stanniol-Abdeckung. Temperaturen gering halten, max. 120° bei Umluftbetrieb, sonst 140 - 150° für Ober-/Unterhitze.
Außerdem ist Acrylamid zu finden in vorgerösteten Getreideflocken, Gebäck und Knabberartikeln, auch bei gerösteten Zwiebeln. Bei niedrigen Backtemperaturen ist das Roggenbrot fast frei von Acrylamid. Trockene Substanzen entwickeln weniger Acralamid als feuchte, Vollfettmargarine ist günstiger als Halbfettmargarine. Je stärker die Bräunung, um so wahrscheinlicher ist der Acrylamidwert erhöht.-
Acrylamid entsteht, wenn die Aminosäure Asparagin, die in stärkehaltigen Lebensmitteln wie Brot, Kartoffelchips, Keksen usw. vorkommt, bei 120 - 185° mit dem Zucker Glukose zusammentrifft (Maillard-Reaktion, wird offenbar durch Bräunung.). Bei der Maillard-Reaktion wird Kohlendioxid abgespalten und es entstehen Melanoide, die normalerweise den Geschmack verbessern und unschädlich sind. Aus Asparagin entsteht dabei aber auch das gefährliche Acrylamid. Je höher und länger die Einwirkzeit der Hitze, umso mehr Acrylamid entsteht, das Maximum ist bei 120°.
Vom Bundesamt wird zunächst empfohlen, 1 mg/kg Lebensmittel als Aktionswert nicht zu überschreiten. Laut WHO ist die tägliche Aufnahme von 1 mg bedenklich. Es kann sich im menschlichen Körper bis zu 24 Stunden aufhalten, ehe es über den Urin ausgeschieden wird. - Es entsteht auch bei Verbrennungsprozessen, u.a. kommt es vor im Autoabgas und im Zigarettenrauch. -
Auch in Kosmetika und Shampoos sind solche Rückstände zu finden. Sie sollen künftig durch eine Kosmetikrichtlinie weitgehend minimiert werden. Die Kommission der europäischen Union empfiehlt, den Gehalt in Kosmetika auf 0,1 mg/kg zu begrenzen. Siehe auch Melanoidine.
Actinidin:
Proteolytisches Enzym in Kiwis. Es ist aber nur in der ausgereiften Frucht enthalten, nicht in früh geernteten auch nicht in den europäischen Kiwis (herausgezüchtet). Sorgt für den Ablauf der eiweißspaltenden Vorgänge im Verdauungstrakt. Macht Milchprodukte bitter, Fleisch zarter (Ohne Bittergeschmack) und verhindert das Festwerden der Gelatine. Es passiert den sauren Magen ohne Veränderung. - Das Enzym Pepsin zerlegt in Zusammenarbeit mit der Magensäure Eiweiß. Wenn der Magen Schwierigkeiten mit der Verdauung hat und deshalb zur Überproduktion von Magensäure greift, schaltet sich Actinidin ein und verhindert das. Dadurch wird auch etwaiges Sodbrennen verhindert.
Adrenalin:
In Ausnahmesituationen kann der Gehalt dieses Stresshormons auf das zwanzigfache steigen, z.B. bei Todesgefahr. Es baut sich aber nur über mehrere Tage wieder ab. Bei stetigem harten Stress schafft der Körper das nicht, es können Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, sogar Herzmuskelentzündungen oder -stillstand die Folge sein. Folgende Faktoren fördern die Produktion: Aufregung, Bananen, Coffein, Käse, Medikamente, Nüsse, Vanille, Vitamin C.
Ätherische Öle:
Flüchtige, stark riechende Inhaltsstoffe von Pflanzen (in Blättern, Blüten, Holz, Samen, Wurzeln, gespeichert in Ölzellen, -gängen, -drüsenhaaren), die schlecht oder gar nicht wasserlöslich sind. Sie werden durch Destillation gewonnen. Vorkommen in vielen Pflanzen, ihr Gehalt schwankt stark. Besonders hoch ist ihr Gehalt in Dolden- und Lippenblütlergewächsen sowie in Korbblütlern. Uneinheitliche Stoffgruppe (Alkohole, Kohlenwasserstoffe, Terpene u.a.), oft aus vielen, bis 50, Einzelstoffen zusammengesetzt. Die meisten äther. Öle gehören zu den Terpenoiden. Weitere Gruppen bestehen aus Aldehyden, Alkoholen, Estern, Ketonen, Phenolen und organischen Säuren. Die Pflanzen benutzen sie zum Anlocken oder Abwehren von Tieren, sogar zum Töten von Schädlingen. Ihre Wirkung ist stärkend auf Darm, Galle, Leber, Magen; entkrampfend, entzündungswidrig oder auswurffördernd. Auch Bakterien (z.B. im Darm) werden bekämpft, wahrscheinlich auch Viren. Äther. Öle sind im Körper noch wirksam gegen Bakterien in der Dosierung von einem Nanogramm. Gegen Erkältungen z.B. wirken Eukalyptus, Kamille, Kiefern- oder Fichtennadeln, Pfefferminze, Salbei und Thymian. Die äther. Öle und Scharfstoffe des Ingwers regen die Galleproduktion an.
