Allgemeine Informationen
Artemisia vulgaris. Korbblütler. Staude.
Er wächst in der freien Natur an Wegrändern und Dämmen, auf Schutthalden usw. Graue Laubschmückstaude mit unscheinbaren Blüten für trockenen Standort.
Siehe auch den Einführungstext für das Kapitel Kräuter, Gewürze
Diese Pflanzen sind evt. wegen ihrer Pollen für Allergiker nicht geeignet.
Boden
Lockere Böden, feucht oder trocken, sandig, kalkhaltig. Beifuß kommt mit allen Böden zurecht.
Lage
Sonnige oder leicht schattige Lage.
Aufzucht
Auspflanzen 6, Abstand 40 x 40 cm. Blütezeit ist 6/8, vor dem Öffnen der Blüten die Rispen abschneiden und trocknen, luftdicht und dunkel aufbewahren.
Dünger schwächt das Aroma. Artemisia lactiflora auch für absonnige Standorte mit frischem Boden.
Ernte
Während der Blütezeit 7 - 8 die Triebspitzen abschneiden.
Überwinterung
Kein Winterschutz.
Vermehrung
Vermehrung durch Teilung (Oktober), sonst Aussaat 3/4 unter Glas oder 5 im Freien.
Fruchtfolge-Fruchtwechsel
Sorten 1
Artemisia annua. Beifuß, einjährig.
Mit bis zu 2 m hohem Gewürzkraut zur Förderung der Fettverdauung. Die fein zerschlitzten Blätter sind wesentlich aromatischer als die des gewöhnlichen Beifuß.
Artemisia lactiflora, cremeweiß, 8 - 10, 150 cm. Auch für lichten Schatten.
- Guizho, cremeweiß, Laub bräunlich, 8 - 10, 150 cm.
Artemisia ludoviciana Silver Queen, Steppen-Beifuß, silbernes Blattwerk, 8 - 9, 70 cm.
Artemisia schmidtii Nana, Polster, silbrigweiß, 6 - 7, 25 cm.
Artemisia stelleriana, weißes, filziges Blatt, 6 - 7, 40 cm.
- Boughton Silver, wie vor, stark geteilt, 6 - 7, 30 cm.
Inhaltsstoffe
Enthält ätherisches Öl mit Sesquiterpenlacton-Bitterstoffen und Cineol, Thujon, Linalool.
Zubereitung
Gewürz: In der Küche werden vorzugsweise die Blütenrispen mit noch geschlossenen Knospen oder die Stiele verwertet. Vor allem wird der Beifuß zur besseren Verdauung fetter Speisen verwendet, z.B. bei Gänse- oder Entenbraten, oder Hammelkeule, Pilze und Hülsenfrüchte. Für Schmalzbrote, Käse und Eierspeisen wird folgendes Rezept empfohlen: 5 g Beifuß, 3 g Basilikum, 2 g Thymian, 2 g Rosmarin. Diese Gewürze werden feinst verrieben und bei Bedarf zum Würzen verwendet. Fein zermahlen kann er als Salzersatz dienen, evt. zusammen mit anderen Gewürzen. Beifuß ist bitter, deshalb damit sparsam würzen.
Tee: 1 gehäufter Teelöffel geschnittenes Beifußkraut wird mit 1/4 l Wasser übergossen, nur etwa 1 bis 2 Minuten lang ausgezogen und dann abgeseiht. Den bitteren Geschmack muß man akzeptieren, denn er ist eine Folge der wirksamen Bitterstoffe.
Niemals die dünnen Stiele von Beifuß im Winter nutzen.
Wirkstoffe
Enthält Gerb- und Bitterstoffe. Die Artemisinine des Beifußes können zusammen mit Chloroquin den Erreger der Malaria tropica abtöten. Ein Artemisinin wird schon halbsynthetisch hergestellt. Immer nur kochen. Wird auch als Mittel für Fliegen und Mücken vertrieben.
Schulmedizin
Aus der Welt: Die Artemisia-Pflanze hilft möglicherweise weit besser gegen Malaria als das auf diesem Kraut beruhende Medikament. Eine US-Studie an Mäusen zeigt, dass die zermahlenen Blätter der Pflanze die Malaria-Erreger eher abtöten als die Arznei. Dies könne die Malaria-Therapie wesentlich günstiger machen und Entwicklungsländern auch eine ökonomische Perspektive bieten, schreiben die Forscher um Stephen Rich von der University of Massachusetts in Amherst in der Zeitschrift "Plos One".
Volksmedizin
Beifuß gilt als fäulniswidrig und reinigend. Deswegen wird er angewendet bei Magen- und Darmstörungen mit üblem Mundgeruch und stinkenden Durchfällen, Hämorrhoiden, Stein- und Blasenleiden, Galle und Leberleiden und bei Nervenkrankheiten.
Artemisia annua ist Basis für Malaria-Medizin.
Nebenwirkungen
Mögliche Allergien sind nicht ganz auszuschließen. In der Schwangerschaft sollte man den Tee nicht trinken.
Abwehr
Beifuß wehrt Schädlinge von Nachbarpflanzen ab, z.B. den Kohlweißling, Läuse und andere Schädlinge. Siehe auch "Kräuterbrühen, -jauchen, -tees"