Stauden:
Feuchter, humoser, lockerer Boden. Kühle Witterung, Hitze stoppt die Entwicklung, die unteren Blätter trocknen ein. Vorkultur 3 in Töpfen unter Glas, Pflanzung 5. Zieht man sie aufrecht an Spalieren (2 Pflanzen/m), werden die Knollen größer. Bei liegender Kultur muss Abstand eingehalten werden von 50 x 80 cm. Blüte gelborange, ähnelt der der Kapuzinerkresse, mit der sie verwandt ist. Deswegen kann man sie auch als Balkonpflanze ziehen. Ab Spätsommer ist Hauptwachstum, wenn die Sonne scheint, bilden sich große Knollen. Bei Frühfrost 9 fällt die Ernte aus, bei Dezemberernte können Knollen bis 100 g geerntet werden, sie werden auch ohne Kraut in der Erde noch größer. 300 cm hoch. Knollen, die unbedeckt sind, müssen mit Erde bedeckt werden, sonst werden sie ähnlich den Kartoffeln grün. Bei zunehmender Kälte muss dann der Wurzelstock zusätzlich mit Erde oder Laub überdeckt werden. Vor Dauerfrost ausgraben und trocken und kühl frostfrei aufbewahren, in Holzkisten oder Pappkartons. Die Knollen sind essbar.
Vermehrung durch Stecklinge im Sommer oder Anhäufeln der Triebe. Vor Frost schützen.
Zu den Stauden gehören: Farne, viele Gräser, Schilf, Sumpf- und Wasserpflanzen, Zwiebel- und Knollengewächse und die vielen Blumenstauden, die auf der ganzen Welt blühen oder ihre Blätter immer wieder unermüdlich der Sonne entgegen strecken. - Stauden frieren meistens im Winter zurück (sie 'ziehen ein') und treiben jedes Frühjahr neu aus. Nach dem Einziehen folgt Vegetationsruhe. Die wenigen immergrünen Arten, die ihre oberirdischen Triebe ebenfalls absterben lassen, aber nicht auf einmal, müssen immer mit Fichtenreisig gegen Wind, Wintersonne und Kahlfrost geschützt werden, die meisten anderen Stauden ebenfalls. Immergrüne findet man unter Adonis, Alpenveilchen, Bambus, Bergenien, Blaukissen, Dickmännchen, Eberraute, Farn, Nelken, Schmucklilien, Storchschnabel. - Beetstauden werden nach Blütenfarbe, Blütenzeitpunkt und Bodenbedürfnissen zusammengestellt, Wildstauden werden gern kombiniert mit Bodendeckern, Farnen, Gehölzen, Gräsern und Zwiebelblumen. Manche Stauden ergeben erst in einer Gruppe ein harmonische Bild ab, u.U. in mehreren Farbtönungen. Die Wildstaudenbeete können nach einiger Zeit sich nahezu selbst überlassen werden, da sie zusammenwachsen und anderen Pflanzen kaum eine Chance lassen. Sie sind bei richtiger Auswahl auch kaum von Schädlingen bedroht. - Stauden für andere Gartenteile finden Sie am Ende dieses Artikels unter Bachläufe, Bauerngarten, Duftgarten, Hangbepflanzung, Naturnahe Gärten, Schattenstaudenbeete, Waldstaudenbeete, Wildstaudenbeete, Teiche, Trockenmauern.
Besonders schöne und hohe Stauden, z.B. auch hochwertige Gräser (im Winter mit Raureifschmuck) und Farne kommen erst als Solitär zur richtigen Geltung.
Besonder gut treiben aus: Feinstrahlaster (Erigeron), Katzenminze (Nepeta), Lupine (Lupinus), Rittersporn (Delphinium), Steppensalbei (Salvia nemorosa) (Salbei unter Bäume, Sträucher). Den neuen Austrieb des Rittersporns sollten sie gut schützen wegen Schneckenfraßes. Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus), Hornkraut (Cerastium tomentosum) und Vexiernelke (Silene coronaria) (Lichtnelke) haben eine Wachsschicht, die ihnen hilft, die Verdunstung zu reduzieren.
Gegen Schädlinge helfen: Gamander (Teucrium), Witwenblume (Scabiosa), Sterndolde (Astrantia), Fenchel (Foeniculum) und Fetthenne (Sedum).
