Die Thematik geht über die Überschrift hinaus und möchte dem Gesundheitsbewussten Hinweise für sein Leben geben.
Die folgenden Begriffe kommen in diesen Texten wiederholt vor. Wer sich nicht sicher ist, möge sich hier vorher über ihre Bedeutung informieren.
Freie Radikale/Oxidanzien:
Freie Radikale oder Oxidanzien: Zwischenprodukte chemischer Prozesse, vor allem der Zellatmung. Nährstoffe werden von den Mitochondrien, den Energiezentralen der Zellen, oxidiert. Dabei entstehen Wärme-Energie und Freie Radikale. Diese Freien Radikale oder Oxidanzien sind aggressive Molekülreste oder ungepaarte Atome, die gesunde Zellen angreifen. Sie verbinden sich vorwiegend mit Sauerstoff ihrer Umgebung und zerstören so z.B. Enzyme, Proteine und die Lipide der Zellmembran und sogar Teile der Gene, vor allem auch die Mitochondrien, durch unkrontrollierte Oxidation. Wird z.B. den ungesättigten Fettsäuren in der Zellmembran ein Elektron entrissen, sucht diese das Defizit auf Kosten eines anderen Bestandteiles der Zelle auszugleichen, so dass eine Kettenreaktion in Gang gesetzt wird. Auch Cholesterin und Eiweiße werden angegriffen. Man geht davon aus, dass jede Körperzelle täglich 10.000 mal von freien Radikalen attaktiert wird.
Am schlechtesten kann sich das Gehirn gegen diese Stoffe wehren.
Alzheimer, Arteriosklerose, bestimmte Augenleiden, Diabetes, Gefäßablagerungen mit Folge Herzinfarkt, grauer Star, Herz-/Kreislaufkrankheiten, Krebs, Nierenschädigungen, Polyarthritis, Rheuma, vorzeitiges Altern können durch sie entstehen. -
Der normale Alterungsprozess selbst wird entscheidend auf die Veränderungen (Mutationen) der DNS in den Körperzellen, auf der nachlassenden Fähigkeit des Körpers, alte Zellen durch gesunde neue zu ersetzen oder auf die Freien Radikale zurückgeführt. - Auch auf die Haut trommeln täglich bis zu 20.000 Attacken durch freie Radikale ein, das kann zu bräunlichen 'Altersflecken' führen. Radikale werden außerdem gebildet durch Immunabwehr und Stoffwechselprozesse, durch Abgase, Aldehyde, Alkohol, Asbest, Benzol, Chemikalien, Eisen im Blut, wenn es nicht gebunden ist, Entzündungen, Erkrankungen, Herbizide, Infekte, starke körperliche, evt. auch seelische Belastungen, Luftverschmutzung, Medikamente (Pille, Medikamente gegen Epilepsie), Nitrit, Nitrosamine, Ozoneinwirkung, Peroxyde, Pestizide, Radioaktivität, Rauchen (im Zigarettenrauch sind riesige Mengen enthalten), Röntgenstrahlung, Smog, Schwermetalle, Stickoxide, (giftige) Stoffwechselprodukte, übermäßigen Sport, mehrfach ungesättigte Fettsäuren in großen Mengen, vor allem, wenn sie erhitzt werden, Umweltgifte, UV-Licht, Verletzungen.
Prof. Elmadfa, Wien, wies darauf hin, dass während einer Chemotherapie die Nebenwirkungen nur deshalb so quälend sind, weil die Konzentration von antioxidativen Vitaminen bedenklich abnimmt. Er setzte sich dafür ein, Antioxidanzien wie Vitamin A einschl. Beta-Karotin, Vitamin C, E, sowie Selen ständig zu verabreichen. Dazu ist es aber notwendig, sie in solchen Mengen zu geben, wie sie in der Nahrung nicht vorhanden sind. - Freie Radikale oxidieren das nützliche HDL - Cholesterin in das schädliche LDL - Cholesterin. Man geht davon aus, dass viele tausend Radikale täglich die DNS in den Zellen attackieren, nicht alle werden "gefangen".
