Famolie Ichneumonidae/Braconidae.
Sie sind 5 - 30 mm groß, manche auch unter 1 mm. Ihre Körper sind dunkel, glänzend, wespenähnlich mit schimmernden Flügeln. Die meisten Weibchen haben einen langen Legestachel. Die erwachsenen Tiere ernähren sich von Honigtau, Nektar und Pollen (bevorzugt Doldenblütler und Phacelia). Ein Weibchen legt bis zu 50 - 1000 Eier in die Blattläuse. Die Laus wird dann dunkel und dicker. Die Larven befallen ihren Wirt, bis er stirbt, verpuppen sich z.T. auch darin. Auch die Eier, Larven und Puppen werden parasitiert. Vor allem sind die Larven von Bockkäfern, Holzwespen und Wicklern ihre Beute. Gelegentlich werden die Eier auch in Früchte abgelegt.
Alle Schlupfwespenarten sind Parasiten, die nur einen bestimmten Wirt befallen, z.B. Blattläuse, Blutläuse, Fliegen, Weiße Fliegen, Gespinstmotten, Kohlweißlingslarven, Puppen, Raupen, Schmetterlingseier (Apfelwickler). Sie haben nur eine kurze Entwicklungszeit, so dass viele Generationen entstehen können. Überwinterung als Larve in dem Wirtstier. Die Schlupfwespen, die Läuse parasitieren, schlüpfen im Frühjahr zur selben Zeit wie die Läuse und halten sie dadurch im Zaum. - Die Schlupfwespen sollten sofort bei dem ersten Erscheinen der weißen Fliege eingesetzt werden.
Schlupfwespen werden auch durch Warnduftstoffe (meistens Terpene) angelockt, die von Schmarotzern heimgesuchte Pflanzen aussenden. Die Signale waren nach amerikanischen Untersuchungen bei den wilden Baumwollsorten achtmal stärker als bei den Hochzuchtsorten.
Förderung: Winterschnitt einsammeln, an geschütztem Ort lagern, nach der Winterspritzung wieder in Obstbaumnähe legen, damit die Schlufwespenlarven in die Blattlausmumien schlüpfen können. Das gilt auch für die Johannisbeerstauden. Doldenblütler aussäen oder pflanzen. Klee aussäen. Hohle Pflanzenstängel den Winter über stehen lassen, z.B. von Kamille und Luzerne. Nistdosen aufhängen: Konservendose waagerecht aufhängen, dicht an dicht ausgefüllt mit Hohlstängeln wie Schilf o.ä. Nistholz aus Laubholz mit waagerechten Löchern von 6 - 12 mm aufhängen an geschütztem Ort (Siehe dort). Ihre weißen oder gelblichen Gespinste, in denen die Einzelkokons enthalten sind, werden auch an Grashalme angeheftet. Brennesseln, Luzerne, Hecken.
Übersicht einiger Schlupfwespen:
Erzwespe Pteromatus purpurum parasitiert: Schmetterlingspuppen.
Amblyteles armatorius: Nachtfalterraupen (Eulenraupen).
Schwarze Schlupfwespe Pimpla instigator: Distelfalterraupen.
Blutlauszehrwespe Aphelinus mali: Blutlauseier (6 - 10 Generationen im Jahr).
Aphytis mytilaspidis: Schildläuse, Kommaschildlaus
Blattlausschlupfwespe Aphidius brassicae: Mehlige Kohllaus
Aphidius fabarum: Bohnenblattlaus
Praon: Blattläuse. Sichtbar wird ihr Tun durch Blattlausmumien, die auf einem Gespinst kleben
Diaeretus rapae: Blattläuse
Auch die Schlupfwespen können wiederum durch andere Parasiten befallen werden (Hyperparasiten).
Im Samenfachhandel:
Encarsia formosa gegen weiße Fliegen und Maiszünsler. (BioNova, Neudorff, Sautter). Diese Schlupfwespe braucht viel Licht und Luftfeuchtigkeit (über 60%).
Aphidius matricariae gegen Blattläuse (STB Control, Wilhelm)
Dacnusa sibirica gegen Minierfliegen (Flora, Katz, Neudorff, Öre, re natur, Sautter, STB Control, Hatto & Patrick, Wilhelm)
Aphidius colemani gegen Blattläuse (Flora, Katz, Neudorff, Öre, re natur, Sautter & Stepper, STB, Hatto & Patrick, Wilhelm)
Eretmocerus californicus gegen weiße Fliegen Floa, Katz, Neudorff)
Trichogramma evanescens gegen Maiszünsler und Dörrobstmotten (AMW, BIp, STB)
Beim Einsatz von Schlupfwespen im Gewächshaus zunächst Ameisen ausquartieren, sie werden sonst deren Opfer.
Siehe auch den Einführungstext Nützliche Tiere, Bakterien, Pilze