Fingerhüte [Digitalis]

Botanischer Name
Digitalis
Pflanzenkategorie
Fingerhüte - Einleitung

Allgemeine Informationen

Digitalis, Fingerhut
Digitalis, Fingerhut
Bild: Botanikus

Digitalis. Wegerichgewächse. Lichtkeimer. Sehr giftig. Geschützt. 2007 Giftpflanze des Jahres.

 

Kommen gut zur Geltung vor dunklen Nadelgehölzen und Farnen. Für naturgemäße Gärten und Heidegärten mit Polsterpflanzen besonders geeignet. Die Staude ist standfest.  Höhe bis 180 cm.

Verlängert als Schnittblume die Blühdauer anderer Blumen, ist auch als Trockenblume geeignet. Bienen- und Hummelnährpflanze.

Zeigerpflanze für Magnesium.

Diese Pflanzen sind evt. wegen ihrer Pollen für Allergiker nicht geeignet. Fingerhut wird im allgemeinen nicht angerührt von Schnecken.

Erste Hilfe bei Vergiftungen.

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fingerhüte - Aufzucht und Lebenszyklus

Boden

Boden durchlässig, nicht feucht, die meisten sind nicht kalkhaltig.

Lage

Schattige, besser halbschattige Lagen.

Aufzucht

Aussaat 6, vor dem Herbst verpflanzen mit Abstand von 30 - 40 cm. Feine Samen, besser in Kästen o.ä. extra heranziehen. Blütentraube im nächsten Jahr ab 6, je nach Sorte, in Purpur, Gelb, Weiß und Rottönen. Rückschnitt nach der Blüte erzeugt zweite Blüte. Das könnte sich wiederholen um einige Jahre, doch dann treibt sie nicht mehr aus.

Überwinterung

Zweijährig, oftmals auch dreijährig, übersteht oft den Winter nach der Blüte.

Vermehrung

Pflanzt sich von selbst fort.

Vermehrung der Fingerhüte durch Samen (Kaltkeimer).

Nachbarschaften-Mischkultur

Begleitpflanzen Ballonblume, Gehölze, Farne, hohe Glockenblumen, Gräser, Silber- Greiskraut, Sterndolde, Wildstauden. Für Schatten sind geeignet Silberkerze, Waldglockenblume, Nachtviole, Waldgeißbart und Waldsteinie. Ene besondere Bedeutung hat er als Begleiter für Strauchrosen und historische Rosen.

Fördert das Wachstum, insbesondere von Kiefern, Rhododendren, Äpfeln, Kartoffeln und Tomaten.

Fingerhüte - Anfälligkeit für Pflanzenkrankheiten
Häufige Pflanzenkrankheiten


Fingerhüte - Sorten/ Unterarten

Sorten 1

Digitalis purpurea gloxiniaeflora, große, rote Blütenglocken, 6 - 7, 150 cm.

Digitalis purpurea, Fingerhut
Digitalis purpurea, Fingerhut
Bild: Botanikus

Zweijährig. Auch als Farbmischung erhältlich. Halbschatten. Liebt Wärme. Blattschöpfe sind rosettenartig. Mag den Boden ziemlich sauer.

  • alba, weiße Blütenglocken, 150 cm. Zweijährig.
  • Candy Mountain, riesiger Fingerhut, mit vielen roten Blüten.
  • Suttons Apricot, 6 - 8, 140 cm. Staude. Schatten. 'Award of Garden Merit'.
  • Primrose Carousel, große gelbe Glocken, dicht an dicht um den kräftigen Stiel herum, mit feinen rötlichen Punkten, 6 - 8, 75 cm. Sonne, Halbschatten.

Digitalis ambigua, mit überhängender Traubenblüte, gelblich, innen braun, ausdauernd, kleinblumig, 6 - 7, 60 cm. Sonne/Halbschatten. Boden durchlässig, humos, kalkhaltig. In Gruppen von 3 - 5 Pflanzen. Standort warm, im Schatten von Mauern und Gebäuden, zwischen Gehölzen. Begleitpflanzen Astilbe, Lampionpflanze, Lungenkraut, Ziest.

Digitalis ferruginea (gigantea), mattgelb, rotbraune Adern, 6 - 8, 180 cm. Zweijährig, Selbstaussaat.

