Diese Pflanzen können direkt im Frühjahr ins Freie gebracht werden. Man achtet darauf, dass sie gut beschnitten werden. Sie kommen im Herbst wieder ins das Haus zurück.
Die beste Zeit für Neubepflanzung ist Anfang Mai.
Gebrauchte Kübel und Töpfe müssen vor der Bepflanzung gründlich gereinigt werden, neue Terrakottatöpfe werden für 10 - 12 Stunden in Wasser gesetzt. Verbrauchte Erde herausnehmen und frische, gute Blumenerde einfüllen, ggf. einen größeren Topf nehmen. Der Topf sollte nur für neues Substrat geeignet sein. Alte Pflanzen sollten immer mit einer leichten Enge im Topf wieder eingepflanzt werden, das gilt vor allem für die Schmucklilie. Neu gekaufte Pflanzen je nach Größe einige Zeit in Wasser stellen, bis sie sich vollgesaugt haben. Die Ringwurzeln an einigen Stellen durchschneiden, damit sie so bald wie möglich in das neue Erdreich hineinwachsen. Dem Gießwasser 'Algan' hinzufügen für bessere Wurzelbildung. Am vorteilhaftesten ist es, bei starkwüchsigen Arten etwa wie folgt vorzugehen: Jungpflanzen sollte man mehrmals im Jahr umtopfen. Pflanzen, die das 2. Lebensjahr erreichen, setzt man zweimal im Jahr um, Pflanzen, die das dritte Lebensjahr erreichen, einmal jährlich. Nach etwa 7 Jahren wird man es jeweils in jedem 2. Jahr umtopfen. Bei manchen Gehölzen ist es aber oft erwünscht, dass Wachstum etwaiger Arten so zu verringern, dass es wie bei dem Bonsai-Effekt bleibt: Man sägt die größten Wurzeln ab, etwa zu einem Fünftel. Gleichzeitig werden Segmente aus dem Ballen herausgeschnitten, etwa vier Stück bis 5 cm vor dem Stamm. Anschließend wird der Ballen wiederum mit Erde vermischt. Im nächsten oder übernächsten Jahr wird dasselbe Schauspiel wiederholt, allerdings wird man in diesem Falle die noch bestehenden Reste des 1. Ballens herausholen. - Oft ist es wünschenswert, Blähton oder Hydrokörner am Boden auszubreiten. Wenn man ihn mit einem Netz oder Vlies umgibt oder in einen alten Damenstrumpf füllt, vermischt er sich nicht mit der Pflanzerde. - Pflanzt man verschiedene Blumen in einem Behälter zusammen, sollte man darauf achten, dass diese Pflanzen ähnliche Bedürfnisse haben in Bezug auf Boden, Dünger, Licht und Wasser. - Zwiebelblumen wirken am besten, wenn große Mengen einer Art oder Sorte in einem Kübel stehen. Beim Gießen immer darauf achten, dass kalkarmes oder kalkfreies Wasser (Regenwasser) verwendet wird. Das gilt auch für die meisten Topfpflanzen.
Die Erde muss abhängig sein von den Grundbedürfnissen. So werden folgende Rezepturen empfohlen:
Wüstenpflanzen: 25% Kompost, 50% Zuschlagsstoffe, 10% Pflanzenfasern, 15% natürliche Minerale.
Säureliebende Pflanzen: 45% Rindenhumus, 35% natürliche Minerale, 20% Zuschlagsstoffe.
Pflanzen aus den Tropen: 40% Kompost, 30% Pflanzenfasern, 15 % natürliche Minerale und Dünger, 15% Zuschlagsstoffe.
Pflanzen aus den Subtropen: 50% Kompost, 15% Pflanzenfasern, 20% Zuschlagstoffe, 15% natürliche Minerale und Dünger. Eine Aufkalkung ist nicht vorgesehen.
Bei Neukauf achten auf Frostfestigkeit (evt.), Form (aus konisch geformten Kübeln können die Pflanzen am besten herausgenommen werden beim Umtopfen), Dickwandigkeit wegen geringerer Verdunstung, Verhältnis Breite/Höhe (hohe Pflanzen bringen bei Sturm ggf. den Kübel zum Umsturz). Sie sollten auf jeden Fall über ein Abzugloch am Boden verfügen. Es gibt Kübel und Tröge aus Beton, Faserzement, Fiberglas, Holz, Kunststoff, Stein und Ton. Bei Stein sollte man darauf achten, dass sich kein Kalk daraus lösen kann. Die Kübel müssen beim Klopfen mit dem Knöchel 'klingen', sonst sind Haarrise oder Verspannungen im Topf, die bei Frost zur Zerstörung führen. Ist man sich nicht sicher, ob Keramikgefässe frostfest sind, so kann man sie mit speziellen Anstrichen wie Prolapit, die die offenen Poren verschließen, frostfest machen. Es hat sich gezeigt, dass im Normalfall die Ausrüstung mit Plastik die besten Ergebnisse zeigt. Bei den Übertöpfen empfiehlt es sich, niemals auf schwarze Töpfe umzusteigen. Beim Befüllen achtet man darauf, dass ganz unten eine Dränage eingebaut wird. Keineswegs sollten Pflanzen wie Brasilianische Guave (Acca), Südseemyrte (Leptospermum) und Zylinderputzer (Callistemon) möglichst trocken behandelt werden, sie brauchen viel Wasser und vertragen keineswegs trockene Ballen. Beim Düngen von Proteengewächsen (Leucospermum) sollte man auch