Allgemeine Informationen
Hippophae rhamnoides. Sommergrüne, robuste Ölweidengewächse.
Dorniger Strauch oder 10 m hoher Baum, oft mehrstämmig, der viel Platz beansprucht.
Hippophae rhamnoides wird selten krank.
Boden
Liebt trockene, meist kalkhaltige, humusarme Sand- und Kiesböden sommerwarmer Lagen. Auch für kochsalzhaltigen Boden geeignet. Tiefwurzelnde Lichtbaumart, Zier- und Nutzpflanze, auch zur Festigung von Uferböschungen.
Lage
Sonne.
Eine männliche Pflanze bestäubt etwa 6 - 10 weibliche, wenn sie in der unmittelbaren Nachbarschaft stehen und die Windrichtung stimmt. Pioniergebüsch. Pflanzabstand 2,5 - 3,5 m.
Bildet Wurzelausläufer, deshalb nicht zu nahe an Häuser pflanzen.
Aufzucht
Blüten 3 - 4, vor dem Laubaustrieb, zweihäusig an vorjährigen Trieben. Frosthart, windfest. Bienenweide.
Sie sammelt mit Hilfe von Actinomyceten Luftstickstoff in Wurzelknöllchen. Deshalb keine Stickstoffdüngung, auch sonst genügt ab und zu etwas Kompost. Weibliche Sorten Dorana, Frugana, Hergo, Leikora und männliche Sorte Pollmix (Häberli) sind robust. Windbestäuber. Der junge Strauch muss kaum geschnitten werden, später nur auslichten. Ernte 9 - 10, wenn die Beeren etwas weich geworden sind, am besten durch Abschneiden der Fruchtzweige, Pflücken im Haus. Oder zusätzlich die Blätter entfernen und tiefkühlen. Danach lassen sich die Beeren leicht abstreifen oder abklopfen. Überreife Beeren halten sich lange am Strauch, sie dienen dann über 40 verschiedenen Vögeln als Futter. Das Beipflanzen von männlichen Sorten erhöht den Bestand an Früchten. Auch sonst verträgt er radikalen Rückschnitt. Der Vitamin C Gehalt ist Ende August/Anfang September am höchsten.
Der Sanddorn ist gut geeignet für Vogelschutz- und Trockenhecken.
Ernte
Früchte E 8 - Mi 9, beerenartig, eiförmig, 6 - 8 mm, orangefarben. Sie verlieren durch späte Ernte viele Inhaltsstoffe und werden ranzig.
Handschuhe beim Ernten sind zu empfehlen wegen der Dornen und der Färbekraft der Beeren.
Vermehrung
Vermehrung durch Absenker, Stecklinge 6 - 8, Steckholz oder Wurzelausläufer.
Sorten 1
- Leikora, aufrecht und breit wachsend, weiblich.
- Pollmix, aufrecht und breit wachsend, männlich.
Inhaltsstoffe
Die Beeren enthalten Anthocyane, Carotinoide (!!!), essenzielle Fettsäuren in Fleisch und Samen, Flavonoide, Fruchtsäuren, Mineralstoffe, Öle, viel Vitamin C (100g/450 mg enthalten das sechsfache des Tagesbedarfs, Sanddorn hat in Europa den höchsten C-Anteil), Provitamin A, B1,2,6,12-Vitamine, Vitamin E,F,P. Vitamin 12 regt die Bildung neuer Zellen an und steuert Nervenbotenstoffe. Das Vitamin reduziert außerdem Blutfette, die Hungergefühl auslösen können. Im Sanddornkernöl sind 89% ungesättigte Fettsäuren, dazu gesättigte Fettsäuren und im ausgeglichenen Verhältnis Alpha-Linolensäure und Linolsäure, Vitamin E. Calcium, Magnesium, Mangan, Folsäure und Eisen.
Volksmedizin
Sanddornöl wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend, fördert die Heilung von Wunden aller Art wie Schnitte, Ekzeme, Verbrennungen, Sonnenbrand oder Strahlenschäden. Er glättet Falten und macht rissige, trockene Haut wieder weich und elastisch. Er baut auch ständig Vitamin E um für dessen Einsatz als Radikalenfänger. Die Aufnahme von Eisen im Dünndarm wird begünstigt, außerdem behindert er die Aufnahme von Schwermetallen im Darm. Er unterbindet die Bildung von krebserregenden Nitrosaminen und unterstützt die Leber beim Entgiften.