Sie müssen durch die Nahrung regelmäßig zugeführt werden. Viele sind wesentliche Bestandteile von Enzymen, Hormonen und Proteinen und sind oft wichtig für die Funktion mehrerer Enzyme. Sie werden durch Hitze, Kälte, Licht usw. nicht verändert. Einige werden vom menschlichen Körper gespeichert. Andere fördern bzw. hemmen sich gegenseitig. Zink und Kupfer sind Antagonisten wie auch Kalzium und Magnesium. Die Aufnahme kann auch bei richtiger Ernährung gestört sein, wenn eine Darmkrankheit vorliegt. Durch die reine NPK-Düngung in der Landwirtschaft und durch Auswaschung können vielfältige Mangelerscheinungen auftreten. Das gilt besonders für Jod und Selen. In der ökologischen Gartenwirtschaft können Spurenelemente durch getrocknete Algen, Algenkalk und Steinmehle verschiedener Herkunft dem Boden zugeführt werden. - Die Feststellung eines Mangels erfordert eine aufwendige Analytik, die Mangelerscheinungen setzen schleichend ein. - Im allgemeinen gilt folgende Einteilung für die menschliche Körperfunktion:
- gesichert: Chrom, Cobalt, Eisen, Iod, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink.
- Ultra-Spurenelement Fluor, Silicium.
- möglich bis wahrscheinlich: Arsen, Nickel, Rubidium, Zinn, Vanadium.
- Für eine Reihe von Ultra-Spurenelemente wie Bor, Brom, Cadmium, Blei, Lithium ist es ungeklärt, ob sie tatsächlich zum Menschen gehören.
- ohne: Aluminium, Barium, Beryllium, Cäsium, Edelgase, Gold, Platinmetalle, Silber, Tellur, Titan.
- giftig: Antimon, Arsen, Blei, Quecksilber, Lanthanoide, Thallium.
Arsen (?).
Wichtiger Bestandteil beim Stoffwechsel von Menschen, Pflanzen und Tieren. Es kommt vor als Bestandteil von Enzymen, die für die Sauerstoffversorgung wichtig sind. Es schützt vor Selenvergiftung. - Arsen ist in fast allen Getränken und Nahrungsmitteln enthalten. Man geht von einer täglichen Aufnahme von 10 - 50 Mikrogramm aus.
Mangel: Wachstumsstörungen und Herzmuskelerkrankungen im Tierversuch.
Überschuss: Durchfall, Erbrechen, Nierenversagen, Übelkeit. Bei chronischer Vergiftung kommen vor Pigmentveränderungen mit Hautverhornung, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Muskelabbau. Kapillargift.
Bor (?).
Meist vernachlässigt. Gilt als Heilmittel gegen Arthritis, weil in Bor-Mangelgebieten gehäuft Arthritis festgestellt wird. 30 - 90 mg je Tag als Borax. Wichtig für ältere Leute über 50. Stärkt wahrscheinlich das Immunsystem, indem es Antikörper unterstützt. Über die Bedeutung für den menschlichen Körper sind sich die Wissenschaftler nicht einig, bei Pflanzen und Tieren gilt es aber als lebenswichtig. Es unterstützt wahrscheinlich beim Menschen die Herstellung von Hormonen wie dem Testosteron und Östrogen. Weil es den Eiweißabbau offenbar hemmt, wird es gegen Osteoporose eingesetzt.
Mangel: Arthritis.
Überschuss: Durchfall, Erbrechen, Hirnhautentzündung, Kollaps. Depressionen, Dermatitis, Leber- und Nierenerkrankungen, Lungenblutungen, Lungenödem, Magenschleimhautentzündung, Verwirrtheit.
Enthalten in Milch und Milchprodukten; Äpfeln, Buschbohnen, Gartenmohn, Hafer, Kohl, Lapachotee, Löwenzahn, Nüssen, Rettich und Zuckerrüben. Der Tagesbedarf bei Bor wird geschätzt auf 1 - 7 mg.
Brom (?)
Lebenswichtig. Beziehung zum Hyperphysevorderlappen. Meistens 1 - 2 mg% im
Gewebe, in der Nebenniere 1 - 5, in der Hypophyse 12 - 30. Wechselwirkung mit
anderen Halogenen, z. B. wird Chlor aus dem Magensaft durch Brom vertrieben. Der
Bromgehalt ist 100 mal höher als der Jodgehalt. Beruhigend, fördert die Ein-
und Durchschlafphase. Mangel führt zur Beschleunigung der Hautabschuppung.
Notwendig zur Bildung des zyklischen AMP (Adenosin-Monophosphat). Wichtig
für die Speicherung und Freisetzung des Insulins, für Diabetiker besonders wichtig.
Chrom.
Es wurde erst 1957 als wichtiges Spurenelement erkannt. Es ist gut für die Augen, unverzichtbar beim Abbau von Zucker, beteiligt an der Immunabwehr. Es ist nötig zur Regelung des Cholesterinspiegels sowie der Schilddrüsenfunktion. Zudem braucht der Körper Chrom zur Herstellung von eigenen Eiweißen. Mangel kann mit zu Diabetes, erhöhtem Blutfett und Arteriosklerose führen. Als Bestandteil des Glukosetoleranzfaktors trägt es zur Aufrechterhaltung einer normalen Zuckerverwertung bei, er bindet das Insulin an dessen Andockstelle an der Zelle. Durch überhöhten Verzehr von raffinierten Kohlenwasserstoffen kann es zu einem Chrommangel kommen und dadurch zu erhöhten Insulinwerten im Blut. Die Rezeptoren stumpfen ab und nur bei erhöhten Insulinwerten kann dann noch Zucker in die Zellen geschleust werden. Durch die erhöhte Insulinproduktion kann die Bauchspeicheldrüse überfordert werden. Chrom kann die Bereitschaft der Rezeptoren, sich öffnen zu lassen, erhöhen. - Oft besteht Chrommangel durch erhöhten Konsum von Fabrikerzeugnissen wie Nudeln, Süßigkeiten, Weißbrot. Chrommangel ist nicht selten! Er kann sich durch Heißhunger auf Süßes manifestieren. - Chrom ist beteiligt am Fettstoffwechsel, es verschiebt die Körpermasse in Richtung Muskelaufbau zu Lasten des Körperfettes. Ausscheidung über die Nieren. Für Sportler besonders wichtig. Der Körper enthält etwa 6 mg, der Tagesbedarf wird mit 30 - 100 Mikrogramm angegeben, Kinder benötigen 20 bis 100 Mikrogramm. Diabetiker benötigen erhöhte Mengen.
Enthalten in Bierhefe, Fisch (!), Fleisch, fettem Käse, Leber; Bohnen(-schalen), Erdbeeren, Gerstenkeimlingen, Heidelbeeren, Heidelbeerblättern (!), Linsen, Melasse, (Para-)Nüssen, Pfeffer, (Japanischen) Pilzen, Porree, Tomaten, Vollkornbrot, Wasserkresse, Weizenvollkornbrot. -
Rehe sollen auch deshalb Baumrinde fressen, weil das Grünzeug zu wenig Chrom enthält. - Chemiker der Universität Moskau haben festgestellt, dass Getreide Schwermetalle abfängt und zur Ausscheidung bringt. Das gilt besonders für Hafer, es folgen Weizen und Reis.
Cobalt.
Kobalt ist Bestandteil des Vitamins B 12. Mit diesem Vitamin zusammen baut Kobalt die roten Blutkörperchen auf.
Mangel äußert sich in schwerster Blutarmut mit Kreilaufstörungen, Gelbsucht, Kräfteverfall (Semper-Hirsch-Krankheit). Im Gemüse enthalten, in Bärlauch, Eiern, Erdbeeren, Hafer, Hering, Käse, Milch, Rinderleber, Schweineleber. Im Körper sind 5 mg enthalten, Tagesbedarf 3 Mikrogramm.
Eisen.
Das wichtigste Spurenelement, Antioxidanz. Hauptaufgaben sind Energiegewinnung, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Risse in den Mundwinkeln, Schluckbeschwerden, Infektionsanfälligkeit, Sauerstoffspeicherung in den Muskelzellen und Sauerstofftransport, Herstellung von Steroidhormonen und Transmittern sowie Immunabwehr. Der Körper enthält 4 - 6 g, der Hauptanteil, 70%, ist im Blut, genauer im roten Blutfarbstoff Hämoglobin. 20% werden vom Körper als "eiserne Reserve" im Knochenmark und in Leber und Milz vorrätig gehalten, auch in der Darmschleimhaut und in den Muskelzellen ist etwas Eisen vorhanden. Das Eisen wird mit dem Blut zum Knochenmark transportiert und dort zum Aufbau des Hämoglobins, des roten Blutfarbstoffes, verwendet. Das Hämoglobin transportiert den Sauerstoff von der Lunge in die Körperzellen und das Kohlendioxid beim Rückweg in die Lunge. - Täglicher Bedarf gem. DGE 10 - 12 mg (Mann) und 15 - 18 mg (Frau), während der Schwangerschaft das Doppelte. Auch mehr Bedarf während der Regel, bei Stress, erhöhter Leistung (wichtig für Sportler), Blutspende oder Entwicklungszeit bzw. Alter.
Der tatsächliche Bedarf ist nur etwa 10 - 30% der vorgenannten Werte (1 bzw. 1,5 mg), da der Körper das Eisen aus den Nahrungsmitteln nur zu einem geringen Teil verwertet. In Notzeiten kann er den Verwertungsanteil allerdings erhöhen. Jugendliche haben oft ein Defizit an Eisen, auch Kleinkinder, die mit eisenarmer Kuhmilch ernährt werden. Ruhelose Beine haben oft einen Eisenmangelhintergrund. Das gilt auch für andauernde Müdigkeit. Die zweiwertigen Ferroverbindungen werden vom Darm am besten aufgenommen. Eisen aktiviert verschiedene Enzyme der Immunabwehr und ist beteiligt an unzähligen anderen Enzymvorgängen. Einwirkung auf die Augen, die Atmung, das Blut (Hämoglobin/Anämie) und das Blutgefäßsytem (Steuerung des Sauerstofftransportes), Herz- und Kreislauf usw. Bestandteil des Hämoglobins, des Myoglobins im Muskelgewebe und außerdem in Enzymen enthalten. Es beeinflusst die Intelligenzbildung und die Lernfähigkeit sowie das Wachstum und hemmt die Aufnahme giftiger Metalle. Wichtig auch für die Kontrolle der Körpertemperatur und die Immunabwehr.