Banksien (Banksia) und Silbereichen (Grevillea) davon abraten, phosphatreichen Dünger zu verwenden. Alle drei Gewächse brauchen ihn nicht. Andere bestimmte Dünger wirken sauer. Hierzu zählen Kamelien (Camellia) sowie alle Citruspflanzen (Citrus) und der Orangenjasmin (Murraya). Kann man Stallmist bekommen, so ist das eine gute Zugabe für Buchs (Buxus), Nerium (Oleander) und Zitrus (Citrus). Die von den Herstellern empfohlenen Dosierungsangaben lauten meistens auf 0,1% auf den Liter, das kann das zwei- bis dreifache sein oder noch weniger z.B. bei den Orchideen. Doch sollten die starkwüchsigen Sorten wie die Engelstrompeten (Brugmansia), Hammerstrauch (Cestrum) und dem Oleander (Nerium) zweimal je Woche mit Dünger behandelt werden, schwachwüchsige nur einmal alle 14 Tage. Ab Ende August ist Stopp für jeglichen Düngezusatz. - Für Kübel gibt es Untersetzer mit Rollen, die das Umstellen erleichtern. - Fahrbare Hecken in langen Trögen ermöglichen Wechsel von Sonne zu Schatten und umgekehrt. - Blumenampeln oder Hängekörbe mit herabhängenden Blütentrieben zaubern Stimmung und Duft herbei. Solche Ampeln werden am besten getaucht. Wer dort Pepinos heranzieht, bekommt Geschmack und Duft geschenkt. - Besser sind allemal dafür solche aus Stein oder Ton. - Als Mulch ist eine Schicht aus Splitt oder Blähton vorgesehen. Das betrifft vor allem die Sauberhaltung des unteren Bereichs der Pflanzen.
Alle mediterranen Arten wie Oleander, Olivenbäumchen und Rosmarin können bis zum Frosteinbruch draußen bleiben, vorausgesetzt, sie stehen an einem windgeschützten Platz und wurden im Herbst nicht mehr gedüngt, so dass das Holz ausreifen konnte. Bei Dauerfrost frieren sie durch, ihre Wurzeln werden empfindlich geschädigt.
Exoten wie Bougainvillea, Tibouchina, Zitronenstrauch und ausdauernde Strauchbasilikumarten müssen unbedingt vor den ersten Frösten ins Haus, am besten in den Wintergarten oder in ein helles, höchstens 15° warmes Zimmer. Die meisten laubabwerfenden Arten vertragen zum Saisonende einen kräftigen Rückschnitt. Die dicken Triebe der Engelstrompeten kann man sogar auf 40 cm kürzen.
Schneiden. Die richtige Gartenschere wurde Ihnen bereits angezeigt. Während der Wachstumssaison vom März bis September kann geschnitten werden. Ausnahmen von der gewöhnlichen Spätwinterregel: Hierzu zählen die Akazien (Acacia), Australische Silbereichen (Grevillea), Minzbusch (Prostanthera) und Rosmarin (Rosmarinus). Sie werden erst nach dem Flor geschnitten.
Schnitt im Sommer. Starkwüchsige Kübelpflanzen kommen mit einem einzigen Korrekturschnitt nicht aus. Ihre Kronen werden daher während des Sommers von Mai bis August immer dann eingekürzt, wenn die Kronen außer Form zu geraten drohen. Das gleiche gilt für kleinblättrige Formschnittpflanzen aus Liguster (Ligustrum dalavajanum) oder Buchs (Buxus). Sie werden zwei- bis viermal im Jahr geschnitten. Für Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) und Lorbeer (Laurus nobilis) genügt eine Frühjahrs- und ein Sommerschnitt. Die Kunst der schönen Kronen liegt in der Regelmäßigkeit des Schnittes.
Kronenform erhalten. Versuchen Sie, baumförmige Kübelpflanzen auf einer Höhe abzuschneiden, das wäre falsch. Sie alle haben das Bestreben, bis auf eine Höhe von zwei Metern vorzudringen. Eukalyptus (Eucalyptus), Palisanderbaum (Jacaranda), Paternosterbaum (Melia) und Seidenbaum (Albizia) bilden erst ab diesem Zeitpunkt die rundliche Kronenform heraus. Stattdessen werden nur die unteren Zweige herausgeschnitten. Die Schere wird so angesetzt, dass man damit etwa 2 - 3 mm höher und parallel dazu den Zweig glatt durchtrennt.
Schnittgruppe eins, der Auslichtungsschnitt. Bei diesen Pflanzen putzt man die Kronen im Spätwinter lediglich aus. Langsam wachsende Sträucher: Dazu gehören Australische Silbereichen (Grevillea junipera, G. semperflorens), Bananenstrauch (Michelia figo), Duftblüte (Osmanthus fragrans), Kamelien (Camellia) und der Minzbusach (Prostanthera). Stauden und Zwiebelblumen: Bananen (Musa/Entete), Neuseeländer Flachs (Phormium), Paradiesvogelblumen (Strelitzia), Schmucklilie (Agapanthus) entwickeln kein Astgerüst. Empfehlenswert, wenn angewelktes Blatt sorfort entfernt wird. Palmen haben nur einen einzigen Vegetationspunkt an der Spitze, er darf niemals entfernt werden. Korallensträucher werden erst im Frühjahr zurückgeschnitten.