Wissenschaftler der Tufts University, Boston, haben ein Verfahren entwickelt festzustellen, wie gut und schnell Antioxidanzien Freie Radikale unschädlich machen. Mit weitem Abstand sind Trockenpflaumen der Spitzenreiter, erst danach kommen Rosinen, Blaubeeren, Brombeeren und Knoblauch. Auch Honig, vor allem dunkler, hat eine solche Wirkung.
Der Körper selbst setzt bestimmte Freie Radikale zur Vernichtung angreifender Krankheitserreger ein. Damit sie nicht von ebenfalls körpereigenen Radikalenfängern wirkungslos gemacht werden, sind sie von einem Ring aus Vitamin C umgeben. Deswegen ist es sinnvoll, bei Erkältungen Obst usw. mit viel Vitamin C zu sich zunehmen, um den höheren Verbrauch auszugleichen.
Werden Fresszellen (Makrophagen) vom Angriff feindlicher Partikel überfordert, sondern sie Sauerstoffradikale und Stickoxide ab, die die DNS schädigen können. - Man geht davon aus, dass jede Körperzelle täglich 10.000 Angriffe der freien Radikale abwehren muss.
Radikalenfänger oder Antioxidanzien:
Die Freien Radikalen werden ungefährlich gemacht durch Radikalenfänger (Antioxidanzien + enzymatisches Schutzsystem). Dazu gehören vor allem Vitamin A (!)(tägliche Menge 25000 i.E. als Beta-Carotin oder 10000 i.E. als Retinol), Vitamin B 2, Vitamin C (1-3 g) und E (bis 600 i.E.) und Coenzym Q 10. Außerdem Alpha-Liponsäure, Anthocyane, Artischockenblätterextrakt, Bilirubin, Biophenole, Brokkoli, Capsaicin (in Chili), Carotinoide (Beta-Carotin), Cianidin, Curcumin (= E 100, extrahierter Inhaltsstoff aus dem Wurzelstock der Curcuma, es löst bei Zellkulturen das bei Krebszellen gestörte Selbstmordprogramm 'Apoptose' aus, im Tierversuch reduzierte es die Häufigkeit, mit der krebsauslösende Substanzen Tumoren verursachten), Cyanidin, Eisen, Enzymhemmer, Erdbeeren, Flavonoide (sie schützen die Erbsubstanz und Fette vor den Radikalen), grüner Tee (Epigallocatechin-Gallat, aber nur ohne Milch (Prof. Bitsch, DGE), Harnsäure (der Harnsäurespiegel im Blut der Menschen ist wahrscheinlich überhaupt am höchsten, die antioxidative Wirkung wird für ihre Langlebigkeit mit verantwortlich gemacht, sie verhindert Zell- und Genschäden, die das Altern bewirken), Gerbstoffe, Hefe, Heidelbeeren°, Himbeeren, Honig, Kalzium, Knoblauch, Koffein (Kaffee und Tee, wirksamer als Vitamin C. Lt. Pharmakol. Institut Mailand schützen mehr als 4 Tassen Kaffee täglich mehr vor Dickdarmkrebs als Nichtgenuss), Kupfer, Lycopin (!), Lutein, Mangan, Omega-3-Fettsäuren, °Pflaumen, Phenole, Resveratrol (im Rotwein zehnmal häufiger als im Weißwein), Rooibush-Tee, °Rosinen, Selen (200 Mikrogramm tgl.), °Spinat, Squalin, Sulfide, Sulforaphane, Ubiquinon, Vitamin B 2, C (!), D, E (!), Zink (10-50 mg), Zistrose sowie die körpereigenen Stoffe Glutathion, das zu seiner Erneuerung Selen braucht, Dismutase (Enzym), Katalase, Peroxidase. Rotwein wirkt als Radikalenfänger. Er kann mit Hilfe seiner Phenole selbst Krebserreger, die schon in die Zelle eingedrungen sind, durch Aktivierung von speziellen Eiweißen unwirksam machen. (° = lt. Tufts Universität, Boston).-
Der Körper stellt die für das e n z y m a t i s c h e Schutzsystem notwendigen Enzyme mit Hilfe von Mineralstoffen selbst her:
1) Die Superoxid-Dismutase (SOD) wandelt Freie Radikale in Wasserstoffperoxid um. Letzteres wird dann durch das Enzym Katalase unschädlich gemacht. Es gibt zwei Formen von SOD, sie benötigen entweder Kupfer und Zink für ihre Aktivitäten oder Mangan.