Halbsträucher
Halbsträucher frieren bei starker Kälte ab, bei gemässigten Wintertemperaturen bleiben sie grün. Sie werden dann entweder radikal zurückgeschnitten oder nur ausgeputzt. Sie treiben aus dem Wurzelstock wieder neu aus. Dazu gehören z.B. Bartblume, Dickmännchen, Eberraute, Fingerstrauch, Fuchsie, Johanniskraut, Lavendel, Salbei, Schleifenblume, Silberstrauch, Sommerflieder, Sonnenröschen, Thymian, Ysop. Halbsträucher ähneln den Stauden, aber weil ihre Triebe allmählich verholzen, nehmen sie eine Sonderstellung zwischen Stauden und Gehölzen ein. Meistens werden sie in den Prospekten ebenfalls unter Stauden angeboten, in dieser Übersicht meistens unter Bäume, Sträucher, Halbsträucher, bzw. unter Kräuter, Gewürze oder Heilkräuter, Heilpflanzen. - Eine wichtige Unterstützung bekommt der Boden durch Bacillus subtilis FZB 24.
Zweijährige Blumen
Bartnelke, Färberwaid, Fingerhut, Goldlack, Island-/Kalifornischer Mohn, Kissenprimeln, Königskerze, Levkoje, Malve, Marienglockenblume, Maßliebchen (Gänseblümchen), Muskatellersalbei, Nachtkerze, Nachtviole, Silberblatt, Stiefmütterchen, Stockrose, Vergissmeinnicht, Wolfsmilch.
Der Samen dieser Blumen wird im Frühsommer E 5 - 7, allenfalls 8 ausgesät. Am besten nimmt man einen Bereich mit Halbschatten. Die obere Bodendecke (5 - 10 mm) sollte mit etwas Sand und Kompost vermischt und feinkrumig sein. Das Anzuchtbeet wird feucht gehalten und vor Sonne geschützt. Bewährt hat sich (z.B. für Stiefmütterchen) die Abdeckung mit Sackleinen, das ständig feucht gehalten wird. Sobald der Samen aufgegangen ist, wird das Sackleinen entfernt. Später werden die Blumen vereinzelt und nach ausreichender Bewurzelung 8 - 9 an Ort und Stelle ausgepflanzt, die hohen Pflanzen etwa A 9, die kleinen Mi 9. Es ist zweckdienlich, die zarten Pflänzchen ab und zu mit Schachtelhalmtee zu überbrausen und zwei- bis dreimal mit Baldrianlösung 0,3%. Die Wurzelbildung wird mit Algenpräparaten angeregt. Je größer sie werden, um so mehr werden sie an das Sonnenlicht gewöhnt. Im Winter müssen sie mit Tannenreisig abgedeckt werden. Nach der Blüte im 2. Jahr bilden sie Samen und vergehen. Nur einige wenige überstehen den Winter, mit Vliesabdeckung steigen die Chancen. - Auch Überwinterung der Jungpflanzen im Frühbeet ist möglich und Auspflanzung im Frühjahr. - Im zweiten Jahr werden sie erstmals gedüngt. - Sie können gut die Lücken zwischen den Stauden ausfüllen. Sie sorgen durch Selbstaussaat für ihr Weiterleben, meistens an ganz anderen Plätzen.
