Allgemeine Informationen
Brassica nigra, schwarzer Senf. Kreuzblütler. Sinapis alba. Gelbsenf. Kreuzblütler.
Blütezeit: Juni/Juli.
Der schwarze Senf wird mehr auf dem europäischen Kontinent als Gewürz gegessen, der weiße Senf mehr in England und USA. -
Siehe auch Gründüngung und Kräuter-Gewürze
Fruchtfolge-Fruchtwechsel
Vor- und Nachkultur zu allen Pflanzen, jedoch Vorsicht mit Kreuzblütlern wie Kohl und Radies/Rettich (Kohlherniegefahr). Er kann fast das ganze Jahr über als Gründünger gesät werden. Er geht schnell auf und macht den Boden krümelig. Die ausgerissenen Pflanzen bleiben als Mulch liegen.
Zubereitung
Scharfer Senf enthält überwiegend braune Senfsorten.
Süßer Senf gehört in Bayern zur Weißwurst.
Mittelscharfer Senf ist der beliebteste Senf bei den Deutschen.
Senf ist eines der gesündesten Gewürze. Er fördert die Verdauung vorzüglich, macht alle fetten Gerichte verträglicher und ist dafür verantwortlich, daß fette Speisen nicht wie Blei im Magen liegen bleiben. Bei älteren Menschen entlastet er den Kreislauf wesentlich. Speisesenf (Mostrich) wird nach verschiedenen Rezepten hergestellt.
Der weiße Senf bildet helle gelbliche Samen aus, die geschmacklich milder und subtiler sind.
Grobkörniger Senf eignet sich ideal zum Marinieren von Fleisch.
Wirkstoffe
Der wirksame Bestandteil ist das Glucosid Sinalbin und Sinigrin, das bei Wasser in das Ferment Myrosinase in Allylsenföl und Traubenzucker gespalten wird. Fettes Öl, Eiweiß und Schleim ist in den Samen vorhanden. Der schwarze Senf, die Gewürzpflanze, enthält 1,8 - 4,5% Sinigrin, das sich durch bakteriostatische Ladung auszeichnet. 30 - 35% fettes Öl, Eiweiß, Sinapin und Phytin. Isothiocyanaten. Es sollen auch krebsschützende Mengen enthalten sein.
Volksmedizin
Senfkörner werden als Hautreizmittel bei Brustfellentzündungen, rheumatischen Schmerzen und überall da verwendet, wo eine Hyperämie (bessere Hautdurchblutung) hervorgerufen werden soll.
Innerlich wird er genommen bei fetten Speisen, er fördert die Verdauung, auch bei Gurken, und regt den Appetit an.
Bei Magen- und Darmkrankheiten, Harnwegsinfektionen kann er ebenfalls hilfreich sein.
So wird ein Senfumschlag bereitet: 100 g gepulverten Senfsamen verrührt man mit lauwarmen Wasser zu einem dicken Brei, den man dann in Leinwand verpackt etwa 5 - 10 Minuten auf die zu behandelnde Stelle legt. Bei Kindern reichen 3 - 5 Minuten aus.
Volksmittel: Senfpflaster gegen Rheuma, Ischias und Gicht. Senf-Spiritus als Einreibung bei Muskelschmerzen, Verstauchungen, Verrenkungen und natürlich auch bei Rheuma. Auch der Senfwickel ist besonders beliebt bei der Behandlung von fiebrigen Bronchialkartarrhen. Für Kinder macht man es etwas milder, indem man 20% Schweineschmalz dazugibt.
Nebenwirkungen
Allylsenföl ist ein starkes Hautreizmittel. Da es sich bei den Senfwickeln bildet, dürfen sie nicht zu lange aufgelegt werden. Wie schon geklärt, müssen die behandelten Hautbereiche nach Abnehmen des Wickels sanft aber gründlich gereinigt werden.
Homöopathie
Innerlich gibt man Sinapis in Form der dritten oder bis sechsten Potenz gegen Heuschnupfen, Erkältungsschnupfen, Rachenkatarrh, Heiserkeit und auch gegen Sodbrennen wird er in einem speziellen Verfahren hergestellt.
Abwehr
Senf kann gegen Sternrusstau an Rosen eingesetzt werden, die Sorte Maxi als Fangpflanze gegen Rüben-Nematoden, aber auch gegen solche, die Gänsefußarten befallen (Mangold, Rote Rüben, Spinat).
Gründüngerpflanze mit Pfahlwurzeln, vor allem bei schweren Böden vorteilhaft. In wenigen Jahren wird der Boden humusreicher und lockerer. Er dient als Vorkultur für alle Pflanzen. Da er schnell aufgeht und auch schnell wieder abgeräumt werden kann, ist er die ideale Zwischenkultur.
Vögel vermeiden die frisch ausgeworfenen Samen. Nicht winterhart. Der Boden wird schnell beschattet und Unkraut unterdrückt. Aussaat E 7 - A 9, bei früherer Aussaat kommt es zur Blütenbildung, diese sind vorteilhaft für Aurora- und Resedafalter. Keimdauer 4 - 10 Tage bei 8 - 20°. Leichte Startdüngung vorteilhaft. Bei Kohlherniegefahr sind Leguminosen oder Phacelia vorzuziehen. Siehe 'Senf' und 'Gründüngerpflanzen'.