Alkohol, Antazide (Aluminiumhydroxid, -silikate, Kalziumkarbonat, Magnesiumoxid, - Karbonat, - Silikate), Carcinom, Colestyram, Hafer (durch seine Phytate) und rohes Getreide (durch Phytinsäure), Infektionen, Kaffee (Gerbsäure), Kalzium-Überschuss, Kuhmilch(-produkte), Kupfermangel und -überschuss, Medikamente (Aspirin, Cortison, Pille), Myome, Oxalate (Rhabarber, Spinat, Tomaten), Phosphatüberschuss, Reis und Soja (Phytin), Säuren (z.B. säurebindende Medikamente) und starker Schwarztee (Gerbsäure), Mangel an Vitamin E, B6, C und Zink vermindern oder verhindern die Eisenaufnahme. Eisen bindet sich schnell an andere Partner.
Vitamin E und Magnesium nie zusammen mit Eisenpräparaten einnehmen. - Es gelten die nachteiligen Folgen von Phytinsäuren nur dann, wenn die Eisen-Phytinsäurekomplexe nicht durch die pflanzeneigenen Phytasen aufgespalten werden. Andererseits kann ein Überangebot an Eisen auch nachteilig auf den Darm wirken und somit das Abbinden des Eisens durch Phytinsäuren auch vorteilhaft sein. Aluminiumionen blockieren die Eisen-Transportmoleküle. (Aluminium kommt vor z.B. in Folien, Kunstdärmen, Deodorants und Antaziden, Vergiftung führt zu Mattigkeit, starkem Schwitzen, Übelkeit und Verstopfung). Bei vermindertem Säuregehalt des Magens (Achylie), z.B. im Alter, wird nur wenig Eisen aufgenommen.
Mangel kann entstehen durch falsche Ernährung, vegetarische Lebensweise und zu geringe Aufnahme von Vitamin B6 und B12, aber auch durch Blutungen aller Art (Operationen, Menstruation usw.). Auch verborgene Blutungen durch Medikamente (nichtsteriodale Antirheumatika, Cumarine, Salicylate = Aspirin) können Eisenverluste verursachen. Das gleiche gilt bei Colitis ulcerosa, Drogenmissbrauch, langanhaltenden Durchfällen, Morbus Crohn, phosphathaltigen Lebensmitteln, verminderter Salzsäureproduktion, Schmerzmittelmissbrauch. Kaffee und Tee (Gerbstoffe!) vermindern die Aufnahme, wenn sie zusammen mit Eisenpräparaten getrunken werden. Es bilden sich dann schwerlösliche Komplexe. Kaffee und Tee nicht vor oder bei den Mahlzeiten trinken, sie hemmen auch die Aufnahme des Eisens aus Pflanzen. Eisenmangel äußert sich in Belastungserscheinungen wie Anfälligkeit für Erkältungen, Appetitlosigkeit, Blässe, Depression, Kälte und Einschlafen der Extremitäten, Frösteln, glanzlosen Haaren, Herzklopfen, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Kreislaufschwäche, Kurzatmigkeit, Migräne, Leistungsschwäche, Nervosität, Ohrensausen, trockener Haut, Gereiztheit, Einrisse an den Mundwinkeln, Müdigkeit und Schlaflosigkeit, Schwindel usw. Haare (Ausfall, Eisen + Lysin verringern den Haarausfall bei jungen Frauen, Universität Portsmouth) und Nägel (Rillen, Brüchigkeit, Löffelbildung) sind affiziert, die Zunge kann entzündet (Zungenbrennen), die Haut mangelhaft durchblutet und spröde sein. Eisenmangel kann sich auch durch Heißhunger auf außergewöhnliche Speisen darstellen, wie sie sonst nur bei Schwangerschaften auftreten, z.B. auf Eis. - Schon ein leichter Eisenmangel kann zu einer verringerten Gedächtnisleistung führen (04 Murray-Kolb/Pennsylvania State University).
Der Eiweißstoff Ferretin ist an das Speichereisen gekoppelt, ein niedriger Wert zeigt deshalb einen Eisenmangel an. Atropin, Folsäure, Pirenzepin, Vitamin C, Nikotinsäureamid und Kupfer fördern die Eisenaufnahme, ebenso wird das Eisen nach der Frostung der Nahrungsmittel besser im Körper eingebaut. - Dagegen wird die Wirkung von Tetrazyklinen, Ofloxacin und Etidrensäure bei gleichzeitiger Aufnahme von Eisenpräparaten behindert. Kochgeschirr aus Gusseisen gibt Eisen ab und wandelt weniger leicht aufzunehmende Eisenverbindungen um in besser verwertbare, zeigt eine Studie der UNICEF in Äthiopien, und verhindert so zuverlässig eine Eisenmangelanämie.
Vegetarier haben oft Eisenmangel, weil das Eisen pflanzlicher Herkunft (5 - 8 %) nicht so gut verwertet wird wie das aus Fleisch (ca. 20 %). Deshalb sollten sie zu Hülsenfrüchten und anderen eisenhaltigen Pflanzen immer Orangensaft (Vitamin C) trinken, wodurch das Eisen besonders gut verwertet wird. Außerdem trinken Vegetarier oft viele Teesorten, die nicht selten eisenbindende Stoffe enthalten. In diesem Falle empfiehlt es sich, dem Tee etwas Zitrone zuzufügen, Obstsäfte mit viel Vitamin-C-Gehalt bei den Mahlzeiten zu trinken oder die Säfte unter das Essen zu mischen. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund, empfiehlt, vermehrt auf Vollkorngetreide zurückzugreifen und Gemüse mit viel Vitamin C, wie z.B. Blumenkohl und Brokkoli zu essen, und Orangensaft zum Mittagessen zu trinken. Auch Sauermilch und Sauerkraut leisten dieselben Dienste.
Unterernährte Menschen können Eisen aus Eisenpräparaten nicht aufnehmen. Sonst sollten Eisenpräparate immer im Abstand von etwa einer Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Dabei kann es aber bei empfindlichen Personen zu Phosphatmangel kommen, weil Eisen im Magen-/Darmtrakt Phosphor bindet. In diesem Falle muss evt. ein Eisenpräparat gespritzt werden. - Blonde sollen mehr zur Eisenanämie neigen als Brünette. Jede fünfte deutsche Frau soll an Eisenmangel leiden, gem. WHO leiden 1.5 Milliarden Menschen daran.
Überschuss: Bei der Hämochromatose wird (bei Männern) zuviel Eisen aufgenommen, das kann zu Herzschwäche, Leberkrebs oder zum Tode durch Vergiftung führen. Nur Blutspenden kann davor bewahren. Immerhin hat jeder 400. Mitteleuropäer die Anlage dafür. 02 Das Hormon Hepcidin ist nach neuesten Forschungsergebnissen (Institut Cochin, Paris) für die Regulierung des Eisenstoffwechsels verantwortlich. Überdosen können zu Arthritis, Entzündungen und Schäden an Herz, Leber und Pankreas führen.
Enthalten in Bierhefe, Eigelb, Fischen (Heringen), (dunklem) Fleisch (!), Honig, Hühnerfleisch, (Geflügel-)Leber !, Pfifferlingen, Rind- und Schweinefleisch, Sardellen (!); Heilerde, Kelp (Braunalgenpulver); Äpfeln, Amaranth, Ananas, Apfelbeeren(!), Aprikosen (!), Auberginen, Bärlauch (!), Bananen, Birnen, Datteln (!), Erbsen (5 mg/100 g), Bohnenkernen(6 mg/100 g), Brennesseln, Brokkoli (!), Brunnenkresse, Buchweizen, Chicorèe, Dinkel, Erbsen, Feldsalat (2 - 3 mg/100 g), Fenchel, Gerstengrassaft, Ginseng, Grünem Tee, Grünkohl (!), Haferflocken (4 - 5 mg/100g), Heidelbeeren, Himbeeren, Hirse (9 mg/100 g), Hülsenfrüchten (!), Kichererbsen, Kirschen, Kopfsalat, Kürbiskernöl, Lapachotee (250 mg/kg Rinde), Linsen (7 mg/100 g), Löwenzahn, Mangold, Mangos (!), Matetee, Möhren (!), Naturreis, Nüssen, Papaya, Petersilie, Pflaumen, Pilzen (Eichhase, Igelstachelbart, Reishi, Shiitake, Schopftintling), Pistazien, Quinoa, Rotbuschtee, Rote Bete, Rotkohl, Schalotten, Schnittlauch, Schwarzwurzeln (!), Sesam, Soja, Sonnenblumenkernen (!), Spinat°(2 - 3 mg/100 g), Spirulina (Mikroalgen), Sprossen, Topinambur, Vollkornprodukten, Weintrauben, Weizengras (!!), Weizenkeimen.
°Das Eisen im Spinat ist fest mit der Oxalsäure verbunden, es ist unbekannt, wieviel Eisen der Körper aus dem Spinat aufnehmen kann. - Bei künstlicher Zufuhr nicht auf nüchternem Magen nehmen.
Fluor (Ultra-Spurenelement).
Beziehungen zu Bindegewebe, Kalkspiegel, Knochensystem, Gelenkbändern, Faszien, Augen, Schilddrüse (härtet den Zahnschmelz), Zähnen.
Am meisten enthalten in Bindegewebe, Haaren, Haut, Knochen, Zähnen (95% in beiden letzteren). Bei Osteoporose wichtig. Wird in manchen Ländern gegen Karies dem Trinkwasser zugesetzt. Überdosis (z.B. durch reichlichen Genuss von Hirse oder Roggen, übermäßige Beimengung im Trinkwasser) führt zu Aufrauung, Fehlbildung und schneller Abnutzung der Zähne, es fällt Kalk aus. Andererseits wird es auch bei künstlicher Beimengung zum Trinkwasser in Verbindung gebracht mit Osteoporose, niedrigem IQ, Schwächung des zentralen Nervensystems und der Gehirnfunktion und sogar mit Alzheimer. Eine tägliche Dosis von über 2 mg kann schon in den Jungendjahren zu Gebissveränderungen führen. Neuerdings wird vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz fluoridiertes Speisesalz empfohlen gegen Karies. Es enthält 0,25 mg Fluorid je Gramm Salz, wodurch eine Überdosierung ausgeschlossen wäre. Die Skelettfluorose, die früher aufgetreten ist, kam zustande bei Dosierung von 10 - 25 mg Fluorid je Tag - 10 Jahre lang. Besonders gefährdet durch Fluorose sind die Bewohner vulkanischer Gebiete.
