Obstbaumkrebs [Nectria galligena]

Botanischer Name
Nectria galligena

Allgemeines

Schadbild

Apfelbäume. Nectria galligena. Pilzerkrankung. Wucherungen an Stamm und Zweigen, z.T. mit Umwallung der Wucherungen, durch Wundinfektion, z.B. Wunden durch Hagel und Schnittwunden. Rinde kann sich ablösen. Oberhalb der Wunde stirbt der Trieb ab. Manchmal sind auch die Früchte infiziert, sie faulen vom Kelch her mit scharfem Rand. Seine kugeligen Sporen treten aus durch die Rinde. Man sieht dort im Sommer kleine weiße Sporenlager, im Herbst orangefarbene stecknadelgroße Gebilde. Verbreitung des Erregers durch Regen, Wind und Insekten. Besonders gefährlich ist die Zeit nach dem Winterfrost, wenn es zu stärkeren Regenfällen kommt. Dann werden die Sporen herausgeschleudert aus ihren Behältern und können Baumwunden infizieren. Dieser Wundparasit infiziert über Verletzungen aller Art die Bäume, auch über Blatt- und Fruchtstielnarben. Infektionen möglich während der gesamten Vegetationsperiode. Bei Jungbäumen wird zumeist eine Knospe oder eine Blattnarbe befallen. Das Holz wird braun, oberhalb der Befallsstelle sieht man oft helle Sporen, schließlich stirbt der Zweig ab, danach die Jungbäume nach 2 - 3 Jahren. Hochstämme sind meistens weniger gefährdet. - Der Blutlauskrebs wird durch Einstiche der Blutlaus ausgelöst. Sie muß unter allen Umständen bekämpft werden.- Auch der Birnbaum kann in seltenen Fällen befallen sein.

Birnbäume..Nectria galligena. Pilzerkrankung. Wucherungen an Stamm und Zweigen, z.T. mit Umwallung der Wucherungen, durch Wundinfektion, z.B. Wunden durch Hagel und Schnittwunden. Rinde kann sich ablösen. Oberhalb der Wunde stirbt der Trieb ab. Manchmal sind auch die Früchte infiziert, sie faulen vom Kelch her mit scharfem Rand. Seine kugeligen Sporen treten aus durch die Rinde. Man sieht dort im Sommer kleine weiße Sporenlager, im Herbst orangefarbene stecknadelgroße Gebilde.

Maulbeerbaum. Siehe Obstbaumkrebs.

Vorbeugung

Apfelbäume. Nach Blattfall bei feuchter Witterung °Kupferkalk auf die Rinde spritzen. Befallene Zweige ganz oder mindestens 15 cm unterhalb der kranken Stelle abschneiden, nur bei trockenem Wetter, um Übertragung von Keimen zu verhindern. Am Stamm tief bis in das Gesunde ausschneiden. Immer vor dem Obstbaumschnitt behandeln, um Übertragung auf die frischen Schnittwunden zu verhindern. Schnittwerkzeug desinfizieren. Wunden mit einem Aufguß von Kapuzinerkresse desinfizieren. Wundverschluß mit pilztötenden Präparaten wie Lac Balsam plus F. Abgeschnittenes Holz sofort vernichten, der Pilz kann noch jahrelang daraus Sporen hervorbringen. E 10 - Mi 11 spritzen mit Kupfermitteln°.Am Stamm Bypass anlegen, der die kranke Stelle umgeht, ähnlich der Baumveredlung durch Pfropfung. Nach Einheilung und genügender Kräftigung den befallenen Stammteil aussägen, ggf. vorher Stamm an einem Pfahl befestigen. °Inzwischen im Gartenbau verboten.

Bekämpfung

Apfelbäume. Niemals Aststummel stehen lassen. Ins gesunde Holz zurückschneiden. Schnittfläche immer schräg auslaufen lassen, damit das Regenwasser abziehen kann. "Ananasrenette", "Berlepsch", "Boskoop", "Cox Orange", "Delbarestival", "Discovery", "Gala", "Geheimrat Oldenburg", "Gloster","Idared," "James Grieve", "Jonagold", "Klarapfel", "MacIntosh", "Ontario", "Summerred" , "Weißer Astrachan" und "Welschisner" sind anfällig. Keine Staunässe, keine Überdüngung (Stickstoff). Schwere, nasse Böden sind ungeeignet, sie müssen vor der Pflanzung bis 1 Meter tief mit Sand und Steinmehl aufgebessert werden. Spritzen mit Brennessel- oder Schachtelhalmjauche. °Kupfermittel spritzen nach dem Schneiden, auch auf frische Verletzungen. Regelmäßig auslichten. Fingerhut auf die Baumscheiben pflanzen. °Inzwischen im Gartenbau verboten.