Planung eines Staudenbeetes
Es ist ratsam, ein Staudenbeet mit hochwertigen Blumen genau vorzuplanen, da späteres Ausgraben und Umsetzen zu Blühverlusten führen. Eine Planskizze für größere Anlagen ist von Nutzen. Faustformel: Der Abstand von Stauden sollte so gewählt werden, dass er der halben Höhe erwachsener Pflanzen entspricht. Im allgemeinen zieht man für hohe oder breite Stauden einen Quadratmeter in Betracht, für die mittleren 4 - 5 und für die kleinen 6 - 7 Pflanzen je Quadratmeter. Solitäre und stark wuchernde Stauden benötigen bis zu einem Quadratmeter. In Abständen ausgedrückt: Kleinstauden 20 - 30 cm, mittlere Stauden wie Astilben, Kissenastern, Lupinen 40 - 60 cm, hohe Stauden wie Rittersporn, Sonnenhut 60 - 80 cm. - Man denke an die Farbauswahl, beispielsweise Ton in Ton oder Kontrast, die verschiedenen Blütenzeiten, die verschiedenen Blattstrukturen mit großen und filigranen Blättern, die Blühdauer, die Höhen, die Tiefenwirkung, die Düfte, Pflanzenfeinde/Pflanzenfreunde, die Kurz- oder Langlebigkeit, die richtige Mischung mit Blattstauden, Ein- und Zweijährigen, Gräsern und Farnen, die Bodenbedürfnisse (kalkliebend, kalkfliehend, sandig oder lehmig, trocken, feucht oder nass), Stark-oder Schwachzehrer, Wucher- und Ausdehnungseigenschaften, langsam- oder schnellwachsend, Sonne, Halbschatten oder Schatten. Vielfach haben sich die Ton-in-Ton-Beete durchgesetzt. Am Beetrand sollten niedrige Stauden stehen, die den Boden vollständig bedecken, z.B. Blaukissen, Gänsekresse, Purpurglöckchen, Storchschnabel usw. Siehe Beeteinfassungen'. Auch kann man die Beete einer bestimmten Idee unterwerfen und sie zu einem Bauern-, Heide-, Stein-, Waldstauden-, Wasser- oder Wildstaudengarten ausbilden. Wasser in Form von Bächen und Teichen kann in vielen Formen ein dekoratives Element bilden. Zwischen den Stauden und anderen bunten Pflanzen können auch bei größeren Beeten wie z.B. eine Statue, eine große grünblättrige Staude (Solitär) oder ein Gehölz einen Ruhepunkt bilden. Eine zu große Vielfalt wirkt meistens irritierend, einige größere Flächen mit derselben Blumensorte und Farbe beruhigend. Einige dominante Leitstauden formen Tiefe und fordern die Aufmerksamkeit heraus. Spannung erhält das Arrangement durch markante Wuchsformen der verschiedenen Pflanzen, z.B. durch Hochstämmchen oder Kugelformen (Buchs). - Hinweise geben auch die Beschreibungen in den Katalogen, die den Lebensbereich der Stauden darstellen: Alpinum, Beet, Freifläche, Gehölz oder Gehölzrand, Steingarten, Wasser und Wasserrand.
Blumen mit langdauernder Blüte sind Buschmalve, Dahlie, Färberkamille, Goldkörbchen, Katzenminze, Mädchenauge, Polsterglockenblume, Rosen, Scheinaster, Steinquendel. Langlebig sind Christrosen, Geißbart, Funkien, Pfingstrosen, Schaublatt und Taglilien. Viele niedrige Stauden können nach dem Verblühen abgeschnitten werden und blühen dann im Herbst noch einmal. Die Wuchskraft einiger Stauden kann eingedämmt werden, indem man sie entweder in eingelassene Töpfe pflanzt oder mit Folien oder Plastikmaterialien den Wurzeln Einhalt gebietet. Pflanzen, die nach der Blüte einziehen (Tulpen, Narzissen, Türkenmohn, usw.) erhalten einen später blühenden Partner direkt davor.
Arten, die nur wenig Wurzelraum haben, sind: Büschel-Ehrenpreis (Veronica teucrium), Federnelke (Dianthus plumarius), Grasnelke (Armeria maritima), Spornblume (Centhrantus ruber), Steinbrecharten (Saxifraga). Sie sind leicht handzuhaben.
Auswahl: Die Auswahl der Pflanzen sollte vor allem einheimischen, einfachblühenden Arten gelten, die gefüllt blühenden bieten den Insekten keinen Nektar. - Die meisten Stauden werden heutzutage in Töpfen angeboten und geliefert. Somit kann man jederzeit, solange der Boden offen ist, pflanzen. Ein Blick in das Wurzelwerk zeigt uns, um welche Qualität es sich handelt. Zieht man an der Pflanzenbasis, sollte der ganze Ballen sich lösen und nicht nur ein paar Wurzeln. Sieht man fast nur Blumentopferde ist das genauso schlecht wie ein völlig verfilzter Wurzelballen ohne Erde mit Ringwurzeln außen herum und Wurzeln in den Abzugslöchern. Solche überständigen Pflanzen haben braune Wurzelspitzen, sie müssen besonders sorgfältig gepflanzt werden. Die Wurzeln sollten jedoch hell und fleischig aussehen. Gesunde Pflanzen sind dunkelgrün, sehen eher gedrungen aus und weisen keinen Parasitenbefall auf. Im Herbst gekaufte Pflanzen sollten keinen großen Zuwachs aufweisen, er könnte im Winter abfrieren.
