Martes foina, Mustela putorius.
Der Steinmarder ist bis 70 cm lang, ein Drittel davon entfällt auf den Schwanz. Beine kurz, Körper schlank, Fell graubraun, mit weißlichem Kehlfleck, bis Mitte der Vorderläufe gegabelt. Springt viel und weit. Ursprüngliches Revier Feldraine, Gärten, Parks, Waldränder, jetzt auch in Vorstädten und Dörfern. Der Bau wird oft in Ställen, Schuppen usw. angelegt. Nachtaktiv, sie jagen meistens auf dem Boden. Schlafstellen auf dem Dachboden, unter Holzstapeln oder im Dickicht.
Nahrung: Abfälle, Amphibien, Eichhörnchen, Eier, Hühner, Insekten, Mäuse, süßes Obst, Ratten (in Siedlungsgebieten), Reptilien, kleine Wirbeltiere und Tauben. (Gegenüber dem Baummarder frisst er mehr Geflügel).
2 - 7 Junge in 3/4 nach neun Monaten Tragezeit. Nach acht Wochen macht die Mutter sie mit der Umgebung und ihren Unterschlüpfen bekannt. Dazu gehören auch die Autos mit ihrer oft angenehmen Motorenwärme. Mit vier Monaten machen sich die Jungtiere selbstständig. - Der Kot riecht unangenehm, enthält oft Kirschkerne. - In der Zeit von 4 - 7 und im Herbst werden besonders gern Zündkabel, Brems- und Kühlschläuche der Autos angeknabbert. Es sind meistens die männlichen Tiere, die ihr Revier abstecken (in der Stadt etwa 500 x 500 m, manchmal auch kleiner) und dabei auch die Motorblöcke mit ihrer Duftfahne versehen. Wenn ein solches Auto dann im Revier eines anderen Marders parkt, ist dieser ob dieser scheinbaren Revierverletzung so aufgebracht, dass er wütend alle Dinge in der Nähe zerbeisst.
Besonders viele Steinmarder gibt es in den Bereichen um Bamberg, Freiburg, Regensburg, Stuttgart (!) und Zwickau.
Abwehr: Sobald Nahrungsrückstände unter der Motorhaube gefunden werden, diese entfernen und eine Motorwäsche veranlassen. Zündkabel und Schläuche mit Wellrohr absichern. 100 x 100 cm Maschendraht unterhalb des Motorraums auf den Erdboden legen. Im Hause (Dachboden usw.) durch Licht oder Schall (z.B. Radio) vertreiben. Gem. ADAC sind Schutzgeräte, die wie Weidezäune funktionieren, also mit geringen Stromstößen arbeiten, wirkungsvoll. Wechselnde Ultraschalltöne mit mindestens 100 dB(A) sind ebenfalls erfolgversprechend. Mit Radio und Zeitschaltuhr kann er ebenfalls vertrieben werden. Mr. Evergreen Marder-Out und Marderfalle von www.conrad.de
Martes martes.
Der Baummarder ist dem Steinmarder sehr ähnlich, er hat einen mehr gelblichen Kehlfleck, dieser ist aber im Gegensatz zum Steinmarder ungegabelt. Er ist schlanker und hat längere Beine als der Steinmarder. Springt und klettert gut. Scheu, selten. Junge 3/4, 3 - 5 Tiere. Kot hat Moschusgeruch.
Nahrung: Wie Steinmarder.
Gelegentlich kommt es vor, dass Marder in Gärten größere Zerstörungen anrichten, z.B. Pflanzenstängel und Blüten abbeißen sowie Beete zerwühlen. - Marder stehen in manchen Ländern unter Naturschutz.
Mustela putorius.
