Siehe auch Gewächshäuser (Grundlagen), Gewächshäuser (Anbau).
Allgemein
Um Pilz- und Schädlingsbefall zu vermindern, sollten auf jeden Fall zwischen den Gemüsepflanzen Basilikum, Dill, Kamille, Kapuzinerkresse, Kerbel, Ringelblumen und Tagetes (evt. noch Schafgarbe) gesät und für die ganze Vegetationszeit Gelb- und Blautafeln aufgehängt oder breite Tesafilmklebebänder längsseits des Gestänges angebracht werden, dazu auf dem Boden noch einige gelbe Plastikgefässe mit Wasser und etwas Spüli stellen. Diese Hilfspflanzen niedrig halten, damit genügend Luftaustausch entsteht.
Unkraut nicht dulden, da die Nematoden-Zysten oft an deren Wurzeln abgelegt werden und dann zum Leben erwachen, wenn geeignete Pflanzen in der Nähe sind.
Auf beide Türseiten je einen Rainfarn setzen und entlang der Mittellinie an den Paprikas und Gurken usw. dichtes Basilikum einpflanzen.
Schnecken können zusätzlich vertrieben werden mit Kapuzinerkresse und Thymian. Das hält alle Fliegen, Kohlweißlinge, Schnecken und Ameisen ab.
Erprobte Hilfs- und Abwehrpflanzen - Kombinationen:
- Basilikum passt zu Bohnen, Fenchel, Fuchsien, Gurken (verhindert Mehltau, lockt bestäubende Insekten an), Kohlrabi, Salat, Tomaten (Abwehr von Schädlingen), Zucchini, Zwiebeln. Es hält Fliegen, Kohlweißlinge, Möhrenfliegen, Mücken und weiße Fliegen ab. Nicht verträglich mit Majoran und Weinraute.
- Beifuß wirkt gegen Erdflöhe, Kohlweißling und Läuse.
- Bohnenkraut wirkt gegen die Bohnenblattläuse. Mischkulktur mit Ringelblumen und Zwiebeln. Schutzpflanze für Bohnen und Kohl (Läuse), Möhren und Fliegen. Mottenabwehrend.
- Dill passt zu Buschbohnen, Gurken, Kohl, Möhren, Rote Bete, Salat, Tomaten, Zwiebeln. Seine Geruchsausscheidungen halten diese Pflanzen gesund. Er ist aber unverträglich mit Basilikum, Fenchel, Gartenkresse. Wirkt kräftigend, zieht Schwebfliegen und räuberische Gallmücken an, hält (Wurzel-)Schädlinge ab, vor allem von Möhren und Zwiebeln. Blattläuse, Kohlweißling, Möhrenfliegen und andere Insekten werden abgewehrt. Bei einer Höhe von 20 - 25 cm ausreißen.
- Kamille. Gute Vorkultur für Rosenkohl und Tomaten. Stärkt in Mischkultur Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Kohl, Porree, Radieschen, Salat, Sellerie, Spinat und Zwiebeln, kann oft Pilzkrankheiten verhindern. Als Tee über junge Gemüsepflanzen gesprüht, wirkt Kamille gesundheitsstärkend. Schutzpflanze gegen Nematoden und Thripse. Fördert Wachstum von Zwiebeln und den Anteil von äther. Ölen bei Möhren, Pastinaken und Petersilie. Gallmücken werden angezogen. Bei Blüte ausreißen und auf den Komposthaufen geben oder die kleinen Blütenköpfchen 3 - 5 Tage nach dem Aufblühen pflücken zur Teeherstellung, Ernte 5 - 10. Kamillentee kräftigt die (Topf-)Pflanze. - Unverträglich mit Pfefferminze. - Die römische Kamille hat ähnliche Wirkung.
- Kapuzinerkresse, nicht rankend, passt zu Bohnen, Gurkengewächsen, Kohl, Radies, Rettichen, Tomaten - nicht zu Petersilie. Sie wehrt Ameisen, Blatt- und Blutläuse, Mäuse, Raupen, Schnecken und weiße Fliegen ab. Kohlweißlinge werden angelockt und befallen deshalb nicht Kohlpflanzen.
- Kerbel. Bei Mischkultur mit Radieschen/Rettich wird deren Geschmack und Ertrag verbessert. Außerdem ist Mischkultur möglich mit Paprika (vertreibt Schadinsekten), Radies, Salat (Kräftigung und Schutz) und Zwiebeln. Allgemein verhindert er durch seinen Geruch Befall mit Blattläusen und Mehltau und vergrämt Ameisen und Schnecken. - Unverträglich mit Garten- und Kapuzinerkresse, Koriander, Petersilie und Rucola.
- Ringelblumen wirken abwehrend auf Drahtwürmer, Nematoden, Schwarze Bohnenblattlaus. Sie vernichten Bakterien (Staphylokokken) und Viren. Ihre Jauche düngt und stärkt. Nektarquelle für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Ihr strenger Geruch ('Stinkeblume') vertreibt Schädlinge, er ist aber bei vielen Züchtungen verringert worden. Mischkultur mit Bohnen, Erdbeeren, Garten-/Kapuzinerkresse, Gurken, Kohl (wachstumsfördernd), Koriander, Möhren (stärkend), Petersilie, Radies, Rucola und Tomaten (wachstumsfördernd). Sie vertragen sich mit allen Gemüsesorten und fördern deren Wachstum. Ringelblumen wirken gesundend auf den Boden, sie wirken durch ihre Wurzelausscheidungen gegen Nematoden. Sie sollen in einem Umkreis von 100 cm wirken. Deshalb gute Mischkulturpflanze für Bohnen, Kohl (wachstumsfördend), Möhren, Tomaten (wachstumsfördend).
