Allgemeine Informationen
Artemisia dracunculus. Korbblütler. Deutscher Estragon.
Siehe auch Hilfs- und Abwehrpflanzen - Estragon und den Einführungstext für das Kapitel Kräuter-Gewürze
Boden
Lockerer, tiefgründiger Boden, nährstoff- und kalkreich, feucht, aber nicht zu feucht. Bei trockenem Stand wird er bitterer.
Lage
Sonnige oder lichte, halbschattige, windgeschützte, warme Standorte.
Aufzucht
(Dragun, Trachant). Höhe 60 - 150 cm. Nur mit frischem Wasser gießen. Ab 4 aussäen oder pflanzen, 50 x 50 cm Abstand. Höhe bis 150 cm. Er benötigt im Sommer Gießen und Hacken, um der Staunässe vorzubeugen.
Ernte
Ernte vor der Blüte im Sommer. Er kann im ganzen zwei- bis dreimal geschnitten, gebündelt und getrocknet werden. Das Aroma ist am intensivsten nach längerer Standzeit und bei Knospenbildung. Dann auch zur Konservierung abernten. Frische Blätter sind am besten geeignet, die oberen Blätter mit unverholzten Stielen sind am aromatischsten.
Lagerung
Konservierung in Öl oder Essig, bei Trocknung geht ein Teil des Geschmacks verloren.
Sorten 1
Artemisia dracunculus var. sativa, französicher Estragon.
Bestandteil der Sauce Bearnaise. Liebliches Aroma, dabei würzig-erfrischend, anisartig. Er wird in der Sommerhitze nicht bitter. Die Erde muss sehr nahrhaft sein. Halbschatten, Sonne. Vermehrung nur durch Ableger/Stecklinge. Sie sollte immer den Vorzug haben, weil sie weniger bitter ist als der deutsche Estragon. Er muß im Winter mit Stroh abgedeckt werden. Darf nicht im Winter über -10° kommen.
Artemisia dracunculus var. inodora, russischer Estragon.
Ein karger Boden ist für die Aromabildung notwendig. Man sollte ihn auch mehrere Jahre an derselben Stelle stehen lassen, damit sich das Aroma voll entfaltet. Er ist herb-ölig. Bei Hitze und Trockenheit wird er bitter. Junge Schösslinge können, solange sie noch weich sind, mit Stiel als ein allererstes Frühjahrsgemüse gedünstet und gegessen werden. Feuchter Boden ist Voraussetzung. Als Gewürzkraut benötigt er allerdings einen kargen Boden. Sonne, Halbschatten. Er wird meistens angebaut in deutschen Gärtnereien.
Artemisia dracunculus var., deutscher Estragon.
Die Pflanze wird höher als die anderen und ist robuster, so dass sie auch in rauen Lagen gehalten werden kann. Das Aroma liegt etwa in der Mitte der beiden anderen. Er passt zu grünen Salaten und zum Kräuter-Frischkäse. Vermehrung nur durch Ableger/Stecklinge.
Zubereitung
Nur die Triebspitzen bzw. die jungen Blätter verwenden. Auch als Estragonessig viel im Gebrauch.
Gewürzpflanze: Estragonessig wird vor allem für Salate, zum Einlegen von Gurken, Heringen und Kürbis verwandt.
Die frischen Kräuter finden Verwendung für Ente, Fisch aller Art, Lamm, Spargel, Rührei und Steaks. Sauce bèarnaise, Suppe. Er kann Salz ersetzen.
Niemals die dünnen Stiele von Estragon im Winter für Aroma usw. nutzen.
Wirkstoffe
Estragon enthält äther. Öl mit Estragol, Bitterstoff, Camphen, Cumarin, Eugenol, Gerbstoff, Harz, Limonen, Zimtsäure. Sekundäre Pflanzenstoffe, Magen-Darmtrakt, Zahnschmerzen.
Estragon enthält viel Estragol, man muß davon ausgehen, daß es nur für die Küche geeignet ist. Eine therapeutische Anwendung wird im Moment nicht empfohlen. Soll die Funktion des Magen-Darm-Traktes schützen und auch genügend Cumarin enthalten. Es stärkt das Immunsystem, hemmt Krebs (?). Der Natriumanteil ist bei der russischen Pflanze etwa fünfmal so hoch. - Als Tee soll es Muskelkrämpfe und Rheuma wirksam unterstützen.
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Abwehr
Estragon wirkt abweisend auf Schnecken.
Links
Estragon
www.syringa-pflanzen.de Französisch