2) Das Enzym Glutathionperoxidase (GPx) kann wie 1) Wasserstoffperoxid unschädlich machen. Viel wichtiger ist sie jedoch für den Schutz der Zellmembranen, die ungesättigte Fettsäuren enthalten. Letztere sind an sich verhältnismäßig unbeständig. Werden sie durch Freie Radikale angegriffen, werden sie selbst zu Freien Radikalen, die damit eine Kettenreaktion in Gang setzen (Lipidperoxidation). Für ihre Aufgabe benötigt GPx Selen. - Ähnlich wirkt auch Vitamin E als Schutzvitamin für die ungesättigten Fettsäuren in den Zellwänden.Laut Wissenschaftlern des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums schneiden die folgenden Pflanzen (und in dieser Reihenfolge) in ihrer Antioxidationswirkung am besten ab: Heidelbeeren, Kohl, Erdbeeren, Spinat, Rosenkohl, Pflaumen, Brokkoli, Rote Bete, Orangen und blaue Trauben. Die Wirkung wird durch das Zusammenspiel von Vitaminen, vor allem C, E, mit Phytochemikalien erzielt. Gem. Universität Berkeley wird das Blasenkrebsrisiko durch den häufigen Genuss von Brokkoli, Weiß-, Blumenkohl und anderen Kreuzblütlern um 50% halbiert. Eine neuere Studie der Universität Boston ergab bei Ratten, die mit Spinat gefüttert wurden, einen hohen Gehalt an Radikalenfängern im Blut, einen geringeren Gedächtnisverlust im Alter, geschmeidige und ablagerungsfreie Blutgefässe und langsamere Alterung der Hirnzellen. Das Blut von Frauen, die täglich 300 g Spinat gegessen hatten, war von Radikalenfängern überschwemmt. Damit war Spinat wirksamer als Vitamin C, Erdbeeren und Rotwein. Die Wirkung beruht wahrscheinlich auf den Biophenolen, die anders aufgebaut und zahlreicher als bei anderen Pflanzen sind.
Diabetiker haben fast immer eine zu niedrige Konzentration von Antioxidanzien. Für Patienten mit rheumatischen Krankheiten kommt es durch die entzündlichen Reaktionen zu einem höheren Verbrauch an Antioxidanzien wie Vitamin C, E und Selen. Rheumatiker sollten die vorstehenden Pflanzen besonders in ihrer Ernährung berücksichtigen. Dagegen sollten sie den Genuss von Arachidonsäure, einer ungesättigten Fettsäure, Vorstufe von Prostaglandinen, stark einschränken, aus der entzündungsfördernde Gewebshormone gebildet werden. Sie ist enthalten in (mg/100 g): Schweineschmalz (1700), Schweineleber (870), Eigelb (297), Leberwurst (230), Schweinemuskelfleisch (120), Huhn (112), Rindermuskelfleisch (70), Kalbfleisch (53), Camembert (34), Kuhmilch (3,5%), Fett (4). Rheumatiker sollten unter 50 mg/Tag bleiben. Die Arachidonsäure ist bei Mucoviszidosekranken stark erhöht, sie wird vermindert durch Omega - 3 - Fettsäuren und EPA (Eicosapentaensäure), die in Fischölen enthalten ist..Unter den Vitaminen sind das vor allem Vitamin A,C, E und einige B-Vitamine. Außerdem Kalzium, Selen, Carotinoide, Polyphenole, Phytoöstrogene usw. In der Uni Bonn laufen Versuche, mit ihrer Hilfe durch Spritzungen Pflanzen resistenter zu machen. Es hat sich gezeigt, dass industrielle Spritzchemikalien (im Versuch mit E 605) durch fotochemische Prozesse in der Schale gebunden werden. Das 50-fache der Höchstmengenverordnung wurde in der Schale durch eine neue Phosphorbestimmung festgestellt. Unter diesen Bedingungen sollte Obst nur geschält gegessen werden.