- Schafgarbe zieht viele Nützlinge an, z.B. Bienen, räuberische Gallmücken, Laufkäfer, Marienkäfer, Schwebfliegen. Sie wehrt Läuse ab.
- Tagetes passt zu Bohnen, Gurken, Kohl, Möhren, Petersilie, Tomaten. Tagetes vernichten oder hemmen Nematoden, halten Mäuse und Kohlschädlinge fern, wehren Viren und Weiße Fliegen ab. Dringen Nematoden in Tagetes ein, bilden diese über pflanzliche Enzyme und Hormone eine Sauerstofform, die tödlich ist. Auf ähnliche Weise werden Drahtwürmer getötet. Besonders geeignet zwischen Bohnen, Gurken, Kohl, Möhren, Petersilie, (wachstumsfördernd) und Tomaten. Wahrscheinlich hemmen sie Paprika.
- Thymian wirkt gegen Schnecken, Insekten, Kohlweißling, Läuse, er soll antiseptisch und antiviral wirken. Er bekämpft Viren und Bakterienbefall auf den Blättern. Außerdem hemmt er Bakterien, Hefen, Schimmelpilze und Viren.
Übersicht: Bekämpfung von Krankheiten im Gewächshaus | |||
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Krankheit/ Schädling |
Befallene Pflanzen |
Schadbild |
Bekämpfung, Ggf. Verweis |
Asseln |
Knollen, Zwiebeln, Faulendes |
Fraßchäden an Blättern, Knospen,Trieben,Wurzeln |
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Blattläuse |
Viele Blumen und Gemüse |
Feine Saugstellen an den Blättern,Verkrüppelungen |
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Blattminierfliegen |
Chrysanthemen |
Miniergänge |
Befallenes entfernen |
Braun-/Krautfäule |
Auberginen, Paprika, Tomaten |
Schwarze Faulstellen an Blättern,Trieben,Früchten |
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Dickmaulrüssler |
Alpenveilchen, Begonien, Gloxinien |
Fraßschäden an Topfpfl. Alpenv.,Begon.,Glox. |
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Echter Mehltau |
Begonien, Gurken, Salat, Usamb.V. |
Mehliger Belag an Blattoberseite |
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Falscher Mehltau |
Gurken, Feld- u.Kopfsalat, Levkojen |
Hellgrauer Pilzrasen Blattunterseite |
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Gemüsefliegen |
Chinakohl, Kohlrabi, Möhren, Radies |
Fraßgänge mit Maden |
5 - 9. Lüften. Gelbtafeln. Fliegen |
Grauschimmel |
Chrysanthemen, Erdbeeren, Salat, Tomaten |
Grauer Pilzrasen an Blättern, Stängeln, Früchten |
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Gelb-/Grünkragen |
Tomaten |
Verfärbung und Verhärtung an Fruchtstängelnähe |
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Gurkenwelke |
Gurken, Melonen |
Blätter und Stängel welken |
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Herzfäule |
Salat |
Welke, Fäule am Stängelgrund |
|
Moose, Algen |
Arbeitsflächen, Scheiben |
Grüner Belag |
Armillatox, Sodawasser, Wasserstrahl |
Nematoden |
Chrysanth., Gurken, Möhren, Tomaten |
Blätterverfärbung, Wurzelwucherung |
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Raupen |
Chrysanthemen, Nelken |
Fraßschäden |
Siehe jeweilige Pflanze |
Salatfäule |
Salat |
Siehe Herzfäule |
Armillatox: Lacon GmbH, Piazolostr. 4a, 68759 Hockenheim |
Samtfleckenkrankheit |
Tomaten |
Weiche Flecken auf Blättern und Früchten |
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Schildläuse |
Abutilon, Anthurien, Farn, Ficus, Kamelien, Lorbeer |
Saugstellen an Blättern+ Stängeln, später Russtau |
|
Schildläuse |
Oleander, Orchideen, Opuntien, Palmen, Zitrus |
Saugstellen an Blättern+ Stängeln, später Russtau |
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Schnecken |
Gurken, Kohl, Lilien, Orchideen, Salat,Tagetes |
Fraßschäden an Blättern und Stängeln |
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Spinnmilben (rote Spinne) |
Fl. Lieschen, Fuchsie,Gurke,Paprika, Tomate |
Saugstellen Blattoberseite,unten Gespinste |
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Trauermückenlarven |
Blumen und Gemüsepflanzen |
Fraßschäden an Stecklingen und Wurzeln |
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Thripse |
Anthurie, Asparagus, Auberginen, Bohnen, Cyclamen, Ficus |
Silbrige Blattflecken, Verkrüppelungen |
Thripse, Gelbtafeln |
Thripse |
Fl.Lieschen, Kohl, Palme, Paprika, Spinat, Usambarav., Tomat. |
Silbrige Blattflecken, Verkrüppelungen |
Thripse, Gelbtafeln |
Umfallkrankheit |
Sämlinge |
Dunkle, verengte Stellen am Sämlingsstängel |
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Verbrennungen |
Viele Pflanzen, vor allem Blumen |
Hellbraune Flecken |
Vorbeugend schattieren |
Weichhautmilben |
Alpenveilchen, Begonien, Farn, Fuchsien, Gerbera |
Versteckte Saugstellen |
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Weiße Fliegen |
Pelargonie, Tomate |
Saugstellen Blattoberseite, unten weiße Motten |
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Wollläuse |
Kakteen, Orchideen, Sukkulenten |
Wachsartige Kolonien in Blattachseln |
Beim Einsatz von Florfliegenlarven, Schwebfliegen usw. darauf achten, dass erst die Ameisen bekämpft oder ausquartiert werden müssen, sonst werden diese schnell deren Opfer.