Lärmschutz an Straßen

Lärmschutz an Straßen.

Es muss darum gehen, dass der Lärm nicht reflektiert, sondern durch geeignete Maßnahmen verringert wird. Dazu eignen sich hervorragend dichtbelaubte Sträucher und Hecken, die den Straßenlärm etwa bis zur Hälfte schlucken können. Unbedingt sollte kesseldruckimprägniertes Holz genommen werden. Eine Kombination aus Beton und Holz wirkt aber natürlicher (Tropische Harthölzer aus PSC-Siegel). Dabei werden nur die Befestigungsteile für die Holzbohlen, aus denen die Wand errichtet wird, aus Beton gefertigt. Darauf kommen die Fertigteile, die auf vier Füßen stehen: Jeweils zwei Betonfüße, auf die die zwei Holzpfosten stehen, im unteren Bereich etwa 50 cm breit, im oberen Bereich vielleicht 20 cm breit. Die waagerechten Teile werden mit fast 90° hochgestellt, jeweils immer eine Holzlatte im Abstand von wenigen Zentimetern höher als die untere.

Will man eine Sitzecke zwischen Straße und Haus anlegen, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise: Im Bereich der zukünftigen Sitzecke wird die Erde tief ausgehoben, der Aushub wird als Erdwall genutzt. Die Wände der Sitzecke müssen mit geeigneten Mitteln gegen Abrutschen verstärkt werden. Der Erdwall muss an den Enden im Winkel von 90° weitergeführt werden, wenn die Nachbargrundstücke keine entsprechende Lärmschutzhecke o. ä. aufweisen. Lehmige Erde wird durch die Wurzeln gut zusammengehalten, sandige Erde braucht eine zusätzliche Hangbefestigung aus Betonteilen oder Palisaden. Im ersteren Falle wird man von unten mit niedrigen Pflanzen wie Bodendeckern beginnen und auf der Wallspitze höhere Sträucher pflanzen. Im letzteren Falle muss ein Wasserabzug vorgesehen werden. Für die Bewässerung sollte man z.B. mit Rinnen in der Wallmitte sorgen. Die Pflanzenauswahl richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten (Sonne, Schatten, Erdtyp) und nach dem Geschmack der Eigentümer (Blütenhecke, Häufigkeit des Schnitts, wintergrüne Laub- oder Nadelbäume). Der Erdwall wird abgestuft mit immer höheren Pflanzen bestückt. Dicht am Boden können Polsterstauden Platz finden (siehe 'Schattengarten'). Sehr bewährt hat sich dafür der nicht schlingende (alte) Efeu. Einige Nadelbäume sind für diesen Zweck weniger geeignet. Die Wirkung ist natürlich um so größer, je breiter der lebende Schutzwall ist.

Industriefeste Gehölze als Lärmschlucker und Luftfilter: Bergahornarten, Deutzien, Felsenbirne, Flieder, Ginster, Hartriegel, Heckenkirsche, Mahonie, Schneeball (V. rhytidophyllum) Sommerflieder, Spindelsträucher. Gehölze mit vielen großen Blättern sind am besten geeignet, z. B. Kirschlorbeer und Rhododendron. Gleichzeitig bieten Berberitze (Berberis thunbergii), Liguster, Stechpalme für Vögel Schutz und Nahrung. Folgende Nadelgehölze sind ebenfalls gut geeignet: Bergkiefer, Eibe, Hemlocktanne, Lärche, Latschenkiefer, serb. Fichte, Schwarzkiefer, Wacholder.

Lärmschutzwände können gut bepflanzt werden mit Wildformen der Clematis, Efeu und wildem Wein. Der Lärmschutz wird erhöht, wenn auch die Hauswand mit Schlingern bepflanzt wird. Wird die Sitzecke vertieft, wie oben beschrieben, wird der Lärmpegel zusätzlich vermindert. Je nach Bodenbeschaffenheit muss ggf. eine Dränage oder ein Rohranschluss an die Hausentwässerung vorgesehen werden. Auf den Boden können Kies ausgebracht oder Natursteine verlegt werden.

Sicherheitshalber sollte man vor Arbeitsbeginn bei der Gemeinde die rechtliche Situation klären.

II. Die Bayerische Landesanstalt hat folgende Regeln aufgestellt. Man pflanzt die Kletterer zu Füßen der Wände und lässt sie hochranken.

Für Lärmschutzelemente, die nach Nordosten oder Südwesten ausgerichtet sind:

Orientalische Baumschlinge (Periploca graeca)

Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica)

Wein (Vitis amurensis, Vitis vinifera Phoenix)

Waldrebe (Clematis x jackmanii)

 

Für Südlagen werden empfohlen:

Fingerblättrige Akebie (Akebia quinata)

Geißblatt (Lonicera x heckrottii Goldflame)

Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba)

Kletterspindel (Euonymus fortunei var. radicans)

Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia Engelmannii)