Aflatoxine:
(Oberbegriff Mykotoxine) Gift von Schimmelpilzen (Aspergillus flavus), besonders das Aflatoxin B1, gilt als das stärkste in der Natur vorkommende Krebsgift (gentoxisch), das auch in kleinsten Mengen Leber- und Nierenkrebs hervorrufen kann. Das Gift wird nicht durch Hitze zerstört. Besonders betroffen sind Backwaren und Brot (immer wegwerfen), Gemüse, Milch und Milchprodukte (Joghurt und Quark wegwerfen, Hartkäse großzügig ausschneiden), Nüsse (vor allem Paranüsse und Pistazien, aber auch Erd- und Haselnüsse) und Obst, z.B. getrocknete Früchte, vor allem Feigen, Obstsäfte (wegwerfen) aber auch Gewürze (z.B. Paprikapulver, Pfeffer), grüne Kaffeebohnen, Mais, Reis und Weizen. Feigen immer aufschneiden vor dem Essen, sind sie innen teilweise schwarz, aussen dunkel oder sichtbar beschädigt, sollte man auf den Verzehr lieber verzichten. Dasselbe gilt bei geschmacklichen Veränderungen. Befallene zuckerarme Konfitüren unter 63% Zuckergehalt sollten vernichtet werden. Insbesondere (iranische) Pistazien sind oft bis weit über die geltenden Grenzwerte belastet. Ebenfalls kann über die Schiene Kuh - Milch - Mensch das Gift wirksam werden. Der Pilz ist meistens unsichtbar, nur unter UV-Licht sind seine Ausscheidungen als gelbliche Verfärbungen zu erkennen. - Abwehr: Es gilt seit 1.1.1999 eine EU-weite Mindestmengenregelung, Enzyme und Enzymzubereitungen, die zur Herstellung von Lebensmitteln bestimmt sind, unterliegen ebenfalls der Verordnung. Erzeugnisse, die den zulässigen Höchstgehalt überschreiten, dürfen weder unvermischt noch vermischt in den Verkehr gebracht werden. Die chemische Entgiftung ist untersagt. Die Regelung richtet sich nach den technischen Möglichkeiten, da es für Aflatoxine keinen Schwellenwert gibt, sie können auch in kleinsten Mengen Krebs erzeugen. Man geht davon aus, dass 1 mg/kg Körpergewicht tödlich sein kann. Gefährdete Waren kühl, luftig und trocken aufbewahren. Nüsse selber knacken, keine alten Nüsse kaufen. Alte Haselnüsse sind dunkel und bewegen sich hörbar in der Schale. Frische Nüsse sind immer hell. Gemahlene Haselnüsse können auch aus der vergangenen Ernte und damit infiziert sein. Sichtbaren Befall nicht wegschneiden, besser das befallene Produkt vernichten. - Biophenole (Ellagsäure) können Aflatoxine unschädlich machen.
Alkaloide:
Stickstoffhaltige, meist zyklische chem. Verbindungen, die alkalisch reagieren. Der Stickstoff kann H-Ionen anlagern. In den Pflanzen als Salze enthalten, sie benutzen sie zum Schutz vor Insekten. Schwer wasserlöslich, ihre Salze dagegen sind meist leichtlöslich. Meist stark wirkende Stoffe mit Arzneicharakter: Atropin (Tollkirsche), Chinin (Chinarinde), Coffein (gr. Tee), Colchizin (Herbstzeitlose). Die Hundsgift- und Mohngewächse sind besonders reich an Alkaloiden, weitere Lieferanten sind Hahnenfuß- und Nachtschattengewächse. Bekannte Alkaloide sind Akonitin, Atropin, Chinin, Kokain, Codein, Koffein, Ergotamin, Heroin, Lysergsäure, Morphin, Nicotin, Strychnin. Avenin, ein beruhigendes Indol-Alkaloid, ist im Hafer enthalten. Etwa 3000 A. sind bekannt. Alkaloide sind auch in geringeren, ungiftigen Mengen in vielen Pflanzen enthalten.
Allantoin:
Glyoxylsäurediureid, Endprodukt des Purinstoffwechsels bei verschiedenen Säugetieren, Amphibien und Fischen. Enthalten auch in Weizenkeimen, Schwarzwurzeln, Rosskastanienrinde, Bärlauch, Beinwell, Knoblauch, Sanikel, Zwiebeln. Verwendet zur Wundbehandlung in kosmetischen Präparaten (für trockene, rissige Haut, Akne, Babypflege, Sonnenschutzmittel), wird auch von Fliegenlarven ausgeschieden.
Allergien: 3 Monate vor Beginn der Allergie, zum Beispiel bei Heuschnupfen im November.
1. - 4. Woche Manganum sulfuricum D 6 Tabletten
5. - 12. Woche Calcium phosphoricum D 6 Tabletten im Wechsel mit Cuprum arsenicosum D 6 Tabletten
Allicin:
Entwickelt sich aus Alliin unter Einwirkung eines Enzyms. Im Knoblauch der geruchsintensive Stoff, tötet die Helicobacter pylori sicher ab (Uni Maastricht). Antibiotische Wirkung, hemmt Krebs und senkt das Cholesterin.- Knoblauch ist die Nahrungspflanze mit der stärksten antimikrobiellen Wirkung. Er kann das Wachstum von Mikroorganismen noch in der Verdünnung von 1:125.000 unterdrücken. Ein Milligramm Allicin wirkt gegen manche Mikroorganismen wie 15 i.E. Penicillin (UGB-Forum des Verbandes für unabhängige Gesundheitsberatung, Gießen). Wirkt Arterienverkalkung entgegen.
