Florfliegen

Chrysopa carnea, Goldauge.

Es handelt sich um grüne Insekten, 10 - 15 mm lang, mit großen, durchsichtigen Flügeln, die dachförmig über dem Hinterleib liegen. Augen goldglänzend, Fühler sind lang. Lebensdauer etwa 2 Monate. Die Weibchen legen im Vorfrühling bis zu 20 Eier, die einzeln oder gruppenweise an der Blattunterseite, Ästen, Fenstern usw. auf biegsamen Stielen in der Nähe von einjährigen Feldkulturen abgelegt werden. Sie ernähren sich hauptsächlich von Blütennektar, Honigtau, Pollen, aber auch von kleinen Insekten. Man kann sie mit Zuckerwasser bis in den Winter ernähren.
Die Larven (= Blattlauslöwen) sind 8 mm lang, gelblich-grau, lebhaft, nachtaktiv. Sie sind mit drei Brustfüßen ausgerüstet und haben an der Seite kleine behaarte Warzen.

Die erste Generation der Blattlauslöwen saugt mit Vorliebe Milben und Thripse, die zweite Blatt- und Wollläuse, aus. Auch Raupeneier, kleine Raupen, Fliegenlarven, Schildläuse und Blutläuse stehen auf ihrem Speiseplan. Sie überlisten die Ameisen, die die Läuse verteidigen, indem sie das Wachs der Läuse entfernen und sich damit tarnen. Eine einzige Larve kann bis zu 600 Schädlinge töten oder 12000 Milbeneier vertilgen. Bevor sie sie aussaugt, betäubt sie sie mit einem Gift. Nach 18 Tagen verspinnen sie sich in kugeligen, weißen Kokons, in denen sie sich verpuppen.

Die gesamte Entwicklungszeit kann bis zu 60 Tagen dauern. Überwinterung als Larve, Puppe oder ausgewachsenes Tier. Die Tiere, die überwintern, legen 5 - 7 ihre Eier meistens in der Nähe von Blattlauskolonien ab. Die sich daraus entwickelnden Tiere pflanzen sich im August fort und sterben darauf. Die daraus folgende zweite Generation junger Florfliegen überwintern oft in Häusern und Scheunen, bei Frost sterben sie ab.

Die Eier sind gegen Öl sehr empfindlich.
Florfliegen (Chrysopa carnea) können auch im Fachhandel gekauft und im Gewächshaus gegen Blattläuse, Spinnmilben, Thripse, Wollläuse und andere weichhäutige Insekten eingesetzt werden. Sie jagen unter allen Bedingungen, nur die Temperatur muss mindestens 5° sein. Vorher müssen aber Ameisen ausquartiert werden, sonst werden sie deren Opfer. Lieferanten: Agrinova, BIp, Flora, Katz, Neudorff, Öre, re natur, Sautter & Stepper, STB, Hatto & Patrick.

Förderung: Buchweizen, Hundsrose, Klatschmohn, Doldenblütler wie Dill, Distel, Fenchel, Kerbel, Möhre, Pastinake, Petersilie; Korbblütler wie Kamille, Margerite, Ringelblume, Schafgarbe, Wegwarte; Osterglocken (Schutz gegen Witterungsunbilden; Blütenpollen), Phacelia, Weißdorn; Hecken als Rückzugsgebiet.
Ein künstliches Winterquartier sollte in etwa 1,5 - 2 m Höhe an Pfählen oder Masten angebracht werden. Die Öffnungen müssen windabgewandt sein. Masse 30 x 30 x 30 cm aus 10 - 15 mm starkem, wasserfestem Sperrholz, das Dach nach hinten abfallend. Anstrich (Lockfarbe) rot. Die Vorderseite besteht aus etwa 6 Schräglamellen, die nach unten weisen, so dass Regenwasser ablaufen kann, aber die Luft Zutritt hat. Auch nach unten 6 Schräglamellen vorsehen, seitlich eine große Tür einbauen zum Austausch des Strohes. Das Dach sollte 1,5 cm überstehen. Das Quartier mit Weizenstroh füllen, festdrücken, aber mit Gefühl. Ganz sicher geht man, wenn man das Häuschen nach den ersten Frösten in einen kühlen, aber frostfreien Raum stellt, z.B. in einen Schuppen.

Auch im Handel sind Florfliegenquartiere im Angebot (Schwegler). Diese sind aus Holzbeton, sie können im Freien bleiben.
Die Florfliege ist das Insekt des Jahres 1999. - Gentechnischer veränderter BT-Mais tötet nicht nur den Maiszünsler, sondern auch die Larven der Florfliege.

Diese Fliege wurde mit dem Titel: 'Verdienstvolle Krabbeltiere 1999' ausgezeichnet.

Siehe auch den Einführungstext Nützliche Tiere, Bakterien, Pilze