Enthalten in Ei, Fleisch, Heilerde, Mineralwasser, Seefisch; Äpfeln, Buchweizen, Erdnüssen, grünem und schwarzem Tee (Karies ist in Ostfriesland um 20% geringer, Tee ist ein besonders guter Fluorspender), Hirse, Roggen und Sonnenblumenkernen. - Käse, Milch und andere kalziumhaltige Lebensmittel hemmen die Aufnahme von Fluor.
Germanium (?)
Germanium wird schnell aufgenommen in den Organismus, aber ebenso schnell wieder ausgeschieden. Es wirkt als Katalysator im Stoffwechsel. Nur organische Verbindungen, z.B. Salze der Milch- oder Zitronensäure, haben eine positive Wirkung, anorganische Verbindungen können Nieren stark schädigen. Forschungen werden besonders im Asai-Zentrum, Japan, betrieben, nachdem der Inhaber seine schwere Polyarthritis mit Hilfe von Germanium geheilt hatte. Germanium soll demnach durch Anregung der Interferonherstellung das Immunsystem stärken. Außerdem sollen Endorphine vermehrt gebildet und die Viskosität des Blutes vermindert werden. Selbst bei der Krebsabwehr leistet es möglicherweise einen Beitrag. Vorkommen in Steinkohle, Brunnenkresse, Heilpflanzen z.B. Ginseng, Glänzendem Lackporling, Knoblauch. - Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz warnt vor Präparaten, die 50 mg als Tagesdosen angeben. Sie kann zum Tode führen.
Jod (heute meistens Iod)
Lebenswichtiges Element für Gewebewachstum, Zellaufbau und den gesamten Stoffwechsel. Wird in der Schilddrüse vor allem gesammelt, es ist notwendig für die Herstellung der beiden Schilddrüsenhormone Trijodthyronin und Tetrajodthyronin. In der Schilddrüse sind 8 mg enthalten, insgesamt sind es im Körper 10 - 20 mg.
Überdosis kann zu Akne und Schilddrüsenüberfunktion (Basedow) führen mit Durchfall, Durst, Gewichtsabnahme, Glotzaugen, Haarausfall, Potenzschwäche, Schwitzen, Unausgeglichenheit und Unruhe; akute Jodvergiftung äußert sich in Atmungsstörungen, Magen-Darm-Erscheinungen, Harnverhaltung, Herzschwäche. Überempfindlichkeit äußert sich in Hautausschlag, Augenbrennen, Jucken, Kopfschmerzen, Reizhusten, Durchfall. Gefahr von Überdosierung durch die Nahrungsmittel besteht kaum außer durch Kombualgen. Kontrastmittel und jodhaltige Arzneimittel können ebenfalls zu Schäden führen.
Jod gilt als Gegenmittel bei Arsen-, Blei- und Quecksilbervergiftung. Es leitet diese Gifte aus.
Mangel führt zu Lernschwäche und Entwicklungsstörungen bei Kindern, Kropf und Kretinismus, Übergewicht, Frostigkeit, Erkrankungen von Psyche (Lustlosigkeit), Nerven (Konzentrations-, Lern- und Reaktionsschwäche, Depressionen, Nervosität, Schlafstörungen), Haut und Haaren (Trockenheit), Schleimhaut, Lippe und Zunge. Der Kretinismus offenbart sich wie folgt: Kurze Finger, dicke Zunge, Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit, aufgestülpte Nase, Zwergwuchs, Sprachschwierigkeiten und vor allem Schwachsinn. Lt. einer US-Studie haben 19% der Kinder von Frauen mit Jodmangel einen IQ unter 85. In Deutschland ist die Schilddrüse bei 50% der Kinder und bei 40% der Erwachsenen, vor allem bei Frauen, vergrößert. 2/3 aller Frauen entwickeln im letzten Drittel der Schwangerschaft einen Kropf, ebenso die Wöchnerinnen. Fehl- und Totgeburten haben oft darin ihren Ursprung. Veganer sind ebenfalls potenziell betroffen. Gewichtsschwankungen und Stoffwechselkrankheiten können ebenfalls eintreten.
Der tägliche Bedarf wird von der DGE wie folgt angegeben: Säuglinge bis 4 Monate 40 Mikrogramm täglich, 4 - 12 Monate 80, Kinder 1 - 4 Jahre 100, 4 - 7 Jahre 120, 7 - 10 Jahre 140, 10 - 13 Jahre 180, Jugendliche ab 13 Jahre 200, Erwachsene 15 - 51 Jahre 200, ab 51 Jahre 180, Schwangere 230, Stillende 260 Mikrogramm. Die durchschnittliche Aufnahme in Deutschland beträgt nur 60 Mikrogramm/Tag. Die Böden in Deutschland, vor allem im Harz, in der Schwäbischen Alb und in den Alpen sind mit diesem Element unterversorgt. Zwei Seefisch-Mahlzeiten in der Woche decken 70% des Jodbedarfs. - 05 Inzwischen ist die Jodaufnahme etwas gestiegen, sie sollte aber immer noch um ein Drittel höher sein.
Enthalten in: Jodsalz, Austern, Garnelen (!), Kabeljau (!), Krabben, Makrelen, Schellfisch (!), Scholle; Eiern, Kelp° (Braunalgenpulver), Milch; Brokkoli, Brunnenkresse, Efeu, Erdbeeren, Grünkohl, Hafer, Hirse, Knoblauch, Lapachotee, Milch (!), Sonnenblumenkernen, Spinat. Ausreichende Jodversorgung nur, wenn dreimal in der Woche Seefisch gegessen wird, was aber u.U. zu einer Schwermetallbelastung führen kann. Deshalb Raubfische wie Hai, Heilbutt, Rotbarsch, Thunfisch meiden wegen Quecksilberbelastung besonders der älteren Tiere. Meerespflanzen (Algen°) enthalten viel Jod, der Jod-Anteil in Seefischen und anderen Meeresbewohnern ist ungleich höher als bei Milch und Gemüse. Die DGE empfiehlt zusätzliche Einnahme von Kaliumjodid, da Deutschland Jodmangelgebiet ist. Jodsalz allein genügt meistens nicht. Jeweils 5 g Jodsalz enthalten 100 Mikrogramm Jod. Um 100 Mikrogramm Jod aufzunehmen, müsste man beispielsweise 1200 g Roggenbrot, 25 g Schellfisch, 40 g Seelachs oder 200 g Thunfisch essen. 1/4 l Milch liefert 7% des täglich vom Körper benötigten Jods.
Bestimmte Gemüse wie Blumenkohl und Rettich hemmen die Jodaufnahme. Das gilt auch für das Umweltgifte wie Dioxin, Zigarettenrauch; Nitrat, Medikamente. Informationen durch: Forum Schilddrüse e.V. Heimhuderstr. 70, 20148 Hamburg, 040/417084 oder Arbeitskreis Jodmangel, PF 1541, 64505 Gross-Gerau, 06152/40021. - Die Initiative 'Papillon'* 01 hat festgestellt, dass jeder Dritte in Deutschland schilddrüsenkrank ist, jeder Vierte hat Knoten in der Schilddrüse. 15% hatten eine vergrößerte Schilddrüse, knapp 7% hatten sowohl Vergrößerung als auch Knoten. 100.000 Menschen werden jährlich an der Schilddrüse operiert.
Kropfwarnsymptome: Abneigung gegen enge Kleidung am Hals, Druckgefühl. Zunahme des Halsumfangs. Berührungsempfindlichkeit des Halses. Schluckbeschwerden. Atembeschwerden bei körperlicher Belastung.
Unterfunktion: Potenz und Fruchtbarkeit sind herabgesetzt. Desinteresse, Verstimmung, Antriebslosigkeit, Abgeschlagenheit, Reaktionsschwäche. Haut trocken, kühl, schuppig oder blass, darin Wasserablagerungen. Haare und Nagel werden spröde. Puls verlangsamt, Blutdruck erhöht. Verstopfung. Störungen der Menses. Frostigkeit.
Ursachen für Unterfunktion: Angeboren, Schilddrüsenentzündung, Jodmangel bei Jugendlichen, Jodtherapien, Schilddrüsenoperationen.
Überfunktion: Nervosität, Gewichtsverlust trotz reicher Nahrungsaufnahme, Schlafstörungen, Störungen der Menses, Fruchtbarkeit und Potenz, Herzklopfen, Schwitzen auch in kalter Umgebung, Leistungsschwäche, Stuhlfrequenz erhöht.
Jodtabletten werden für den Fall großer Strahlenbelastung durch Störfälle in Kernkraftwerken oft vorrätig gehalten. www.nuklearmedizin.de oder www.schilddruese.de.
°Getrocknete Makro-Algen können einen sehr hohen Jodanteil haben bis 1100 mg Jod/100 g, die Höchstmenge kann schnell erreicht bzw. weit überschritten werden. Der Jodgehalt sollte in gut geführten Läden immer angegeben sein. Japanische Schilddrüsen sind an höhere Jodzufuhren gewöhnt.
Feststellung von Kiggs, Robert-Koch-Institut: Eine Deklarationspflicht sollte neu aufgebaut werden. Etwa 10% der Patienten haben erhöhte Werte. Falls das Institut sich durchsetzt, sind alle Werte, die auf Jodmangel beruhen, wertlos geworden.
Kupfer.
Antioxidanz. Enthalten im Blutserum, Gehirn, Knochen (bei Osteoporose wichtig!) und vor allem in der Leber. Nach Eisen und Zink steht es an dritter Stelle in Bezug auf Konzentration bei Pflanzen, Tieren, Menschen. Wirkt bei vielen Enzymen und Proteinen, beteiligt am Aufbau des Chlorophylls. Ist Katalysator für über 16 Enzyme, die meistens der Atmung und damit auch der Energiegewinnung dienen, aber auch der Neutralisierung freier Radikale als Bestandteil der Superoxiddismutase und indirekt dem Stressabbau. Vitamin B 1 wird durch Cu unterstützt. Wichtig für Wachstum und Fortpflanzung. Embryos brauchen Kupfer dafür, bei Mangel kann es zum Absterben der Föten kommen. Außerdem mit zuständig für die Gehirnfunktion, Atmung, Knochenbildung und -Beweglichkeit, für die Elastizität der Blutgefässe und die Funktion des Herz- und Kreislauf-, Nerven- und Immunsystems. Es ist außer dem Eisen für die Synthese des Hämoglobins notwendig. Die Elastizität von Haut und Bindegewebe wird bewirkt durch Elastin und Kollagen. Kupfer sorgt für deren Zusammenhalt.