Alpha-Liponsäure (Thioctsäure):
Schwefelhaltige Fettsäure, die besonders im Bereich Herz und Leber in höherer Konzentration vorkommt. Pflanzen, Bakterien und einige höhere Organismen können es selbst herstellen. Wahrscheinlich für den Menschen lebenswichtig. Radikalenfänger, regeneriert Vitamin C und E. Zucker wird besser verwertet. Wirkung auf die Nerven, vor allem bei der Polyneuropathie im Zusammenhang mit Diabetes. Der Energiestoffwechsel der Hand- und Fußnerven wird durch A. aktiviert. Schwermetalle wie Arsen und Kupfer werden durch A. schneller ausgeschieden. Die Leber wird besser durchblutet (Ausheilung der Hepatitis wird gefördert). Positiver Einfluss auf Folgen von Arteriosklerose, Diabetes und Polyneuropathie. Vorkommen vor allem in Fleisch und in geringen Mengen in den anderen Nahrungsmitteln, z.B. Spinat, Weizenkeimen.
Amylasen: Enzyme, die im Dünndarm Stärke aufspalten.
Aminosäuren:
Es gibt 20 natürliche Aminosäuren, sie kommen vor in allen Organismen in unterschiedlicher Kombination: Sie bilden die Bausteine von (Poly)Peptiden und Proteinen. Für die Proteine sind mindestens 100 Aminosäuren erforderlich. Die riesige Zahl ihrer Wirkungsweisen erklärt sich aus der unterschiedlichen Anordnung und der Reihenfolge innerhalb des Proteinmoleküls. Es sind organische Kohlenwasserstoff-Verbindungen, sie enthalten noch andere Elemente in kleinsten Mengen. Im Eiweißmolekül sind die Aminosäuren wie Perlen einer Kette aufgereiht.
Essenzielle Aminosäuren sind solche, die für den Menschen lebensnotwendig sind und von ihm nicht aus anderen Stoffen aufgebaut werden können. Sie müssen zum großen Teil aus grünen Pflanzen aufgenommen werden. In Ei- und Milchprodukten sind alle essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge enthalten, ebenso im Hafer und im Weizengras. Ihre Namen sind: Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin, bedingt auch Arginin und Histidin (letzteres nur für Kinder).
Nichtessenzielle Aminosäuren sind solche, die zum Teil im tierischen und menschlichen Körper aufgebaut werden. Ihre Namen sind: Alanin, Arginin, Asparagin°, Aspartat, Cystein, Glutamat, Glutamin, Glycin, Histidin, Prolin, Serin und Tyrosin. L-Arginin fördert Herpesviren, es ist enthalten in Haselnüssen (!), Mandeln, Paranüssen, Schokolade, Walnüssen. Sein Gegenspieler ist L-Lysin*, es ist enthalten in Buchweizen, Eiern, Fisch, Käse, Milch. - Weitere ca. 150 Aminosäuren kommen noch z.B. in Pilzen (z.B. Schopftintling) und anderen hochentwickelten Pflanzen vor. - 02: Amerikanische Wissenschaftler haben die Aminosäure Pyrrolysin entdeckt, die von dem Mikroorganismus Methanosarcina barkeri in ein Protein eingebaut wird.°Asparagin bildet zusammen mit Glukose unter Hitzeeinwirkung das krebserzeugende Acrylamid.
*Lysin bildet zusammen mit Stärke unter Hitzeeinwirkung Pronyl-Lysin, das vor Krebs und Herz-/Kreislauferkrankungen schützt. In großen Mengen vorhanden in der Brotkruste von Roggen-/Weizen-Mischbroten, Pumpernickel und dunklem Bier.
Anandamin: Opiat, Bestandteil des Kakaos und der Schokolade. Berauschende, beflügelnde Wirkung, der Stoff dockt an den gleichen Rezeptoren des Gehirns an wie Cannabis. Die Dosis im Kakao ist zu gering, um durchzuschlagen. Das Opiat wird auch schnell abgebaut.
