Allgemeine Informationen
Equisetum arvense. Acker-Schachtelhalmgewächse. Giftig.
Siehe auch 'Rezepturen-Stärkungsmittel/Kräuterbrühen, -jauchen, -tees' - Schachtelhalm.
Boden
Der Schachtelhalm wächst in lehmiger, humusarmer, nasser und kalter Erde.
Aufzucht
Er gedeiht gut in Böden mit geringem Bodenleben auf Grund von Sauerstoffmangel. Wochenlange Hitze und Trockenheit wird überstanden und mit seiner Tiefe von 1,50 m dringt er in die Erde vor. Alten Kompost und im Frühjahr Algenkalk einarbeiten. Die Fläche im Herbst dick mit Laub bepacken und sie mit lichtundurchhlässiger Folie bedecken. Am besten auch Gründünger einsäen.
Wirkstoffe
Sammelzeit: Die beste Zeit ist im Frühjahr, wenn die Triebe sattgrün und frisch sind, unfruchtbare Triebe.
Wirkstoffe: Alkaloid, Equisetonin, Kieselsäuregehalt, Nikotin, Saponin. Gesamtkieselsäure beträgt bei einer frischen Pflanze 5,19% - 7,77%, die lösliche Kieselsäure beträgt 0,06 bis 0,78.
Volksmedizin
Hauptwirkung auf Blase und Niere. Harntreibend, verändert nicht den Elektrolythaushalt. Blasen- und Nierentee zum Durchspülen der Harnwege. Bei Harngries und Steinleiden.
Brüchige Nägel, brüchige Knochen alter Leute, Knochenbrüche. Spröde Haare. Das Bindegewebe wird durch den hohen Siliziumanteil angeregt, gestärkt und regeneriert. Oft in straffenden Cremes, Badezusätzen und haarkräftigenden Shampoos enthalten.
Als Tee bei chronischem Husten, Gicht, offenen Beinen, Gliedanschwellungen bei Knochenbrüchen, Blutvergiftungen, Wundheilung und Rheuma; stillt innere und äußere Blutungen. Der Tee muss entweder kurz gekocht wuerden oder braucht längere Zeit, etwa 30 Minuten, zum Ziehen.
Bei Hieb-, Schnitt- oder Stoßwunden etwas Kraut zerquetschen und auflegen.
Der giftige Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) wird im englischen Sprachraum eingesetzt als Adstringens, er stillt Blutungen (Nasenbluten, Bluthusten). Zerstörtes Gewebe wird wiederhergestellt, er verbessert die Elastizität und die Stärke. Infusionen und Abkochungen werden bei Verstopfungen sowie Magen- und Darmproblemen angewandt. Das giftige Enzym Thiaminase, das das Vitamin B1 (Thiamin) im Körper inaktiv macht, wird durch Erhitzung zerstört. Außerdem sind die Alkaloide Palustrin (=Equisetin) und Palustridin, Aconitsäure, Spuren von Nicotin, Saponin, Oxalsäure und vor allem Kieselsäure (10%) in der Pflanze enthalten.
Nebenwirkungen
Gegenanzeige: Krankheiten von Herz oder Nieren (Ödeme), Bluthochdruck, hohes Fieber. Keine Anwendung von Vollbädern bei großflächigen Hautverletzungen. Vorsicht bei Kindern und Säuglingen. Sollte wegen seiner Schärfe stets mit Wacholderbeeren oder Salbei verwendet werden. Eignet sich zu Sitzbädern bei Blasenbeschwerden.
Homöopathie
Equisetum hiemale. Winterschachtelhalm.
Hieraus hat die Homöopathie ihren Stoff abgeleitet. Es bestehen aber kaum Unterschiede.
Links
Schachtelhalm-Extrakt
Snoek GmbH, Tannenweg 10, Mulmshorn, 27356 Rotenburg (Wümme) www.snoek-naturprodukte.de/