Digitalis grandiflora,

Digitalis grandiflora, großblütiger Fingerhut
Digitalis grandiflora, großblütiger Fingerhut
Bild: Botanikus

großblütiger Fingerhut, hellgelbe Blüte mit braunen Adern, 6 - 7, 80 - 100 cm. Staude. Boden lehmhaltig, durchlässig. Sonne, Halbschatten. Winterhart. Er ist deutlich wirkungsvoller mit hohem Kalkgehalt als alle anderen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Digitalis lanata,

Digitalis lanata,  wolliger Fingerhut
Digitalis lanata, wolliger Fingerhut
Bild: Botanikus

der wollige Fingerhut. Blüte weißlich bis hellocker, mit dunkleren Adern. Blüte 6 - 9, Höhe 100 cm. Ähnlich der Digitalis purpurea, im Blütenbereich 'wollig'. Ebenfalls stark giftig, geschützt. Er wird jetzt meistens gegen Herzbeschwerden eingesetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Digitalis lutea,

Digitalis lutea, Fingerhut
Digitalis lutea, Fingerhut
Bild: Botanikus

gelbliche Blüte, kleinblumig, 6 - 7, 60 - 80 cm. Kalkliebend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Digitalis x mertonensis (=Digitalis grandiflora x Digitalis purpurea). Der Englische Fingerhut. Blüht später als purpurea, lachsrosa, 5 - 7, Höhe 80 - 120 cm. Er ist deutlich wirkungsvoller mit hohem Kalkgehalt als alle anderen.

Fingerhüte - Verwendung in der Medizin

Wirkstoffe

Digitalis purpurea, Fingerhut
Digitalis purpurea, Fingerhut
Bild: Botanikus

Blütezeit: Juni - September.

Wirkstoffe: Elfenblume, Digitalinum verum (Primärglykoside), Digitoxin, Gitaloxin, Glucogitaloxin, Purpureaglykosid A und B, Silberkerze, Strosperid (Sekundärglykoside), Waldsteinie, Kalium, Kalzium, Kieselerde, Magnesium.

Die Laubblätter enthalten Glykoside, Flavonglycosid, Digitoxin, Gotoxin, Gitaloxin, Saponine, Schleime.

 

 

Volksmedizin

Aus den Blättern werden verschiedene Arzneimittel gewonnen, die bei Herzkrankheiten angewandt werden. Diese Präparate erhöhen die Pumpleistung des Herzens, auch des Altersherzen, und sorgen für Ausleitung etwaiger Wasseransammlungen. Äußerlich angewandt fördert Digitalis die Wundheilung. 02 Forscher der Universität Trondheim haben auch eine Antikrebswirkung festgestellt. Die Glykoside Digitoxin und Digoxin im roten Fingerhut regen Krebszellen zum Selbstmord an. Eine für den Menschen durchaus verträgliche Dosis reicht dazu aus. In der chinesischen Medizin gilt Digitalis purpurea schon immer als Krebsmittel. - Überdosierungen äußern sich in Atemnot, Durchfall, Erbrechen und unregelmäßigem Puls. -

 

 

Nebenwirkungen

Die wirksame und toxische Menge liegen nahe zusammen.

Homöopathie

Herzmittel. Beziehung zu Niere und Blase, wodurch die Anwendung bei Harnbeschwerden, Wasserstauungen und Nierenschwäche gegeben zu sein scheint. Aber auch zu Depressionen, Schlafstörungen, Migräne mit schwerer Übelkeit, Leberschwellungen, Gelbsucht und Prostataleiden sind Heilanzeigen. Dilutionen mit D 3 - 6 (etwa 3 - 5 mal täglich 3 - 5 Tropfen).

Fingerhüte - Weiteres Wissenswertes

Abwehr

Für Bepflanzung der Obstbaumscheiben, er dient der Baumgesundheit (Digitalis purpurea), vor allem bei Gummifluss.

Stärkt durch Beipflanzung die Abwehr gegen den amerikanischen Stachelbeermehltau. Fördert das Wachstum, insbesondere von Kiefern und Rhododendren, vielleicht auch die Gesundheit der Tomaten.