Anthocyane:
Untergruppe der Biophenole. Stark wirkende Antioxidanzien. Pflanzenfarbstoffe. Die eigentlich wirksamen Substanzen sind die farblosen Vorstufen, die Proanthocyane. Sie zerfallen, sobald sie mit Sauerstoff in Berührung kommen; durch Kochen werden die meisten ebenfalls zerstört. Anthocyane sind vorhanden im Rotkohl und in den roten Salatsorten (Kopfsalate Barbarossa, Rotkäppchen; Eissalate Rosso und Sioux, Eichblattsalat), auch in Heidelbeeren [Waldheidelbeeren haben den höchsten Anteil überhaupt, in geringerem Masse die Gartenheidelbeeren und Holunderbeeren, in dunklen Bohnen und in Sauerkirschen]. Bewirkt ebenfalls den violetten Farbton in den Artischocken, blauen Farbton in Weintrauben, lila Farbton in den Auberginen, die Anthocyane sollen die Zellatmung verbessern, Darmkrebs und Ablagerung von LDL-Cholesterin in den Gefässen verhindern und vor Herz-Kreislauf-Krankheiten schützen. Anthocyane in den Kirschen wirken schmerzstillend und entzündungshemmend. Anthocyan wird von Pflanzen auch gebildet, wenn sie unter Bakterien- oder Insektenbefall, Hitze- oder UV-Strahlungs-Stress oder Wunden leiden. Die tiefroten Wundanthicyane sind dann deutlich an den Wundrändern zu sehen. - Dunkelrote Anthocyane sind außerdem zu finden im Blattwerk einiger Laubbäume, im Herbst deutlich sichtbar, besonders bei älteren und nicht gedüngten Bäumen. Man erklärt sich diese Erscheinung neuerdings wie folgt: Im Herbst benötigen die Bäume Sonnenenergie, um die Nährstoffe der Blätter in den Wurzeln zu speichern. Andererseits sind die Blattzellen in dieser Jahreszeit besonders verletzlich. Die Anthocyane schützen das Blattgewebe, lassen aber noch soviel Energie durch, dass es noch gerade genug fähig ist, diese Arbeit zu leisten. Mehr lichtgeschützte Blätter im Innern des Baumes nehmen an der Verfärbung weniger teil. In Amerika ist die Verfärbung viel deutlicher als in Europa, weil hier der wolkenbedeckte Herbsthimmel einen großen Teil der Lichteinstrahlung abfängt. - In der Umgebung von Tschernobyl waren die Blätter ebenfalls zum Schutz vor radioaktiver Strahlung durch Anthocyaneinlagerung verfärbt. - Anthocyane in den Holunder- und Heidelbeeren sollen das nächtliche Sehen verbessern und den Cholesterinspiegel senken.
Das Flugmedizinische Institut der deutschen Luftwaffe in Fürstenfeldbruck hat unter Einwirkung der Anthocyane eine bessere Sicht bei Dunkelheit bestätigt und verringerte Blendeinwirkung entgegenkommender Autos festgestellt. Diese Wirkung stellt sich aber nur bei sehr hoher Konzentration ein, wie sie bei Genuss von Heidelbeeren nicht erzielt werden kann. (Difrarell-Therapie). Der Wirkstoff wirkt auch stabilisierend auf die feinen Blutgefässe der Netzhaut, Anwendung bei diabetischer Retinopathie und Makula-Degeneration. Alle Farbstoffe schützen auch schon in kleinen Mengen vor Freien Radikalen° (Uni Jena, Volker Böhm). Gem. amerikanischen Wissenschaftlern schützen die Anthocyane der Sauerkirschen besser vor Freien Radikalen als Vitamin E. - Anthocyane bewirken auch beim weißen Spargel violette Verfärbung, wenn es dem Licht ausgesetzt wird.
Anthrachinone: Abführmittel in Aloe oder Sennesblättern.
Antioxidanzien: Siehe Radikalenfänger.
Apigenin: Flavonoid. Hemmt Entzündungen. Vorkommen in Kamille, Petersilie und Sellerie.
Appiin: Bitterstoff im Sellerie.
Aromen:
Sie sind in vielen Pflanzen enthalten. Sie bestehen aus etwa 800 chemischen Verbindungen. Insgesamt soll es zwischen 2400 und 8000 künstliche und natürliche Aromen geben. Durch den Zusatz von synthetisch hergestellten Aromen bei Lebensmitteln wird Geschmack und Frische vorgegaukelt, die nicht gegeben sind. Sie sind längst nicht alle auf Schädlichkeit durchgeprüft. Einige sind definitiv allergisierend. Schon vor Jahren wurden in Deutschland jährlich 15.000 Tonnen verbraucht. Eine Instant-Hühnersuppe enthält auf diese Weise 2 g Trockenhuhn, bei der Rindsbouillon sind es nur einige Milligramm Fleisch.
Arthrose: Calcium fluoratum D 12 Tabletten im Laufe des Vormittags 3 Tabletten
zusätzlich Calcium fluoratum-Salbe
Silicea D 3 im Laufe des Nachmittags 3 Tabletten
Manganum sulfuricum D 6 Tabletten im Laufe des Abends
Behandlungsdauer 3 Monate, Salbenumschläge über Nacht. Bei Schmerzen
Heiße Sieben: Magnesium phosphoricum D 6. Die entkrampfende und schmerzstillende Wirkung setzt schneller ein, wenn 10 Tabletten - für Kinder 5 Tabletten - in heißem Wasser aufgelöst werden und man die Lösung langsam und schluckweise trinkt. Nicht mit einem Metalllöffel umrühren. - Wenn es die Heftigkeit der Symptome verlangt, können die Salze 1 - 12 (Calcium fluoratum bis Calcium sulfuricum) in heißem Wasser aufgelöst eingenommen werden.
Ascorbigen: Vorstufe des Vitamins C. Wird durch Kochen zu Vitamin C umgewandelt. Enthalten nur in Weißkohl.
Asparaginsäure: Regt Wasserausscheidung an. Enthalten in Maiglöckchen, Rucola (Rauke) und Spargel.
Aspirin siehe Acetylsalicylsäure.