Der Iltis ist eine andere Marderart, er ist schlank, um die 40 cm lang, der Schwanz zusätzlich bis 19 cm, Gewicht 500 - 1500 g. Fell dunkelbraun, helle Haare um die Schnauze, ebenso oberhalb der Augen und an den Ohren. Dunkle Haarbinde längs der Stirn. Körperunterseite ist dunkler als Oberseite. Sehr guter Schwimmer. Bewegungen gewandt, mit krummem Rücken. Vorwiegend nachtaktiv. Lebt im Sommer in Scheunen und Ställen, im Winter in Erdlöchern, Fuchs- und Kaninchenbauten. Sie leben ungesellig in Parks und Wäldern, an Ufern und in Hausnähe. Selten. 3 - 6 Brunstzeit, das Männchen verfolgt die Fähe mit lautem Keckern. Nach 41 - 42 Tagen werden 4 - 7 Junge geworfen, die schon bald sehr aktiv sind in ihrem Nest. Das Männchen verschwindet sofort wieder nach der Begattung. Seine Stinkdrüsen am After setzt er zur Abwehr und zur Reviermarkierung ein.
Nahrung: Amphibien, Fische, Geflügel und deren Eier, Käfer, Maulwürfe, Reptilien, kl. Säugetiere, Vögel, Würmer und süße Früchte besonders gern. Der Kot ist dünnflüssig, teerartig.
Das Frettchen ist eine domestizierte Iltisform, wird seit dem Altertum zur Rattenbekämpfung eingesetzt, heute auch zur Kaninchenjagd. Es wird etwa 40 - 60 cm lang.
Nahrung: Engerlinge, Käfer, Kaninchen, Mäuse, Nacktschnecken, Ratten, Raupen, jagt auch nach Fischen.
Mustela erminea.
Das Große Wiesel oder Hermelin ist 25 - 30 cm lang, der Schwanz 9 cm. Rücken im Sommer rotbraun, Bauch gelbweiß, scharf gegeneinander abgesetzt. Im Winter weiß, Schwanzspitze schwarz. Zweimal im Jahr wird das Fell gewechselt. Körper langgestreckt. Beine kurz, hat scharfe Krallen. Gewandt im Springen, Laufen und Klettern. Unterschlupf in Steinhaufen, Felsspalten, im Winter oft auch in Gebäuden. Vorwiegend nachtaktiv. 4 - 7 Junge.
Nahrung: Kleinsäuger (Mäuse!), Junghasen, Kriechtiere, Nagetiere, Ratten, Vögel (Hühner) und deren Eier.
Das Zwerghermelin ist 20 cm lang, mit 10 cm langem Schwanz.
Mustela nivalis.
Das Mauswiesel, (Herrmännchen, Kleines Wiesel) , ist 23 bzw. 19 cm lang, Schwanz 6 bzw. 5 cm beim Weibchen. Rücken und Zehen rotbraun, Unterseite weissgelb. Körper schlangengleich. Grenzlinie meistens nicht regelmässig. Brauner Fleck am Munde. Pfoten und Schwanzspitze dunkel. Im Winter weiss, nur in wärmeren Regionen bleibt die Fellfarbe erhalten. Vorwiegend Nachtaktiv.1 - 2 Würfe je Jahr. 3 - 7 Junge.
Nahrung: Wie Hermelin. Wichtigster Feind von Wühl- und Feldmäusen, Ratten. Jagt aber auch Spitzmäuse. Förderung durch Laub und Reisig unter Hecken.
Das Zwergwiesel ist noch kleiner, soll aber nicht eine eigene Art sein. Förderung durch Reisig- und Steinhaufen.
Abwehr allgemein: Mephitis putorius D 3 dil. (Apotheke) einige Tropfen um Kübelpflanzen herum verteilen. Marderstop. Marderfallen, Lockmittel Hühnereier oder Marderurin. Hundehaare im Stoffbeutel aushängen. - Zäune sind als Abwehrmittel nicht geeignet.
Siehe auch Einführungstext Nützliche Tiere, Bakterien, Pilze
Siehe auch: Ungeziefer, Schädlinge und andere Untermieter