Schadbild
Unkraut. Auf Gemüsebeeten sollte es regelmäßig entfernt werden, da es Krankheiten übertragen kann. Auf dem Franzosenkraut nisten oft Spinnmilben, auch Nematoden werden durch Unkraut begünstigt. Die Wildkräuter haben manchmal eine sehr lange Lebensdauer, vor allem, wenn sie in den tieferen Bodenschichten ruhen, und bilden oft riesige Mengen von Samen. Die Angaben darüber schwanken oft, z.B. Ackerhellerkraut 2-40 tausend, 30 Jahre, Ackerkratzdistel 5-15 tausend, 20 Jahre, Ackerwinde 500, 20 Jahre, Beifuß 200 tausend, 5 Jahre, Breitwegerich 2- 5 tausend, 5-40 Jahre, Echte Kamille bis 10 tausend, Franzosenkraut 5-300 tausend, 10 - 15 Jahre, Giersch 3 tausend, 5-8 Jahre, Hederich 10 tausend, Hirtentäschel 1 - 40 tausend, 30-50 Jahre, Kanadisches Berufskraut 100 tausend, 5 Jahre, Klatschmohn 50 tausend, Knöterich 800 - tausend, 30-58 Jahre, Krauser Ampfer 5 tausend, 70-80 Jahre, Löwenzahn 5 tausend, 5 Jahre, Pers. Ehrenpreis 50 - 200, 58 Jahre, Quecke 150 - 200, 10 Jahre, Sauerampfer 1-2 tausend, 10-20 Jahre, Sommerportulak, 50.000, 30 - 40 Jahre, Vogelmiere 2-15 tausend (wächst, blüht und produziert Samen auch im Winter), 6-68 Jahre, weißer Gänsefuß bis 20 tausend.
Vergleiche "Samen / Keimfähigkeit / Code" bei den Nutzpflanzen. Wildkräuter scheiden keimhemmende Stoffe aus, so dass in der Erde liegender Samen erst dann keimen kann, wenn die Keimhemmung entfällt, d.h., wenn die vorherige Pflanze abstirbt oder herausgezogen wird. Manche Samen können Jahrzehnte im Boden überdauern und keimen, wenn sie an das Tageslicht kommen. Die meisten Unkräuter sind Lichtkeimer. Ein kurzer Lichtblitz genügt, um das Wuchsprogramm zu starten. Das kann man ausnutzen. Wenn man nur in der Dunkelheit bzw. bei Neumond gräbt oder pflügt, wachsen danach weitaus weniger Unkräuter.
Immer nur ohne Samen kompostieren, Wurzelunkräuter erst trocknen, dann kompostieren. Ggf. ganze Flächen mit schwarzer Folie abdecken, bis sie ausgestorben sind. Auch das Streuen von Kalkstickstoff mit anschließender Beregnung ist wirksam. Nach dem Regen lässt sich Unkraut leichter herausziehen. Teile von Wurzelunkräutern müssen vollständig entfernt werden, sonst schlagen sie wieder neu aus. Mulchen mit schwarzer Folie, Rindenmulch, Kies, angetrocknetem Gras, mehreren Zeitungspapierlagen. Der sauer wirkende Rindenmulch behindert zusätzlich viele Kräuter am Keimen; Papiermulchfolien im Fachhandel. Mechanische Hilfsmittel sind Hacke und Jäter. Dichtwachsende Bodendecker (Siehe auch "Mulchen" und "Wurzelunkräuter"; "Rasen, Diverses"). Im Gemüsebeet kann man durch Aussäen von Feldsalat, Kresse, Spinat zwischen den Pflanzen das Unkraut unterdrücken.
Gartenwege kann man wie folgt freihalten: Dach- oder Teichfolie oder Bitumenpappe unter der Kiesschicht bzw. den Platten auslegen. Kalkstickstoff vor dem Regen streuen oder sonst gut beregnen. Wärmestrahler (Fachhandel). Finalsan Unkrautfrei.
Viele Kräuter, die als Unkräuter eingestuft werden, haben auch eine wichtige Funktion für das Leben von Schmetterlingen (z.B. Brennesseln, Disteln), Nützlingen wie Schwebfliegen (z.B. Acker-Kratzdisteln), Kompostbereitung (Brennesseln, Kamille, Schafgarbe) usw. Sie sollten deshalb einen Platz an einer verborgenen Stelle des Gartens bekommen. Im einzelnen sind das vor allem:
Ackerdistel (a,b,c,e), Bärlauch (a,c), Breitwegerich (a,b,d,e), Brennessel (b,d), Gänseblümchen (a,b,c), Giersch (a,b,c), Kriech. Hahnenfuß (a,b,c), Hirtentäschelkraut (a,b,e), Klettenlabkraut (b,d,e), Kohlgänsedistel (a,b,c), Löwenzahn (a,b,c), Rainfarn (b,c), Schafgarbe (b,c), Schwarzer Nachtschatten (b,d,e), Rispengras (d), Vogelmiere (a,b,c), Weißklee (b,c), Rote Zaunrübe (a,c,e), Zaunwinde (a,b,c,e).
Wildkräuter
Blauetikett Bornträger, 67591 Offstein bornträger@online.de
Grüner Tiger Saatgutversand, Pfarräckerstr. 13, 90522 Oberasbach
Kräutergärtnerei Silvia Heinrich, Alexanderstr. 29, 26121 Oldenburg www.kraeuterei.de
www.naturkraeutergarten.de
Die Buchstaben haben folgende Bedeutung: a = Hautflügler. b = Käfer. c = Schmetterling. d = Schmetterlingsraupen. e = Vögel.
Siehe auch