Sekundäre Pflanzenstoffe (Phytochemicals, Phytoprotectants):
Sekundäre Pflanzenstoffe sind für den Menschen lebenswichtige Stoffe, die in großer Zahl in Obst und Gemüse enthalten sind. Die Pflanzen haben sie gebildet, um sich vor Insekten, erhöhter Sonneneinstrahlung und Schadkeimen zu schützen, oder auch, um Nützlinge anzulocken. (Dagegen sind die Primärstoffe der Pflanzen die Grundbausteine des Lebens, wie Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate).
Die Wichtigkeit dieser Stoffe für den Menschen wurde Anfang der 90er Jahre bekannt, als sich in den USA herausstellte, dass Menschen, die viel Obst und Gemüse aßen, weitaus weniger Krebs bekamen. Einige Forscher geben den Krebsanteil, der auf falscher Ernährung beruht, mit 60% an. - Sekundäre Inhaltsstoffe erhöhen die Vitaminaufnahme um das 20 - 50fache, weil die Vitamine länger im Blut verbleiben.
Sie werden auf Grund ihrer chemischen Struktur in neun verschiedene Gruppen eingeteilt:
Carotinoide*.
Gelbe und rote Farbstoffe in Pflanzen, vor allem in Gemüse mit grünen Blättern. Am bekanntesten ist das Beta-Carotin, die Vorstufe des Vitamins A. Etwa 50 verschiedene Carotinoide sind in der Nahrung enthalten.
Sie werden unterteilt in sauerstoffhaltige Carotinoide = Xanthophylle: Beta-Cryptoxanthin, Lutein, Zeaxanthin und in sauerstofffreie Carotinoide: Alpha-Carotin, Beta-Carotin°, Lycopin°. °Fast hitzebeständig, die Xanthophylle werden durch Hitze zerstört. Carotinoide werden unter Lichteinwirkung zerstört.
Glucosinolate*.
Vorkommen vor allem im Kohl und in anderen Kreuzblütlern. Sie sind nicht hitzebeständig, es verbleiben beim Kochen nur 40 - 60%, durch Fermentation (Sauerkraut) gehen die meisten Bestandteile verloren. Vegetarier essen eine Vielfaches der Normalbürger.
Monoterpene*.
Vorkommen vor allem im Obst (Orangen, Weintrauben). Es sind Aromastoffe. Limonen und Menthol sind Beispiele.
Phytoöstrogene*.
Sie weisen eine Struktur auf, die dem weiblichen Östrogen ähnelt. Isoflavonoide sind in Hülsenfrüchten vorhanden, vor allem die Sojabohne ist reich am bekanntesten Vertreter, dem Genestein. Lignane sind vor allem vorhanden in Kürbiskernen, Leinsamen und Roggenvollkorn. - Isoflavonoide siehe Polyphenole.
Phytosterine*.
Vorkommen in fettreichen Lebensmitteln wie Kürbiskern-, Sesam-oder Sonnnenblumenöl. Das Beta-Sitosterin dürfte am bekanntesten sein, es wird bei Prostatavergrößerung eingesetzt. Auch das Cholesterin wird gesenkt. Vom menschlichen Körper wird nur etwa 5% der Zufuhr verwertet.