Schnittgruppe zwei, der Korrekturschnitt. Für mäßig wachsende Sträucher wie Emustrauch (Eremophila), Hibiskus (Hibiscus), Hopfenbusch (Dodonea), Klebsame (Pittosporum), Kreuzblume (Polygala), Myrte (Myrtus), Puderquastenstrauch (Calliandra), Südseemyrte (Leptospermum), Vogelaugenbusch (Ochna),Wandelröschen (Lantana) sollte das Ziel des Schnittes die Korrektur optischer Unzulänglichkeiten bedeuten. Versäumt man den Korrekturschnitt, hilft nach einigen Jahren nur noch ein Radikalschnitt. Kletterpflanzen: Im Grunde ist es sehr erwünscht, dass man Kletterpflanzen wie Jasmin (Jasminum), Mandevilla (Mandevilla), Pandorea (Pandorea), Passionsblume (Passiflora) wachsen lässt. Aber man sollte doch darauf achten, dass unerwünschte Nebenarme oder störende Schosse nicht entfernt werden.
Schnittgruppe drei, der Verjüngungsschnitt. Der Verjüngungsschnitt ist geeignet, den bei vielen Arten zu großem Blätterschmuck zu verringern. Kandidaten dafür sind der Hammer-, Veilchen- und Kartoffelstrauch (Cestrum, Iochroma, Solanum/Lycianther), Oleander (Nerium), Taubenbeere (Duranta). Ohne jährlichen Rückschnitt könnte man sie gar nicht auf Topfhöhe halten. Deshalb nimmt man stets einige der älteren Triebe hinaus, um den jungen Schossern Platz zu machen. Trennen sie die älteren Zweige direkt über dem Boden heraus. Der Oleander (Nerium) entwickelt schon im Sommer die Blütenanlagen für das nächste Jahr. Bitte erst den Blüherfolg abwarten, dann stutzen.
Schnittgruppe vier, der Radikalschnitt. Hierunter fallen zum einen Pflanzen, die alljährlich zurückgeschnitten werden müssen, zum anderen solche, die unansehnlich geworden sind. Sträucher und Halbsträucher wie Blauer Hibiskus (Alyogyne), Bleiwurz (Plumbago), Gewürzrinde (Cassia), Kapmalve (Anisodontea), Kreppmyrte (Lagerstroemia), Löwenohr (Leonotis), Marmeladenbusch (Streptosolen), Prinzessinnenblume (Tibouchina), Sesbanie (Sesbania), Zistrose (Cistus) müssen jährlich im Spätwinter kräftig eingekürzt werden. Das Zweiggerüst wird deshalb je nach Alter auf 15 - 30 cm eingekürzt, bei jungen kräftiger als bei alten. Der Radikalschnitt kann jedoch im Grunde bei allen Laubgehölzen zur Anwendung kommen. Geraten Vertreter aus den Schnittgruppen 2 und 3 vollkommen aus der Form, kann man sie ebenfalls einem solchen Radikalschnitt unterziehen. Palmenähnliche Pflanzen kann man ebenfalls mit einer Radikalkur ausgleichen. Drachenlilien (Dracaena), Keulenlilien (Cordyline), Palmlilien (Yucca) brauchen anfangs keinen Schnitt. Werden die Pflanzen aber zu groß, kappt man sie an beliebiger Stelle. Mit der Gartenschere trennt man sie etwa 2 - 3 mm über einen querstehenden Seitenspross mit ebenso querstehendem Schnitt.
Schnittgruppe fünf, der Formschnitt. Dazu zählen alle Stämmchen. Je akkurater sie sein sollen, umso häufiger müssen sie schneiden. Kleinblättrige Arten: Bei Buchs und bei Myrten genügt eine Schnitt Mitte Juni. Sonst schneidet man Anfang Mai und Juli, bei Bedarf noch häufiger Anfang August, aber nicht später. Formen aus Liguster geraten sehr schnell aus der Form. Sie werden fünfmal getrimmt. Großblättrige Arten: Glanzmispel, Mittelmeer-Schneeball, Lorbeer, Olive, Spindelstrauch und Stechpalme sollten dagegen mit der Gartenschere in Form gebracht werden.
Schnittgruppe sechs, der Fruchtreifeschnitt. Bei Obstgehölzen wie Chinesischer Brustbeere, Erdbeerguave, Kaki, Kiwi, Maulbeere ist die Zeit von der Blüte bis zur Fruchtreife meist knapp bemessen. Überlange Zweige werden sogleich im Sommer gekappt, etwa 3 - 7 Blätter oberhalb des letzten Brustansatzes. Triebe, die dem Kronengerüst nicht dienlich sind, werden ganz entfernt. Markieren Sie die Zweigpartien, die sich zu wertvollem Fruchtholz entwickeln können. Sie bleiben drei bis fünf Jahre erhalten. Eine Ausnahme bildet die Feige. Man sollte hier nur einen Korrekturschnitt im Spätwinter vornehmen, solange sich die Triebe in Saftruhe befinden.
Kübelpflanzen vermehren. Schöne Mütter haben schöne Töchter. Samen bleiben nur eine gewisse Zeit keimfähig. Mit Heizmatten und Pflanzenlampen kann man jedoch über die schwierige Winterszeit hinweghelfen. Bei späterer Verwendung lagern Sie das Saatgut bei etwa 10° in einem kühlen Raum. Die am besten geeignete Form ist die vegetative Vermehrung, gut geeignet, Engelstrompete, Hibiskus und Passionsblume zu züchten. Man schlingt schon vor dem Aufblühen eine Folie herum, sie gilt als der Pollenspender. Eine andere Art, ebenfalls mit einer Folie umhüllt, gilt als Pollenempfänger. Greifen Sie die Staubfäden mit einer Pinzette und trennen Sie sie mit einer Schere ab. Danach wird der Pollenempfänger damit geimpft und wieder sofort eingehüllt.
