Kohl-Grünkohl [Brassica oleraceae]

Botanischer Name
Brassica oleraceae
Pflanzenkategorie
Kohl-Grünkohl - Einleitung

Allgemeine Informationen

Brassica oleracea convar. acephala var. sabellica, Grünkohl
Brassica oleracea convar. acephala var. sabellica, Grünkohl
Bild: Botanikus
Brassica oleraceae var. sabellica. Kreuzblütengewächse.

 

 

 

Kohl-Grünkohl - Aufzucht und Lebenszyklus

Boden

pH 5,5 - 7,5. Feuchter, humoser, kalkhaltiger Standort. Stark zehrend.

Lage

Sonnig bis halbschattig.

Aufzucht

Im September düngen, vor allem nach Regen mehrmals mit Brennessel-/Beinwelljauche. Regelmäßig hacken. Robuster und anspruchsloser als andere Kohlarten, besonders die halbhohen und niedrigen Sorten. Widerstandsfähig gegen Kohlhernie und andere Erkrankungen. Winterfest bis -20°, besonders die niedrigen Sorten, die hohen brechen oft unter der Schneelast. Kahlfröste können zu Blattverlusten führen. Wind und Dauerfeuchtigkeit im Winter werden schlecht vertragen, die Blätter werden braun und ungenießbar. Ein Winterschutzvlies mildert die Nachteile. Man sollte die Blätter von unten nach oben pflücken.

Aussaat Mitte 5 - 6 ins Anzuchtbeet, Auspflanzung dann Mitte 7 - Anfang 8, Nachkultur z.B. nach Kartoffeln. Der Boden darf niemals austrocknen.

Gegen kalte Winde mit Winterschutzvlies oder Reisig abdecken, das verhindert das Braunwerden der Blätter. Abstand 50 x 60 oder 60 x 60 je nach Größe. Frühe Sorten haben wenig Umblatt, Abstand dann 45 x 45 cm. Mit Netzen gegen Wildtauben und Fasane schützen. Strunk kann im Frühjahr nochmals austreiben, wenn man einige Blätter daran lässt. Die Frühlingsblätter sind auch für den Salat gut geeignet. Hohe Sorten benötigen das ganze Jahr ein eigenes Beet, mehr Pflege und Dünger. Die niedrigen sind frostfester, können als Nachfrucht eingesetzt werden, z.B. nach Frühkartoffeln.

Ernte

Frühkrausende Sorten können schon im Herbst geerntet werden, die spätkrausenden im Winter. Längerer Frost verbessert den Geschmack, erhöht den Zuckergehalt. Frisch ernten, alte, gelbe Blätter schmecken nicht.

Ernte ab Ende 10, Blätter von außen nach innen abernten oder den gesamten Schopf, zuletzt das Herz. Mehrfaches Durchpflücken erhöht den Ertrag.

Nachbarschaften-Mischkultur

Mischkultur: Kopfsalat. Partner: Radicchio, Rote Bete, Salat, Sellerie, Spinat, Tomaten.

Günstig: Bohnen, Endivien, Erbsen, Gurken, Kohlrabi, Petersilie, Pfefferminz, Puffbohnen, Radieschen, Rettich, Sellerie, Spinat.

Ungünstig: Kartoffeln, Kohl, Porree.

Kohl-Grünkohl - Sorten/ Unterarten

Sorten 1

Halbhoher grüner Krauser: Mittelhoch, mittlere Frosthärte. Dunkelgrünes, mittelstark gekraustes Laub.
Holter Palme. Die Blattrosetten leuchten hellgrün und sind sehr fein gekraust. Diese alte ostfriesische Landsorte wird bis 1,10 m hoch.
Lerchenzunge: Halbhoch, sehr schmale Blätter von mittlerer Kräuselung. Sehr schmackhaft, geringe Frosthärte. 'Hamburger Markt'.Typisch für die etwa 150 Jahre alte Sorte sind die schmalen, länglichen Blätter.
Nero di Toscana: Mittelhoher Zierkohl mit palmenartiger Wuchsform und dunklen blaugrünen Blättern. Mild-süßer Geschmack, geringe Frosthärte, verträgt Hitze, gedeiht gut im Kübel.
Ostfriesische Palme. Lieblingssorte von Herrn Reinhard Lühning aus Ostfriesland.
Redbor: Rotblättrig, feine Kräuselung, hochwüchsig, sehr winterfest. Wird beim Kochen grün.
Roter Krauskohl. Die rötliche, 80 cm hohe Sorte mit mittlerer Blattkrause wird Braunkohl genannt und ist eine Kreuzung aus drei alten Sorten.
Spekendorfer Palme.
Vitessa
ist niedrig und kann schon sehr früh geerntet werden. Nicht ganz frostfest.
Winnetou kann bis zu 80 cm Höhe erreichen.
Winterbor: Mittelhoch bis hoch, sehr hohe Frosthärte. Blatt stark gekräuselt, blaugrün bis dunkelgrün.



Kohl-Grünkohl - Verwertung als Nahrung

Inhaltsstoffe

Enthält Eiweiß (!), Eisen (!), Fluor, Kalium (490 mg/100 g) (!), Kalzium (230 mg/100 g) (!), Magnesium, Phosphor. Vitamin C (105 mg/100 g, gekocht 75 mg/100 g) (!) nach Paprika wichtigster Lieferant, Vitamin B1,2, Folsäure, E, Provitamin A (wichtigster Lieferant nach den Möhren), Vitamin K. Senföle und Carotinoide.

Vitalreichstes Gemüse überhaupt, gem. WHO das gesündeste Gemüse. 100 g enthalten fast soviel Kalzium wie ein Glas Milch. Um die Nährstoffe zu erhalten, sollte man ihn blanchieren statt kochen, anschließend hacken und dünsten.

Zubereitung

Nicht braun kochen, 10 - 15 Minuten im Wasser, nach Zubereitung sofort essen, nicht aufwärmen (Nitrat). Die zahlreichen Carotinoide sind nicht hitzefest.

Kohl-Grünkohl - Verwendung in der Medizin

Volksmedizin

Der hohe Vitamin-C-Gehalt beugt Erkältungskrankheiten und der Zellalterung vor. Außerdem ist er sehr nitratreich.

Kohl-Grünkohl - Weiteres Wissenswertes