Allgemeine Informationen
Mespilus germanica Rosengewächse. Robuster Baum oder Strauch mit ausladendem Wuchs.
Schöne Solitärpflanze, am besten ist der Kauf einer veredelten Pflanze, die nach etwa 5 Jahren zum ersten Mal fruchtet.
Siehe auch verwandter Artikel Wollmispel.
Japanische Mispeln: Loquat und Mespile. Sie sind nur entfernt verwandt mit unserer Mispel.
Boden
Lehm- und kalkhaltiger, durchlässiger, etwas feuchter Boden ist optimal.
Lage
Sonne, auch Halbschatten, windgeschützt. Die Pflanze widersteht auch größerer Hitze und langer Trockenheit.
Aufzucht
Die Wildform hat Dornen, die Kulturform keine oder wenige. Blüte weiß, 5 - 6, Durchmesser 4 - 6 cm, Staubbeutel rosafarben, 3 - 6 m hoch als Baum oder Strauch, selbstfruchtend.
Man sollte sie mit einem Abstand von 4 m pflanzen. Herbstfärbung rötlich-braun. Wenig Schnitt erforderlich, älteres Holz muss ausgelichtet werden. Da die Bäume zu verwirrend durcheinander wachsenden Trieben neigen, sollte man schon frühzeitig überzählige Triebe im Winter abschneiden. Da sich die Blüten an den Kurztrieben bilden, ist von jährlichem Schnitt aber abzuraten. - Winterfest in Weinbaulage, in klimatisch weniger günstigen Lagen in den ersten Jahren für Winterschutz der Wurzeln sorgen, danach wird die Pflanze frostfest. Die Bäume sind kaum anfällig. - Vermehrung durch Steckholz. Heckenpflanze. Vogelschutz- und -nährbaum.
Die Mispel ist hitzeverträglich und gedeiht am besten in gut durchlässigem Boden. Sobald die Mispeln das typische Aroma entwickelt haben, müssen sie innerhalb weniger Tage verwertet werden.
Für Verbreitung sorgen Amseln, die die Früchte gern fressen. Aus Samen gezogene Pflanzen benötigen viele Jahre bis zur ersten Frucht.
Veredelte Gehölze haben als Unterlage Apfel, Birne, Mehlbeere, Quitte oder Weißdorn. Letztere bewirkt aber eine verkürzte Lebenszeit. Sie heißen Evreinoffs Montröse, Frühe Englische, Großfrüchtige von Nottingham, Holländische Großfrüchtige, Kernlose, Krim, Macrocarpa, Nottingham, süße Mispel, Royal und Ungarische.
Über die Anfälligkeit von Feuerbrand sind unterschiedliche Meinungen zu hören.
Ernte
Ernte der süß-sauren, runden, rötlich-braunen Frucht, etwa 4 x 6 cm, Ende 10/11 nach dem ersten Frost.
Lagerung
Nach der Ernte drei bis vierwöchig in einem trockenen Raum, einschichtig mit der Kelchkrone nach unten. Kühl, trocken, auf Papier, Stroh oder Quarzsand, etwa 2 - 3 Wochen. Sie werden süß und weich.
Die Früchte können bei falscher Lagerung vom Schimmelpilz befallen werden. Abhilfe: Die Früchte vor der Lagerung in Salzwasser tauchen, 2 Esslöffel/1 Tasse.
Wer auf den Geschmack gekommen ist und Mispeln pur verzehren möchte, kann die reifen Früchte in der Tiefkühltruhe lagern und bei Bedarf einige Früchte auftauen.
Sorten 1
Nottingham und Holländische Riesenmispel und Apyrena.
Die Holländische ist besonders groß. Die Apyrena ist etwa so groß wie die Wildform, sie hat aber keine Kerne.
Inhaltsstoffe
Die Früchte enthalten viele Mineralien, Gerbstoffe, Pektin (!), Stärke, Biophenole, Zucker, Vitamin C (!).
Zubereitung
Am besten löffelt man das Fruchtfleisch aus der Schale, der Steinsamen bleibt zurück. Gut verträglich ist es, den Inhalt mit Apfelsaft und Most zu verbessern.
Außer zum Roh-Essen eignen sich die Früchte für Gelee, Marmelade, Most und Soßen. Auch als Zusatz zu Kompotts oder Apfelwein.
Man kann sie auch trocknen oder im Herd backen.
Als Delikatesse gelten gezuckerte und in Essiglösung eingelegte Früchte, die ggf. mit Zimt und Nelken gewürzt sind.
Links
Mispeln
- Artländer Pflanzenhof, Im Zwischenmersch, Baumschulenweg, 49610 Quakenbrück http://www.pflanzenhof-online.de
- Häberli Obst- und Beerenzentrum GmbH, 78201 Singen www.haeberli-beeren.ch
- Bioland Baumschule & Obstgarten Hoffmann www.hoffmann-obstbaumschule.de
- Horstmann Baumschule, Bergstr. 5, 25582 Hohenaspe www.baumschule-horstmann.de