Asthma-Schema: Kalium phosphoricum D 6 Tabletten vor dem Frühstück 5 Tabletten in heißem Wasser
Kalium sulfuricum D 6 Tabletten vor dem Mittagessen 5 Tabletten in heißem Wasser
Magnesium phosphoricum D 6 Tabletten abends 5 Tabletten in heißem Wasser
Einnahme wie Heiße Sieben (Siehe dort)
Aucubin: Glycosid. Seine Spaltprodukte wirken antibakteriell. Außerdem entzündungshemmend, schmerzlindernd und verdauungsfördernd. Enthalten vor allem im Spitzwegerich, im Ehrenpreis (Veronica beccabunga) und im Goldblatt (Aucuba japonica), von dem der Name abgeleitet ist.
Auxin: Indolderivat. Pflanzenhormon, das das Zellwachstum im Kambium fördern, Blätter streckt und das Wachstum der Wurzeln anregt. Es sorgt dafür, dass Pflanzen in die richtige Richtung wachsen, nämlich die Wurzeln in Richtung Schwerkraft, die oberen Pflanzenteile in Richtung Licht.
Ballaststoffe:
Sie fördern die Verdauung dadurch, dass sie die Nahrung aufquellen lassen, dabei Cholesterin abbauen und unerwünschte Nahrungsbestandteile, z.B. Fett, entfernen. Sie selbst sind fast unverdaulich. Cellulose und Lignin sind wasserunlöslich, Hemicellulosen und Pektine sind löslich. Die positiv wirkenden Bakterien der Darmflora benötigen die Ballaststoffe für ihre Funktion. Die Ballaststoffe regulieren den Blutzucker und den Wasserentzug und sorgen für die richtige Konsistenz. Außerdem helfen sie bei der Entgiftung, der Vorsorge von Krebs, Herzinfarkt, Diabetes und Fettleibigkeit*. Sie hemmen die Entstehung und Entwicklung von Tumoren. Beim Abbau im Dickdarm entsteht durch die Aktivität von Bakterien Butyrat; diese Substanz hemmt entartete Zellen und verhindert die Bildung sekundärer Gallensäuren, die Krebs fördern; außerdem Butter- und Essigsäuren, die für eine gesunde Darmflora sorgen. 30 g Ballaststoffe werden je Tag benötigt. Sie sind vor allem enthalten in Äpfeln (Pektin), Avocados, Flohsamen (Ballaststoff Psyllium), Gemüse (Chicorée, Hülsenfrüchten, Knoblauch, Kohl!, Porree, Topinambur, Zwiebeln), Getreide (Vollkorn, am meisten wirkt die Weizenkleie), Nüssen, Obst (Pflaumen!), Salat, Schwarzwurzeln + Gänseblümchen (Inulin).
Ballaststoffe sind auch in reichem Maße enthalten in den alten Getreidesorten Amaranth, Dinkel, Grünkern, Kamut, Quinoa. Ballaststoffe in 100 g Weißbrot 3-4 g, Roggenmischbrot 6 g, Roggenvollkornbrot 9 g. Pektin verstärkt die Ausscheidung von Blei (Deutsches Institut für Ernährung) und lässt das Darmkrebsrisiko um 50% sinken (Uni Texas). Pektin ist enthalten in Äpfeln, Aprikosen, Bananen, Orangen. Außer Pektin gibt es noch andere lösliche Ballaststoffe wie Beta-Glukane, Oligosaccharide, Inulin, Gel-Bildner und Schleimstoffe. Weitere Ballaststoffe pflanzlichen Ursprungs sind Agar-Agar* (aus Rotalgen), Carraghenaan* (aus Rotalgen, nicht bei Entzündungen im Magen-/Darmbereich essen), Cellulose (aus Getreide), Guarkernmehl* (Guarstrauch), Gummi arabicum (Akazienrinde)*, Xanthan (Stoffwechselprodukt eines Mikroorganismus)*; Chitosan (aus Schalentieren, absorbiert fettartige Verbindungen und scheidet sie aus dem Körper). Die Algenprodukte haben in letzter Zeit immer größere Bedeutung gewonnen. Wichtige Ballaststoffe sind auch Inulin und Oligosaccharide, die das Wachstum von Bifidusbakterien unterstützen.- Andererseits muss die Ballaststoffmenge begrenzt bleiben, da dadurch auch nützliche Nahrungskomponenten (z.B. Mineralien, vor allem bei konzentrierten und isolierten Ballaststoffen wie Kleie) absorbiert werden. Außerdem können giftige Gärungsprodukte entstehen, die die Schleimhaut des Darmes oder sogar des Immunsystems bei Dauergebrauch angreifen. - Gemäß Nurses Health Study, USA, soll ballaststoffreiche Nahrung keine vorbeugende Wirkung auf Dickdarmkrebs haben. Diese Interpretation wird von der DEG bestritten, die Mengen an Ballaststoffen bei der Studie seien zu gering gewesen. Ballaststoffe aus Vollkorn können Teile von Schmerzstillern wie Acetylsalicylsäure (Aspirin) oder Paracetamol an sich binden, die Wirkung kann dadurch stark verringert werden. Man sollte zwei Stunden nach der Einnahme warten.
* Nach einer japanischen Studie soll sich das Risiko Diabetes 2 um 350% erhöhen, wenn innerhalb von 10 Jahren mindestens einmal mehr als 5 kg abgespeckt wurde, danach aber das alte Gewicht wieder erreicht wurde.