Pflanzzeiten. Die besten Pflanzzeiten sind Frühjahr und Herbst, eingetopfte Stauden können jederzeit gepflanzt werden. Im allgemeinen gilt folgende Regel: Frühlingsblüher werden im Sommer gepflanzt, spätestens Herbst, Sommerblüher im Herbst (Winter), Herbstblüher im Winter (zeitiges Frühjahr), Winterblüher im Frühjahr (Sommer). Einige Stauden sollten besser, vor allem bei ungünstigen Boden- und Wetterbedingungen, im Frühjahr gepflanzt werden. Dazu gehören Eisenhut, Fackellilien, Herbstanemonen, Herbstastern, Herbst-Eisenhut, Lupinen, Sommermargeriten.
Wurzelbad. Empfehlenswert ist ein Wurzelbad vor der Pflanzung. Bewährt ist dafür Ackerschachtelhalmtee. Auch Zusatz von Lehmwasser in das Bad fördert die Gesundheit.
Pflanzloch. Das Pflanzloch muss mindestens so groß sein, dass die Wurzeln hineinpassen, ohne dass sie geknickt werden. Man sollte aber bedenken, dass die Pflanze sich ausbreiten will und dementsprechend eine genügend große Pflanzgrube ausheben. Über die nötige Tiefe der Pflanzgrube herrschen allgemein falsche Vorstellungen: Die Mindesttiefe bei mittleren oder höheren Staudengrößen sollte zwei Spatenlängen sein, aber optimal sind Tiefen von 80 bis 100 cm für die hohen Stauden, die mit humosem und sandigem Boden angefüllt sein sollten. Nur Flachwurzler kommen mit weniger Bodentiefe aus. Geht man bei Tulpen davon aus, dass sie eine Bodenbedeckung von 15 cm haben sollten, dann muss humose, durchlässige Erde 30 - 35 cm tief reichen, nämlich 15 cm oberhalb, 10 - 15 cm unterhalb + 5 cm für die Tulpenzwiebel selbst. Nach dem Aushub sollte man die Grubensohle noch etwas auflockern. - Wurzelunkraut muss vollständig entfernt werden, das Entfernen aus dem Wurzeldickicht ist später schwierig.
Pflanzen. Bei Plastiktöpfen auf die Unterseite klopfen, damit sich die Pflanzen besser lösen, ggf. die herausstehenden Wurzeln abdrehen und den Topf seitlich aufschneiden. Den Ballen seitlich etwas aufreissen, vor allem, wenn sich Ringelwurzeln gebildet haben, damit sich die Wurzelspitzen in die neue Umgebung vortasten können. Die Wurzeln sollten den ganzen Topfraum ausfüllen. Den Ringteil der Ringwurzeln abschneiden, ggf. noch ein oder zwei dicke Wurzeln im Innern, damit Platz geschaffen wird für die Erde. - Mit der Post gelieferte Stauden werden sofort ausgepackt und einige Zeit ins Wasser gestellt, bis keine Blasen mehr aufsteigen, anschließend sollten sie auch noch mehrere Stunden in einer Schachtelhalmbrühe (Wurzelbad) verbleiben. Auf keinen Fall austrocknenden Winden oder der Sonne aussetzen. Können die Stauden nicht sofort gepflanzt werden, dann müssen Pflanzen ohne Wurzelballen sofort an schattigem Ort in Erde eingeschlagen werden bis zum Wurzelhals, dann wird die Erde etwas angedrückt und gut gewässert. Topfware wird an schattiger Stelle im Freien aufbewahrt und gewässert. Bei längerer Wartedauer sollte man sie in die Erde eingraben und etwas abdecken. - Beschädigte Wurzeln so abschneiden, dass die Schnittfläche zum Boden zeigt. Die jungen Pflanzen werden so tief gesetzt, wie sie vorher im Topf wuchsen. Besonders gilt das für Pfingstrosen, Phlox, Rittersporn, Schwertlilien, Sommerastern (Aster amellus), Sonnenbraut und andere Flachwurzler. - Erde gut andrücken, angießen (auch bei feuchtem Boden) und anschließend mulchen. In der heißen Jahreszeit empfiehlt es sich, einen Gießrand zu bilden und ihn volllaufen zu lassen. Dann kann das Wasser langsam nach unten laufen. Ggf. nach der Bewässerung mit etwas Erde angleichen. Nach einigen Tagen die Erde vorsichtig etwas lockern, damit Luft herankommen kann. Wurzelnackte Pflanzen nach der Erdbefüllung etwas rütteln, damit sich die Erde in den Hohlräumen verteilt, dann wässern. Mit der Düngung wird erst begonnen, wenn sich die Pflanzen eingewurzelt haben. Das kann 2 - 3 Wochen dauern. Jungpflanzen niemals mit Mineraldünger düngen, etwas Humus ist wichtig, aber die Pflanze soll auch das Wurzelwerk so weit wie möglich heranwachsen lassen. - Zum Schluss werden die Zwischenräume gemulcht. Man kann sie aber auch mit Einjährigen einsäen.
