Gießwasser-Wasserhärte-Blumentopferde.
Zimmerpflanzen sollten am besten mit Regenwasser gegossen werden, die richtige Temperatur ist etwa 19 - 20°. Man sollte aber wegen der großen Schmutzlast eine Zeitlang warten, bis das Dach sauberer geworden ist. Leitungswasser ist oft zu hart, besonders im Bereich Schwäbische Alb, Alpen und um Würzburg herum.
Die Gesamthärte des Wassers setzt sich zusammen aus der Summe der Karbonathärte- und Nichtkarbonathärte-Anteile. Die Karbonathärte wird gebildet aus Bindungen von Kalzium und Magnesium mit Kohlensäure (=Karbonate), die Nichtkarbonhärte aus Kalzium- bzw. Magnesium-Sulfaten/-chloriden oder -nitraten. Das Kalziumkarbonat wird im Boden zu im Wasser unlöslichem kohlensauren Kalk umgewandelt. Er geht mit den Bodensäuren eine Verbindung ein, die auf Dauer den pH-Wert ansteigen lässt. Bei einem pH-Wert über 7 werden die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Mangan und Zink festgelegt. Im Gartenboden ist diese Erscheinung selten zu finden, da das saure Regenwasser dem entgegenwirkt. Aber in den abgeschlossenen Kübeln und Balkonkästen ist die Folge oft Eisenmangel, der sich z.B. bei Petunien (Surfinia) und Zitruspflanzen mit gelb-verfärbten Blättern zeigt (Blattchlorose). Der beste Schutz gegen solche Erscheinungen ist der regelmäßige Austausch der Blumentopferde, die meistens einen großen Teil des Kalziums im Gießwasser abpuffern kann. Der optimale Wert für Gießwasser ist bei pH 6 - 7.
Ist das Leitungswasser zu hart, kann wie folgt verfahren werden:
1) Das Wasser längere Zeit stehen lassen. Der Kalk setzt sich ab, ebenso entweicht das Chlorgas, was von weiterem Vorteil ist.
2) Das Wasser kochen und abkühlen lassen. Bei 60° fällt der Kesselstein (er besteht hauptsächlich aus Kalk, etwas Gips,
Magnesiumkarbonat, Eisenoxid, Silikat usw.) aus.
3) Das Wasser mit Torf enthärten. 1 g Torf in 1 l Wasser senkt die Wasserhärte um 1°. Torf in einen durchlässigen Strumpf
geben und in das Wasser hängen. Dies Verfahren sollte aus Umweltschutzgründen nicht oder ganz wenig benutzt werden.
Stattdessen bedient man sich des Rasenmooses, das leicht selbst hergestellt werden kann (Siehe Kräuterbrühen/-
jauchen/-tees).
4) Kondenswasser aus dem Kühlschrank oder Trockner mit Leitungswasser mischen, etwas Salzgehalt ist für die Aufnahme
des Wassers über die Pflanzenwurzeln notwendig. Destilliertes Wasser wird überhaupt nicht aufgenommen.
5) Zusatz von reinem Vitamin C zum Gießwasser.
6) Zusatz von kristalliner Oxalsäure zum Gießwasser. 22,5 g reduzieren 1 cbm Wasser um 1° d.H.
7) Falls weiches Brunnenwasser zur Verfügung steht, es mit Leitungswasser mischen.
8) Batteriewasser (=chemisch enthärtet) kaufen und mit Leitungswasser mischen.
9) Wasser aus einer Wasserentsalzungsanlage mit Leitungswasser mischen. Installation für private Zwecke zu teuer.
10)Wasser aus einer Wasserenthärtungsanlage mit Leitungswasser mischen. Die harten Kalzium- und Magnesiumverbindungen
werden durch Ionenaustauscher in weiche Kalium- und Natriumverbindungen umgewandelt. Mit Leitungswasser mischen.
11)Ein Stück Holz in den Wasserbehälter stellen, es vermindert ebenfalls die Härte.
Die Härte kann man mit Indikatorstäbchen (Samenhandel) kontrollieren.
Es gibt 4 Härtebereiche:
1) Weiches Wasser. Gesamthärte 1 - 7° dH je l = bis 1,3 mmol/l
2) Mittelhartes Wasser. " - 14° dH " = bis 2,5 mmol/l
3) Hartes Wasser " - 21° dH " = bis 3,8 mmol/l
4) Sehr hartes Wasser " über 21° dH " = über 3,8 mmol/l.
Die Blumentopferde sollte den Bedürfnissen der Pflanzen angepasst werden:
1) Stark saure Erde pH 4 - 5 für Anthurie, Azalee, Kamelie, Zitrus
2) Leicht saure Erde pH 5 - 6,5 für Alpenveilchen, Palmen, Zimmerfarne
3) Neutrale Erde pH 7 für Hoya, Yucca, Zimmerlinde, Zypergras
4) Alkalische Erde pH über 7 - max. 8 für Agave, die meisten Kakteen, Sansevierie, Sukkulenten