* Laut Udo Pollmer sind diese Stoffe nicht unproblematisch. Agar Agar hat beim Tierversuch Verschlimmerung des Darmkrebses bewirkt, Carragen bei Tierversuchen Veränderungen im Immunsystem, Geschwüre im Darm. Guarkernmehl wird aus dem Samen der giftigen Guarpflanze hergestellt, eine völlige Beseitigung der Giftstoffe scheint unwirtschaftlich zu sein. Jedenfalls sind 10% "sonstige Bestandteile" erlaubt. Gummi arabicum schädigt im Tierversuch das Herz, beim Menschen werden gelegentlich Allergien beobachtet. Xanthan wird von Mikroorganismen erzeugt. Als 'problematisch' gelten die Nährstoffe, die möglicherweise in das fertige Xanthan verschleppt werden. Besonders wirkungsvoll - in dieser Reihenfolge - sind: - Haferkleie, Roggenvollkornmehl, Knäckebrot, Weizenvollkornmehl, Haferflocken. Ausreichend trinken, damit die Ballaststoffe quellen und die Verdauung anregen!
04 University of Minnesota: 3 Äpfel am Tag verringern das Herztodrisiko signifikant. Ursache dafür sind die Ballaststoffe. Besonders wirksam sind die Ballaststoffe aus Obst und Getreide, weniger die aus Gemüse.
05: Gem. einer Studie der Tulane-Universität, New Orleans, mit 1500 Teilnehmern senken Ballaststoffe auch den Blutdruck.
Basen - Säure - Gleichgewicht. Näheres über Basen - Säure - Gleichgewicht siehe unter Basen-Säure/Gesunde Ernährung und anderer Lebensstil II
(Nukleo)Basen:
Bestandteile der Desoxiribonukleinsäure (DNS), die die Doppelhelix ('Strickleiter') bilden. Ihre Namen sind Adenin (abgekürzt A), Cytisin (C), Guanin (G) und Thymin (T). Die einzelnen Sprosse der Doppelhelix werden immer gebildet aus entweder A + T oder C + G. Ihre Reihenfolge legt die Erbinformation fest.
Betacarotin. Siehe Carotin/Carotinoide.
Betalaine: Farbstoffe, z.B. in der Roten Bete. Sie stimulieren die Zellatmung, das Risiko von Krebs, Bluthochdruck und Schlaganfall wird verringert.
Bierhefe: B1,2,6, Biotin, Folsäure, Niacin, Pantothensäure. Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium. Eisen, Kupfer, Zink. Eiweiß (Lysin, Tryptophan).
Bioflavonoide: Siehe Flavonoide
Biophenole (Polyphenole):
Wichtige Klasse der sekundären Pflanzenstoffe. Untergruppen Anthocyane, Flavonoide, Phenole. Ihre Anzahl wird auf über 10.000 geschätzt. Sie sind in Gemüse, Getreide und Obst enthalten in z.T. großer Zahl und verschiedenen chemischen Strukturen. Besonders reich an B. ist das (reife) Obst, im Apfel z.B. sind es an die 40 Stoffe mit bis zu 25 mg. Diese verhindern weitgehend Karies. Meistens sind knapp die Hälfte in der Schale der Früchte enthalten. Durch Schälen der Äpfel und Abziehen der Tomatenhaut gehen viele Flavonoide verloren. In der Zistrose sind besonders viele Biophenole angereichert (Rutin). Polyphenole wirken beim Menschen fast immer gemeinsam und verstärken sich gegenseitig. Die meisten von ihnen sind hitzefest, die Phenole in Äpfeln und Erdbeeren sind es aber nicht. Je mehr die Pflanzen mit Stickstoff überfüttert werden, umso weniger Biophenole können sie bilden und umso mehr sind sie deshalb anfälliger, denn Biophenole schützen die Pflanzen vor Hitzeschäden und feindlichen Organismen. Je nach Zusammensetzung wirken Biophenole antibakteriell, z.B. bei Karies, fördern die Durchblutung und die Verdauung, senken den Blutdruck, machen das LDL-Cholesterin unschädlich, lindern rheumatisch-gichtische Krankheiten, wirken sich positiv aus auf die wichtigsten Körperorgane, hemmen Entzündungen und Infektionen, erhöhen die Immunabwehr, verhindern vorzeitiges Altern der Gefässe, erschweren die Blutgerinnung, steuern Blutfett- und Blutzuckergehalt und sind Antioxidanzien.
