Topinambur [Helianthus tuberosus]

Botanischer Name
Helianthus tuberosus
Pflanzenfamilie
Pflanzenkategorie
Alternativ-Namen
Indianerknolle, Erdschocke
Topinambur - Einleitung

Allgemeine Informationen

Helianthus tuberosus. Korbblütler. Indianerknolle, Erdschocke.

Helianthus tuberosus, Topinambur, Indianerknolle, Erdschocke
Helianthus tuberosus, Topinambur, Indianerknolle, Erdschocke
Bild: Botanikus

Schmetterlinge besuchen die Blüte.

 

 

Topinambur - Aufzucht und Lebenszyklus

Boden

Boden etwas kalkhaltig, locker, angereichert mit Kompost; lehmige und tonige Böden, steinreiche und nasse Erde sind weniger geeignet.

Lage

Standort warm, Sonne.

Aufzucht

Pflanzzeit der Knollen mit mindestens 2 Knospen im Frühjahr oder Herbst. Die Keimtemperatur von 7° muss erreicht werden.

Knollen im Abstand 60 x 50 cm, ab 10 - 11 oder im zeitigen Frühjahr in die Erde legen wie Kartoffeln, etwa 5 - 10 cm tief, je schwerer der Boden, je höher. Mehrmals anhäufeln nach dem Austrieb wie bei Kartoffeln, gießen bei Trockenheit, besonders wichtig im Spätsommer, wenn ab 8 die Knollen gebildet werden.

Die Blüte ist frühestens 7, es gibt aber auch spätere Sorten, die 9 blühen, oder solche, die in unserem Klima nicht oder kaum blühen. Der Blütenstängel kann bis zu 4 m hoch werden, als Sicht- und Windschutz für den Komposthaufen geeignet. Nach der Blüte bzw. im Spätherbst zieht die Pflanze ein. Düngung nur wenn nötig mit Kompost und etwas Algenkalk, stickstoffreiche Düngung führt zum Faulen.

Knollen sind frostfest bis -30°. 1 kg der Knollen reichen für 5 qm. Ab dem zweiten Jahr im Juni 6 alle zu dicht stehenden überzähligen Schößlinge herausziehen. Ernte, wenn im Herbst das Kraut abgestanden ist, eine Knolle verbleibt im Boden für die nächste Ernte. Die diesjährige Ernte ist etwa achtmal so groß wie die ausgepflanzten Knollen. Sie wuchern unterirdisch sehr stark.

Die Knolle kann mit oder ohne Schale gegessen werden, in der Schale sind wertvolle Nährstoffe. Mit Schale gekocht, entfalten sie ihr ganzes Aroma. Die Bräunung durch Einwirkung des Luftsauerstoffs kann mit Essigwasser oder Zitronensaft verhindert werden.

Helianthus tuberosus, Topinambur, Indianerknolle, Erdschocke
Helianthus tuberosus, Topinambur, Indianerknolle, Erdschocke
Bild: Botanikus

Topinambur verdrängt durch dichtes Blattwerk und seine Sprossknolle andere Pflanzen, auch Wurzelunkräuter. Der Boden wird aufgelockert. Will man das Beet anderweitig nutzen, empfiehlt es sich, spätestens im Frühsommer alle neuen Triebe zu entfernen. Nach einigen Jahren, wenn Ernte und Knollengröße geringer ausfallen, sollte sowieso eine andere Nutzung vorgesehen werden.

Ernte

Vorzuziehen ist aber immer direkt die Ernte ab 10 vom Feld.

Lagerung

Einlagerung wie Kartoffeln, auch in Mieten.  Oder vor Frosteinbruch mehrere Pflanzen mit Stängel, Knollen und Erde roden, in einen Eimer geben, etwas Erde darüberstreuen und mit einer dicken Pappe abdecken. Einige Knollen lassen sich im Kühlschrank für einige Tage frisch halten, in ein feuchtes Tuch gewickelt und in eine Plastiktüte gesteckt. Man kann den Boden auch offen halten mit einer dicken Strohabdeckung. Einlagerung in feuchten Sand ist ebenfalls möglich, Temperaturen etwas über 0° und hohe Luftfeuchtigkeit sind anzustreben.

Nicht warm lagern.

Topinambur - Anfälligkeit für Pflanzenkrankheiten
Häufige Pflanzenkrankheiten


Topinambur - Sorten/ Unterarten

Sorten 1

Empfehlenswert sind Bianka (schwachweachsend), Gigant, Gute Gelbe (stärker wachsend, Knollen sind gleichmäßig), Medius, Rozo (wir später geerntet, besitzt nur rote, runde Knollen), Topianka, Topstar, Volkenröder Spindel, Waldspindel, die hellen, glattschaligen Sorten sind vorzuziehen.

Topinambur - Verwertung als Nahrung

Inhaltsstoffe

Enthält viele Kohlenhydrate, Fruchtzucker, Mineralsalze Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Phosphor; Stärke, Eiweiss, Vitamine B1,2,6, C, D;

Betain, Carotine, Cholin, Aminosäuren, ungesättigte Fettsäuren, Saponine, Biophenole und viel Inulin (17%), aber kaum Nitrat.

Gut geeignet für Diabetiker, bremst den Hunger auf Süßes, die Fructose wird direkt ohne Zutun von Insulin in den Stoffwechsel geschleust.

Zubereitung

Kann roh und gekocht verzehrt werden. Kochend heiß blanchieren, dann kann die Haut gut abgezogen werden.

Topinambur - Verwendung in der Medizin

Volksmedizin

Basenüberschuss.

Unterstützend beim Abnehmen wirkt Topinambur durch seinen großen Gehalt an Inulin, einem Ballaststoff, der durch Wasser aufquillt und den Magen füllt. Getrocknet oder Saft: Verwendung als Diabetes. Knäckebrot wirkt durch Inulin auf die Darmflora, verdauungsfördernd. Heilkraft durch den Tee. Er lindert Magen- und Verdauungsbeschwerden.

Topinambur - Weiteres Wissenswertes