Passen Pflanzen mit ihren Bedürfnissen nicht zusammen, so sollte man auf diese Kombination verzichten oder eine Pflanze mit der richtigen Erde mit Topf eingraben bzw. eine Pflanze im Schatten eines Gehölzes anzupflanzen. Die Zwischenräume können mit Sommerblumen ausgefüllt werden, damit nicht zuviel Feuchtigkeit bei Sommersonne verloren geht. Sie können auch so ausgewählt werden, dass nach Verblühen der Zwiebelpflanzen deren welkendes Laub überdeckt wird. Große Stauden bilden den Hintergrund, aber dafür können auch Gehölze eingesetzt werden. Durch einzelne, höhere Solitärpflanzen im vorderen Bereich gewinnt das Beet Tiefe. Hochwachsende Stauden müssen meistens aufgebunden werden. Man beginne damit früh genug, bevor sie sich zur Seite legen. Dann kehren sich ihre Blüten dem Licht zu und bleiben krumm das ganze Jahr über. Stäbe und Staudenhalter, die wenig auffallen, hält der Fachhandel bereit.
Nach den Wurzelstauden werden die Zwiebel- und Knollenpflanzen, dann die Polsterstauden gepflanzt. Anschliessend können die Zwischenräume eingesät werden. - Es empfiehlt sich, nach Pflanzung die Stauden durch eine Mulchschicht vor Austrocknung zu schützen.
Langtriebige Stauden können nach dem der Pflanzung folgenden Sommer, etwa A 7, auf die Hälfte zurückgeschnitten werden, dadurch wachsen sie wesentlich buschiger.
Gießen. Ganz allgemein gilt, nur morgens zu gießen und nur auf die Erde, damit die Pflanzen nicht unnötig durch Pilze infiziert werden. Ein eingewachsenens Staudenbeet hält das Wasser etwa eine Woche lang im Sommer, dann muss erneut gegossen werden, aber immer bis zur völligen Durchfeuchtung des Bodens. Notfalls kann man die Gießtiefe dadurch steuern, dass man an einer Stelle etwas aufgräbt und die Gießtiefe ins Verhältnis setzt zur Wassermenge bzw. zur Bewässerungsdauer. Nach Regen leicht hacken, um die Erdporen zu verschließen. Während der gesamten Vegetationsperiode müssen die Beete unkrautfrei gehalten werden. Mulchen hilft auch in diesem Falle.
Boden/Düngung. Man kann durch eine geeignete Gründüngung mit Pflanzen, die eine tiefe Pfahlwurzel ausbilden, den Boden vorher auflockern (siehe Gründüngerpflanzen). Überhaupt ist eine vorherige Gründüngung eine gute Grundlage für späteres Gedeihen. - Die meisten Pflanzen lieben Kompost, aber auch nicht zu festen Ton- oder Lehmboden. Ist der Boden nicht tiefgründig genug, müssen wasserempfindliche Pflanzen eine Dränage bekommen. Durch die Klimaveränderung regnet es im Winter mehr als früher, so dass auch weniger empfindliche Pflanzen eingehen, wenn der Unterboden zu undurchlässig ist. Einige Pflanzen sollten sogar durch einen breiten Plastikhut o.ä.vor allzu viel Regen geschützt werden. Der Untergrund fester Böden (mindestens 2 Spatenstiche tief) muss mit Sand verbessert werden, der obere Teil wird, wenn nötig, ebenfalls mit Sand aufgelockert und mit Kompost und Steinmehl vermischt, ggf. noch mit Kalk. Lockerer, sandiger Boden muss nötigenfalls mit Bentonit, Kompost, Lehm und Steinmehl verbessert werden.