Kübelpflanzen veredeln. Bei Oliven, Wollmispeln und Zitruspflanzen dauert es 7 - 10 Jahre, bis die Pflanzen aus ihren Kernen neue Arten gebildet haben. Das ist zu lange. Die Brasilianische Guave, der Olivenbaum und der Pawpaw erweisen sich oft als steril. Deshalb werden sie wie die Zitruspflanzen mit einer Unterlage herangezogen, auf der die Kopulation gelingt. Andererseits werden Oliven und die Wollmispeln mit einem fremden Auge bedacht, so dass hierdurch eine Okulation stattfindet. Die Rinde bekommt eine Unterlage eingeschnitten und dort wird das Edelauge hineingesetzt. Die Wachstumsschichten beider Partner sollten möglichst deckungsgleich aufeinander treffen, um miteinander zu verwachsen.
Die generative Vermehrung aus Samen sollte immer mit Plastiktöpfen erfolgen. Die Präparation der Samen sollte mit einer Feile leicht möglich sein, aber niemals den Samen einfach durchtrennen. Glattschalige Samen mit einer Größe von 2 - 3 mm werden vorher ins Wasserbad getaucht. Es wird warmes Wasser mit etwa 35° dazugegeben, das etwa 12 Stunden zum Aufweichen braucht. Feinere Samen werden mit Sand gemischt. Alle Samen werden mit nur einer geringen Schicht Erde abgedeckt. Nur soviel Erde auftragen, bis sie der Dicke der Samen entspricht. Haben Sie Geduld mit der Aussaat, Palmen benötigen ungefähr zwei Jahre.
Vegetative Vermehrung aus Pflanzenteilen. Verwendet man zur Vermehrung die Triebspitzen der Pflanzen, ist der Erfolg am größten, da sie gleichsam auf Wachstum programmiert sind. Bei vielen Arten gelingt die Stecklingsvermehrung aber ebenso aus Zweig-Zwischenstücken. Sie alle sollten bereits kräftig, aber noch nicht verholzt sein. Die besten Zeiten sind Juni/Juli. Jedes Teilstück sollte 4 - 8 Blätter oder eine Länge von 8 - 15 cm haben. Die untersten Blätter werden sofort entfernt, um die Knoten freizulegen.Übersteigt die Blattfläche bei nur zwei übrigen Blättern eine Fläche von 50 qcm, halbiert man mit einer scharfen Schere. Schneiden Sie das untere Ende der Stecklinge so weit nach, dass es etwa 5 mm unterhalb eines ehemaligen Blattansatzes endet. Senken sie die zugeschnittenen Stecklinge so tief in die Löcher, dass zwei bis drei Blattknoten darin verschwinden. Die Erde zum Schluss gut angießen und dann mit einer durchsichtigen Haube oder Folie abdecken. Ab und zu die Triebspitzen besprühen, die Erde sollte feucht sein, aber nicht in die Sonne stellen. Sobald der Nachwuchs die Anzuchtgefässe durchwurzelt hat, wird er in größere Töpfe umgesetzt. Dabei wird pinziert. - Bei Oleander, Engelstrompete und Hammerstrauch klappt die Bewurzelung auch in einem Glas Wasser, wenn man es regelmässig wechselt.
Wurzelschnittlinge. Bambus oder Bleiwurz lassen sich leicht aus Wurzelstücken vermehren. Man legt dafür mindestens 5 mm starke Wurzeln frei. Sie werden abgeschnitten und auf 5 - 8 cm lange Stücke zerteilt, von denen jeweils zwei gesunde Augen haben sollten. Anschliessend legt man die Wurzelstücke waagerecht in Anzuchtschalen und bedeckt sie mit 1 cm Erde. Das Ende des Wurzelschnittlings, das vor dem Abtrennen der Mutterpflanze zugewandt war, muss oben sein.
Absenker. Kletterpflanzen lassen sich recht einfach durch Absenker vermehren. Dabei lenkt man einen Trieb und bewurzelt ihn mit 30 bis 50 cm hinter der Spitze. Vor allem Kletterpflanzen mit weichen Trieben wie Jasmin, Kapwein, Pandorea sind dafür gut geeignet. Andererseits vermehrt man gerade starrtriebige Arten wie Bougainvillea, Goldkelchwein und Rosa Trompetenwein besser mit Stecklingen. Um die Wurzelbildung zu fördern, ritzt man gern die Triebe an der Stelle mit einem sauberem Messer ein; er darf allerdings nicht mehr als die Hälfte des Triebdurchmessers haben.
Teilen. Bei Kübelpflanzen, die zu den Stauden zählen, ist die Vermehrung durch Teilung einer der schnellsten Methoden. Sie ist geeignet für Gräser (Bambus, Papyrus), Kängurupfötchen, Paradiesvogelblumen, Schmucklilien, Zieringwer. Sie werden mit Säge oder Messer in zwei oder mehrere Teile geteilt.
