Alles Leben ist an Wasser gebunden. Es dient den Pflanzen als Transportmittel für viele lösliche Substanzen und bewirkt ihren straffen Wuchs. Je nach Pflanze ist der Wasseranteil zwischen 50 und 95%. Der Einfluss des Wassers auf das Kleinklima ist erheblich, ebenso ist die erwünschte Bodengare und die Umsetzung und Aufnahme der Nährstoffe von ausreichender Wasserzufuhr abhängig.
Die Wasseraufnahme des Bodens ist abhängig vom Zustand des Bodens. Lehm-Sand-Boden kann 12 - 15 l je qm und Stunde aufnehmen, Sandboden dagegen 20 - 25 l. Lehmboden erreicht nur 10 l, Tonboden 8 l. Letztere sollte man durch Sandzufuhr und Kompost aufnahmebereiter machen, erstere bindiger durch Kompost und Lehm oder Bentonit. Die angegebenen Werte verringern sich bei abschüssigen Böden stark.
Nach jedem Regen sollte flach gehackt werden, um die entstandenen Kapillaren im Boden zu unterbrechen und damit die Verdunstung zu verringern.
Die Wassermengen, die Gemüse verbraucht, sind ganz erheblich: Z.B. benötigen im Gewächshaus die durstigen Gurken etwa 600 l/qm (5 l je Tag im Hochsommer), die Tomaten 65 l je Pflanze während ihrer Vegetationszeit. Durstig sind außerdem Kürbis, Melonen, Porree, Rhabarber, Sellerie. Im allgemeinen rechnet man für die offenen Gartenfläche mit einer zusätzlichen Wassermenge von 400 l/qm, bei Frühbeeten mit bis zu 1000 l/qm, im Gewächshaus gar mit bis zu 1500 l/qm je Jahr.
Man sollte immer durchdringend wässern, dafür nicht so oft. Der Boden sollte aber auch nie austrocknen. Die oberflächliche kurze Berieselung wird schnell wieder verdunstet. Junge Pflanzen sollten etwas kurz gehalten werden, damit sie reichlich Wurzeln bilden.
Landregen ist besonders günstig für die Pflanzen, weil er nicht den Boden verschlemmt und ihm Gelegenheit zur Aufnahme gibt.
Zeigt der Regenmesser 1 mm an, so bedeutet das 1 l je qm, Eindringtiefe ist dann 1 cm.
Die übliche Bewässerung am Abend gilt als überholt. Bei Berieselung haftet das Wasser noch lange an den Pflanzen, so dass Pilze und Bakterien um so besser in das Pflanzengewebe eindringen können. Außerdem wird den Schnecken das Kriechen erheblich erleichtert. Sie müssen immer bedacht darauf sein, mit ihrem Wassergehalt von 90 bis 95% möglichst sparsam umzugehen.
Siehe auch: Gartenbewässerung für den Selbstversorger