Gedüngt wird im Frühjahr und direkt nach der Blüte vor allem mit Kompost, Brennessel- und Beinwelljauche, gelegentlich mit etwas Horngries als Stickstoffträger. Starkzehrer bekommen etwas Guano. Nach Mitte August wird nicht mehr gedüngt, damit die Pflanzen ihre Triebe ausreifen lassen können. - Vor dem Frost muss bei vielen Pflanzen der Boden abgedeckt werden, dafür ist ebenfalls Kompost gut geeignet, aber ohne triebige Stickstoffzutat, es würden nur die Pflanzen in ihrer Ruhe gestört. Jungpflanzen dürfen auf keinen Fall mineralischen Dünger erhalten. Auf diese Weise haben die Pflanzen im Frühjahr gleich eine Startdüngung.
Blüte. Abgeblühtes wird sofort entfernt, um die Blütendauer zu verlängern und schwächende Samenausbildung zu verhindern. Bei einigen Stauden empfiehlt es sich, sie nach Verblühen vollkommen abzuschneiden und mit Flüssigdünger zu düngen, damit sich noch ein Herbstflor entwickelt. Astern, Indianernessel, Kokardenblume und Sonnenbraut werden im Herbst abgeschnitten, damit sie noch rechtzeitig ihre Überwinterungstriebe entwickeln können. Mädchenauge, Sommer-Margerite, Spornblume, Staudenphlox sollten ebenfalls nach der Blüte stark zurückgeschnitten werden, um Samenbildung zu verhindern und die Wuchskraft für das nächste Jahr zu stimulieren. Alle anderen sollten im ökologisch geführten Garten erst im Frühjahr geschnitten werden, damit nützliche Insekten durch den Winter kommen. Im Frühjahr kann man sie dann abschneiden und extra legen, damit die Tiere sie auch noch später verlassen können. Ab Anfang Mai können sie kompostiert werden. - Die Lebenszeit der zweijährigen Stauden kann verlängert werden, wenn die abgeblühten Stiele sofort entfernt werden. Das gilt für Isländischen Mohn, Nachtviole, Ochsenzunge und Stockrose. -
Durch Spritzungen mit Baldrian 3%o wird die Blütenbildung und Verzweigung zusätzlich angeregt, mit Humofix ebenfalls die Blütenbildung. Am besten spritzt man Baldrian etwa 6 Wochen vor der natürlichen Blütenbildung.
Winterschutz. Viele Pflanzen müssen vor Frost geschützt werden. Allgemein gilt die Regel, dass immergrüne Stauden mit Fichtenreisig abgedeckt werden müssen. In rauen Gegenden und bei nassem, verfestigtem Boden sollte man mit Kiefernadeln oder gesundem Spargelkraut abdecken, stark durch Feuchtigkeit gefährdete Stauden sollte man zusätzlich mit einer Art Regenschirm schützen. Manche Stauden brauchen überhaupt keine Abdeckung, bei anderen wiederum wären sie sogar schädlich (z.B. Päonien). Trockenes Laub, hoch aufgeschichtet, ggf. durch ein Netz am Boden festgehalten, ist ein guter Schutz für die Clematis. Die Hauptgefährdungen sind austrocknende Winde und Wintersonne bei Kahlfrösten. Stauden in gefährdeten Lagen können dagegen durch Hecken, Erdwälle, Mauern oder aufgeschichtetes Zweigwerk geschützt werden. - Hochgefrorene Jungpflanzen so bald wie möglich wieder festdrücken.
Hilfs- und Abwehrpflanzen. Im ökologisch geführten Garten sollten (nichtrankende) Kapuzinerkresse, Ringelblumen und gelbe Tagetes einen Platz bekommen, weil sie Nematoden bekämpfen und für viele Nützlinge (Schwebfliegen) lebenswichtig sind. Rotblütige Tagetes harmonieren oft nicht mit dem Rot anderer Blütenpflanzen. Gedüngt wird im Frühjahr und direkt nach der Blüte vor allem mit Kompost, Brennessel- und Beinwelljauche, gelegentlich mit etwas Horngries als Stickstoffträger. Starkzehrer bekommen etwas Guano. Vor dem Frost muss bei vielen Pflanzen der Boden abgedeckt werden, dafür ist ebenfalls Kompost gut geeignet, aber ohne triebige Stickstoffzutat, es würden nur die Pflanzen in ihrer Ruhe gestört. Jungpflanzen dürfen auf keinen Fall mineralischen Dünger erhalten.