Steckhölzer. Das gilt vor allem für Feigen, Maulbeere und Kiwi. Sobald die Pflanzen ihre Winterruhe angetreten haben, schneidet man einige kräftige ein- bis zweijährige Triebe ab und teilt sie in 20 - 30 cm lange Teilstücke, von denen jedes 6 - 8 gesunde Augen haben sollte. Markieren Sie das obere Stück durch einen geraden Strich, das untere durch einen schrägen. Danach lagern Sie die Steckhölzer, in Kisten mit feuchtem Sand geschichtet, in einem frostfreien Raum (unter 10°). Im Februar steckt man die Hölzer in richtiger Wuchsrichtung zur Hälfte in Erdtöpfe und treibt sie an bei 10 -15°. Sobald die Frostgefahr vorbei ist, kommen sie hinaus, wo sie während des Sommers Wurzeln und Sprosse bilden.
Abmoosen. Man schneidet einen kräftigen Zweig rund 50 cm unterhalb der Spitze zwei bis drei Millimeter ein. In die Schnittwunde wird ein kleines Kieselsteinchen gelegt, damit sich die Wunde nicht wieder gleich schließt. Dann umhüllt man die Schnittstelle mit einem Stück Plastikfolie, die mit feuchtem Moos gefüllt wird. Das Moos wird in den folgenden Wochen feucht gehalten, es bilden sich dann Wurzeln.
Gesunde Kübelpflanzen. Man sollte sich nicht unbedingt Schädlingsmagneten zulegen. Zu Ihnen gehören die Nachtschattengewächse wie Blauer Kartoffelstrauch, Engelstrompeten und Hammersträucher. Blattläuse, Käfer, Raupen, Schildläuse, Schnecken, Spinnmilben, Thripse und Weisse Fliegen sind die Angreifer. Bakterien, Pilze und Viren machen es ihnen nach. Sie finden sie unter II. Pflanzen, allgemeine Hinweise, die Positionen Krankheiten, Schäden und Schädlinge, die bei der Abwehr helfen.
Sonniger Standort: (Fächer-)Ahorn, Berberitze, Bleiwurz, Blumen-Hartriegel, Bougainvillea, Felsenbirne, Felsenmispel, Fingerstrauch, Gewürzrinde, Granatapfel, Korallenstrauch, Korkspindel, Lagerströmia, Palmlilie, Oleander, Rose, Roseneibisch, Rosmarin, Scheinbuche, Zitrusgewächse, Zylinderputzer. Der Oleander ist allerdings nicht pflegeleicht.
Halbsonniger Standort: Engelstrompete (mittags gegen Prallsonne schützen), Hammerstrauch (braucht wöchentlich Dünger), Kamelie, Klebsame, Orangenblume, Passionsblume, Solanumarten, Schmucklilie, Schneeball, Schönmalve. Der Hammerstrauch und die Schönmalve sind allerdings nicht pflegeleicht.
Schattiger Standort: Buchsbaum, Geißblatt, Goldorange, Eibe, Hanfpalme, Kirschlorbeer, Klebsame, Kletter-Spindelstrauch, Lorbeer, Neuseeländer Flachs, Orangenblume, Palmfarn, Rhododendron, Stechpalme, Washingtonia-Palme, Wollmispel, Zaubernuss, Zierbanane, Zwergpalme.
Die folgenden Arten sind am beliebtesten: Acca sellowiana (Brasilianische Guave), Agapanthus (Schmucklilie), Agave, Bougainvillea, Caesalpinia gilliesii (Paradiesvogelbusch), Calliandra tweedii (Puderquastenstrauch), Camella japonica (Kamelie), Carissa macrocarpa (Natalpflaume), Cinnamomum camphora (Kampferbaum), Citrus (Zitruspflanzen), Cordyline (Keulenlilie), Dasylirion (Rauschopf), Dodonea viscosa (Felsenweide), Dracaena draco (Drachenbaum), Eleagnus x ebbingei (Ölweide), Eremophila maculata (Emu-Strauch), Erythrina crista-galli (Korallenstrauch), Ficus carica (Feige), Lagunaria patersonii (Norfolk-Hibiskus), Laurus nobilis (Lorbeer), Palmen, Melia azedarach ( Paternosterbaum), Metrosideros excelsa (Eisenholzbaum), Nandina domestica (Heiliger Bambus), Olea europaea (Olive), Osmanthus (Duftblüte), Pandorea jasminoides (Pandorea), Phillyrea angustifolia (Steinlinde), Phormium tenax (Neuseeländer Flachs), Pittosporum tobira (Klebsame), Pl umbago auriculata (Bleiwurz), Punica granatum (Granatapfel), Rhaphiolepis-Arten (Weißdolde), Russelia equisetiformis (Springbrunnenpflanze), Strelitzia reginae (Paradiesvogelblume), Syzygium paniculatum (Kirschmyrte), Trachelospermum jasminoides (Sternjasmin), Viburnum tinus (Mittelmeerschneeball), Vitex agnus-castus (Mönchspfeffer).
An warmen Tagen täglich wässern, ggf. bei Pflanzen mit großen Blättern auch zweimal. Abgestandenes, nicht zu kaltes, möglichst weiches Wasser verwenden, besonders bei Fuchsien und Zitrusgewächsen, aber nicht bei Oleander. Regelmässig düngen, sobald der Austrieb begonnen hat. Ab Mi 8 abbrechen, damit die Triebe ausreifen, nur die Einjährigen werden jedoch wie bisher versorgt. Das Gießen wird allmählich mit den kühleren Tagen vermindert. Kübelpflanzen nicht zu früh in das Winterquartier bringen. Wenn möglich, eng an die Hausmauer stellen und mit Vliesen schützen, sie müssen aber auch vor Regen geschützt sein. Der Wurzelballen sollte nicht regennass ins Winterquartier kommen, auch Krankes sowie Parasiten müssen vorher entfernt werden. Bei Frostgefahr müssen die empfindlicheren Südländer in das Winterquartier, die robusteren können draußen nocht etwas verbleiben. Feige, Oleander, Olive und Wollmispel vertragen auch schon mal kurzfristig Gefrierpunkttemperaturen. Die Nachttemperaturen immer mit Maximum-Minimum-Thermometer überwachen.