Für die Melaninbildung wichtig, schwarzes Haar benötigt mehr Cu als blondes. Embryonales Gewebe ist besonders kupferreich. Föten speichern es zu 50% in der Leber. Es sorgt für rasches Wachstum in den nächsten Monaten. (Muttermilch enthält nur wenig Kupfer, deshalb haben termingerecht geborene Babys ein Kupferdepot, 'Frühchen' aber nicht). Regt die Tätigkeit der blutbildenden Zellen an. Hat ähnliche Symptome wie Zink (ist z.B. wirksam gegen Bakterien), nur in Bezug auf Anämie besteht ein großer Unterschied. Kupfer und Zink sind Antagonisten! Die Zufuhr von Kupfer und Zink sollte im Verhältnis 1 : 5 stattfinden.
Überschuss: Gastro-Enteritis, Koliken, Kollaps, Durchfälle, Schwindel, Krämpfe, Cyanose, Zittern, Lähmungen, Tenesmus, Morbus Wilson (Therapie hohe Zinkgaben, wodurch der Kupfergehalt vermindert wird), Nephritis-Ikterus-Anämie. Bei Leberzirrhose ist der Gehalt an Kupfer in der Leber größer als normal, beim Tierversuch konnte mit Kupferfütterung Leberzirrhose erzeugt werden. Kupfer kann giftig wirken, wenn Wein in Kupfergefässen getrunken wird (Leberzirrhose). Hyperaktive Kinder haben oft zu hohe Kupfer- (und zu geringe Zink-)werte. Das gleiche gilt gem. Universität Bratislava für Asthmakranke. - Zu hohe Kupferwerte können ein Indiz dafür sein, dass eine Erkrankung von Leber/Galle/Nieren vorliegt. Zu hohe Kupferwerte im Blutserum weisen auf einen Kupfermangel hin, außerdem ist der Serumwert erhöht bei Eisenmangelanämien, Tumoren, Infekten und Schwangerschaften. - Kleinkinder reagieren viel empfindlicher auf Cu-Belastung, z.B. durch Wasserrohre aus Kupfer. Erhöhte Kupferkonzentrationen können bei Babys und Kleinkindern zu Leberschäden führen. Eine solche Überempfindlichkeit ist oftmals erblich. Frühmorgens das Leitungswasser weglaufen lassen, bis frisches nachkommt.
Mangel kann auftreten durch einseitigen Genuss von industriell verarbeiteten Nährmitteln, bei Leberkrankheiten, Darmgeschwüren, Schwangerschaften, Diäten, durch Schwermetallvergiftung. Bei Mangel kann das Eisen nicht zur Herstellung von Hämoglobin genutzt werden, Herzrhythmusstörungen, Herz- und/Kreislauferkrankungen, immer wiederkehrende Infekte, neurologische Ausfälle und Angina pectoris können auftreten. Deshalb bei Anämie immer Eisen und Kupfer geben. Infektionen, Arthritis, Schilddrüsenkrankheiten, Osteoporose bzw. Knochenbruche, Gefässrisse, weiße Flecken auf der Haut, Haarausfall, Karies, Thrombose, Wachstumsstörungen und Gehirnschwäche (Lernschwäche) sind mögliche weitere Folgen. Kinder, die mit Kuhmilch ernährt werden, können an Kupfermangel leiden, ihr Gehalt an Kupfer ist noch niedriger als Muttermilch.
Enthalten in Austern, Fisch, (Rind-)Fleisch, Geflügel, Hefe, Heilerde, Honig, Hummer, Krustentieren allgemein, Leber; Alfalfa (Luzerneklee), Avocados, Buchweizen, Erdnüssen, Erdbeeren, Erdnüsse (!), Gemüse, Ginseng, Gurken, Haferflocken, Hirse, Hülsenfrüchten, Kakao und Schokolade (höchste Konzentration), Kartoffeln, Kokosnüssen, Kürbiskernöl, Mandeln, Nüssen, Pilzen (Eichhase, Reishi, Schopftintling), Sesam, Sonnenblumenkernen, Spinat, Vollkorngetreide, Wein, Weizengras. Täglicher Bedarf gem. DGE etwa 1,5 bis 3 mg. Gesamtmenge im Körper 100 - 150 mg. Eine Aufnahme von Kupfer über die Haut ist möglich. Kupfer wird über den Darm ausgeschieden.
Lithium (?).
Wird gegen Depressionen und selbstgerichtete Aggressionen angewandt. Die Reaktion auf alle Reize ist bei Einnahme abgeschwächt. - Enthalten in manchen Mineralwässern. Verlängert das Leben um mehrere Jahre.
Mangan.
Antioxidanz. Mangan fördert Fermente in ihrer Wirksamkeit, z.B.Phosphorylase und Peptidasen und damit die Infektabwehr. Es erhöht die Verwertbarkeit von Vitamin B1. Auch wichtig als Aktivator von Enzymen, Hormonen und Vitaminen. Um den Muskelkater, der durch Umbau von Glykose in Milchsäure entsteht, abzubauen, wird das Enzym Pyruvatcarboxylase benötigt, das auch Mangan erfordert. Wichtig für das Schutzsystem der Leber. Unerlässlich für das enzymatische Schutzsystem SOD, ohne Mangan kann das Enzym Superoxid-Dismutase nicht hergestellt und damit seiner Aufgabe als Radikalenbekämpfer nicht gerecht werden. Unentbehrlich für ein Enzym, das wiederum notwendig ist für die Herstellung von Kollagen und Bindegewebe, körpereigenen Eiweißen und Fettsäuren. Für die Funktion von Nervensystem und Gehirn unerlässlich. Wichtig für die Fotosynthese. Das Knochenwachstum wird gefördert. In allen lebenden Zellen vorhanden. Unterstützt Eisentherapien bei Anämien, ist ein Sauerstoffüberträger. Mangel kann entstehen durch Genuss von industrieller Nahrung, geringer Magensäureproduktion oder auch durch Manganarmut der Felder.
Mangel. Manganmangel kann führen zu Störungen beim Einbau des Kalziums in die Knochen. Oft liegt auch ein Manganmangel vor bei Alkoholikern, Allergie, Asthma, Diabetes, Epilepsie, Nervenstörungen, Regelblutungen, Rheuma, Sterilität. Kalziumtabletten und phosphathaltige Lebensmittel können die Manganaufnahme durch den Körper weitgehend blockieren. Hohe Zinkgaben führen oft zu Manganausscheidungen. Bei Schafen entsteht durch Manganmangel eine schwere Blutkrankheit. Diskutiert werden erhöhte Mangangaben bei Epilepsie.
Überschuss. Überdosierungen führen zu Erkrankungen des zentralen Nervensystems (Schwächung, Depression, Störungen des Gleichgewichts und der Sensibilität, Spasmen mit Bewegungsstörungen) und der Nieren, zu Halluzinationen und Muskelzittern, zu Erscheinungen wie Multiple Sklerose und Parkinson, Müdigkeit, Apathie, auch Psychosen. Weiterhin rheumatoide Schmerzen in Knochen, Gelenken, Nerven; Krankheiten an Schleimhäuten, Kehlkopf, Rachen, Verdauungsorganen einschl. Leber und Milz, Geschlechtsorganen, Haut (chron. Flechten), Psoriasis.
Enthalten in Heilerde; Vollkorngetreide (Weizenkleie, Weizenkeimen, Haferflocken), Alfalfa (Luzerneklee), Ananas (!), Bärlauch, Bananen, (grünem) Blattgemüse, Erdbeeren, Erdnüssen (!), Früchten, Gemüse, Gerstenkeimlingen, Ginseng, grünem und schwarzem Tee, Haferflocken, Haselnüssen, Heidelbeeren, Heidelbeerblättern, Hirse, Hülsenfrüchten, Kakis, Kürbiskernöl, Lapachotee, Löwenzahn, Möhren, Obst (Heidelbeeren!), Pastinaken, Petersilie, Pilzen (Eichhase, Glänzender Lackporling=Reishi, Igelstachelbart, Schopftintling), Rotbuschtee, Roter Bete, Soja, Sonnenblumenkernen, Spirulina (Mikroalgen), Vollkorn, Walnüssen (!), Weintrauben, Zwiebeln.
Im Körper enthalten: 12 - 20 mg. Täglicher Bedarf lt. DGE ca. 2 - 5 mg für Erwachsene, 0,6 - 3 bzw. 5 mg für Kinder. Andere Autoren geben 10 - 30 mg an.
Molybdän.
Es ist wichtig für die Stickstoffumwandlung in Pflanzen, besonders auch für die stickstoffbindendenden Bakterien an Leguminosen. Ein wichtiger Bestandteil unterschiedlicher Enzyme, unter anderem von solchen, die helfen, aus Fett Energie zu gewinnen und solcher, die an die Herstellung unserer Erbsubstanz beteiligt sind. Mangel kann nur in sauren Böden auftreten. - Bestandteil eines Enzyms, das an der Harnsäurebildung beteiligt ist. Wirkt auf die Geschlechtsorgane.
Molybdänmangel beim Menschen ist selten: Gicht, Harnsäure vermehrt, Impotenz, Karies, Neigung zu Krebs, Nierensteine können die Folge sein. - Enthalten in grünen und weißen Bohnen, Buchweizen, Endivie, Ginseng, Hühnerfleisch, Hülsenfrüchten, Knoblauch, Naturreis, Rotkohl, Soja, Spinat, Trockenerbsen, Vollkorngetreide (Weizen). Täglicher Bedarf 50 - 100 Mikrogramm, bei Kindern je nach Alter auf 20 - 50 Mikrogramm. Im Körper enthalten 20 mg.
Nickel (?)