Knollen und Zwiebeln. Knollen und Zwiebeln können, besser sollten in der Vegetationsruhe aus der Erde herausgenommen werden, sie ziehen Trockenruhe allemal vor. Der Vorteil ist, dass sie im neuen Jahr an anderer Stelle neu ausgepflanzt werden können, was auch ihre Lebenszeit erhöht. Von Vorteil sind dabei Pflanzkörbe, die man aber nach Eingraben markieren sollte. Bei Wühlmausgefahr sollten sie aus Drahtgewebe angefertigt sein.
Zusammenwachsen. Man rechnet mit drei Jahren, bis die Stauden zusammengewachsen sind. In den darauffolgenden Jahren muss schon mit einer ersten Teilung gerechnet werden.
Vermehrung.
Es gibt viele Möglichkeiten der Vermehrung. Spätestens, wenn die Stauden innen verkahlen, ist es Zeit, sie zu teilen und neu zu pflanzen an anderer Stelle. Beste Termine dafür sind Vorfrühling und Herbst. Bei der Herbstteilung werden alle oberirdischen Triebe sofort nach der Blüte geteilt, alle Teile sollten Triebknospen besitzen. Eine Staude sollte aber auch dann geteilt werden, wenn die Pflanze kleiner ist als im Vorjahr und weniger Blüten hat, ebenso, wenn die Mitte verkahlt. Danach werden sie in anderer Umgebung neu gepflanzt. Es hat sich herausgestellt, dass Gräser, Herbstastern, Sonnenbraut und Staudenphlox am besten im Frühjahr geteilt werden. Polsterstauden bilden mit ihren aufliegenden Trieben schnell Wurzeln, man kann sie eigentlich ganzjährig teilen. - Die gefüllte Sommermargerite (Chr. maximum) muss alle paar Jahre an eine andere Stelle verpflanzt werden, sonst bildet sie sich zurück zur einfachen Form.
Aussaat von Staudensamen:
So früh wie möglich, bei Aussaat am Jahresanfang ist u.U. mit einer Blüte im selben Jahr zu rechnen. Vorquellen beschleunigt die Keimung. Siehe auch 'Aussaat'.
Gartenanlage
Proportionen vom Großen ins Kleine herunter brechen: Ist der ganze Garten 1/3 zu 2/3 geteilt, so kann sich das auf den Wegen wiederholen.
Sollen sich zwei Wege kreuzen, wirkt es harmonisch, wenn sie sich auf der Hälfte ihrer Länge durchschneiden, nach 2/3 oder nach 8/13 (Goldener Schnitt).
Das gelingt, wenn etwa 2/3 aller Steine gleich sind und 1/3 anders: Größer, bunter oder aus einem anderen Material.
Das Gleiche gilt in Blumenbeeten: Pflanzen Sie 1/3 Rosen zu 2/3 Stauden, 1/3 Gräser zu 2/3 Stauden oder 1/3 Farne zu 1/3 Storchschnabel zu 1/3 übrige Schattenstauden.
Ein Blumenbett bekommt außerdem die richtigen Proportionen, wenn nach 1/3 oder im Goldenen Schnitt ein Akzent gesetzt wird: etwa eine Rose oder ein in Form geschnittener Buchs.
Auch bei Farbkombinationen kann das richtige Verhältnis Wunder bewirken. Orange und Blau sind Komplimentärfarben. Sie passen gut zusammen, aber im Gleichgewicht sind sie, wenn 2 Teile blauer Blüten auf ein Teil orangefarbener Blüten treffen. Bei einem Verhältnis von 1 : 1 würde das Orange zu sehr dominieren.
Eine alte Faustregel: Blumenbeete muten nur harmonisch an, wenn sie mindestens so breit sind, wie die höchste Pflanze darin hoch.
