Maulwürfe (Schädling) [Talpa europaea (Talpidae)]

Botanischer Name
Talpa europaea (Talpidae)

Allgemeines

Rasen. Fell dunkel bis schwarz, glänzend. Gewicht 65 - 130 g, Länge bis 16 cm, Alter bis zu 4 Jahren.

Maulwurf

Einzelgänger, manchmal auch paarweise. Paarung im frühen Frühjahr 3 - 5. Tragzeit 40 Tage, 4 - 5 nackte Junge, die nach zwei Wochen ihre Augen öffnen und nach 2 Monaten geschlechtsreif werden. Sie sind mit 12 Monaten ausgewachsen. Ein zweiter Wurf kommt später. Sie gehören zur Ordnung der Insektenfresser.

Kein Winterschlaf, tag- und nachtaktiv. Geruchs- und Gehörsinn sind sehr gut ausgebildet, die Augen weniger. Er nimmt feinste Erschütterungen der Erde wahr, das warnt ihn vor Feinden und hilft ihm bei der Auffindung von Beute.

 

Siehe folgende Tabelle für eine Übersicht/ Vergleich Feldmaus/ Maulwurf/ Wühlmaus:

Vergleich Feldmaus/ Maulwurf/ Wühlmaus
Übersicht/ Vergleich Feldmaus/ Maulwurf/ Wühlmaus

Merkmal

Feldmaus

Maulwurf

Wühlmaus

Aussehen

ca. 10 cm groß, graubraun, gelbgrau.

ca. 14 cm groß, grau-schwarz.

12 - 18 cm groß, rotbraun.

 

Ohren gut sichtbar.

Vorderbeine als Grabebeine ausgebildet.

Ohren im Fell versteckt.

 

 

Spitze Schnauze.

Stumpfe Schnauze.

Gänge

Viele oberirdische Gangöffnungen.

Keine oberirdischen Gangöffnungen.

Keine oberirdischen Gangöffnungen.

 

Verschlossene Gänge werden wieder geöffnet.

Geöffnete Gänge werden selten verschlossen, meistens wird ein neuer Gang angelegt

Geöffnete bzw. beschädigte Gänge werden innerhalb 24 Stdn. geschlossen, außer bei Wühlmäusen an Wasserböschungen

 

Eigene Gänge rundlich, ca. 3 - 4 cm.

Gänge queroval bis rund, 5-6 x 4-5 cm.

Gänge hochoval, 4-6 x 6-9 cm

 

 

Gangöffnung in der Mitte des Haufens, senkrecht nach unten.

Gangöffnung seitlich des Haufens, schräg nach unten

Haufen

Keine Haufen

Große, runde Haufen ohne Pflanzenreste.

Flache Haufen mit Wurzeln u. Gras

Ernährung

Frisst Rinde (Obstbäume und Rosen), Erdbeeren, Körner, Gräser.

Insekten, Larven, Würmer, Schnecken.

Wurzeln von Gehölzen, Gemüse und Zierpflanzen; Knollen, Zwiebeln

Fallen

 

Fallen werden unterwühlt.

Fallen werden seitlich zugeschoben

 

Schadbild

Die Vorderfüße sind wie Grabschaufeln ausgebildet, mit 6 Fingern. Durch die Rotation der Vorderarme werden die Gänge gegraben. Unter einem großen Hügel liegt die Nestkammer (Kessel) etwa 50 cm tief, oft sind auch mehrere Wechselnester vorhanden. Die Gänge sind in der Regel etwa 10 cm tief, können aber auch 120 cm erreichen. Er gräbt liegend-ovale Gänge, bis zu 100 m je Tag, und stößt die Erde in M.- Hügeln nach oben, bis zu 20 je Tag. Wenn er die Richtung beim Graben ändert, sind es oft genau 90°. Die Haufen dienen nicht nur der Erdbeseitigung aus den Gängen, sondern auch zur Be- und Entlüftung. Der Gang endet meist in der Mitte des Hügels. Sein Gangsystem durchstreift er mehrmals Tag und Nacht. Manchmal gräbt er so nahe an der Erdoberfläche, dass die Erde reißt und die Gangführung deutlich erkennbar ist. Der Maulwurf kann in einer Minute mehr als das Doppelte seines Körpergewichts an Erde umgraben. Nur bei Trockenheit und bei starkem Dauerregen kommt er gelegentlich an die Erdoberfläche. Bei der Reviersuche müssen auch die jungen Maulwürfe das Gangsystem verlassen, wobei sie oft Opfer ihrer Fressfeinde werden. Gelegentlich übernehmen auch Mäuse und Wühlmäuse die Gänge.

