Allgemeine Informationen
Aesculus. Seifenbaumgewächse.
Baum des Jahres 2005.
Arzneipflanze des Jahres 2008.
Beliebter Zierbaum, bis 30 m hoch, bis 300 Jahre alt.
Wächst schnell, auch aus einer Frucht. Blütenkerzen 5 - 6.
Boden
Er liebt nährstoffreiche, tiefgründige, feuchte Sand- oder Lehmböden, mit und ohne Kalk, sie dürfen aber nicht zu sauer sein. Der Boden muss immer offen gehalten werden, keine Verdichtung.
Lage
Flachwurzelnd, Halbschattbaum.
Aufzucht
Rosskastanien nicht unterpflanzen, nur Gras. In den Blättern befinden sich wachstumshemmende Stoffe, die nach Blattfall andere Pflanzen hemmen. - Siehe auch "Miniermotten". Schnitt ist kaum erforderlich, aber durchaus möglich, am besten 8. Vorher sollte man aber überlegen, ob ein quer stehender Ast nicht hochgebunden werden kann. Wenn geschnitten ist, mit gutem Baumwachs Wunden verschliessen, z.B. mit Wundverschluss Neudorff.
Überwinterung
Winterhart. Ggf. Schnee von den Ästen entfernen. Gegen Salzstreuungen im Winter sind sie empfindlich, die Blätter vergilben.
Sorten 1
Aesculus x carne.
Blüte rot, ohne Früchte. 20 - 25 m. Wird nicht oder wenig von der Miniermotte befallen. Früchte klein, wenig stachelig. Für Gärten und Parks. Nektarpflanze.
Briotii, Scharlach-Rosskastanie, 8 - 12 m, dunkelrot
blühend. Sehr empfehlenswert. Sonne. Halbschatten.
Aesculus flava (Gelbe Pavie) wird 20 m hoch, Blüten gelb 5 - 6.
Aesculus glabra, Ohio-Kastanie, Blütenkerzen gelbgrün, 5 - 6, bis 8 m. Der Nektar und die Samen sind giftig.
Aesculus hippocastanum, Rosskastanie,
Blüte weiß, 5 - 6 nach Laubaustrieb. Höhe bis 30 m, Krone bis 12 m. Früchte 9 - 10. Beliebter Zierbaum. Nektarpflanze. Eine altbekannte Saponinpflanze. Sie wurde früher unter das Pferdefutter gemischt. Heute ist nur das Heilmittel 'Venenkrankheiten' bekannt.
Aesculus x neglecta, Karolina-Rosskastanie, Blüte hellgelb, 5 - 6, bis 20 m. Die angebotenen Pflanzen sind veredelt.
Aesculus parviflora, Strauchkastanie, weißblühend, sie ist vor allem für große Gärten geeignet. Sie wird 3 - 4 m hoch, aber sehr breit. Liebt etwas sauren, humosen, lockeren Boden. Sie steht gut auf großen Rasenflächen. Sonne oder Halbschatten. Blütenrispen 30 cm, 7 - 8, weiß. Frosthart. Im Garten nimmt sie viel Platz ein. Wenig Schnitt erforderlich, nur Querstehendes und Vertrocknetes abschneiden. Möglichst bei einer Verzweigung zurückschneiden, so dass ein Zweig verbleibt und die ursprüngliche Formgestalt nicht verändert wird. - Wenn man sie genügend schneidet, kann sie sogar im Kübel wachsen. Das Herbstlaub wird gelblich und wird erst mit der Zeit abgeworfen. Vermehrung mit Ausläufern und Wurzelschnittlingen. - Sie wird mit der Zeit ganz schön breit. Vor allem, wenn die flachen Wurzeln versehentlich verletzt werden, bilden sich reichlich Schösslinge. - Ungeniessbar wie auch die Rosskastanie.
Andere neue Sorten, auf schwachwüchsigen Formen veredelt, sind Digitata, Monstrosa, Pyramidalis. Ohne Früchte bleibt die Sorte Baumannii (weißblühend), sie wird oft in Biergärten angepflanzt.
Wirkstoffe
Aesculus hippocastanum, Rosskastanie
Rinde und Samen enthalten Aescin (Saponin), Aesculin (Curmaringlykosid), Flavonoide: Gerbstoffe.
Volksmedizin
Eine kleine Messerspitze des Pulvers aus der Frucht wurde früher bei Magen- und Darmblähungen verordnet. Trockene Katarrhe, chronische Venenleiden, Unterschenkelgeschwüre, Hämorrhoiden. Lecke Gefäße werden abgedichtet, durchlässige Kapillaren werden dichter. Das Gewebe wird entwässert, Stauungen gelindert. In der Rinde junger Kastanienbäume ist Aesculin enthalten. Es fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel. Die gelben Flavone aus dem Zellsaft der Kastanien fördern die Kapillardurchblutung und kräftigen die Aderwände. Die Saponine der weißen Blüten lösen Schleim bei Bronchitis, kräftigen das Gewebe und entwässern.
Volksmittel: Sie werden vor allem bei Venenleiden genutzt.
Homöopathie
Aus den frischen geschälten Früchten wird Aesculus hippocastanum gewonnen.
Bei trockenen Katarrhen im Nasen- und Rachenraum, bei Hämorrhoiden und Unterschenkelgeschwüren.
Wer zusätzlich andere Blutverdünner nimmt, muß damit rechnen, dass ihre Wirkung durch das Naturheilmittel herabgesetzt wird.