Vor dem Umzug immer auf Schädlingsbefall und Krankheiten achten. Kübelpflanzen im Gewächshaus je nach Art bei etwa 5° - 10° überwintern, auf jeden Fall unter 15°. Wenn möglich, sollten die Töpfe eingegraben werden. Immergrüne Arten benötigen soviel Licht wie möglich, laubabwerfende können auch im Halbdunkel überleben. Wenn Pflanzen bei völliger Dunkelheit überleben, brauchen sie im Frühjahr eine lange Anlaufzeit bis zur Blüte. Dabei darauf achten, dass die Blätter nicht die Scheiben berühren. Infektionen und Kälteschäden können die Folge sein. - Den Standort aller Kübelpflanzen im Winterlager möglichst nicht verändern.
Grundsatz ist: Je heller, desto wärmer; je dunkler, desto kühler. Wenig gießen, das gilt vor allem für Agaven, Feigenkakteen und Schmucklilien. Bei Bleiwurz und Fuchsien darf der Wurzelballen nicht austrocknen. Fuchsien werden um ein Drittel zurückgeschnitten, Blüten werden entfernt, 2 - 8°. Pflanzen mit viel Blattwerk wie Dattelpalmen, Drazänen, Oleander und andere Immergrüne brauchen mehr Wasser als Bougainvilleen, Engelstrompeten und Schmucklilien, die ihre Blätter abwerfen. Immergrüne gelegentlich drehen, damit die Blätter gleichmäßig Sonnenstrahlen abbekommen.
Faustregel: Bei 8 - 10° alle 14 Tage gießen, bei niedrigeren Temperaturen alle 4 Wochen. Engelstrompeten, Fuchsien, Geranien, Margeritenbäumchen und alle zu großen Gewächse werden vor dem Umzug geschnitten: Engelstrompeten werden auf einen Stummmel zurückgeschnitten, Fuchsien und Margeritenbäumchen auf die Hälfte und Geranien auf 4 - 5 Austriebsstellen (Verdickungen). Geranien vom Laub befreien, dunkel und kühl stellen, nur gießen, wenn sich die Erde vom Topfrand löst. Durch den Rückschnitt wird die Blütenbildung angeregt. Ist genug Platz vorhanden, kann auch im Frühjahr zurückgeschnitten werden, vor allem, wenn geile Neutriebe wegen zu warmer Überwinterung sprießen. Palmen werden niemals zurückgeschnitten.
Kühl stellen: Alpenveilchen, Azaleen, Becherprimel, Kamelie, etwas wärmer Flammendes Käthchen, Usambaraveilchen, Weihnachtskaktus und -stern. Pflanzen mit vielen Wurzeln in einem kleinenTopf häufiger gießen als solche mit wenig Wurzelmasse in einem großen Topf. Etwas mehr gießen bei höheren Temperaturen. Gummibaum und Schaublatt einmal wöchentlich mit feuchtem Schwamm abwischen. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 50 und 60% liegen. Bromelie, Buntnessel, Dipladenie, Drachenbaum, Efeutute, (tropische) Farne, Flamingoblume, Glanzkölbchen, Korbmarante, Kroton, Marante, Orchidee, Pfeilwurz, Tradeskantie, Zyperngras, Zimmerhopfen lieben Sprühnebel mit vorgewärmtem, weichem Wasser; Amaryllis, Begonie, Dieffenbachie, Drehfrucht, Efeuaralie, Mimose, Usambaraveilchen, Zimmeraralie lieben ebenfalls Sprühnebel, aber nur über den Pflanzen. Es dürfen sich keine Tropfen auf den Blättern bilden.
Nicht heraus dürfen: Begonien (bis auf die Semperflorensbegonie), Cissusarten, Efeutute, Farne, Fensterblatt, empfindliche Palmen, Peperomien, Philodendron, Zierspargel. Gummibaum und Zimmerlinde dürfen nur an einen sehr geschützten, windstillen Platz.
Pflanzen mit zartem Laub oder weichen Blättern mögen besonders hohe Luftfeuchtigkeit wie z.B. Frauenhaarfarn, Zimmerfarne, Zimmerlinde. Demgegenüber brauchen Pflanzen mit harten oder kleinen Blättern nur wenig Luftfeuchte wie z.B. Kaktus, Sukkulenten, Schaublatt, Zimmerzypresse. Azaleen, Geweih-, Saum- und Schwertfarn mögen ein Wannenbad alle 14 Tage, sie sollten in weiches, warmes Wasser bis zum Topfrand gestellt werden.
Zugluft wird schlecht vertragen, das gleiche gilt für Bodenkälte. Niemals direkt auf die Fensterbank stellen, mit Kork, Teppich o.ä. isolieren.
Soviel Licht wie möglich, die blauen, violetten und ultravioletten Strahlen regen die Entwicklung von Aufbaustoffen an, deshalb ist im Winter ein Südfenster am besten geeignet für Pflanzen, die hellen oder halbschattigen Standort lieben.