Polyphenole*.
Vorkommen vor allem in den äußeren Schalen, wo sie als Antioxidanzien die Abwehr bilden gegen Eindringlinge von außen. Am bekanntesten sind: Cumarine, Flavonoide*, Lignane, Phenolsäuren. Die bekanntesten Vertreter der Phenolsäuren sind Ellagsäure (Granatapfel) und Kaffeesäure (Kaffee).
Die zahlreichen Flavonoide werden unterteilt in Anthocyane (blau, rot, violett), Flavonole (gelb), Flavonone (gelborange). Bekannter Vertreter ist das Quercetin, besonders stark vorhanden in Grünkohl, Knoblauch, Zwiebeln.
Auch Isoflavonoide gehören chemisch gesehen zu den Polyphenolen. Nach ihrer Wirkungsweise werden sie jedoch auch zu den Phytoöstrogenen gezählt.
Protease-Inhibitoren*.
Eiweißhaltige Substanzen, die proteinspaltende Enzyme binden und damit deren Wirkung verhindern. Sie werden aus vielen Pflanzen aufgenommen oder auch im Körper selbst gebildet. Durch Erhitzen können große Teile verloren gehen, auch kann der Körper nur einen Bruchteil aufnehmen. Ein bekannter Vertreter ist Trypsin-Inhibitor.
Saponine*.
Saponine sind pflanzliche Glykoside. Vorkommen vor allem in Hülsenfrüchten. Saponine schmecken bitter, sie bilden in wässriger Lösung Schaum. Vegetarier nehmen etwa das Zehnfache der Normalbürger auf, weil sie weitaus mehr Hülsenfrüchte essen. Arzneilich werden sie genutzt als schleimlösende Mittel. In Heilpflanzen fördern sie die Aufnahme anderer pflanzlicher Wirkstoffe in großem Maßstab.
Sulfide*.
Bekannt ist das Allicin im Bär- und Knoblauch, das sich aus Alliin unter Einwirkung eines Enzyms entwickelt. Es ist der geruchsintensive Stoff.
Es gibt noch eine Reihe von anderen sekundären Pflanzenstoffen, die sich in die vorstehenden Rubriken nicht einordnen lassen.
* Diese Substanzen sind besonders wichtig. Wichtig auch: Obst muss reif sein, nur dann ist ein Optimum an Wirkung zu erzielen.
Alkaloide, ätherische Öle (sie dienen auch als Signal- und Schutzstoffe), Phenolverbindungen (Phytoalexine), Saponine, Senföle, Terpene usw. dienen den Pflanzen zur Krankheits- und Schädlingsabwehr. Sie sind für den Grundstoffwechsel der Pflanzen nicht erforderlich. Bekannt sind etwa 30.000 solcher Substanzen, davon sind 5.000 - 10.000 in den Pflanzen vorhanden, die der menschlichen Ernährung dienen. Man nimmt an, dass es etwa 60.000 bis 100.000 solcher Pflanzenstoffe gibt. Zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören auch Aroma- und Farbstoffe, Fraßgifte, Wachstumsregulatoren usw., die im Menschen krankheitsvorbeugend und immunisierend wirken.
Vor allem die Pflanzenfarben (meist in der Wirkung ansteigend in der Reihenfolge gelb, rot, violett, schwarz ) sind als Antioxidanzien äußerst wichtig. Sie haben krebsschützende, antibakterielle, antivirale, fungizide und antioxidative Eigenschaften, senken den Cholesterinspiegel, regulieren den Blutdruck, hemmen die Entstehung schädlicher Substanzen, wirken entzündungshemmend, verhindern Blutgerinnsel und sind verdauungsfördernd. Man wähle deshalb immer Pflanzen mit voller Ausfärbung aus.
