Allgemeine Informationen
Carum carvi. Doldenblütler.
Blüten locken viele Insekten an. Zweijährig, im dritten Jahr kaum noch Samenerträge.
Boden
Magerer, lockerer, feuchter, humoser Boden, tiefgründig. Staunässe sollte vermieden werden. Kompost und Algenkalk reichen aus.
Lage
Standort sonnig bis halbschattig.
Aufzucht
Aussaat breitwürfig, oder in Reihen oder im Spätsommer. Vor der Aussaat ist ein Kälteschock notwendig, etwa 2 Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Lichtkeimer, nur mit wenig Erde bedecken. Keimdauer 15 - 25 Tage bei 10 - 20°. Reihenabstand 20 - 30 cm, in der Reihe 10 - 15 cm.
Im ersten Jahr bilden sich nur frostharte Blattrosetten, Blüte im nächsten Jahr mit weißen Blütendolden, ca. 100 cm hoch.
Ernte
Ernte von 5 - 9, sobald die Dolden braun werden. Sie werden zusammengebunden und zum Trocknen aufgehängt. Da die Samen leicht ausfallen, sollte man Zeitungspapier darunter legen. Der Gehalt an äther. Öl ist kurz vor der Vollreife am höchsten.
Lagerung
Aufbewahrung in verschließbaren Weißblechbehältern oder in dunklem Glas. Er ist nicht lange haltbar.
Fruchtfolge-Fruchtwechsel
Günstig: Mischkultur (Randbepflanzung) mit Bohnen, Erbsen, Gurken, Kartoffeln (geschmacksverbessernd), Kohl, Kohlrabi, Radies, Rote Bete, Spinat.
Ungünstig sind Fenchelgemüse (ruft Kümmerwuchs hervor), Dill und Wermut.
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Zubereitung
Gewürzpflanze:
Wirkt antibakteriell und pilztötend, im Brot verzögert er die Schimmelbildung.
Zermahlener Kümmel würzt auch gut, aber er ist weniger aufdringlich. Macht fette und hefehaltige Speisen bekömmlicher. Er ist gallefreundlich.
Gewürz für Bratkartoffeln, Brathähnchen, Brot, Eintöpfe, Gebäck, Sauerkraut, Wildgulasch, Käse, Quark, (frische) Pellkartoffeln, Soßen, Wurst.
Einige gekaute Kümmelkörner vertreiben Mundgeruch. - Kümmel ist ein Allein-Gewürz, allenfalls mit Pfeffer und Salz mischen.
Wirkstoffe
Die Körner enthalten bis zu 7% äther. Öl mit Dihydrocarvon, Carvon (60%), Carveol, Limonen, Protein, Harz, Kieselsäure, fettes Öl, Flavonoide, Mineralstoffe und Wachs.
Carvon sollte zu 3 - 7% enthalten sein. Das Deutsche Arzneibuch fordert mindestens 4 ml/100 g. Darüber hinaus sind fettes Öl, Kohlenhydrate, Eiweiß, wenig Gerbstoff, Flavonoide und Harz zu nennen.
Außerdem Psoralene, die zusammen mit UV-Strahlung verbrennungsähnliche Flecken auf der Haut hervorrufen können.
Volksmedizin
Heilwirkung: Kümmelfrüchte sind das beste Karminativum (Blähungen), über das wir verfügen. Als Tee bei zu reicher Gabe bei Kindern giftig. Sie wirken antibakteriell und pilztötend, im Brot verzögern sie die Schimmelbildung. Krampfartige und nervöse Magen-/Darmbeschwerden, Völlegefühl. Entzündungen des Magens werden gestoppt. Appetitfördernd, galletreibend. Bei Kleinkindern den Tee auf die Hälfte verdünnen. Verdauungsbeschwerden bei Säuglingen. Nervöse Herzbeschwerden. Fördert die Milchbildung, noch wirksamer zusammen mit der Kreuzblume. In der Tierheilkunde ist Kümmel ein wichtiges Mittel gegen Koliken bei Pferden und Rindern.
Volksmittel: In der Volksmedizin ist der Kümmel sehr beliebt sowohl als Magenmittel, als Mittel gegen Koliken, gegen Galle- und Leberbeschwerden als auch als Hustenmittel. Man kann täglich eine große Messerspitze gepulverten Kümmel einnehmen. Gegen schmerzhafte Perioden der jungen Mädchen gibt es kein besseres Mittel als Kümmeltee.