Pflanzen mit Ruhezeit wie die Passionsblume sollten dunkel und kühl stehen, sie werden in dieser Zeit auch nicht gedüngt. Pflanzen, die warm und hell stehen, erhalten alle Monate Nährstoffe, aber stark verdünnt. Knollen, Rhizome und Zwiebeln aus der Erde nehmen, auf Zeitungspapier einige Tage lang ausbreiten und alle Erdreste entfernen. Ruhezeit in trockenem Sand oder Torf. Temperaturen: Belladonnalilie, Hakenlilie, Schopflilie und Topflilie 5 - 10°. Canna, Dahlien, Knollenbegonien 10 - 15°. Jakobslilie, Kalla, Littonie und Ruhmeskrone 15 - 17°. Waren sie vorher in Töpfen, können sie in der alten, trockenen Erde überwintern. Immergrüne Kübelpflanzen im Frühjahr nicht in die direkte Sonne stellen, auch wenn es sich um sonnenhungrige Arten handelt. Sie müssen sich erst langsam daran gewöhnen.
Dunkel und kalt (5 - 10°) werden im allgemeinen überwintert: Baum der Hoffnung, Bleiwurz, Blutblume, Bougainvillea, Chinesische Brustbeere, Dreiblättrige Orange, Florettseidenbaum, Geranien, Granatapfel, Hammerstrauch, Hanfpalme, Hortensie, Kaki, Kiwi, Korallenstrauch, Kreppmyrte, Maulbeere, Mönchspfeffer, Paradiesvogelbusch, Paternosterbaum, Rosa Trompetenbaum, Ruhmesblume, Schmucklilie, Seidenbaum, Sesbanie, Wandelröschen, Zieringwer, Zitronenstrauch.
Hell und kalte Temperaturen, z.B. in Garagen: Agave, Araukarie, Baumfarn, Eisenholzbaum, Enzianstrauch, Erdbeerbaum, Feigenbaum, Feijoa, Hanfpalme, Jap. Palmfarn, Kamelie, Kapmalve, Laurustinus, Lorbeerbaum, Oleander (verträgt auch in der Regel mindestens 5° Kälte), Olive, Sternjasmin, Strauchmargerite, Strauchveronika, Trop. Veilchenstrauch, Wollmispel, Zierbanane, Zistrose, Zylinderputzer, Zypresse.
Hell und mittlere Temperaturen (10 - 15°): Banane, Bleiwurz, Bougainvillea, Datura (vorher unsymmetrische Blätter im Blütenbereich abschneiden), Drillingsblume, Duftpelargonien, Engelstrompete, Flanellstrauch, Fuchsie, Gauklerblume, Goldglockenstrauch, Granatapfel, Hammerstrauch, Kerzenstrauch, Nachtschatten, Prinzessinnenblume, Scheineller, Sternjasmin, Strelitzie, Tecomaria, Veilchenstrauch, Wandelröschen, Yucca, Zierbananen, Zigarettenblümchen, Zitronenbäumchen. Immer auch die Bodentemperatur messen, sie ist wichtiger als ein Standardthermometer in einem Meter Höhe.
Hell und warm, am Südfenster oder unter Glas: Chines. Roseneibisch, Elefantenfuß, Hibiskus, Klivie, Korallenbeere, Palmen, Seidenpflanze, Schönmalve, Strauchbegonie, Washingtonia, Zyperngras.
Im Frühjahr Krankes, Geiles, Verdorrtes nochmals zurückschneiden. So lange wie möglich im Freien stehen lassen, damit alle Triebe ausreifen. Außerdem werden die Pflanzen dadurch wesentlich robuster. Im Winter lüften, sooft wie möglich, Zugluft vermeiden. Öfters auf Krankheiten oder Parasiten überprüfen.
Im Freien können folgende Arten überwintern: Azalee, Bartblume, Baumlupine, Berberitze, Buchs, China-Bambus, Chin. Liguster, (Edel)-Flieder, Efeu, Erdbeeren, Fichte (Picea glauca conica), Fingerkraut, Flieder, Funkie, Hanfpalme, Hibiskus, Hortensie, Japanischer Fächerahorn, Kirschlorbeer, Ligustersorten, Lorbeer, Nadelgehölze, Nelke, Pfaffenhütchen, Pfeifenstrauch, Plectranthus coleoides, Potentilla fruticosa, Purpurglöckchen, Rhododendron, Rose, Scabiosa columbaria, Sinarundinaria murielae, Stechpalme, Winterschneeball, Zierginster, Zierquitte. - Der Wurzelballen darf nicht austrocknen, besonders bei den Immergrünen. Deshalb an frostfreien Tagen mit lauwarmem Wasser gießen. Wenn sie absterben, sind sie nicht erfroren, sondern verdurstet! Lorbeer, Oleander, Olive, Pfaffenhütchen, Rosmarin können leichten Frost vertragen, sie bleiben in Garagen als Winterquartier.