Kommt vor in Amaranth, Ambrosia, Bier, Haferflocken, Hirse, Hülsenfrüchten, Kaffee, Kakao, Kleie, Kreuzkraut, Linsen, Mais, Müsli, Nüssen, sauren Obstsäften, Roggen, Soja, Schokolade, Tee, grün und schwarz, und Wein. Kann Allergien verursachen (Armbänder, Bikiniverschlüsse, Brillengestelle, Chemikalien, €-Münzen, Hosenknöpfe, Kosmetika, Medikamente, Schmuck, Waschmittel, selbst in Metallen, die angeblich nicht mehr Nickel enthalten). Vermutlich wird Nickel zur Stabilierung der Nukleinsäuren benötigt, die Träger des Erbgutes sind. Wahrscheinlich ist es auch wichtig für die Eisenverwertung, für die Aktivierung von Enzymen, die für den Glukose- und Eiweißstoffwechsel von Bedeutung sind. - Nickelkrätze als Berufskrankheit der Galvaniseure. Seine Salze und Verbindungen können zu akuten und chronischen Schäden führen wie Hautentzündungen, Krebs (Atemwege, Haut, Schleimhaut). - Bei offenen Heizspiralen in Wasserkochern kommt es auch zur Nickelabgabe an das Wasser, 50 Mikrogramm/l. Nach dem Entkalken kann sich dieser Wert auf das Doppelte erhöhen (Auswertungs- und Informationsdienst, Bonn). www.daab.de. Bedarf ca. 25 - 30 Mikrogramm täglich.
Nickel kommt vor allem vor in pflanzlichen Lebensmitteln: Bierhefe, Weiße Bohnen, Caschew-Kernen, Hafer, Kakaopulver, Pekannüssen, Sojabohnen, Schokolade, Schwarztee, Wirsing.
Rubidium (?)
Selen.
Antioxidanz. Erst 1976 wurde bewiesen, dass Selen zu den Spurenelementen gehört. Es ist auf der Welt ungleich verteilt. Zu den selenarmen Gebieten gehören Skandinavien, England, Schottland, Südafrika, Deutschland. In Deutschland wiederum gibt es ein Nord-Süd-Gefälle, der Gehalt an Selen ist in Schleswig-Holstein dreimal so groß wie in Bayern. Selen ist mit dem Schwefel verwandt, die Pflanzen nehmen es auf, weil sie es nicht von Schwefel unterscheiden können. Im allgemeinen wird heute dem Tierfutter Selen beigemischt. Selen ist in unserer Nahrung an Eiweiß gebunden, hauptsächlich wirkt es in der Aminosäure Selenocystein. Selen ist als Teil des Enzyms Glutathionperoxidase ein wichtiges Antioxidanz, das die roten Blutkörperchen gegen Peroxide schützt; es kurbelt aber auch direkt die Immungloboline der Immunabwehr an zusammen mit den Vitaminen A,C,E und damit die Abwehr gegen Bakterien und Viren. Es schützt als wichtigster Bestandteil des Entgiftungssystems sowohl die Zellhüllen als auch den Zellkern gegen Freie Radikale. Das Schilddrüsenhormon wird durch Selenocystein von der inaktiven in die aktive Form gebracht. Selen zögert die Alterung hinaus, und ist enthalten in Knochen und Zähnen. Es unterstützt die Funktion der Schilddrüse und hilft bei Stressabbau und übermässiger Ozon- und UV-Belastung. Beteiligt am Wachstum und am Sehen; über ein System, an dem auch Vitamin E beteiligt ist, werden mit seiner Hilfe Umweltgifte und Schwermetalle ausgeschieden, auch Arsen. Verhindert Zungen- und Mundschleimhautkrebs der Pfeifenraucher (US-Studie). Kann Herzinfarkte bzw. Gefässverschlüsse verhindern, weil es eine günstige Wirkung auf die Blutplättchen hat. Wichtig für Sportler. Gemäß einer Studie von Dr. M.P.Rayman, Uni Sussex, hatten Studienteilnehmer, die zusätzlich 200 Mikrogramm täglich aufgenommen haben, im Vergleich 63% weniger Prostata-, 58% weniger Dickdarm- und 46% weniger Lungenkarzinome als die Vergleichsgruppe.
In den USA erbrachte eine Studie das Ergebnis, dass bei ausreichender Selenversorgung die Krebsrate um 48% sank. Im Alter besonders wichtig. Alzheimer wird verzögert, Ablagerungen im Gehirn werden verringert. Alzheimer-Patienten haben ein um 40% geringere Selenkonzentration gegenüber Gesunden. Möglicherweise liegt auch Angst, Antriebslosigkeit, Depression, Verwirrtheit ein Selendefizit zugrunde. Autoimmunkrankheiten werden günstig beeinflusst. Allergien verschwanden oder wurden gebessert (Heuschnupfen). Patienten mit entzündlichem Rheuma erhielten 200 Mikrogramm Selen täglich drei Monate lang. Schmerzen und Zahl der befallenen Gelenke nahmen deutlich ab. Es soll auch schützend wirken bei Asthma und chronischen Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Einsatz auch bei Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) und Hashimoto, bzw. auch, wenn beide zusammentreffen. Selen verhindert die Zerstörung der Schilddrüsenzellen und entsorgt die aggressiven Wasserstoffperoxide.
Selen stärkt das Immunsystem durch Unterstützung der Produktion von Antikörpern, Gamma-Interferon, Killerzellen und Tumor-Nekrosefaktor.
Es kann den programmierten Zelltod (Apoptose) in Tumorzellen unterstützen. Es fördert Kreislauf und Zellatmung, sorgt für Sehschärfe und Konzentrationsfähigkeit. In Wechselwirkung mit anderen Spurenelementen, Vitaminen und Mineralien sorgt es für unser Wohlbefinden. Im menschlichen Körper sollten etwa 16 - 20 mg vorhanden sein. Höchstens 35 - 45 Mikrogramm je Tag werden wahrscheinlich in Deutschland nur täglich aufgenommen. Ernährungswissenschaftler schlagen 1 Mikrogramm je Kilogramm Körpergewicht vor. Sie werden nur zu einem Drittel erreicht. Andere Wissenschaftler gehen sogar von einem täglichen Bedarf von 50 - 200 Mikrogramm aus. Die DGE empfiehlt 55 - 70 Mikrogramm je Tag, gem. der Academy of Sciences sollte die Höchstdosis von 400 Mikrogramm nicht überschritten werden. Giftig wird es erst bei 1 g täglich, dann können Nervenkrankheiten auftreten.
Anwendung auch bei entzündlichen Gelenkerkrankungen, Leberzirrhose und mangelnder Beweglichkeit der Spermie, die zur Unfruchtbarkeit führen kann. Die Spermien enthalten Selen in ziemlich hoher Konzentration. Es ist zunächst ein Baustein im Seleno-Enzym und spielt eine wichtige Rolle bei der Reifung der Samenzellen. Nach der Reifung wird es dann ein wichtiger Baustein der Samenzellen selbst. Überdies ist es wichtig für die Produktion von Testosteron. Es verringert die Nebenwirkungen von Krebs-Chemotherapeutika in Bezug auf Herz und Nieren, und verhindert sogar das Tumorwachstum (Dickdarm, Haut, Leber). Im Alter besonders wichtig.
Mangel. HIV-Patienten mit Selenmangel sind zwanzigmal mehr an HIV-vermittelten Ursachen gestorben. Am besten ist danach die organische Verbindung Selenomethionin, die vom Organismus in die aktive Form Selenocystein umgewandelt wird. Durch Selen wurde die Anzahl der HIV-Viren gesenkt. Im selenarmen Zaire greift HIV besonders stark über auf immer mehr Menschen. Auch andere Viren werden bösartiger bei Selenmangel. Möglicherweise ist ein Selenmangel daran schuld, dass Grippeviren sich immer wieder verändern. Tumorkranke haben oft einen verringerten Selenspiegel. Das Risiko einer Herzerkrankung in Ländern mit geringer Selenversorgung ist dreimal so hoch wie das in Ländern mit ausreichender Versorgung. Eine sehr fleischreiche Nahrung hemmt die Selen-Aufnahme und fördert dazu dessen Ausscheidung. Selenhaltige Mineralien sind nur in neutralen oder alkalischen Böden teilweise löslich, aber nicht in sauren Böden für die Pflanzen verfügbar. Dazu kommt, dass Selen im sauren Milieu an Blei, Cadmium und Quecksilber, auch Kunstdünger, gebunden wird und damit für den Organismus blockiert ist. Alkohol und Tabak senken den Gehalt im Blut. Bei der Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) wird Selen nur in geringem Masse vom Körper aufgenommen.
Ein Mangel führt weiterhin zu Allergien, Beschleunigung der Alterung, Arteriosklerose, Bauchspeichelerkrankungen, Blutdruckerhöhung, Depressionen, Fehlgeburten (erwiesen bei Schafen), Gefässerkrankungen, Gewebeneubildungen, Herzinfarkt, Herz-/Kreislauferkrankungen, Koronarerkrankungen, Krebs, Muskeldegenerationen (muskuläre Dystrophie), zur Keshankrankheit Chinas (Knochenerkrankung) mit degenerativer Herzerkrankung, Mucoviscidose, erhöhter Empfindlichkeit der Leber gegenüber Giften und Medikamenten, rheumat. Krankheiten, Schilddrüsenerkrankungen sowie Wachstumsstörungen bei Kindern; Leberfunktionskrankheiten wie Leberzirrhose, Rheumatismus, Grauem Star, Schwächung des Immunsystems. Schwermetalle oder Umweltgifte können nicht abgebaut werden. Muskeln und Knochen werden im Wachstum gehemmt. Erhöhte Infektions- und Krebsanfälligkeit.
Chronische Krankheiten des Magen-Darmtraktes, der Bauchspeicheldrüsenentzündung, von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn können die Resorption des Selens erheblich verringern.
Bei Ernährung über Infusion und nach Operationen, wenn normales Essen unmöglich ist, kann es auch zu Selenmangelstörungen kommen. Dasselbe gilt bei chronischen Verdauungsstörungen, Schwangerschaft und Stillen, Diabetes- und Dialysepatienten, Alkoholikern, Veganern, Herz-Kreislauferkrankungen, rheumatischen Erkrankungen, Immunschwäche, körperlichem und seelischem Stress. Vegetarier sind auch gefährdet. Zum Teil werden die geringen Selenwerte in Deutschland durch Zumischung kanadischen Weizens verbessert. Bei Chemotherapien sollte es eingesetzt werden, es vermindert etwas die Auswirkungen, Nieren und Herz werden weniger geschädigt und es macht einige Krebszellen sensibler für die angewandten Chemikalien. In einigen Kliniken wird auch nach der Chemotherapie empfohlen, folgenden 'Cocktail' für immer einzunehmen:
200 - 500 mg Vitamin C, 50 - 400 mg Vitamin E, 100 - 200 Mikrogramm Selen, 12 - 25 mg Zink. Gem. Dr. Olaf Kuhnke, Rosenheim, soll Selen in Form von Natriumselenit gesunde Zellen bei Chemo- und Strahlenbehandlung schützen, ohne die zelltötende Wirkung auf die Tumorzellen zu beeinflussen.
