Kohl-Rosenkohl [Brassica oleraceae var. gemmifera]

Botanischer Name
Brassica oleraceae var. gemmifera
Pflanzenkategorie
Kohl-Rosenkohl - Einleitung

Allgemeine Informationen

Brassica oleraceae var. gemmifera.

Brassica oleraceae, Rosenkohl
Brassica oleraceae, Rosenkohl
Bild: Botanikus
Kreuzblütengewächse.

 

 

 

 

Kohl-Rosenkohl - Aufzucht und Lebenszyklus

Boden

Lehmiger Boden und auch kalkreicher wird bevorzugt, pH 6,0 - 7,5.

Lage

Aufzucht

Aussaat je nach Sorte im März (Frühbeet) oder Mi/E 4 ins Freie, Nachfruchtpflanze, z.B. nach Erbsen oder Frühkartoffeln, etwa am 10.6., spätestens Ende Juni, anpflanzen auf abgeernteten Beeten, Pflanzabstand 50 x 60 oder 70 x 50 cm. Bis zum Blattansatz eingraben. Frühe Sorten haben weniger Umblatt, dann genügen 45 x 45 cm. Weiter Abstand gibt große, aber nicht frostfeste Röschen. Zu enger Abstand führt leicht zur Fäule. Später können sie leicht angehäufelt werden. Feucht halten, alle 10 Tage bis Mitte September mit Brennessel-/Beinwelljauche oder auch Hornmehl, etwa 4 Wochen nach der Pflanzung. Bevorzugt wird ein kühler Sommer, hohe Luftfeuchte und warmer Herbst mit etwa 10 - 12°. Gleichmäßige Wasserversorgung, hoher Nährstoffbedarf, aber nicht überdüngen, sonst werden Röschen nicht fest und erleiden Geschmackseinbuße. Mit Stickstoff überdüngte Pflanzen sind nicht standfest, weil nicht genug Wurzeln gebildet werden.

Nährstoffmangel wird durch Blattverfärbung angezeigt. Wenn die unteren Röschen bei Frühsorten Haselnussgröße erreicht haben, etwa Mitte 9, die Spitze über einem großen Blatt ausbrechen, dadurch werden der Wuchs gedrungener und die Röschen größer. Wird das erst nach 9 gemacht, wird aber auch die Frosthärte geringer. Bei früherem Ausbrechen werden die Röschen groß, bleiben aber locker. Die abgebrochenen Spitzen können wie Wirsing zubereitet werden. - Spätsorten (Ernte 11 - 12) nicht entspitzen, sie können Kälte dann nicht mehr gut vertragen. Bei allen Sorten wirkt das Entspitzen sich auf die Röschen in der Weise aus, dass sie lockerer werden. Moderne Sorten sind auf einheitliche Röschengröße, frühe und gleichzeitige Reife gezüchtet.

Werden die Röschen abgeschnitten, wachsen kleine wohlschmeckende Blätter nach. Düngung mit Holzasche oder Mischkultur mit Kamille gibt feste Röschen. Gruppenpflanzung, etwa 60 x 50 cm Abstand, gibt gleichmäßige Röschen und besseren Winterschutz.

Neun anhäufeln, ggf. gießen, bei Anpflanzung ohne Windschutz Pflanzen an Stöcker binden. Im August/September ist die Kohlfliege am gefährlichsten. Sie legt die Eier an den unteren Röschen ab (Madenfraß)

Frost macht den Kohl milder im Geschmack, verringert aber den Vitamin - C - Gehalt und erhöht den Zuckergehalt. Manche Sorten vertragen bis -15°. Sind Herzblätter braun, kann man von Frostschäden ausgehen. Nach Frost muss er schnell verarbeitet werden, sonst verringert sich die Haltbarkeit. Guter Schutz gegen Kälte durch ein Vlies, das auf einem Lattengerüst o.ä. ruht. Nicht im gefrorenen Zustand ernten. Mit Fichtenreisig oder Rohrmatten gegen die Sonneneinstrahlung bedecken.

Frostsaat ist möglich.

