Allgemeines
Schadbild
Geißblatt, Kirschbäume, Schneebeere. Rhagoletis cerasi. Vor allem L. tatarica wird befallen. Die Fliegen sind 5 mm groß, auf Rückseite leuchtend gelbes Schild. Flugzeit Mitte Mai bis Juli. Fliegen meistens im Kronenbereich. Sie legen bis zu 200 Eier, sie werden an die gelbwerdenden Kirschen gelegt. Die belegten Kirschen werden mit einem Duftstoff gekennzeichnet, Doppelbelegung wird dadurch verhindert. Die weißen Maden leben vom Fruchtfleisch. Die Früchte faulen, so daß man die Kerne hin und her schieben kann, und fallen zur Erde. Die Maden fallen mit oder lassen sich mit einem Faden aus ihrer Spinndüse auf den Boden nieder. Sie verpuppen sich in strohfarbenen Tönnchen etwa 4 mm groß im Boden. Im darauf folgenden Frühjahr befällt die neue Generation wiederum die Kirschbäume. Späte Süßkirschen sind besonders gefährdet, frühe Sorten und Sauerkirschen weniger außer Schattenmorelle. - Feststellung des Befalls: Kirschen in leicht gesalzenes Wasser legen, die Maden schwimmen bald auf der Wasseroberfläche.
Vorbeugung
Geißblatt, Kirschbäume, Schneebeere. Gelbfallen aufhängen, vor allem im Kronenbereich, sobald die Gelbfärbung der Kirschen beginnt. Wermuttee spritzen ab 4. Woche nach Blüte. Wiederholen bis zur Gelbfärbung. Spruzit. Maiglöckchenpflanzung. Kirschmadenfalle (Neudorff).Compo.
Bekämpfung
Geißblatt, Kirschbäume, Schneebeere. Um gegenseitigen Befall zu verhindern, sollten Kirschbäume und Heckenkirsche weit entfernt voneinander angepflanzt werden, bzw. es sollte nur eine Pflanze kultiviert werden. Pflanzung von L. tatarica in Kirschanbaugebieten ist verboten.
Kirschbäume. Frühsorten pflanzen, z.B. Süßkirsche Burlat (Ahrens & Sieverz, Baumgartner, ersetzt Kassins Frühe), Frühe Maikirsche, Kassins Frühe, Merton Glory und Teickners Schwarze Herzkirsche. Diese Kirschen werden nicht parasitiert, weil die Zeit bis zur Reife nicht ausreicht für die Entwicklung der Maden. Luftige Standorte wählen. Warme Lagen sind gefährdeter. Bäume frühzeitig leerpflücken, Fruchtmumien und heruntergefallene Kirschen vernichten. Baumscheiben mindestens bis zur Reife mulchen. Wermuttee mehrmals spritzen ca. 4 Wochen nach der Blüte, verhindert Eiablage. Kirschfliegenfallen (Gelbtafeln) vor Beginn der Gelbfärbung im Kronenbereich aufhängen vom 20.5. - 15.6., pro Meter Baumhöhe 2 Fallen. Vor allem bei alleinstehenden Bäumen wirksam. Bereich unter der Krone mit Insektennetz o.ä. abdecken in der Gefährdungszeit. Hühner eintreiben. Ggf. Wildformen abholzen wie Rote Heckenkirschen, Traubenkirschen, Wildkirschen und Zierkirschen, auch von Schneebeeren, von dort aus können Kirschbäume immer wieder neu infiziert werden. Isolierende Bodenbedeckung verzögert die Erwärmung des Bodens und damit das Schlüpfen der Fliegen. Phytogard-Insektenschirm. ENVIRepel.-Vorbeugung für das folgende Jahr: Im Baumscheibenbereich öfters den Boden lockern und mit Rainfarn- oder Wermuttee kräftig gießen.