Es ist ein gutes Gegenmittel bei Arsen-, Bleivergiftungen, Cadmiumbelastung durch Rauchen und Schokoladenmissbrauch, Quecksilberanreicherung durch Amalgam oder Fischgenuss aus belastetem Wasser. Es verbindet sich mit Schwermetallen zu einer unlöslichen Verbindung, die der Körper ausscheiden kann. Ein Selenmolekül bindet z.B. ein Molekül Quecksilber. Vor allem eine Kombinationstherapie mit Zinkenzymen baut auf diese Weise Quecksilber ab, wie überhaupt die Selen-Zink-Kombination wahrscheinlich sehr vorteilhaft ist.
Überschuss. Uberdosis führt zu Nervenschäden (Uni Jena). Es blockiert dann die Enzym-Aktivität. Herzmuskel-, Leber- und Nierenschäden können weitere Folgen sein. Ebenso wird der Fötus geschädigt.- Ausscheidung über Harn, Stuhl, Haut und Atemluft (Knoblauchgeruch).
Selen ist enthalten in Brot, Eigelb, (Schweine°- und Puten-)Fleisch, Fisch (Forellen), Hefe (selenhaltige Carbonsäure), Innereien (Leber), Milchprodukten und Meerestieren (Austern und anderen Schalentieren, Heringen, Lachs, Schollen); Weißen Bohnen (!), Champignons, Endivie, Erbsen, Erdnüssen, Gerstengrassaft, Ginseng, Gurken (!), Hirse, Kartoffeln, Knoblauch (!), Kohlrabi, Kürbiskernöl, Lapachotee (!), Linsen, Naturreis (unpoliert), Nüssen (Kokosnuss 810 Mikrogramm/100 g, Mandeln (!), Paranüssen), Paprika, Pilzen (Igelstachelbart, Reishi, Steinpilzen), Sellerie, Sesam 800 Mikrogramm/100 g), Soja, Sonnenblumenkernen, Spargel, Spirulina (Mikroalgen), Vollkorngetreide (Weizenkeime, -kleie), Weizengras, Bierhefe und speziell angereicherte Hefen (mit selenhaltigen Carbonsäuren, bis zu 2000 ppm Selen), Kürbiskernen. Die Mengen in Obst und Gemüse sind im allgemeinen gering, werden aber besser aufgenommen als die in Fisch und Fleisch. Getreide ist eigentlich der wichtigste Lieferant, es kann aber nur dann Selen aufnehmen, wenn es im Boden vorhanden ist. Durch nur chemische Düngung, jahrzehntelangen Getreideanbau und sauren Regen sind die deutschen Böden selenarm geworden. Das gleiche gilt für alle mitteleuropäischen Länder, Skandinavien, Neuseeland und China (dort erhalten Mütter und Kinder 0,3 mg je Woche). Auch Oregon ist betroffen. - ° Dem Schweinefutter wird Selen beigemengt.
Was fü r das Getreide gilt, gilt natürlich auch für alle anderen Pflanzen. In China hat man in einer größeren Stadt einen Versuch mit Seleneinnahme gemacht. Eine Hälfte der Bevölkerung erhielt über 5 Jahre ein Selenpräparat, die andere nicht. Erstere hatten eine signifikant niedrigere Rate an Leberkarzinomen. Hepatitis-B-Kranke, die ein Selen-Medikament erhielten, bekamen danach keinen Krebs.
Ist der Selenmangel jetzt überwunden? Dazu schreibt der Wissenschaftliche Informationsdienst des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften unter dem Datum 6/1999 (https://euleev.de/):
Vor allem das anorganische Selen ist ein giftiger Umweltschadstoff, cancerogen und mutagen. Schon Marco Polo (!) verlor Lasttiere durch Selenvergiftung. Es wird geflissentlich übersehen, dass die Konzentration des Umweltgiftes Selen aus der Entsorgung und Verwitterung von Lacken, elektrotechnischen Geräten und anderen Selen-Trägern im Nahrungskreislauf bedenklich ist. Selen gerät über Düngemittel aller Art auf unsere Äcker. Über selenhaltige Antischuppenmittel gelangt das Spurenelement in den Klärschlamm und über Mineral-Futtermittel in Gülle und Mist.
Für den Menschen als Endglied der Nahrungskette liegen Nutzen und Schaden des Selens verteufelt nahe beieinander. Während die Ernährungsmediziner eine tägliche Aufnahme von 200 Mikrogramm empfehlen, sehen vorsichtige Toxikologen bereits bei 300 Mikrogramm eine kritische Obergrenze. Beim Menschen kommt es ab 240 Mikrogramm zu veränderten Leberwerten. / Erwachsene brauchen täglich 30 - 70 Mikrogramm Selen, Kinder je nach Alter 7 - 60 Mikrogramm. Die Höchstdosis sollte 350 Mikrogramm nicht überschreiten. Bei 700 Mikrogramm kann es zu Vergiftungen kommen.
Silizium (Ultra-Spurenelement)
Es verbessert die Wasserbindungsfähigkeit der Proteine, festigt und stabilisiert das Bindegewebe (Bindegewebsschwäche zeigt sich z.B. durch Bandscheibenschwäche, Cellulite, Schwangerschaftsstreifen, Haltungsschäden, Plattfüsse) und ist verantwortlich für die Festigkeit von Haaren, Haut und Nägeln. Auch in Bindegewebe, Blut, Knochen, Knorpeln und Lunge enthalten, in den Umhüllungen unserer Organe, Blutgefässe und Nerven. In den Zwischenräumen der Bindegewebszellen befinden sich Proteine und kolloidale Kieselsäure. Je nach dem Verhältnis der Komponenten ist das Gewebe elastischer oder lockerer. Unterstützt das Wachstum und die Neubildung von Knochen- und Knorpelzellen sowie den Zellaufbau und stabilisiert die Zellfunktionen. Es reguliert den Wasserhaushalt (wichtig bei den Hautzellen) und damit gleichzeitig den Austausch von Mineral- und Nährstoffen der Zellen. Heilkräftig bei Magenübersäuerung, Durchfall, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Depressionen im Klimakterium. Aktiviert Fresszellen und verbessert damit die Wundheilung und lindert Entzündungen. Die gelartige Substanz bindet Mikroben und Giftstoffe. Mangel führt zur Hautalterung, sprödem Haar, brüchigen Nägeln und Falten. Aufnahme von Kieselsäure zusammen mit Natrium-Hydrogenkarbonat in Heilwässern verleiht längere Jugend. Gemäss Helsinki Research Centre kann durch regelmäßige Einnahme von Kieselsäure die Hautstruktur deutlich verbessert werden. Es unterstützt die Ausscheidung von Giften und die Arbeit der Nieren. Kann auch gegen Bindegewebsschwäche helfen.
Mangel tritt öfters im Zusammenhang mit Arteriosklerose auf. Kieselsäuren binden bestimmte Fette, wodurch arteriosklerotische Prozesse verzögert werden. Erhöhte Harnsäurebildung kann durch Heilwässer mit hohem Kieselsäuregehalt und Hydrogenkarbonat (NaHCO3) abgebaut werden. - Die stützende Funktion ist auch an den Pflanzen zu beobachten. Die Gräser haben ihre Festigkeit Silizium-Einlagerungen zu verdanken. - In den Lebensmitteln ist die Kieselsäure meistens an Pektine, Stärke und Zellulose gebunden, durch die Silicasen (Enzyme) wird sie frei und kann vom Darm absorbiert werden. Weitere Mangelsymptome: Arteriosklerose, Bindegewebsschwäche, Paradontosen, Hautjucken, chron. Flechten, Haarausfall, Falten, Nagelerkrankungen. Kinder mit Si-Mangel haben oft Blähbauch, lange offene Fontanellen, Rachitis, Skoliose, verdickte Oberlippe (Schweineschnäuzchen), Lymphdrüsenschwäche. Ältere leiden oft an Si-Mangel, sie sollten durch Mineralbrunnenkuren° Abhilfe schaffen. Aber nicht die Zufuhr lange Zeit aufrecht erhalten, denn
Überdosen können zu Nierensteinen führen, besonders bei geringer sonstiger Wassertrinkmenge.
Vorkommen in Heilwässern, Kieselerde, Mineralien wie Amethyst, Bergkristall, Citrin, Opal; Vogelgefieder (70%), Umckaloabo; Aprikosen, Bananen, Birnen, grünen Bohnen, Breitwegerich, Brennesseln, Erdbeeren, Heidekraut, Hirse, Hohlzahn, Judasohr, Kartoffeln, Kirschen, Knöterichgewächsen, Kürbiskernöl, Labkraut, Lapachotee, Löwenzahn, Petersilie, Porree, Schachtelhalm, allen Gräsern = Getreiden (Vollkorn), vor allem Dinkel, Hafer, Hirse (!), Roggen und Weizen, Spitzwegerich, Tomaten, Vogelmiere und in den Raublattgewächsen (Borretsch). Unsere Kulturböden sind oft verarmt an wichtigen Mineralien. Ökologisch arbeitende Gärtner verwenden deshalb siliziumhaltige Steinmehle.- Vorkommen im Körper ca. 7 g. Bedarf 5 - 10 Milligramm täglich.
°Solche Wässer sind z.B. (ansteigend an Si-Gehalt) Biskirchener Karlssprudel, Bad Wildunger Reinhardsquelle, Bad Hersfelder Vitalisbrunnen, Lahnfelsquelle, Bad Mergentheimer Karlsquelle, Bad Hersfelder Lullusbrunnen, Bad Wildunger Georg-Viktor-Quelle, Bad Wildunger Helenenquelle, Bad Mergentheimer Albertquelle, Dunaris Heilbrunnen.
Strontium (?)
Es ist chemisch verwandt mit Kalzium und Magnesium, beteiligt am Knochenwachstum. Das radioaktive Strontium 90 wird vom Körper eingebaut und schädigt ihn mit seiner energiereichen Strahlung.
Titan (?) Vorkommen im Rindenhörfeld.
Vanadium (?)