Ernte

Ernte je nach Sorte und Klima von September bis März. Niemals die Blätter entfernen, außer den gelben, die möglicherweise Krankheiten übertragen. Von unten nach oben ernten. Werden die unteren Röschen nicht früh genug geerntet, können sie ggf. durchtreiben. Außerdem werden die oberen Röschen angeregt, weiter zu wachsen. Die Deckblätter müssen bis in den Winter hinein erhalten bleiben.  

Lagerung

Um den Rosenkohl vor Regen, Kälte und Sonnenstrahlen zu schützen, kann man ihn auch verarbeiten und einfrieren oder die gesamten Pflanzen vorsichtig ausreißen und mit allen Wurzeln und der anhaftenden Erde in Hausnähe, aber im Schatten, einschlagen, anhäufeln und einschlämmen. Auf diese Weise sind sie etwa 8 Wochen haltbar. Sie sollten spätestens drei Tage im Kühlschrank bleiben oder im Tiefkühlfach 12 Monate. - Beim Lagern im Keller fernhalten von Obst und Fruchtgemüse (Ethylen).

Mehrfaches Frieren und Auftauen führt zur Fäulnis.

Nachbarschaften-Mischkultur

Günstig: Mischkultur mit Bohnen, Dill, Erbsen, Gurken, Kartoffeln, Kerbel, Lauch, Melde, Pfefferminz, Pflücksalat, Porree, Puffbohne, Rote Bete, Sellerie, Spinat und Tomaten.

Ungünstig: Kohl, Radies, Rettich, Senf.

Kohl-Rosenkohl - Anfälligkeit für Pflanzenkrankheiten
Häufige Pflanzenkrankheiten


Kohl-Rosenkohl - Sorten/ Unterarten

Sorten 1

Aktuelle Sorten:

Diabolo. (TOM). Dunkelgrüne Sorte für Ernten von September bis Ende Februar (je nach Aussaatzeitpunkt)
Falstaff. Blauviolette Sorte. Die Sorte wird intensiver durch Frosteinwirkung, sie bleibt auch beim Kochen erhalten. Ernte Oktober - Dezember.
Genius. Mittelgroße Röschen, spätreifend.
Hilds Ideal (Pötschke, TOM). Frostbeständig und reichtragend. Mittelspäte Sorte mit festen Röschen.
Nelson. Zuckerreiche Frühsorten zu September bis Oktober. Die Röschen eignen sich auch zum Einfrieren.
Roodnerf. Ertragssichere, mittelspäte Sorte. Die Winterhärte ist sehrgut.
Rosella. Mäßig winterharte Sorte für den Frühanbau.

Resistenter und toleranter Gemüsesamen:

Cavalier F 1 (Pötschke) ist mehltauresistent und widerstandsfähig gegen Fäulnis. Besonders wohlschmeckend.
Igor. Sehr reichtragend, robust und gesund. Mittelspät. Bio-Saatgut.
Rosenkohl Harald 51, Dreschflegel.

Kohl-Rosenkohl - Verwertung als Nahrung

Inhaltsstoffe

Enthält viel Kalzium und Kalium, Carotinoide, Fluor, Kupfer, Magnesium, Mangan, Phosphor, Zink und Eisen, Vitamin A, B1(!) wird aber durch Einfrieren stark vermindert, Vitamin B2, C(!), E, K, Folsäure (!), Glucosinolate, viele Biophenole, Sinigrin (Bitterstoff), Indole, Eiweiß. Er hat doppelt soviel Vitamin C wie Zitronen.

Je grüner die Röschen, desto nährstoffreicher.

Durch Frost wird viel Zucker in den Röschen abgelagert, gleichzeitig schwindet jedoch der Vitamin-C-Gehalt.

Zubereitung

Nicht weich kochen. - Frische Ware hat feste, enganliegende grüne Deckblättchen.

Kohl-Rosenkohl - Verwendung in der Medizin

Volksmedizin

Sie wirken therapeutisch gegen Ermüdungserscheinungen, sie fördern die Verdauung, stärken das Immunsystem und helfen zum Teil als natürliches Antidepressivum. Die Sensoren nehmen alle den gesamten Magen-Darm-Trakt mit dem bitteren Geschmack auf.

Kohl-Rosenkohl - Weiteres Wissenswertes