Berberitzen [Berberidaceae]

Botanischer Name
Berberidaceae
Pflanzenkategorie
Alternativ-Namen
Herzblattschale, Muschelblume
Berberitzen - Einleitung

Allgemeine Informationen

(migriert von Artikel: Herzblattschale / Kategorie: Stauden)

Jeffersonia. Berberitzengewächse.

Sie ist eine Waldstaude mit hübscher Färbung im Herbst. Sie gedeiht in halbschattigen und auch bis schattigen Lagen und braucht guten, humosen Boden.

Jeffersonia dubia, rundliche, wellige, metallisch-grüne Blätter, anemonenartige hellblaue Blüten im April und Mai.

Berberitzen - Aufzucht und Lebenszyklus

Boden

Boden durchlässig, humos, etwas feucht, schwerer Lehmboden ist weniger geeignet. Er kann sauer, aber auch etwas kalkhaltig sein.

Lage

Standort volle Sonne und Halbschatten.

Berberis vulgaris, Berberitze
Berberis vulgaris, Berberitze
Bild: Botanikus

Die immergrünen Arten sollten besser an absonnigen Standorten aufgehoben sein. Sie müssen im Spätherbst durchdringend gewässert werden, nach der Blüte auch schneiden.

Aufzucht

Aussaat im Herbst in Schalen, die mit sandiger Erde befüllt sind. Sie werden dann ins Freie gestellt. Vorher über Nacht vorquellen lassen. Im Frühjahr an Ort und Stelle aussäen oder in Kästen weiterkultivieren. Wegen ihrer Neigung, Hybriden zu bilden, ist von einer Samenvermehrung meistens abzuraten.

Stecklinge werden 8 - 10 geschnitten, etwa 10 cm lang von Seitensprossen. Im Anzuchtbeet noch 1 - 2 Jahre stehen lassen, dann umpflanzen. Ableger werden 9 - 11 gewonnen. Die Blütendolden, gelb, erscheinen 4 - 5/ 5- 6, die roten Beeren 9 - 10. Sie bleiben oft noch einige Monate hängen. Höhe 0,3 bis 4 m. Für dichten Wuchs ist oftmaliges Beschneiden erforderlich. -

Überwinterung

Frostfest.

Berberitzen - Sorten/ Unterarten

Sorten 1

Immergrüne Arten und Sorten:

Berberis buxifolia nana, geeignet wie Buxus zu Einfassungen, die nur 50 cm hoch und für jeden Schnitt verträglich sind, Laubfarbe rötlich grün, passt gut zu Rosenbeten. 20 - 50 cm. Für Haus-, Heide-, Steingarten.

Berberis candidula, Kissen-Berberitze. Strauch kuppelförmig, bis 1,50 m hoch, Blätter glänzend dunkelgrün, Unterseite silbrig. Blüte leuchtend gelb, 5, Früchte blauschwarz. Sonne - Schatten. Frosthart. Sehr gut für Gräber, Heide- und Steingärten. - Hecke bis 75 cm Höhe. Sehr gut schnittverträglich. Immergrün.

Berberis darwinii, 2,7 m. Blätter stechpalmenartig. Blüte gelb bis orange, Früchte blau. 'prostata' ist eine niedrige Form.

Berberis gagnepainii lanceifolia, Lanzen-Berberitze, Blüten intensiv gelb, 5 - 6, 300 cm. Industriefest. 2 - 3 m hoher, im Alter etwas überhängender Strauch, Früchte blauschwarz, für undurchdringliche Hecken, besonders frosthart. Für alle Böden geeignet. Sonne, Halbschatten.

Berberis hookeri 1,5 m. Blätter an der Unterseite grau. Früchte schwarz. Ähnlich der Ilex. 4 - 6 m lang, bis 2 m breit, Unterseite weiß bereift, grob gesägt. Blüten zu viert, schwefelgelb, Mai - Juni. Früchte 1 cm lang, halten sich sehr lange. 'Nana' ist nur halb so groß.

Berberis hybrida Klugowskiana, industriefest, wächst sehr langsam, bis 1 m Höhe, Blätter 8 cm, Mai - Juni, für Einzelgräber.

Berberis julianae, 3 - 4 m hoch, Blätter an kantigen Zweigen

Berberis julianae, Berberitze
Berberis julianae, Berberitze
Bild: Botanikus
mit 4 cm langen Dornen sitzen, oval, bis 10 cm lang, von welchen sich einige im Herbst gelb bis rot verfärben. Blüten in Büscheln zu 10 - 15 zusammen, bis 1 cm breit, reingelb, Mai - Juni. Frucht 1 cm lang, blauschwarz.

 

 

 

 

Berberis linearifolia, 3 m, Blüten orangefarben, Früchte schwarz.

            Orange King, 1,8 m.

Berberis media, halbimmergrün, bis 1 m breit, sehr frosthart. Blätter 3 cm lang, dreiteilige Dornen, 1,5 cm breit, Blüte gelb, Mai.

Berberis x stenophylla, immergrün. Überreiche Blütenbüschel, goldgelb, 5, 150 - 200 cm, Sonne, Halbschatten, Bienenpflanze, winterfest. Blauschwarze Früchte September bis Oktober. Industriefest, aber geschützt. Die Früchte sind dunkel, kugelig, klein. Triebe bogig überhängend. Früchte purpurfarben, geringe Zahl. Bildet undurchdringliche Hecke.