Kombination der Blüten:
- Zu Rot passen Astilbe (Astilbe-Japonica-Hybride Red Sentinel), Bartnelke (Dianthus barbatus), Bergenie (Bergenia-Hybride Rote Schwester), Chinesische Pfingstrose (Paeonia lactiflora Red Charme), Christrose (Helleborus-Hybride), Fetthenne (Sedum Hybride), Indianernessel (Monarda Hybride), Löwenmäulchen (Antirrhinum), Mohn (Papaver somniferum Black Peony), Prachtsalbei (Salvia splendens), Rote Sterndolde (Astrantia major Ruby Wedding), Schafgarbe (Achillea millefolium Paprika), Sonnenbraut (Helenium Rubinkuppel), Taglilie (Hemerocallis-Hybride Black Cat), Trompetenwinde (Campsis radicans), Wucherblume (Chrysanthemum-Hybride).
- Oder: Bergenien (Bergenia-Hybride Rote Schwester), Christrosen (Helleborus-Hybride Rote Auslese), Prachtspieren (Astilbe-arendsii-Hybride Glut), Purpurglöckchen (Heuchera-Hybride Plum Pudding), Rote Sterndolden (Astrantia major Ruby Wedding), Teppichprimel (Primula pruhoniciana).
- Oder: Blutgras (Imperata cyclindrica Red Baron), Brennende Liebe (Lychnis chalcedonica), Edel-Pfingstrose (Paeonia lactiflora Red Charme), Fetthenne (Sedum-Hybride Karfunkelstein), Indianernessel (Monarda didyma Squaw), Moos-Phlox (Phlox subulata Scarlet Flame), Stockrose (Alcea rosea plena Charters Rot), Taglilie (Hemerocallis-Hybride New Note), Witwenblume (Knautia macedonica).
Der Arbeitskreis Staudensichtung des Bundes deutscher Staudengärtner (BdS), Gießener Str. 47, 35305 Grünberg, bei dem 140 deutsche Staudengärtner Mitglied sind, lässt alte und neue Stauden an 14 verschiedenen Orten wachsen. Sie müssen dort unter unterschiedlichen Bedingungen (Klima, Boden) ihre Qualität nachweisen. Die Sichtung aller Ergebnisse erfolgt im 'Institut für Stauden und Gehölze der staatlichen Versuchsanstalt für Gartenbau' in Weihenstephan. Die Sichtung unterteilt die Stauden in die Lebensbereiche Beetstauden, Gehölz und Gehölzrand, Steinanlagen, Freiflächen und Ziergräser, Wasserrand + Wasser inkl. Hosta und Farne. Die Sichtung unterteilt die Stauden in die Lebensbereiche Beetstauden, Gehölz und Gehölzrand, Steinanlagen, Freiflächen und Ziergräser, Wasserrand + Wasser inkl. Hosta und Farne.
Gefüllte Blüten: Sie bieten den Bienen und Hummeln keinen Nektar und sollten in einem ökologisch geführten Garten außen vor bleiben.
Stauden-CD des BdS mit ständig aktualisierten Ergebnissen von 5500 Staudenarten über Ulmer Verlag, Wollgrasweg 41, 70599 Stuttgart, Tel. 0711-4507121.
Siehe auch:
Bilder ansehen: www.detlevbehrens.de Galerie - Pflanzen - Diverse, Orchideen, Carnivoren, Farne
Bachläufe, Bauerngärten, Beeteinfassungen, Bodenarten und pH-Wert, Duftgarten, Farne, Giftpflanzen - Giftzentralen, Hangbepflanzung, Immergrüne, Kaltkeimer - Frostkeimer, Künstliche Beleuchtung, Lebensdauer von Pflanzen, Lichtkeimer - Dunkelkeimer, Mulchen, Naturgarten, Neudorff - Mischbarkeitstabelle, organische Düngung, Pflanzenfamilien, Rasenersatz/Bodendecker, Schattengarten, Staudengräser Steingarten, Sumpf- und Wasserpflanzen, Teiche, Trockenmauern, Vermehrung, Waldstaudenbeet.
Unter den folgenden Pflanzen gibt es Arten oder Sorten, die auch für das Beet geeignet sind, aber unter anderen Kategorien eingeordnet sind:
Banane, Beifuss, Fuchsie, Orchideen, Ringelblume, Salbei,Thymian, Vanillestrauch