Hoher Nahrungsbedarf, u.U. das Dreifache seines Körpergewichts: Apfelblütenstecher, Drahtwürmer, Engerlinge von Mai- und Junikäfern, Erdraupen, Erdinsekten, junge Spitz- und Wühlmäuse, junge Maulwürfe, Maulwurfsgrillen, Regenwürmer, Schnecken, Tausendfüßer. Regenwürmer sind seine Lieblingsspeise, er zieht sie so durch seine Klauen, dass der Darminhalt sich entleert, und frisst sie dann. Oder er beißt ihnen die ersten Segmente ab. Sie werden dadurch bewegungsunfähig. Dann werden sie als lebende Konserve eingelagert für spätere Zeiten. Er kann durch Erschütterungen der Erde feststellen, daß nicht Regen die Regenwürmer nach oben treibt, sondern ein grabender Maulwurf beim Buddeln. Er kann höchstens 12 Stdn. ohne Nahrung auskommen. Seine Schnurrhaare an der Schnauze, seine Tastsensoren in der Nase sowie der aufrechte Schwanz dienen ihm als Orientierungshilfe. Der Maulwurf ist nützlich, weil er Insekten, Larven (z.B. von Kohl- und Wiesenschnaken), und Puppen, die Jungen der Wühlmäuse und andere schädliche Tiere frisst und dabei seine Opfer durch mehrere Erdschichten hindurch riecht. Dabei lockert er den Boden. Je Stunde kann er sich bis zu 10 m vorwühlen. Andererseits ist er schädlich, weil er Regenwürmer frisst, den Boden durchwühlt und dabei Pflanzen ohne Bodenkontakt zurücklässt, sie unterwühlt. Auf den Weiden wird das Mähen erschwert.

Bekämpfung

Maulwürfe sind geschützt. Sie dürfen nicht angelockt, gefangen, ausgesetzt, verletzt oder getötet werden. Bekämpfung mit Fallen ist nur erlaubt, wenn schwerwiegende Schäden abzuwenden sind (Erlaubnis der unteren Landschaftsbehörde). In den Gärten gibt es solche Gegebenheiten wohl kaum. Gift und Gas sind auf jeden Fall verboten.

Natürliche Feinde sind Dachs, Eulen, Fuchs, Greifvögel, Iltis, Krähen, Marder, Störche, Wiesel und Wildschweine. Manche Raubsäuger verschmähen ihn wegen seines übelriechenden Drüsensekretes.

Nur vergrämen:

  • Haufen mit Harke verteilen.
  • Hefe einige Tage warm stellen, in warmem Wasser stehen lassen, bis sie stinkt. In die Gänge laufen lassen.
  • Gemisch aus Molke (zwei Drittel) und Buttermilch (ein Drittel) einige Tage warm stellen und dann in die Gänge schütten. Essigessenz 1/2 Tasse je Loch.
  • Steckholz von Holunder in die Gänge stecken oder Holunder-Jauche in die Gänge gießen. Blätter von Holunder, Tagetes oder Thuja oder auch Lappen, die nach Terpentin oder Petroleum riechen, in die Gänge legen. Thujajauche oder Wermutjauche in die Gänge gießen oder Wermut pflanzen, um die Pflanzen vor dem Hochwühlen im Umkreis zu schützen.
  • Gänge immer wieder öffnen. Katzen und Hunde können Maulwürfe zur Umkehr veranlassen.
  • Mottenkugeln oder Toilettensteine anfeuchten und in die Gänge legen.

 

  • Die Pflanze 'Maulwurfschreck' soll zu 52% wirksam sein. Pflanzabstand zu den zu schützenden Pflanzen 100 cm.
  • Leere Flaschen schräg in den Boden graben, nur den Hals herausragen lassen. Der Wind, der darüberstreicht, verursacht ein leises Pfeifgeräusch. Geruch von Hunde- oder Menschenhaaren sowie Fischabfällen.
  • (Quietschende) Kinderwindmühlen in die Gänge stecken. Die Fertigfabrikate 'Maus weg' und 'Maulwurf-Schreck' vergrämen durch Duftstoffe, ebenso Wühl-Ex.
  • Maulwurffalle von www.conrad.de.
  • Ein Eisenrohr in den Boden rammen und mehrmals am Tag mit einem Hammer dagegen schlagen. Gänge mehrmals von oben beklopfen.
  • Zwiebelbrühe in die Gänge gießen oder geschnittene Knoblauchzehen hineinlegen.
  • Engmaschiges Drahtgeflecht etwa 30 cm tief eingraben.

 

  • Ultraschallgeräte haben sich nicht bewährt.

Siehe auch Schädlinge - Wühlmäuse, Schädlinge - Feldmäuse und Nützlinge - Maulwürfe.