Berberis verruculosa, immergrün. Warzenberberitze. 1,50 - 2 m hoch wachsend, industriefest, einige der Blätter färben sich im Herbst scharlachrot. Blütengoldgelb Mai - Juni, Früchte länglich September - Oktober. Die Zweige sind dicht mit kleinen braunen Warzen bedeckt. Sonne - Halbschatten als ungeschnittene Hecke.

Alle diese Gehölze vertragen auch einen stärkeren Rückschnitt bis in die kräftigen, laublosen Äste.

 

Laubabwerfende Arten und Sorten:

Berberis aggregata, 1,5 m, bildet dichtes Geäst, Blüten gelb, 7, Blätter rot, Früchte korallenfarben. Sie gehört zu den wenigen Sträuchern, die auch nach mehrmaligem Frost noch ihre hübschen Früchte trägt. Er verliert sein Laub allerdings schon bald.

Berberis dictyophylla, 2 m, Blätter weiß an der Unterseite, Zweige rot, weiß bereift, rote Herbstverfärbung. Blüten gelb, Früchte rot.

Berberis sieboldii, 1 m, starker Wuchs, rote Zweige mit leuchtend grünen Blättern, Rotverfärbung. Blüten gelb, Früchte rot.

Berberis thunbergii,

Berberis thunbergii, Berberitze
Berberis thunbergii, Berberitze
Bild: Botanikus
100 - 150 cm, im Herbst schöne rote Blattverfärbung, leuchtend rote Früchte. Sonne - Schatten. 5 Pflanzen je lfdm. Die Frucht bleibt lange haften. Für Bienenweide, Dachgarten, Kübel. Die langen Triebe müssen eingekürzt werden. Sommergrün.

atropurpurea, Blutberberitze, wie vor, Blätter braunrot, im Herbst intensive scharlachrote Verfärbung. Blüten gelb, 5. Sonne - Schatten. Schnitthöhe 50 - 100 cm. Pflanzabstand für Hecken 25 cm. Sehr empfehlenswert. Für Hecken geeignet und auch für Hausgarten, Steingarten, Bienenweide. Hundesicher.

atropurpurea nana, rote Zwergberberitze, 40 - 50 cm. Als Farbtupfer ist sie unverzichtbar. Dichttriebig, für kleine Hecken, Stein- und Heidegärten, Kübel. Geringe Pflege nötig. Sonne - Schatten. Boden durchlässig. Für sehr niedrige Hecken.

Bagatelle, sie wächst wie eine Zwergkugel rund - ganz ohne Schnitt. Die kleinen Stacheln wirken abstandhaltend. Endgröße 40 - 50 cm. Sonne. Herbstfärbung scharlachrot, im Mai kleine gelbe Blüten.

 

 

 

 

 

 

Berberis vulgaris, Gewöhnliche Berberitze, einheimisches Wildgehölz, 4 m hoch, Blätter büschelig.

Berberis vulgaris, Berberitze
Berberis vulgaris, Berberitze
Bild: Botanikus

Blüte 5 - 6. Wird kaum angebaut, weil der Getreiderostpilz auf ihr überwintert (Zwischenwirt). Sie wird arzneilich genutzt, Früchte und Rinde. Ihre Gartenarten sind rostresistent.

Aus den Früchten kann Marmelade bereitet werden. Sie enthalten Vitamin C, Anthocyane, Carothynoid, Mineralien und Spurenelemente. Blätter und Wurzel sind dagegen giftig wegen ihrer Alkaloide. Das Alkaloid Berberin  aus der Mahonie (Wurzeln und Rinde) soll in die Hautzellen eindringen und Bakterien, Pilze und Viren am Wachstum hindern. Desweiteren sind die Alkaloide Berbamin, Jatorrhizin und Oxyberberin enthalten. - Berberis vulgaris wird selten krank.



Berberitzen - Verwendung in der Medizin

Wirkstoffe

Vitamin C, Zucker und Fruchtsäuren, reichlich Mineralstoffe und Spurenelemente. Die Blätter, besonders die Wurzelrinde sind giftig. Sie enthalten Alkaloide, zum Beispiel Berberin, Oxyberberin, Berbamin, Jatorrhizin. Gerbstoffe, Harz und Wachs.

Arzneilich verwendete Pflanzenteile: Früchte, Blätter, Wurzelrinde.

Blütezeit: Mai und Juni.

Volksmedizin

Die Berberitze enthält das Alkaloid Berberin. Gebraucht wird die Rinde zur Blutreinigung und gegen Fieber. Die Früchte geben einen feinen Sirup. Ausgezeichnetes Mittel gegen Leber- und Gallenleiden.

Homöopathie

In homöopathischer Potenzierung wird es eingesetzt gegen Gallenkoliken, Gallenblasenentzündungen, Gelbsucht, Hämorrhoiden, Nierenleiden mit Koliken und Blutungen, Nierenbeckenentzündungen und auch bei Rheumatismus der Gelenke. Es wird mehr eingesetzt bei chronischen Fällen.