Viele sekundäre Pflanzenstoffe sind hitzeempfindlich. Bei normaler Ernährung nimmt der Mensch etwa 1,5 g je Tag zu sich, Vegetarier konsumieren weitaus mehr. Die gesundheitsfördernden Stoffe sind besonders in den Randschichten (in oder dicht unter den Schalen) von Obst und Gemüse enthalten.Zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören weiterhin: Alkaloide, ätherische Öle, Glucosinolate, Glykoside, Lektine. Gemäß Deutschem Krebsforschungsinstitut senken die sekundären Pflanzenstoffe das Krebsrisiko um 50%. Bekannt ist die günstige Wirkung z.B. von grünem Tee (5 Tassen täglich mit 80-85° heißem Wasser aufgießen). Er enthält ätherische Öle, Vitamin A,B,C (C sehr viel mehr als in Zitronen) und E, Carotinoide, Flavonoide, Alkaloide, Schleimstoffe und viele Mineralien, vor allem Zink, Kalzium und Fluor. Der grüne Tee wirkt vorbeugend gegen Brust-, Darm-, Haut-, Lungen-, Magenkrebs, verhindert Metastasenbildung, neutralisiert krebserregende Stoffe im Tabak, stimuliert das Immunsystem, schützt gem. Univ. Kansas City vor Herz- und Kreislaufkrankheiten, hemmt die Blutgerinnung, beugt Arterienverkalkung vor und senkt (im Tierversuch) Cholesterin und Blutzucker. Der wichtigste Stoff dürfte der Gerbstoff Epigallocatechin-Gallat im grünen Tee sein.
Sekundäre Pflanzenstoffe können Krebszellen wieder in das Kommunikationssystem der umgebenden Zellen anschließen und von dort die Information bekommen, die unkrontrollierte Vermehrung zu stoppen. Erfahrungsgemäß schützen die Kohlarten gegen das Risiko von Dickdarm- und Leberkrebs; Brokkoli und andere Kohlarten sowie Mangos, Möhren und Tomaten gegen das Risiko von Lungenkrebs. Viele SPS sind Radikalenfänger°. Isolierte SPS können schwächer wirken oder das Krebsrisiko sogar erhöhen, deshalb sollte man immer den natürlichen Zusammenhang mit Obst und Gemüse belassen. Einige Wissenschaftler empfehlen täglich mindestens 200 g Gemüse, 75 g Rohkost oder Salat und 200 - 250 g Obst zu essen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in diesem Zusammenhang fünfmal täglich Obst und Gemüse zu essen, dazu ballastreiche Getreideprodukte, dagegen den Konsum von Fett, Salz und Zucker einzuschränken. Aufteilung von Obst und Gemüse: 3 Portionen oder 375 g Gemüse, die Hälfte roh, und 2 Portionen Obst oder 250 -300 g, am besten frisch. An Stelle der Gemüsearten können u.U. auch Gemüsesäfte getrunken werden, dann am besten zu den Mahlzeiten, weil einige der sekundären Pflanzenstoffe fettlöslich sind. - Griechen essen 240 kg Obst und Gemüse jährlich, Deutsche nur etwas über 100 kg.
Das National Cancer Institute hat vor einigen Jahren eine Reihenfolge wichtiger sekundärer Pflanzenstoffe für die Krebsvorsorge veröffentlicht. An der Spitze steht Knoblauch. Die Reihenfolge ist wie folgt:
- Knoblauch, Weißkohl, Süßholz. Soja, Ingwer, Möhren, Sellerie.
- Zwiebeln, schwarzer Tee, Weizen, Leinsaat, Vollreis.
- Hafer, Gerste, Gurken, Kartoffeln, versch. Kräuter, Beeren, Melonen.
Glyx = glykämischer Index.