Für den Menschen wichtige Biophenole sind: Flavonoide (Anthozyane, Flavone, Flavonole), Quercetin. Flavone und Flavonole geben den Pflanzen eine gelbe Farbe, Anthozyane eine blaue, rote oder violette. Sie sind in grünem Tee, Gemüse, reichlich im Bier (50 verschiedene Phenole) und im Obst, z.B. im Wein in vielen Varianten vorhanden. Das Resveratrol im Wein (vor allem im Rotwein) aktiviert ein Enzym der Hirnzellen (Map-Kinase), das eine Regeneration der Zellen unterstützt. Möglicherweise wirkt es vorbeugend gegen Alzheimer und Parkinson (1 - 2 Gläser Wein täglich oder Rebensaft). Gemäß 'American Journal of Epidemiology' haben Menschen, die regelmäßig Wein trinken, seltener neurodegenerative Krankheiten. Mit den Tanninen zusammen haben die Phenole im Rotwein (besonders im Beaujolais primeur, der mit Stängel auf der Maische vergoren wird, und im Châteauneuf du Pape, der im neuen Eichenfass gelagert war) in einem Versuch die Herzkranzgefässe erweitert. Auch im Granatapfel sind Biophenole (!) enthalten. - Einige Biophenole haben eine ähnliche Raumstruktur wie die Genbausteine. Sie können an diese andocken und den Zugriff von krebsauslösenden Substanzen abblocken. Biophenole wehren in der Pflanze Pilz- und Tierangriffe ab. Zu dieser Gruppe gehören Flavonoide wie Quercetin (In der Zwiebel besonders stark enthalten, es bindet Stoffe, die Krebs verursachen können) und Rutin, Phenolsäuren (alle farblos), gelbe Flavonole, rote Anthocyane (bewirken Herbstfärbung der Blätter) usw. Auch die Gerbstoffe gehören dazu. Sie haben verschiedene Wirkungsweisen. Einige gelten als krebsvorbeugend, andere als °Radikalenfänger, abwehrstärkend, blutdruckregulierend, blutgerinnungshemmend, entgiftend, entzündungswidrig usw. Besonders wichtig ist die Aufgabe einiger Flavonoide, die das Vitamin C vor dem Zerfall schützen, so dass es seine wichtige Funktion voll entfalten kann. Isoflavonoide und Lignane wirken ähnlich wie Östrogene, wenn auch schwächer. Auch das Cumarin gehört zu den Biophenolen. - Die Arzneipflanze Europas 1999, die Cistrose (Cistus incanus), hat viele Polyphenole, die an der UNI Würzburg untersucht wurden. Diese wirken antioxidativ und anticancerogen, haben Vitamincharakter, stabilisieren Herz- und Kreislauf, scheiden Schwermetalle aus und sanieren den Darm. Weiterhin schützen sie Haut und Schleimhaut vor Pilzen, Viren und Bakterien (bei Akne, verdrängen auch Helicobacter pylori, Streptokokken und Lactobazillen) und lindern Juckreiz bei Neurodermitis. -
Biophenole sind vorhanden in Äpfeln, Aprikosen, Auberginen, Beeren (Brombeeren (!), Birnen, Blattsalat, Brokkoli, Brombeeren, Erbsen, Erdbeeren, grünem Tee, Grünkohl, Heidelbeeren, Himbeeren, Holunderbeeren, Kamillentee, Kakao und Schokolade, Kirschen, Kohl, Lakritze, Mangos, Mirabellen, Nüssen (Walnüssen(!), Orangen, Pfirsichen, Pflaumen, Pu-erh-Tee (!), Radicchio, Radieschen, Roter Beete, Rotkohl, Rotwein, Saubohnen, Tomaten (!), Traubensaft, Traubenkernen (schützen die Haut vor vorzeitigem Altern) und Zwiebeln. Auch in der Schokolade sind viele Biophenole enthalten, vor allem aber in den roten Fruchtsäften. - Polyphenole können u.U. auch Kopfweh bzw. Migräne auslösen, z.B. durch grünen Tee, Kakao, Rotwein.
05. Die Polyphenole im grünen Tee, hauptsächlich Catechine, wirken antikanzerogen, antioxidativ, blutdruck- und cholesterinsenkend. Wissenschaftler des Deutschen Institutes für Ernährungsforschung, Potsdam, haben bei Mäusen festgestellt, dass das Catechin EGCG aus dem grünen Tee eine verminderte Aufnahme von Fett und gleichzeitig eine höhere Fettverbrennung bewirkt.
Bitterstoffe:
Pflanzen können neben den Bitterstoffen, die ihnen den charakteristischen Geschmack verleihen, auch ätherische Öle enthalten, die bitter-aromatisch schmecken, z.B. Wermut. Andere enthalten außer Bitterstoffen noch Scharfstoffe, z.B. den Pfeffer. Der Bitterstoff Cynarin in der Artischocke, bis zu 6%, regt die Sekretion der Verdauungsdrüsen an, entgiftet die Leber, regt die Nieren an und reguliert die Fettwerte im Blut. Deshalb Verschreibung bei Appetitlosigkeit. In der Endivie (Frisée) sind es die Bitterstoffe wie Intybin, die den Geschmack ausmachen. Im Löwenzahn sind ebenfalls Bitterstoffe enthalten, im Tausendgüldenkraut Amarogentin und Gentiopikrin, auch im Gänseblümchen sind Bitterstoffe zu finden. - Die Kombination Bitter- und Scharfstoffe stärkt den Kreislauf, der durch die Verdauung stark beansprucht wird.
Sie wirken therapeutisch gegen Ermüdungserscheinungen, sie fördern die Verdauung, stärken das Immunsystem und helfen zum Teil als natürliches Antidepressivum. Die Sensoren nehmen alle den gesamten Magen-Darm-Trakt auf mit dem bitteren Geschmack. Wer langsam ißt, der fühlt sich auch schneller gesättigt. Die Ergebnisse beim Vergleich mit der schulmedizinischen Behandlung zeigen, daß Morbus-Crohn-Leute weniger Bitterstoffe brauchen.
