Bio-Saatgut

Bio-Saatgut.

Immer mehr ökologisch gewonnener Samen findet Zugang in Samenkatalogen und Fachhandel. Es sind einmal die Hybridsorten, die durch Inzucht oft auf spezielle Resistenzen gezüchtet sind, zum anderen alte, samenechte bewährte Sorten. Letztere werden natürlich gedüngt und mit Pflanzenstärkungsmitteln aufgezogen im Gegensatz zu den konventionell gewonnenen Samen, die ihre volle Leistung meistens nur dann bringen, wenn sie auch später mit Mineraldünger und 'Pflanzenschutzmitteln' behandelt werden. Umgekehrt entfalten ökologisch gewonnene Samen unter konventionellen Bedingungen oft nicht das ganze Spektrum ihrer Eigenschaften. Bio-Samen darf im Gegensatz zu konventionell gezogenem Samen nicht gentechnisch verändert und nicht chemisch gebeizt werden.

Im Öko-Bereich werden natürliche Stoffe eingesetzt, um den aufkeimenden Samen zu schützen, z.B. mit Baldrian, Gesteinsmehl, Extrakt aus Pechnelkensamen, Schachtelhalmtee, Sojaöl oder Humofix, das Keimung und Auflaufen beschleunigt und damit den Angriffen der Bodenpilze zuvorkommt (Siehe 'Saatbeizung'). Alle Samen müssen die Bedingungen des Gesetzgebers (Bundessortenamt, Zulassungsbehörde) erfüllen, sie müssen keimen und die Forderung nach Reinheit erfüllen. Gemüsetütchen erhalten einen Aufdruck über das Erzeugungsjahr (Siehe Keimfähigkeit/Code). Lieferanten siehe Gemüsepflanzen, Gemüsesamen, Gewächshäuser

Es gibt ab 31.5.2009 54.199 Produkte gem. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Das Bio-Siegel erlaubt allerdings eine Reihe von umstrittenen Zusatzstoffen wie Carrageen und Nitritpökelsalz. Und auf dem Umweg über glutamathaltigen Hefeextrakt können auch bei Bio-Produkten Geschmacksverstärker im Essen landen.