Er ist ein Maßstab dafür, in welcher Zeit Kohlenhydrate im menschlichen Körper zu einfachen Zuckern umgewandelt werden. Ein hoher Glyxwert bedeutet schnelle Umwandlung, z.B. bei Traubenzucker, der den Wert 100 hat, ein niedriger Wert bedeutet langsame Aufnahme, z.B. bei Erdnüssen, die den Wert 20 haben. Kartoffeln mit ihrem hohen Stärkegehalt haben einen Wert von 60 - 80 je nach Sorte und Zubereitung, durch Zusatz von Fett wird der Wert stark verringert, während Instant-Kartoffelbrei ohne jeglichen Zusatz einen hohen Wert hat. An der Spitze stehen die Süßigkeiten, dann Erzeugnisse aus weißem Mehl wie Brötchen und weich gekochte Nudeln. Brötchen mit Butter haben einen etwas niedrigeren Glyx, al-dente-Nudeln wie auch ungekochte Nahrungsmittel ebenfalls. - Die glykämische Last ist ein Wert, der praktikabler erscheint: Er bezieht sich nicht wie der Glyx auf die Menge an Kohlehydraten in einem Nahrungsmittel, sondern auch auf die Portionsgröße, die normalerweise von diesem Lebensmittel gegessen wird.
Das Frühstück sollte vor allem aus Kohlehydraten wie Vollkornbrot und Müsli bestehen. Die Glukose-Vorräte reichen oft in der Nacht nur für 6 - 12 Stunden, die volle Funktion des Gehirns am Morgen wird nur gewährleistet, solange Glukose zur Verfügung steht. Der Körper kann umschalten auf Ketonkörper, Fettsäureverbindungen, aber das ist nur eine Notlösung. Die Säurebelastung des Blutes wird dadurch erhöht und damit die Gefahr von Nierenkrankheiten und Gicht. Das ist auch beim Fasten zu beachten, dabei kann es zu einer Hunger-Azidose kommen, der Körper kann nicht mehr normal reagieren, schlimmstenfalls entsteht ein Hungerkoma. Siehe dazu auch Inhaltsstoffe Obst, Gemüse H - M, - Kohlehydrate.
Der Glyx hat besondere Bedeutung beim Diabetes. Aber auch für Gesunde bedeutet ein hoher Glyxwert Gefahr, weil die Bauchspeicheldrüse durch das explosive Ansteigen von Zucker im Blut zur Höchstleistung angespornt wird und oft mehr Insulin produziert als gebraucht wird. Dann kann eine Unterzuckerung entstehen und Heißhunger die Folge sein. Bei hohem Glukoseanteil im Blut steigen die Triglyzeridwerte an, die HDL-Werte sinken um 10%. - Trotzdem sollte man nicht ganz auf Kohlehydrate verzichten, aber nur z.B. Vollkornbrot und Naturreis zu sich nehmen, die langsam abgebaut werden und viele wertvolle Nährstoffe enthalten. Kohlenhydrate wirken im übrigen mit zur Herstellung des Glückshormons Serotonin. - Kartoffeln sind das Nahrungsmittel, das den Hunger am längsten stillt. Nahrung mit niedrigem Glyx führt zu niedrigen Blutfettwerten. - Die Aussagen in Bezug auf den Glyx sind nicht ganz unumstritten.
Die Glyxwerte für Nahrungsmittel im Internet beruhen meistens auf amerikanischen Unterlagen. Sie können nicht immer mit den in Europa gegessenen Nahrungsmitteln verglichen werden. -
Hinweis: Ist in einem Nahrungsmittel eine besonders große Menge eines bestimmten Stoffes enthalten, wird darauf im Bio-Gärtner mit einem (!) hingewiesen.
Albert Einstein: Wenn Sie so denken, wie Sie immer gedacht haben, werden Sie so handeln, wie Sie immer gehandelt haben. Wenn Sie so handeln, wie Sie immer gehandelt haben, werden Sie das bewirken, was Sie immer bewirkt haben.