Auch sonst winterharte Pflanzen müssen in Kübeln vor der Einwirkung von Frost und Wintersonne, z. B. durch Beschattung, geschützt werden. Das gilt auch für Terrakottatöpfe. Man muss sie einpacken in Fichtenzweige, Jute, Luftpolsterfolie, Schilfmatten, Stroh u.ä. und durch eine dicke Styroporplatte zwischen Erde und Topfboden schützen, damit die empfindlichen Wurzeln überleben. Auch ein Übertopf mit Blähton bildet eine gute Bodenisolierung. Der Ballen darf auch nicht völlig austrocknen. Verpackung wiederum gegen Einnässung schützen, oberen Pflanzenteil durch Fichtenzweige. Nur Gefäße mit Abzugloch verwenden. Die Topf-in-Topf-Methode mit Isolierung durch Stroh o.ä. in den Zwischenräumen der beiden Töpfe oder Gefäße ist ebenfalls gut geeignet. Durch feste Schnüre wird verhindert, dass der Wind die Polsterung wegweht. Stehen sie nicht unter einem Dach, darf nur regenabweisendes Material wie Polster-/Noppenfolie genommen werden. Als Kronenschutz sind solche Materialien aber ungeeignet, weil sie luftundurchlässig sind. Für manche Pflanzen empfiehlt sich eine Tragkonstruktion, auf der die Schutzmaterialien befestigt werden. Der Kellerschacht kann Ersatz sein für den Wintergarten. Er muss nach oben mit Stegdoppelplatten abgedeckt sein. Die Kübelpflanzen auf Holz stellen und zusätzlich etwas einpacken. Temperaturen überwachen, ggf. die Kellertür für einige Stunden etwas öffnen. Hilfsweise können geschlossene Veranden, Treppenhäuser und Schlafzimmer für die Überwinterung genommen werden. - Auch Kübel mit Blumenzwiebeln müssen auf die beschriebene Art gegen Frost geschützt werden. Terrassen können an den Geländern mit Matten ausgerüstet werden, damit die Winterstürme nicht direkt auf die Kübelpflanzen einwirken können. - Ein Gewächshaus kann im Winter mit Decken, Noppenfolie, Schilfmatten usw. isoliert werden. Durch einen Frostwächter werden Minusgrade wirksam verhindert.
Guter Kälteschutz für die Wurzeln ist garantiert, wenn die Kübel im Herbst eingegraben werden. Das gilt auch für die Bonsais, sofern sie einheimische winterfeste Gehölze sind. Danach die Schalen mit Laub abdecken. Ggf. gegen übermässigen Regen schützen. Unter Glas sollte die Temperatur für Bonsais zwischen 2 - 10° betragen.
Empfindliche Pflanzen werden am besten mit trockenem Laub geschützt: Dazu umhüllt man die gefährdete Pflanze mit einem runden Drahtgestell und füllt es mit trockenem Laub aus. Zur Regenabwehr wird der obere Bereich mit Folie abgedeckt, die aber gut festgezurrt werden muss, um den Herbststürmen Stand zu halten.
Wenn Kübelpflanzen überraschend Frost abbekommen haben, werden sie vor Sonnenaufgang mit kaltem Wasser besprüht, etwas gegossen und vor der Sonne geschützt. Nachdem sie getrocknet sind, werden sie an etwas höhere Temperaturen gewöhnt und dann in das Winterlager gestellt.
Die Pflanze muss immer trocken und frei von Schädlingen in das Winterquartier kommen. Krankes und trockene Blätter entfernen. Bei gutem Wärmeschutz können auch südländische Pflanzen im Freien am geschützten Platz überwintert werden, z.B. der Feigenbaum oder der Granatapfel. Man riskiert dabei ein Zurückfrieren, kann jedoch bei gutem Wurzelschutz mit Neuaustrieb aus der Wurzel rechnen. Bei frostfreien Perioden gießen. - Den Topf nicht drehen oder bewegen. - An milden Tagen lüften, empfindliche Pflanzen vor Zugluft schützen.
Im Frühjahr werden die Kübelpflanzen nach und nach wieder auf die Terrasse gestellt. Man beachte dabei, dass sie sich an die neue Umgebung erst gewöhnen müssen. Langsam an die Außentemperaturen und die Sonne anpassen. Notfalls in kalten Nächten nochmals ins Haus stellen und auch bei plötzlicher Wärmeentwicklung mit viel UV-Licht für Beschattung sorgen. Besonders empfindlich sind Agave, Korallenstrauch, Kreuzblume, Palmen, Zitronensträucher.
Kälteresistenz der Kübelpflanzen:
1) Frostempfindlich sind: Banane, Bougainvillea, Drillingsblume, Engelstrompete, Korallenstrauch, Roseneibisch, Veilchenbusch, Wandelröschen, Zypergras (echt). Besonders frostgefährdete große Pflanzen (Feige, Kamelie, Lorbeer, versch. Magnolien) werden am besten durch ein Gerüst mit Schilfmatten o.ä. geschützt. Lüften, sobald die Temperaturen es erlauben!
2) Kälteresistenz bis -5° haben: Bleiwurz, Feijoa, Gewürzrinde, Johannisbrotbaum, Löwenohr, Mimose, Mittagsblume, Passionsblume, Schönmalve, Steinsame, Zitrone, Zylinderputzer.
3) Kälteresistenz bis -12° haben: Araukarie, Aukube, Bambus, Echte Feige, Erdbeerbaum, Granatapfel, Hanfpalme, Heiliger Bambus, Kreppmyrte, Laurustinus, Lorbeer, Magnolie (immergrün), Olive, Orangenblume, Seidenbaum, Wollmispel, Zypresse.
Umtopfen nach dem Winterquartier in einen größeren Kübel mit einigen Zentimetern größerem Durchmesser. Die Pflanze durchwurzelt erst den neuen Boden, bevor sie richtig austreibt. Wer sich selbst die richtige Erde mischen will, nimmt dazu Gartenerde, Kompost, Sand und etwas kalkarmes Steinmehl sowie Bentonit. Nach der Winterruhe nicht sofort der direkten Sonne aussetzen, einige Tage lang schattieren.- Siehe auch 'Künstliche Beleuchtung'.
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