Allgemeine Informationen
Prunus spinosa. Rosengewächse.
Sie sind widerstandsfähig und anspruchslos, aber sind auch ein vortreffliches Vogelschutz- und Vogelnährgehölz, auch für Insekten bietet sie Schutz und während der Blüte reichlich Nahrung. Endhöhe bis 5 m möglich und bis zu 1500 m Höhe.
Man rechnet mit 10.000 Tierarten, die die Schlehdornhecken bevölkern.
Schlehen können die meisten Pflaumen und Zwetschen befruchten.
Boden
Boden sollte etwas kalkhaltig sein.
Lage
Sonnige bis halbschattige Lage.
Aufzucht
Reiche Blüte 3 - 4. Schlehen bilden starke Wurzelausläufer, so dass selbst der radikalste Rückschnitt erfolgreich bleibt. Das ist auch der Grund, warum man die Schlehen mit anderen nicht so wehrhaften Wildfruchtgebilden wie Haselnuss, Holunder oder Kornelkirschen kombinieren sollte. Die Beeren hängen meist paarweise an kurzen Stielen,
Ernte
Die schwarzblauen Früchte mit den starken Triebdornen werden nach dem ersten Frost geerntet
Lagerung
Zwischenlagerung im Tiefkühlfach für ein paar Stunden ist möglich, davon werden sie jedoch nicht viel weicher.
Am besten ist es, wenn man sie für ein paar kalte Nächte draußen stehen lässt, dann werden sie auch milder.
Inhaltsstoffe
Die Früchte enthalten Spuren von Amygdalin (Blausäureglukosid), Cumarinderivate, Flavonglykoside, einen roten Farbstoff, Gerbstoffe, Gummi, Pektin, Pruniccyanin, Säuren, Vitamin C (!) und Zucker. Die Blüten enthalten Amygdalin, Hyperosid, Kämpferin, Kämpferol, Rutin.
Zubereitung
Am besten schmecken die leicht runzeligen Exemplare, diese eignen sich auch sehr gut zum Trocknen im Backofen (50°) für vitaminreiche Früchtetees.
Da sich die Kerne nur schlecht vom Fruchtfleisch lösen lassen, kocht man die ganzen Schlehen in etwa 10 Minuten in etwas Wasser weich, drückt sie dann durch eine Sieb oder lässt den Saft durch ein grobes Tuch abtropfen. Für ein deutliches Mandelaroma vor dem Kochen am besten ein paar Schlehen im Mörser zerstampfen, so dass die Kerne aufplatzen. Aber nur ein paar - wie Bittermandeln enthalten auch die Schlehenkerne Blausäure.
Schlehenglühwein.
1/2 l Schlehensaft, 1/2 l Apfelsaft, 1/2 Zimtstange, 1 Sternanisblüte, 2 Gewürznelken, 1 Stck. Zitronenschale, Scheiben von einer unbehandelten Saftorange auf kleiner Flamme erhitzen, 10 Minuten ziehen lassen, in große Gläser absieben und mit Kandis süßen.
Wirkstoffe
Sammelzeit: Blätter nach dem Abblühen, Blüten nach Erblühen, Früchte 10 - 11.
Wirkstoffe: Blätter Bitter- und Gerbstoffe, sonst wie Blüten; Blüten ein Blausäureglukosid, Cumarin, Flavonglykoside; Früchte Amygdalin, Gerbstoffe, Vitamin C.
Volksmedizin
Heilwirkung: Die Blätter und Blüten führen leicht ab und wirken harntreibend. Die Früchte werden meistens zusammen mit anderen Wald- und Gartenfrüchten wie Hagebutten usw. zu Marmeladen zubereitet. Auch Saft kann daraus hergestellt werden und natürlich auch ein Schnaps; die Rinde wirkt stark adstringierend auf Haut und Schleimhaut. Außerdem wirkt sie fiebersenkend. Kneipp lobte die Schlehdornblüten sehr.
Volksmedizin: In der Volksmedizin werden Blätter, Blüten und Früchte gegen viele Beschwerden eingesetzt. Gegen Harnverhaltung, Hautausschlägen, Husten, Magenkrämpfe, Magen-, Nieren- und Blasenleiden, verzögerte Menstruation, Nervenschwäche, sexuelle Überreizung, Steinleiden, Wassersucht.