Bitter schmeckende Drogen:
Benediktenkraut, Brechnusssamen, Chinarinde, Enzianwurzel (alle Enziangewächse), Kalmuswurzel, Odermennig, Tausengüldenkraut, Waldmeister. In den Enziangewächsen, Korb- und Lippenblütlern werden besonders häufig Bitterstoffe vorgefunden. Bitterstoffe werden durch hohe Temperaturen oder wiederholtes Erhitzen unwirksam. Als Tee etwa 1/2 Stunde vor dem Essen trinken. Bitterstoffe fördern die Fettverbrennung und senken dadurch auch den Cholesterinspiegel. 01 Prof. Herrmann, Institut für Lebensmittelchemie, Uni Hannover: Bitterstoffe zügeln den Appetit, die Speichelproduktion wird angeregt ebenso wie die Magensäure, die Magenhormone und der Gallefluss. Außerdem wird die Peristaltik unterstützt. - Bei heutigen Gemüsesorten wurden die Bitterstoffe durch Züchtung verringert. Deswegen sollte man gezielt Bitterstoffe aus Naturpflanzen zu sich nehmen, z.B. aus Brennessel, Löwenzahn, Wegwarte (Lactuca-Bitterstoffe). Damit sie wirken, dürfen sie aber nicht gesüßt werden. Die Bitterstoffe sollen auch auf die Nerven entspannend und beruhigend wirken und damit auch für erholsamen Schlaf sorgen. 03. Wissenschaftler der Yale-Universität kamen zu der Vermutung, dass die Bitterstoffe aus Brokkoli, Rosenkohl und Grapefruit vor Darmkrebs schützen. Das ergab sich aus der Befragung von 250 älteren Männern: Je weniger Bitterstoffe, umso mehr Darmpolypen waren zu verzeichnen.
Blausäure: Ist in Bittermandeln (Amygdalin), Lima- und Mondbohnen enthalten. Letztere verlieren ihren Gehalt durch Keimen und Kochen. Die Blausäure dient manchen Pflanzen als Abwehrmittel gegen Schädlinge. Sie ist an Zucker gebunden und wird freigesetzt, sobald die Zelle verletzt wird.
Blei:
In der täglichen Nahrung sind etwa 250 Mikrogramm enthalten. Blei ist in verschiedenen Enzymen enthalten, die den Eisenstoffwechsel mit regulieren. Im Regelfall wird das Blei gleich wieder ausgeschieden, bei übermäßiger Zufuhr werden rote Blutkörperchen geschädigt, steigt der Blutdruck bei chronischer Einlagerung in den Knochen an, Enzyme, Leber und Nieren erkranken. Gem. einer amerikanischen Studie leiden Kinder (5-17 Jahren, 25000 Kinder) bei hoher Bleikonzentration im Blut an Zahnverfall, der aber durch einen hohen Anteil an Vitamin C ausgeglichen werden konnte. Ablagerungen im Gehirn können zu nervösen Erscheinungen, Rückgang der Hirnfunktionen (Gem. Brian Schwartz, John-Hopkins-School of Public Health) und Verhaltensstörungen führen. Die Giftwirkung von Blei tritt offenbar oft erst lange nach der Einwirkzeit zu Tage. Fasten und Hungern fördern wie auch bei allen anderen Schwermetallen die Absorption, weil die Verteilung im Körperfett entfällt. - Bergleute assen im Mittelalter nüchtern vor der Schicht etwas Liebstöckelpulver, um Giftstoffe wie Arsen und Blei leichter auszuscheiden. Bei kalk- und phytinsäurereicher Nahrung vermindert sich die Bleiaufnahme. 01. Chemiker der Universität Moskau haben herausgefunden, dass Getreide Schwermetalle binden und zur Ausscheidung bringen, besonders Hafer, gefolgt von Weizen und Reis. Der Bleigehalt ist seit den 80er Jahren in Europa deutlich gesunken. Die Meerestiere nehmen dagegen Blei besonders gut auf und sind nicht von diesem Rückgang betroffen, auch in den Entwicklungsländern hält die Zunahme an, weil verbleites Benzin benutzt wird. - Auch in der Holzasche ist Blei enthalten.
Brassinosteroide: Pflanzenhormone in der Pechnelke. Sie haben im Versuch die Ernteerträge von Roggen und Weizen um 30% erhöht und verbesserten die Widerstandskraft des Getreides wesentlich. Auch im Einsatz gegen den Mehltau an Gurken und gegen das Tabakmosaikvirus waren die Phytohormone erfolgreich (Landwirtschaftliche Fakultät Uni Bonn).
Bromel(a)in:
Eiweißspaltendes Enzym. Es wirkt positiv auf Haut, Rheuma, chronische Entzündungen, auch asthmatischer Art, Schwellungen, Autoimmunkrankheiten, Verdauung und Wasserhaushalt. Es fördert die Durchblutung und beugt der Akne vor. Es beschleunigt die Heilung bei Verstauchungen und Wunden, fördert das Abnehmen und hilft bei rheumatischer Arthritis und Sinusitis. Vorkommen in der Ananas, es wird aber größtenteils durch die Magensäure zerstört und muss deshalb in medikamentöser Form eingenommen werden. Auch Herstellung durch den Körper mit Hilfe von Vitaminen und Mineralstoffen. 05 Im Tierversuch (Uni Connecticut) linderte Bromelin entzündliches Asthma.
Butylphthalid: Erweitert die Blutgefässe, wirkt entspannend, potenzverstärkend. Enthalten im Sellerie.