Allgemeines
Schadbild
Goldlack. Plasmodiophora brassicae. Schleimpilzkrankheit, Gefährdung während der gesamten Vegetationsperiode. Befallene Pflanzen kümmern und welken, Blätter erscheinen grau oder blaugrün und schlaff in der Hitze. Der Erreger lebt im Boden und greift die Wurzeln an, so daß krebsartige Verwachsungen entstehen, die später faulen.
Kohl. Plasmodiophora brassicae. Schleimpilzkrankheit, Gefährdung während der gesamten Vegetationsperiode. Befallene Pflanzen kümmern und welken, Blätter erscheinen grau oder blaugrün und schlaff in der Hitze. Der Erreger lebt im Boden und greift die Wurzeln an, so dass krebsartige Verwachsungen entstehen, die später faulen. Der Pilz entwickelt ungeheure Mengen an Sporen, diese können sofort wieder auskeimen. Überwinterung als Dauersporen. Sie können 7-10 Jahre im Boden überleben, auch den Verdauungsprozess bei Verfütterung, Kälte, Trockenheit und Nässe. Stallmist und Regenwürmer können sie verbreiten, ebenso alle verwandten Kreuzblütler und andere: Deutsches Weidelgras, Gänsekresse, Gemeines Kreuzkraut, Goldlack, Hederich, Hirtentäschel, Klatschmohn, Knaulgras, Levkojen, Nachtviole, Ölrettich, Radies, Raps, Rettiche, Rüben, Schleifenblumen, (Acker-)Senf, Straußgras, Wiesenschaumkraut. Verbreitung wird auch durch (Stau-) Nässe unterstützt. Ursachen sind auch Bodenverdichtung, Kalkarmut, Monokultur, Nässe, Überdüngung mit frischem Mist und Jauche. Am meisten gefährdet sind Blumenkohl und Kohlrabi, am wenigsten Grünkohl. Verbreitung auch durch Gartengeräte und Jungpflanzen. - Verwechslungsgefahr mit dem Kohlgallenrüßler. Dessen Gallen sind aber hohl.
Radies, Rettiche. Plasmodiophora brassicae. Schleimpilzkrankheit, Gefährdung während der gesamten Vegetationsperiode. Befallene Pflanzen kümmern und welken, Blätter erscheinen grau oder blaugrün und schlaff in der Hitze. Der Erreger lebt im Boden und greift die Wurzeln an, so daß krebsartige Verwachsungen entstehen, die später faulen. Der Pilz entwickelt ungeheure Mengen an Sporen, diese können sofort wieder auskeimen. Fäulnis und unförmige Wucherungen an den Radies.
Senf, schwarzer. Plasmodiophora brassicae. Schleimpilzkrankheit, Gefährdung während der gesamten Vegetationsperiode. Befallene Pflanzen kümmern und welken, Blätter erscheinen grau oder blaugrün und schlaff in der Hitze. Der Erreger lebt im Boden und greift die Wurzeln an, so daß krebsartige Verwachsungen entstehen, die später faulen.
Vorbeugung
Kohl. Pflanzen vernichten mit umgebender Erde. Kohlstrünke herausziehen (dabei den Strunk mit Papier o.ä. unterfangen, daß die Erde nicht herunterfällt) und Algenkalk oder noch wirksamer Kalkstickstoff in die entstandene Höhlung streuen. Ggf. Erde des Frühbeetes austauschen. Im Frühjahr das gesamte Feld mit Algenkalk oder Kalkstickstoff (vor Anwendung siehe 'Kalkstickstoff') überstreuen. - Bei Sonne und warmen Bodentemperaturen mehrmals im Jahr einen verdünnten Kohlabsud über die befallenen Beete gießen. (Die Sporen öffnen sich, finden keine Nahrung und gehen ein). Auf dem Beet dürfen aber keine Kreuzblütler angebaut sein und keine Wildkräuter aus der Kreuzblütlerfamilie (siehe 'Pflanzenfamilien') geduldet werden (z.B. Ackerhellerkraut, Ackerschöterich, Ackerschmalwand, Ackersenf, Goldlack, Hederich, Hirtentäschelkraut, Knoblauchrauke, Levkoje, Radies und Rettich, Schleifenblumen. Statt Senf empfiehlt sich Inkarnatklee als Gründüngerpflanze. - Im zeitigen Frühjahr für 12 Wochen Deutsches Weidelgras aussäen (Lolium perenne), einarbeiten und 6 Wochen liegen lassen.- Im Herbst Meerwunder 25 kg/ar einarbeiten.- Auf nicht bewachsenem Boden Stallmist einarbeiten und mehrmals konzentrierte Kohl- oder Tagetesjauche ausgießen. Diese Methode soll den Pilz auf weniger als 10% reduzieren. - Mit Kalkmergel, kohlensaurem Kalk, Kalkstickstoff oder Algenkalk 200 - 300 g /qm den Boden aufkalken bis zu pH 7 - 7,5. Die Sporen öffnen sich dann nicht.
Bekämpfung
Kohl. Angrenzend angepflanzter Ysop soll Infektion verhindern. Vorkultur Zwiebeln/Lauch. Boden lockern, aufkalken bis pH 7-7.5 - etwa 400 g Kalk/qm. Kalk verhindert die Keimung von Dauersporen. Keine Jauche oder frischen Mist ausbringen. Keine stickstoffbetonte Düngung. Mulchen. Fruchtwechsel. Setzlinge in unverdünntes Bad aus Schachtelhalmbrühe legen 10 -15 Minuten oder in ein Wurzelbad aus Bentonit. Noch besser ist ein Bentonit-, Lehm-, Algenkalk- Wasseransatz. Vorher auf Befall der Wurzeln überprüfen. Schachtelhalmtee auf Jungpflanzen spritzen. Setzlinge nur in gesundem Boden heranziehen. Desinfektion von Händen und Arbeitsgeräten. Gründüngung mit Kreuzblütlern vermeiden. Nur Ölrettich Pegletta ist resistent. Algenkalk, zerstoßene Eier oder Holzasche in das Pflanzloch geben oder ein Stück Rhabarber. Neudovital 1% wiederholt spritzen auf Boden und Pflanzen. Auch Setzlinge vor dem Auspflanzen bespritzen. Alle Kohlstrünke niemals im Boden lassen, nicht auf den Komposthaufen geben, immer mit umgebender Erde vernichten. 14 Tage vor dem Pflanzen 100 - 120 g/qm Kalkstickstoff flach einarbeiten, verringert erheblich den Befall. Keinen Kohl oder andere Kreuzblütler anbauen, auch kein Unkraut aus der Kreuzblütlerfamilie dulden, 7 Jahre lang. Niemals Kreuzblütler kompostieren. Vorkultur mit Porree oder Zwiebeln. - Weniger anfällige Kohlsorten wie Chinakohl, Grünkohl, Rotkohl, Weißkohl anpflanzen. Manche Chinakohlsorten sind tolerant gegenüber der Krankheit, vermehren aber den Pilz.
Kohl-Chinakohl, Pak Choi. Bilko (Kiepenkerl), Chorus F 1 (Ahrens & Sieberz), Parkin (Pötschke) und Yuki (Hild) sind resistent.