Vermindert gem. "Science" die Cholesterinbildung, beugt damit der Arteriosklerose und dem Herzinfarkt vor. Es stimuliert das Wachstum. Junge Ratten, die zusätzlich Vanadium erhielten, wuchsen um 40% schneller als die Vergleichstiere. - Es unterstützt die Einlagerung von Mineralien in Knochen und Zähne, kann dadurch Osteoporose und Karies verhindern helfen. Bei einem Versuch im Weizmann-Institut in Israel erhielten Diabeteskranke Vanadium in höheren Dosierungen, Insulin wurde abgesetzt. Nach vier Tagen normalisierte sich der Blutzuckerspiegel, Durchblutungs-, Nieren- und Sehstörungen verringerten sich, ohne dass Nebenwirkungen eintraten. 2 mg täglich erforderlich. Enthalten in Meersalz, Salzwasserfischen (Hering!), Sardinen. Ginseng. - V-Verbindungen können die Schleimhäute reizen.
Zink.
Antioxidanz. Neben Eisen das wichtigste Spurenelement, kein Leben gäbe es ohne Zink. Nach Eisen am häufigsten im menschlichen Körper (2 - 4 g). Es beschleunigt das Wachstum und sorgt für die Stabilität der Zellmembran. Zusammen mit Eisen und Folsäure besonders wichtig in der Schwangerschaft. Es ist Bestandteil von vielen Eiweißarten und Hormonen. In der Bauchspeicheldrüse wird Zink an Insulin gekoppelt und auf diese Weise gespeichert. Es ist in fast allen menschlichen 100 Billionen Körperzellen, vor allem in Bauchspeicheldrüse (bei Ratten konnte durch Injektion des zinkbindenden Dithizon ein echter Diabetes erzeugt werden), Haaren, Haut (20%), Hoden, Leuchtschicht der Aderhaut (8-12%, hält die Gefäßwände innen glatt), Lunge, Muskeln, Nägeln, Netzhaut, Ovarium, Prostata (besonders Mitellappen) und Samenflüssigkeit (prozentual höchster Gehalt) vorhanden. Zink ist an den verschiedensten Stoffwechselvorgängen, wahrscheinlich über 300, maßgeblich beteiligt. 300 Enzyme stehen unter seinem Einfluss, 100 Enzyme benötigen Zink. Besonders wichtig ist sein Einfluss auf die Abwehrzellen des Immunsystems, die durch Zink vermehrt und koordiniert werden: Zusammen mit dem Thymusdrüsenhormon Thymulin nimmt es Einfluss auf die Immunabwehrzellen und macht sie darauf aufmerksam, wenn derselbe Mikrobentyp erneut angreift. (Die Stärkung des Immunsystems durch Shii-Take-Pilze beruht wahrscheinlich auch auf Zinkwirkung). Die Fresszellen (Makrophagen) und die T-Helferzellen werden aktiviert, die Produktion von Zytokin angestossen. Das Thymusgewebe wird unterstützt und damit die Virusvermehrung verringert. Auch gegen öfters auftretende Herpes-Schübe kann es eingesetzt werden.
Es hat Einfluss auf fast alle Organe, vor allem auf Gehirn, Leber, Nieren und Schilddrüse. Direkte virenabwehrende Wirkung auf die Schleimhäute bei Erkältung, kürzt gem. einer US-Studie die Krankheitsdauer auf ein Drittel durch Zerstörung der Erreger (46 mg Zinksulfat täglich + Vitamin C). Erklärt wird die Wirkung durch die Freisetzung von Interferon-Gamma über weiße Blutzellen durch Zinkionen. Wichtig für alle Zellen und Gewebe mit hoher Zellteilung und starkem Stoffwechsel (Haarwurzeln, beteiligt an der Bildung des Haarkeratins, Haut, Immunsystem). Ohne Zink gibt es keine Zellteilung und damit Wachstum. Entzündliche Akne und Beingeschwüre werden verbessert. An der Produktion von roten und weißen Blutkörperchen ist Zink immer beteiligt. Notwendig für den Abtransport des Kohlendioxids, die Signalübertragung und den Eiweiß-Stoffwechsel. Wird angewendet bei Gelenkentzündungen, Rheuma und gereizten Arthrosen, weil es das Kupfer dort vertreibt. Es kräftigt die Zellwände und fördert die Regeneration von Geweben und die Heilung von Wunden, auch solche in Folge von Verbrennungen. Notwendig für die Enzymbildung (Vitamin-B-Wirkung wird verstärkt) und die innersekretorischen Drüsen (Insulin-Aufbau, Geschlechtsorgane). Appetitmangel und Stimmungsschwankungen können ein Hinweis auf Zinkmangel sein. - Bestandteil der Kohlensäureanhydrase (5,3%). - Radiomarkiertes Zink wurde besonders stark in Leber, Nieren und Pankreas abgelagert. - Zinkmangel kann die Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen, besonders bei zusätzlicher Schwermetallbelastung, beeinträchtigen. (Eine Kombinationstherapie von Zinkenzymen mit Selen hat sich bewährt bei Schwermetallbelastung). Auch die Ausscheidung anderer Gifte wird durch Zink unterstützt. Weitere Hinweise sind Allergien (Heuschnupfen), Appetitmangel, Depressionen, Geschlechtsreife ist verzögert, Geschmacksstörungen, Haarausfall (Alopecia areata ist in einigen Fällen geheilt worden), brüchige Haare und Nägel, Hautrisse, Impotenz, Missbildungen bei Ungeborenen, Müdigkeit und Erschöpfung, Hell-Dunkel-Anpassungsschwierigkeiten, häufige Infektionen, Kraftlosigkeit, Wachstumsstörungen. Als Gegenspieler zum Zink ist außer Kupfer Cadmium anzusprechen, das Verhältnis sollte 120 : 1 sein, bei Kupfer und Zink 1 : 5. - Der Gehalt der Zellen ist umso größer, je mehr sie sich im Wachstum befinden. Zink wird benötigt bei der Teilung der Zellen, es fördert die Regeneration von Geweben und die Heilung von Wunden. Vitamin A wird in der Leber gespeichert und durch Zink aus der Leber wieder ausgeschleust. - Zink verbessert die Insulinspeicherung.
Mangel: Mangelt es an Zink, wird Cadmium in Leber und Nieren gespeichert, es gibt Vergiftungserscheinungen und Fehlbildungen aller Art, Knochenverformungen, Krebs, Unfruchtbarkeit, Haarausfall und Wachstumsstörungen. Cadmium ist ein oft vorkommendes Umweltgift, auch Rauchen führt zu Cadmiumaufnahme im Körper, es kann dort z.B. Nierentumore hervorrufen. In der Nähe von zinkverarbeitenden Metallhütten wird Cadmium frei, das zu Knochenabbau und vermehrten Knochenbrüchen führt (Universität Leuven). Auch wer oft aus Leitungen mit Kupferrohr trinkt, kann Zinkmangel erleiden.
Weiterhin können bei Zinkmangel Sinnesleistungen reduziert sein, da Zink Einfluss hat auf Hören, Riechen, Schmecken und auf den Stoffwechsel des Gehirns. In einer britischen Studie wurde festgestellt, dass Kinder mit Leseschwäche weniger Zink im Schweiß aufwiesen als andere Kinder mit normalen Leseleistungen. Notwendig für die Synthese des Neurotransmitters Serotonin, der unser Wohlbefinden ('Glückshormon') gewährleistet. Ausscheidung über die Nieren. - Das Geschlechtsleben ist ohne Zink nicht möglich: Zink ist am Aufbau der Sexualhormone beteiligt. Bei Zinkmangel sinkt die Testosteronbildung, die Zahl der Spermien° und die Enzymaktivität am Kopf der Spermien, sie dringen nur unter Schwierigkeiten durch die Schutzschicht der Eizelle. Im Ejakulat sind 0,5 - 2 mg Zink enthalten. - Bei Frauen sinkt der Zinkspiegel bei längerer Einnahme der Pille oder von Östrogenen ab. Ein Zinkmangel kann auch zu Entzündungen der Eierstöcke und zu Pilzinfektionen führen. Der Zyklus kann gestört werden mit PMS. - °03 Niederländische Forscher gaben Männern mit zu geringer Spermienzahl entweder Zink oder Folsäure oder beides zusammen. Nur bei Vitamin und Spurenelement zusammen wuchs die Zahl der Spermien innerhalb 6 Monaten um 74%, Vitamin bzw. Spurenelement allein änderte nichts.
Der Mangel kann sich weiterhin darstellen als Atrophie der Haut (Falten), Akrodermatitis enteropathika (Zinkaufnahme gestört), schlechte Wundheilung, Haarausfall, Hautentzündung um Mund, Ohr, Nasenfalte und After und an den Füßen, Schuppenflechte, Akne, Neurodermitis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, geschädigtes Immunsystem mit oftmaligen Infektionen und kalten Extremitäten, Pilzbefall, Muskelschwäche, Depressionen, gestörter Geschmack, Unfruchtbarkeit oder Missbildungen in der Schwangerschaft, unregelmäßige Monatsblutungen, Lichtscheu, Leberzirrhose, Augenkrankheiten (Nachtblindheit, trockenes Auge), Schnupfen, brüchige Nägel, kreisrunder Haarausfall (bessert manchmal auch Haarausfall, wenn kein Zinkmangel besteht), verringerte Aktivität der T-Lymphozyten, Verschlimmerung eines Diabetes, Zwergwuchs (ist aber selten), Leseschwäche bei Kindern; die Bildung von Insulin und dessen Freisetzung ist geringer und der Transport von Zucker in die Zellen ist gestört. Starkes Schwitzen, körperliche Belastung, Infektionen und Hautverbrennungen können eine erhöhte Zinkausscheidung bewirken. Auch unzureichende Ernährung, Rauchen, Antibiotika, Leistungssport und regelmäßiger Alkoholgenuss können zu Zinkmangel führen. Anwendung bei Alkoholismus, da beim Alkoholabbau ein zinkhaltiges Enzym benötigt wird, das aber vermehrt ausgeschieden wird. Auch bei Stress kann sich ein Zinkmangel entwickeln. Zink hemmt die Histaminausschüttung und könnte deshalb allergische Reaktionen wie Neurodermitis oder Heuschnupfen abschwächen. Die Spermiendichte kann verringert sein. Beingeschwüre heilen schneller bei Zinkzufuhr. Gemäß Uni Stuttgart haben 30 - 36% der über 60jährigen Männer einen Mangel an Zink und Magnesium. Anderen Berichten nach soll sogar 50% der Bevölkerung an Zinkmangel leiden. Es leidet die Hälfte der Weltbevölkerung an Zinkmangel gem. Fachkonferenz 'Zinc and Human Health' (Stockholm 2000). Besonders betroffen sind Heranwachsende, Schwangere, Senioren, Sportler, Stillende und Vegetarier (Zink aus Pflanzen wird schlechter aufgenommen und bestimmte Inhaltsstoffe der Pflanzen hemmen zusätzlich die Zinkaufnahme). Beobachtung brauchen auch Diabetiker, Operierte und an Zöliakie Leitende. Ernährungswissenschaftler empfehlen ihnen, täglich ein Glas Gemüsesaft zu trinken. Kuhmilch und Kalktabletten blockieren die Zinkaufnahme, Kinder mit niedrigem Zinkspiegel haben oft wenig Appetit. Vegetarier haben oft einen zu geringen Zinkspiegel, da pflanzliches Zink schlechter aufgenommen wird. Der Entzündungsprozess bei Asthmakranken führt dazu, dass die Abwehrzellen dem Blut Zink entziehen und es zu einem Mangelzustand kommt, während sonst Kupferüberschuss herrscht (Universität Bratislava). Mangel kann auch entstehen durch die Pille, Morbus Crohn, fette Stühle, Schwermetallbelastung, vermehrte Zufuhr von Kalzium und Mangan.
Antibiotika wie z.B. Tetrazykline, auch Phytinsäure, verringern die Zinkaufnahme stark. Einseitige Ernährung wie Antazida, Entzündungshemmer, Entwässerungsmittel, Lipidsenker, Bluthochdrucksenker und orale Verhütungsmittel können zu Zinkmangel führen. Zum ersten Mal wurde ein Zinkmangel im Iran beobachtet. Dort werden im hohen Maße ungesäuerte Fladenbrote gegessen, wodurch das Zink an Phytinsäure gebunden wird und kaum aufgenommen werden kann. Bei einer langen Teiggärung wird dagegen die Phytinsäure abgebaut. - Gem. C. Leitzmann, Gießen, gelten die nachteiligen Folgen von Phytinsäure, z.B. in Getreide und Ölsaaten nicht, wenn pflanzeneigene Phytasen, die die Phytinsäure-Zink-Komplexe aufspalten, vorhanden sind. Bei Vergiftung, Magen- und Darmstörungen, Durchfall, Atembeengung, Herzschwäche, Kollaps, Schwangerschaft. Ältere Menschen, z.B. mit Arteriosklerose oder Arthritis, Vegetarier, Diabetiker, Sportler benötigen oft mehr Zink, Hochleistungssportler haben oft nur ein Drittel des Solls im Gewebe, Diabetiker scheiden Zink schneller aus. Vermutungen gehen dahin, dass bei Zinkmangel auch Schlaganfälle vermehrt auftreten.
Bei zinkarmer Fütterung von Tieren entstanden folgende Beeinträchtigungen: Gewichtsverluste, Störung der Fruchtbarkeit, ZNS-Ausfall, Haarausfall, Pigmentverlust, Parakeratose der Schleimhaut, Hyperkeratose der Haut, Dysfunktion der Carboanhydrase, Katalase, Diastase, usw., Beziehungen zu den B-Vitaminen 1,2,6 und den Hypophysenvorderlappenhormonen, Testosteron und Progesteron.
Überschuss. Allergien können nach Einwirkung von Zinkdämpfen entstehen. Es entstehen vielfältige Erscheinungen beim Gießfieber, Alkohol verstärkt sie. - Schon bei 0,2 g/l Zink in Flüssigkeiten treten Magen-/Darmstörungen auf. Überdosierung geht einher mit vermehrter Ausscheidung von Kupfer und Mangan. Das muss bei jeder Zinktherapie beachtet werden. Weiterhin sind Durchfall, Erbrechen, gestörte Geschmacksempfindung, Nagelveränderungen, leichte Hautreizungen, die zu Blutungen führen, vermehrter Haarausfall, Kopfschmerz, Lethargie, Anorexie, Ablehnung der Einnahme und Metallgeschmack Hinweise auf Überdosierung. Vermehrte Zufuhr kann auch zu verminderter Immunabwehr führen. Eine Einnahme von über 150 mg/Tag kann zu Schäden führen. Zinkmangel ist schlecht nachweisbar, weil das Zink vor allem in den Zellen gespeichert und im Serum kaum enthalten ist. - Das in Konservendosen enthaltene Zinn verringert den Zinkgehalt der Lebensmittel.
Der tägliche Bedarf wird mit 12 (Frauen) - 15 (Männer) mg gem. DGE angegeben, bei Kindern weniger (5 - 12 mg), bei Schwangeren 15 mg, bei Stillenden 22 mg. Die Einnahme ist um ein Drittel zu wenig in Deutschland. Alkoholiker, frisch Operierte, Raucher und Leistungssportler benötigen mehr Zink als der Durchschnitt. Mit einem Liter Schweiß gehen 20% des täglich aufgenommenen Zinks verloren. Selbst ein kurzfristiger Mangel kann die Immunabwehr schwächen. An Zinkmangel leidende Kinder sterben weitaus häufiger an Kinderkrankheiten als gut ernährte. Diabetiker brauchen mehr Zink.
In Austern (!)° und anderen Schalentieren, Eigelb, (magerem) Fleisch (Rinderfilet, magerem Kalbs- oder Lammfleisch, Schweinefleisch), Fisch (Thunfisch), Garnelen, Gehirn, Hähnchen, (Bier-)Hefe, Herz, Innereien, (Kalbs-/Rinder-/Schweineleber) und Milch (Kolostrum) mit Milchprodukten Camembert, Edamer und Gouda-Käse, Meeresfrüchten, Nieren, Pute, Seefisch (Thunfisch); Heilerde; Äpfeln, Bananen, Bohnen, Chili, Endivie, Erbsen, Erdbeeren, Erdnüssen (!), Gerstensaft, Ginseng, Grünem Tee, Haferflocken (!), Hagebutten, Kakao, Kartoffeln, Keimen, Kerbel, allen Kohlarten, Kokosnüssen, Kürbiskernen, Kwass, Lapachotee, Linsen, Mandeln, Mais, Naturreis, Nüssen, Pfirsichen, Pilzen (Eichhase, Igelstachelbart, Reishi, Schopftintling), Quinoa, Roter Bete, Salat, Schalotten, Schwarzem Tee, Sesam, Shii-Take-Pilzen, Soja, Sonnenblumenkernen, Spinat (!), Vollkorngetreide (Weizenkeimen (!) oder -kleie, Roggenkeimen), Weizengras und Wirsing enthalten.
° Zink steigert die Produktion von Testosteron. Casanova soll viele Austern gegessen haben. Für den täglichen Bedarf genügen 15 g Austern. 100 g Austern enthalten 50 mg Zink, der höchste Lebensmittelwert. Der menschliche Körper kann aus den Pflanzen nur 10% des Gesamtvorkommens über den Darm aufnehmen, bei Eiern, Fleisch und Milch sind es 30 - 40%, bei Mischkost ist der Anteil doppelt so hoch oder mehr. Auch bestimmte Pflanzeninhaltsstoffe wie pflanzliches Eiweiß, Ballaststoffe und Säuren von Getreide und Hülsenfrüchten (wichtig für Vegetarier) verringern die Aufnahme, während Vitamin A + C, Eiweiß, Kalzium und Phosphor die Resorption unterstützen. Gute Lebensmittelkombinationen für die Aufnahme von Zink sind demnach grüne Gemüsesorten/Möhren mit Fleisch/Fisch. Das Zink im Fleisch ist dagegen leicht verfügbar. Künstliche Zufuhr als Zinkaspartat/-orotat/-histidin. Bei Eiern, Fleisch und Milch ist das Zink an die Aminosäure Histidin gebunden. Zinkaspartat ist magenschonend. Die Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht mehr als 5 mg/Tag Zink enthalten (Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin). Hyperaktive Kinder haben oft zu geringe Zink- und zu hohe Kupferwerte. Zink ist beteiligt an der Speicherung und Freisetzung des Insulins, es ist daher wichtig für Diabetiker, auch bei 'diabetischem Fuß', weil es Wundheilungen beschleunigt. - Bekannt sind auch die äußerlichen Anwendungen, z.B. als Zinksalbe oder Zinkbadewannen gegen Akrodermatitis. Es wirkt als Adstringens, reinigt, schließt und ist antibakteriell. Zink ist der Gegenspieler des Kupfers. Anwendung z.B. bei Morbus Wilson, wo durch Zinkgaben der übermäßige Kupfergehalt im Körper vermindert wird. Entzündungen werden vertrieben.
Zink gilt als mitverantwortlich für die Pollenallergie. Es wird eine zinkreiche Ernährung vorgeschlagen.
2006 enthielt das Schweinefett nur noch weniger als 1% Fett. Dadurch ist die Wirksamkeit des Eisens stark herabgesetzt, sie ist nur noch 60 - 65% niedriger als in den Nährwerttabellen angegeben.
Zinn (?)
Starke Beziehungen zum Nerven- und Atmungssystem. Mangelerscheinungen sind Haarausfall, Hörschäden, schlechte Nahrungsverwertung und Wachstumsstörungen.
Bei Überschuss wird Zinn gleich wieder ausgeschieden, giftig sind nur die zinnorganischen Verbindungen.
Diese Spurenelemente sind besonders wichtig, obwohl sie kaum von der Schulmedizin angewandt werden. Das gilt besonders, wenn viele Menschen gern Äpfel, Bananen und dergleichen anwenden würden, aber es ihnen verwehrt wird, weil sie mit Erbrechen oder Schlaflosigkeit rechnen müßten. Sie brauchen dafür eine genaue Liste. Sie bekommen sie bei Ganzimmun Labor für funktionelle Medizin bei Hans-Böckler-Str. 109, 55128 Mainz.
Bei einer Reihe von Spurenelementen wie Bor, Brom, Cadmium, Blei und Lithium ist es ungeklärt ob ihnen eine physiologische Funktion zukommt.
In der Homöopathie sind folgende Elemente bekannt:
- Acidum boricum
- Arsenicum
- Bromum
- Cadmium
- Lithium
- Plumbum
- Stannum
Die mit einem Fragezeichen versehenen Elemente sind (noch ?) nicht anerkannt.
Siehe auch "Spurenelemente" unter Nährstoffmangel /-überschuss.